Der amerikanische Imperialismus bombardiert den Iran: ein Tag der Niedertracht

Vom WSWS Editorial Board – 24. Juni 2025

Der 22. Juni 2025 wird als ein Tag der Niedertracht in die Geschichte eingehen. Im Zuge eines großangelegten und unprovozierten Angriffs haben die Vereinigten Staaten den Iran heimlich attackiert und dabei die stärksten nicht-nuklearen Bunkerbomben, die jemals in Kampfhandlungen eingesetzt wurden, auf iranische Kernenergieanlagen abgeworfen. Dieser Akt der Aggression setzt Israels US-gestützten Völkermord in Gaza fort und eskaliert ihn. Er droht, den gesamten Nahen Osten zu verschlingen und die Welt in Brand zu setzen.

An dem Angriff mit dem Codenamen „Operation Midnight Hammer“ waren mehr als 125 Flugzeuge beteiligt, darunter mindestens acht B-2 Spirit-Tarnkappenbomber, die von Kampfjets, Tankflugzeugen und Überwachungsflugzeugen unterstützt wurden – der größte B-2-Einsatz in der US-amerikanischen Geschichte.

Im Mittelpunkt des Angriffs stand der Einsatz der GBU-57A/B Massive Ordnance Penetrator (MOP), einer 13,6 Tonnen schweren bunkerbrechenden Bombe – der stärksten nichtnuklearen Waffe ihrer Art, die jemals eingesetzt wurde. Zwölf MOPs wurden auf die stark befestigte Urananreicherungsanlage Fordow abgeworfen, zwei weitere auf Natanz. Begleitet wurden sie von zahlreichen 2.900 Pfund schweren Tomahawk-Raketen, die auf beide Anlagen sowie auf den Forschungskomplex in Isfahan niedergingen.

US-Präsident Donald Trump rechtfertigte seinen Angriff am Samstagabend in einer vierminütigen mordlüsternen und verlogenen Hetzrede. Er verkündete, dass die US-Streitkräfte drei Nuklearanlagen angegriffen hätten, und behauptete, diese seien Teil eines „schrecklich zerstörerischen Unternehmens“, das angeblich notwendig sei, um „die nukleare Bedrohung“ durch den Iran zu stoppen.

Tatsächlich sind diese Anlagen Teil des zivilen iranischen Atomprogramms, das im Einklang mit dem Atomwaffensperrvertrag (NPT) entwickelt wurde und einer internationalen Kontrolle unterliegt. Jahrelang haben die Geheimdienste der Vereinigten Staaten festgestellt, dass der Iran nicht aktiv nach Atomwaffen strebt. Doch in der Tradition der Lügen der Bush-Regierung über irakische „Massenvernichtungswaffen“ beschwor Trump erneut fabrizierte Bedrohungsszenarien herauf, um außerordentlich skrupellose und unprovozierter Kriegsakte zu rechtfertigen.

Trump brüstete sich mit dem „spektakulären militärischen Erfolg“ des Angriffs, der als Botschaft an die gesamte Region dienen sollte, und erklärte: „Der Iran, der Tyrann des Nahen Ostens, muss jetzt Frieden schließen.“

Den Iran als den „Tyrannen des Nahen Ostens“ zu bezeichnen, stellt die Realität auf den Kopf. Seit mehr als einem Dritteljahrhundert führt der US-Imperialismus in der gesamten Region Krieg und führt Regimewechsel durch – unter anderem im Irak, in Afghanistan, Syrien, Libyen und Jemen. In den vergangenen zwei Jahren hat die israelische Regierung mit ständiger Unterstützung der USA einen völkermörderischen Krieg im Gazastreifen geführt und dabei zehntausende unschuldiger Zivilisten abgeschlachtet. Es sollte lediglich die Generalprobe für eine noch größere Mordkampagne sein.

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NATO-Gipfel in Den Haag: Fünf Prozent des BIP fürs Militär und Amerikas „felsenfestes“ Bekenntnis zur transatlantischen Partnerschaft

Von Karsten Montag – 23. Juni 2025

NATO-Generalsekretär Mark Rutte hat das zentrale Thema des Gipfeltreffens in einer Rede in einer britischen Denkfabrik erläutert. Dabei sparte er nicht mit einseitiger Kriegspropaganda. Doch was steckt hinter der Forderung, die Verteidigungsausgaben vieler NATO-Staaten mehr als zu verdoppeln? Verfolgen die USA und die europäischen Partner überhaupt die gleichen Ziele? Und warum ist Russland – trotz deutlicher Unterlegenheit auf dem Papier – im Begriff, den Krieg in der Ukraine zu gewinnen? Eine nähere Betrachtung der jeweiligen Verteidigungsausgaben und militärischen Potenziale gibt Aufschluss.

Der NATO-Gipfel am 24. und 25. Juni in Den Haag steht vor der Tür, und zentrales Thema wird die Anhebung der Rüstungsausgaben der Mitgliedsstaaten auf fünf Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts (BIP) sein. In einer Rede mit anschließender Pressekonferenz in der britischen Denkfabrik Chatham House hat NATO-Generalsekretär Mark Rutte Anfang Juni die Hintergründe erläutert. Russland habe sich mit China, Nordkorea und dem Iran „zusammengetan“, und die Länder würden ihre Streitkräfte und Fähigkeiten ausbauen. Russland produziere in drei Monaten so viel Munition wie die gesamte NATO in einem Jahr und könne „innerhalb von fünf Jahren bereit sein, militärische Gewalt gegen die NATO einzusetzen“. Auch China würde sein Militär „in rasantem Tempo“ modernisieren und erweitern. Das Land verfüge bereits über die „größte Marine der Welt“ und würde auch sein Atomwaffenarsenal ausbauen. Bis 2030 sollen laut Rutte China „mehr als 1.000 einsatzfähige Atomsprengköpfe“ zur Verfügung stehen.

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Iran darf keine Atomwaffen erhalten, ist das Mantra. Was ist mit den israelischen?

Von Florian Rötzer – 23. Juni 2025

Während US-Vizepräsident Vance versucht, China und Russland zu vereinnahmen, weist dies Russland scharf zurück und erinnert daran, dass seit Jahrzehnten ein atomwaffenfreier Naher Osten gefordert wird. Für eine Lösung des Konflikts müssten die israelischen Atomwaffen mit auf den Verhandlungstisch.

Die iranische Führung will sich dem israelisch-amerikanischen Diktat nicht unterwerfen, zumindest eine Niederlage noch hinausziehen. Die Trump-Regierung favorisiert auch nach dem Angriff auf die iranischen Atomanlagen, die wohl als Warnung verstanden werden soll, eine Verhandlungslösung. Eben diese hatte Trump, der vom Friedensstifter zum erpresserischen Warlord mutiert ist, in seiner ersten Präsidentschaft aufgekündigt. Israel unter Netanjahu mit seiner religiös-rechtsextremen Regierung strebt aber einen Regime Change an und setzt die Angriffe auf den Iran weiter fort, um Israel im Kriegszustand zu halten und damit seine Macht zu sichern.

Die iranische Führung kann es sich nicht leisten, klein beizugeben, ohne ihre Herrschaft zu verlieren. Sie lehnt Verhandlungen ab, solange weiter das Land angegriffen wird, und droht mit Gegenschlägen. Auch darauf hoffend, dass Israel die teuren Abfangraketen in einem Abnutzungskrieg ausgehen, den Israel allein schon wirtschaftlich nicht ewig durchhalten kann, während US-Präsident Trump wohl vermeiden will, wieder in einen der endlosen Kriege hineingezogen zu werden, aus denen er die USA gerade heraushalten wollte.

Da weder die USA noch Israel Bodentruppen entsenden werden und der Angriff nicht nur auf militärische, sondern auch zivile Ziele das iranische Regime stärken wird, dürfte die Hoffnung von Trump, mit einer einmaligen, begrenzten militärischen Aktion das Ruder zu wenden, nicht funktionieren.

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Der Streit in den USA um den Krieg gegen den Iran

von vesti7.ru (Übersetzung: Thomas Röper) – 23. Juni 2025

In den USA ist man sich über den Krieg gegen den Iran uneins, Trump könnte sogar seine eigene MAGA-Bewegung spalten und seine eigenen Anhänger verprellen.

Diese Woche war der Bericht des USA-Korrespondenten, den das russische Fernsehen am Sonntagabend in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick gezeigt hat, besonders interessant, denn er zeigte auf, wie groß der Widerstand gegen Trumps Angriff auf den Iran in seiner eigenen Anhängerschaft ist. Daher habe ich den russischen Bericht aus den USA, wie fast jede Woche, übersetzt. […]

Trump hat den Iran mit dem „Mitternachtshammer“ angegriffen und mit Fortsetzung gedroht

Es ist kein Geheimnis, dass der Verlauf des Krieges zwischen Israel und dem Iran direkt von den USA abhängt. Sollte Donald Trump sich zu einer offenen Intervention für Israel entschließen, wäre die Zahl der Opfer schwer vorherzusagen, und die globale Lage würde sich bis zur Unkenntlichkeit verändern. Trump hat sich und dem Iran maximal zwei Wochen Zeit zum Nachdenken gegeben. Dieses Zögern hat nicht nur die amerikanische Gesellschaft, sondern auch die Reihen von Trumps Verbündeten gespalten, wie unser USA-Korrespondent berichtet.

Nachdem Donald Trump eilig eine MAGA-Kappe aufgesetzt hatte, tauschte er seinen Golfschläger gegen den „Mitternachtshammer“, das ist der Codename für den Angriff auf den Iran, dessen Verlauf der US-Präsident gemeinsam mit seinem Team vom Lagezentrum des Weißen Hauses aus live verfolgt hat. Trotz des Versprechens, zwei Wochen zu warten, wurde der „Hammer“ herausgeholt.

Es folgte eine Eilmeldung Bei Fox News: „Vor wenigen Minuten verkündete Präsident Donald Trump in sozialen Medien: ‚Wir haben unseren erfolgreichen Angriff auf drei iranische Atomanlagen, darunter Fordo, Natanz und Isfahan, abgeschlossen. Alle Flugzeuge befinden sich nun außerhalb des iranischen Luftraums. Herzlichen Glückwunsch an unsere großartigen amerikanischen Krieger. Keine andere Armee der Welt könnte das leisten. Jetzt ist die Zeit für Frieden.‘“

Frieden ist Krieg. Wie vertraut.

Trump, der erste amerikanische Präsident seit 1979, der den Iran angegriffen hat, fügte hinzu, Teheran müsse zustimmen, den Krieg zu beenden. Und dann schaltete er sich live ein. Er war sichtlich erregt, als er erklärte: „Vor kurzem startete das amerikanische Militär massive, präzise Angriffe auf drei wichtige Atomanlagen des iranischen Regimes: Fordo, Natanz und Isfahan. Unser Ziel war es, die iranischen Urananreicherungsanlagen zu zerstören und die nukleare Bedrohung durch den weltweit größten staatlichen Förderer des Terrorismus zu beenden. Heute kann ich der Welt sagen, dass die Angriffe ein spektakulärer militärischer Erfolg waren. Irans wichtigste Urananreicherungsanlagen wurden vollständig und dauerhaft zerstört.“

Hinter Trump standen der Vizepräsident, der Außenminister und der Verteidigungsminister. Ihre Positionen spiegelten teilweise das Machtgefüge wider. Vance lehnte die Angriffe ab, er stand auf der linken Seite. Rubio und Hegseth waren dafür, sie standen auf der rechten Seite. Der US-Präsident schloss sich der Mehrheit an und drohte mit weiteren Angriffen: „Es wird Frieden geben, oder es wird eine weitaus größere Tragödie für den Iran geben. Es gibt noch viele Ziele. Diese Nacht war die schwierigste von allen und vielleicht die tödlichste. Aber wenn der Frieden nicht schnell kommt, werden wir diese anderen Ziele mit Präzision, Geschwindigkeit und Geschick angreifen. Die meisten von ihnen können innerhalb von Minuten zerstört werden. Keine Armee der Welt könnte leisten, was wir heute Nacht geleistet haben, nicht einmal annähernd.“

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Im Gespräch: Karin Leukefeld | USA greifen den Iran an – ein aktueller Situationsbericht!

Ullrich Mies im Gespräch mit der Nahost-Korrespondentin Karin Leukefeld (zurzeit in Beirut)

23. Juni 2025

Die USA haben Iran bzw. drei iranische Nuklearanlagen direkt angegriffen. Damit sind die USA Kriegspartei. US-Präsident Donald Trump bezeichnete diese Operation als „überwältigenden Erfolg“. Sein Kriegsminister Pete Hegseth erklärte, dass diese Angriffe seit Monaten geplant waren.

Die US-amerikanische Propaganda hatte noch eine Woche zuvor behauptet, Israel hätte den Iran ohne Wissen der USA angegriffen. Tatsächlich geht es dem US-Deep State darum, seinen weltweiten Machtanspruch zu festigen und die Territorien zu erweitern, die besetzt und ausgeplündert werden sollen.

Mit im Boot der verbrecherischen Aggressionspolitik sind die Herrschaftscliquen in Frankreich, England und Deutschland, die sich sämtlich hinter den Karren der USA spannen lassen und in den internationalen Beziehungen dem Faustrecht den Vorzug geben.

In diesem Kontext stehen auch die unerträglichen Äußerungen des neuen Führers des deutschen politischen Establishments, des BlackRock-Lobbyisten Friedrich Merz, nach denen „Israel die Drecksarbeit für uns“ macht. Da stellt sich sofort die Frage: Für wen bitte? Uns, das Volk, kann er damit nicht meinen.

Ein weiterer Tiefschlag für die politische Vernunft war die in die Welt gesetzte Legitimationsphrase vom „regelbasierten Präventivschlag“. Der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Hardt entblödete sich zudem, den amerikanischen Angriff auf iranische Atomanlagen zu begrüßen.

Stellt sich die finale Frage, wann das organisierte politische Verbrechen den Atomkrieg als „Frieden sichernde Maßnahme“ befürwortet.

Über die aktuellen Entwicklungen des Kriegsgeschehens zwischen Israel und Iran sowie den offiziellen Eintritt der USA in diesen Krieg spricht Ullrich Mies mit der Nahost-Korrespondentin Karin Leukefeld.

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Israels Angriff auf Iran: Diese Szenarien sind in den kommenden Wochen denkbar

Von Mohssen Massarrat – 22. Juni 2025

Israel greift Iran überraschend an. Der Westen legitimiert den Angriffskrieg als Selbstverteidigung. Was steckt hinter dieser Doppelmoral?

Israels Überraschungsangriff auf Teheran in der Nacht vom 13. Juni fand einen Tag nach Ablauf von Trumps 60-tägigem Ultimatum an die Islamische Republik statt, die Urananreicherung vollständig einzustellen. Auch die antiiranische Resolution der Wiener Atomenergiebehörde IAEA, die auf Initiative des EU-Trios Frankreich, Großbritannien und Deutschland verabschiedet wurde, war kein Zufall.

Es gibt kaum Zweifel daran, dass der völkerrechtswidrige Angriff Israels auf Teheran eine zwischen Israel und den USA abgestimmte Militärkooperation war. Dieser wurde auch politisch aus der EU heraus unterstützt.

Trumps Verhandlungen mit dem Iran (die sechste Runde sollte am 15. Juni in Oman stattfinden) waren offensichtlich auf Täuschung ausgelegt. Die Regierungen der USA, Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands legitimierten Israels Angriffskrieg unmittelbar nach dessen Beginn als Akt der Selbstverteidigung.

Damit haben sie vor der Weltöffentlichkeit wie nie zuvor den Beweis für ihre Doppelmoral geliefert. Putins Angriff auf die Ukraine sei ein Akt der Aggression, Israels Angriff auf Teheran hingegen ein Akt der Selbstverteidigung.

Obendrein drohte Trump der iranischen Führung, bedingungslos zu kapitulieren, da „andernfalls alles noch schlimmer werden würde“. Damit hat er keinen Zweifel gelassen, dass die USA ein militärischer Komplize Israels im Krieg gegen den Iran sind.

Die Herren von Geld und Bomben stellen ungeniert die historischen Fakten auf den Kopf: Irans Atomanlagen seien auch ohne eine einzige Atombombe eine Bedrohung für Israels Sicherheit – Israels Bedrohung –, während die Tatsache, dass Israel seit Längerem über 200 Atombomben verfügt, gemeinhin unterschlagen wird.

Dabei ist Israels nukleares Arsenal in Wirklichkeit die Hauptursache für das nukleare Wettrüsten im Mittleren Osten, einschließlich des Atomprogramms des Irans, dessen Geschichte bis vor die Gründung der Islamischen Republik zurückreicht.

Trumps Behauptung, die USA seien an Israels Militäroperation gegen den Iran nicht beteiligt, ist pure Heuchelei. Alle unabhängigen Militärexperten sind sich sicher: Ohne Geheimdienstinformationen und Satellitenaufklärung durch die USA hätte Israel den Angriff niemals durchführen können. Gleiches gilt für den Überflug israelischer Flugzeuge über Territorien mehrerer Staaten wie Jordanien und dem Irak, die von den USA abhängig sind.

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Stellvertreterkrieg Israels gegen BRICS

Von Andreas Mylaeus – 22. Juni 2025

Israel trachtet nicht nur danach, Großisrael zu errichten, sondern setzt gleichzeitig die Gesamtstrategie der angelsächsischen Weltbeherrschung um: die Zerstörung von BRICS und die Verhinderung der Integration Eurasiens.

Dieser Krieg ist die Umsetzung und Fortsetzung einer jahrzehntelangen Strategie des Westens gegen den Iran, deren Verwirklichung einem Drehbuch folgt, das sich in zahlreichen Dokumenten maßgeblicher amerikanischer Thinktanks nachvollziehen lässt.

Trotzdem wird weithin über diesen Krieg so berichtet, als handelte es sich dabei um die Aktivität eines einzelnen Wahnsinnigen, wenn auch mit westlicher Unterstützung. Israels Ministerpräsident Netanjahu habe im Nahen Osten einen neuen Krieg vom Zaun gebrochen, indem er den Iran angegriffen habe, während dieser mit den USA über sein Atomprogramm verhandelt habe. Es sei an der Zeit, Netanyahu zu stoppen, so etwa der Anti-Spiegel unter der Überschrift „Wer stoppt den Irren endlich?“

Auch andere namhafte Beobachter des Weltgeschehens, wie M. K. Bhadrakumar, gehen davon aus, Donald Trump sei an einer „konstruktiven Annäherung“ an den Iran interessiert und sehe sich durch Netanyahu daran gehindert.

Sogar der deutsche Bundeskanzler spricht davon, dass „Israel die Drecksarbeit für uns macht“ und die deutsche Presse bejubelt ihn dafür.

In diesem Artikel zeigen wir auf, dass dieser Krieg nicht von Israel entgegen den „friedlichen Absichten“ der USA oder gar gegen deren Willen losgetreten worden ist, sondern sich nahtlos in die Strategie der angelsächsischen Politik gegenüber dem Iran seit 1953 einreiht. Dabei ziehen wir Experten zu Rate und haben für Sie Strategiestudien amerikanischer Think Tanks analysiert.

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„Nur Zentimeter von einer nuklearen Katastrophe entfernt“

Von Viktor Bodrov/TASS (Übersetzung: Thomas Röper) – 22. Juni 2025

Israel bombardiert gezielt aktive Atomanlagen und -reaktoren und riskiert damit eine nukleare Katastrophe des Ausmaßes von Tschernobyl.

Nicht nur der israelische Angriffskrieg gegen den Iran ist völkerrechtswidrig, auch die Bombardierung aktiver Nuklearanlagen ist es. Die russische Nachrichtenagentur TASS hat zusammengefasst, welche Gefahren bei der Bombardierung welcher iranischen Anlage drohen und ich habe den TASS-Artikel übersetzt. […]

Fast ein Atomkrieg: Wohin Angriffe auf iranische Nuklearanlagen führen könnten

Seit Beginn der Operation „Rising Lion” am 13. Juni 2025 hat Israel mehrere iranische Atomanlagen angegriffen. Bei einer davon kam es zu einem Strahlungsleck. Wie Israel die Entwicklung solcher Programme bei seinen Nachbarn im Nahen Osten verhindert und wohin weitere Angriffe führen könnten, berichtet die TASS.

Die Geschichte des iranischen Atomprogramms

Die friedliche Nutzung der Atomenergie im Iran begann im Rahmen des Programms „Atoms for Peace“ der Regierung von Dwight D. Eisenhower unter der Herrschaft von Schah Mohammed Reza Pahlavi in den 1950er Jahren. 1958 wurde der Iran Mitglied der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) und unterzeichnete 1968 den Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (ratifiziert 1970)

Der 1974 verabschiedete Plan zur Entwicklung der Atomenergie sah den Bau von 23 Kernreaktoren und einen geschlossenen Brennstoffkreislauf unter der Kontrolle der IAEO mit Inspektionen vor. Der Bau der ersten Kraftwerksblöcke wurde von westlichen Spezialisten durchgeführt.

Nach der Islamischen Revolution 1979 und dem Sturz des Schah-Regimes wurden die Arbeiten am zivilen iranischen Atomprogramm eingestellt und die ausländischen Spezialisten verließen den Iran. Doch dann setzte das Land die Entwicklungen fort, wobei es auf die vorhandenen Erkenntnisse zurückgriff und vermutlich technische Hilfe von Atommächten (China und Pakistan) erhielt. Seit 2004 wird die Islamische Republik verdächtigt, an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten, beispielsweise an der Herstellung und dem Einsatz von Zentrifugen zur Urananreicherung. Die Vereinten Nationen und westliche Länder verhängten Sanktionen gegen den Handel, die Technologie, die Finanzen und die Energiewirtschaft des Iran. In der Folge verstärkte der Westen die Verdächtigungen, dass das Land eigene Atomwaffen erwerben wolle, trotz der Beteiligung Irans am sogenannten Atomabkommen zur schrittweisen Rückkehr der Islamischen Republik zur internationalen Kontrolle über ihre nuklearen Entwicklungen.

Zu Beginn der israelischen Operation „Rising Lion” am 13. Juni 2025, die gegen das iranische Atomprogramm gerichtet ist, verfügte Teheran über 18 Nuklearanlagen unter IAEO-Aufsicht, darunter einen Forschungsreaktor und Institute und Anlagen zur Anreicherung spaltbarer Materialien. Darüber hinaus wurden neun Anlagen nicht deklariert. Laut einer Erklärung des iranischen Präsidenten Masud Peseschkjan ist das Land bereit, sein Recht auf die friedliche Nutzung der Atomenergie mit Gewalt zu verteidigen.

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Abgründe der Desinformation

Von Alexander Bahar – 21. Juni 2025

Das neue Buch der Auslandskorrespondentin und investigativen Journalistin Gaby Weber widmet sich drei Ereignissen im Mai 1960, die auf den ersten Blick in keiner Verbindung zu stehen scheinen:

Vom 11. bis 23. Mai 1960 fand in Paris der sogenannte Abrüstungsgipfel der vier Siegermächte statt. Am 22. Mai kam es in Valdivia im Süden Chiles zu einem Mega-Erdbeben, bei dem die Erdkruste auf tausend Kilometern aufbrach. Und nur einen Tag später tauchte der gefangene ehemalige SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann in Israel auf.

Jedem dieser Ereigniskomplexe hat die Autorin in der Vergangenheit mindestens einen Dokumentarfilm gewidmet. In ihrem nun erschienenen Buch fügt sie diese Teile mit weiteren, bislang unbekannten, wie in einem großen Puzzle zusammen. Auf rund 250 Seiten versucht Gaby Weber den Beweis zu führen, dass diese Ereignisse („Kreise“) sehr wohl miteinander in Verbindung stehen. Dazu holt sie bisweilen weit aus und führt den Leser in manche Verästelungen, etwa wenn sie über das maßgeblich von dem Physiker und „Vater der Wasserstoffbombe“ Edward Teller unterstützte Projekt „Plowshare“ berichtet, den Bemühungen des Pentagon, Nuklearexplosionen für zivile wirtschaftliche Anwendungen einzusetzen, in dessen Umfeld die argentinische Kriegsmarine zusammen mit dem Pentagon im Mai 1960 illegale Atomversuche in Patagonien durchführte. Oder wenn sie ausführlich die Lebens- und Familiengeschichte eines jüdischen Emigranten und ehemaligen KZ-Insassen schildert, der bereits 1957 die israelische Regierung über Adolf Eichmanns Aufenthaltsort informiert hatte. Nach dem Auftauchen Eichmanns in Israel wies er als einer der ersten darauf hin, dass es sich bei der angeblichen Entführung Eichmanns durch den Mossad um ein Täuschungsmanöver handelte. Nach Gaby Weber wurde der Zeuge schließlich mittels handfester Einschüchterungen zum Schweigen gebracht.

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Hinter dem amerikanisch-israelischen Krieg gegen den Iran: das imperialistische Streben nach globaler Vorherrschaft

Vom WSWS Editorial Board – 21. Juni 2025

Der amerikanisch-israelische Angriff auf den Iran in der vergangenen Woche hat eine neue Front in einem eskalierenden Krieg eröffnet, der sich auf die gesamte Region und die Welt ausweitet.

Am Donnerstag kündigte die Trump-Regierung an, sie werde „innerhalb der nächsten zwei Wochen“ eine Entscheidung darüber treffen, ob sie den Iran direkt angreifen werde, anstatt sich auf ihren israelischen Stellvertreter zu verlassen, der den Krieg vor einer Woche mit Militärschlägen begonnen hat. Israel hat täglich Angriffe auf Teheran und andere Ziele durchgeführt, die auch am Donnerstag fortgesetzt wurden.

In den US-Medien wird offen darüber spekuliert, dass Trumps Aufschieben einer Entscheidung um zwei Wochen „ein Deckmantel für eine Entscheidung zum sofortigen Angriff“ sein könnte. Wie der pensionierte Admiral James Stavridis in einem Kommentar auf CNN sagte, könnte es sich um eine ‚List [handeln], um die Iraner in ein Gefühl der Selbstgefälligkeit zu wiegen.“ Dies entspräche den Gangstermethoden, die Israel und die USA in der vergangenen Woche angewandt haben, als Israel die Gelegenheit angeblicher Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran nutzte, um hochrangige Regierungs- und Militärbeamte zu ermorden.

Anfang dieser Woche sagte Trump, er werde eine Entscheidung darüber treffen, ob er einen direkten Krieg gegen den Iran beginnen werde oder nicht, und zwar „eine Sekunde vorab.“ Die New York Times merkte außerdem an, dass eine Verzögerung von zwei Wochen den USA Zeit geben würde, „ihre eigene militärische Optionen zu verstärken“, während Israel sein Bombardement fortsetzt.

Eine unbeabsichtigte Folge von Trumps Verzögerung besteht darin, dass die von Israel und allen kapitalistischen Mächten verbreiteten Lügengeschichten, mit denen ein illegaler Angriff gerechtfertigt werden soll, noch weiter auffliegen. Israel behauptete, es habe die Angriffe zur Verteidigung gegen eine „unmittelbare Bedrohung“ durchgeführt. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu behauptete, dass der Iran aufgrund seines angeblichen Atomwaffenprogramms „eine klare und gegenwärtige Gefahr für das Überleben Israels“ darstelle.

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