Aufrufe & Appelle

Hervorgehoben


Nie wieder kriegstüchtig! Stehen wir auf für Frieden! Bundesweite Demonstration am 3. Oktober in Berlin und Stuttgart – Aufruf zur Demonstration am 3. Oktober


Die USA und Israel drängen die Welt an den Rand des Dritten Weltkriegs – ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit müssen sofort gestoppt werden! Erklärung des US-Friedensrats – 6. Oktober 2024


Fordert die Freilassung des sozialistischen Kriegsgegners Bogdan Syrotiuk aus einem ukrainischen Gefängnis!


Erklärung des US-Friedensrates: Beenden Sie den israelisch-amerikanischen Angriff auf die Palästinenser in Gaza! Eine Welle nach der anderen von israelischen Flugzeugen und Raketen hat die palästinensische Bevölkerung im Gaza-Streifen getroffen …


Waffenstillstand sofort! Sofortiger Stopp aller Waffenlieferungen an die Ukraine! Kein Krieg gegen Russland! Abzug aller Atomraketen aus Europa!


Freiheit für Julian Assange! Aufruf des Komitees zur Verteidigung von Julian Assange und Chelsea Manning …


Kein Krieg gegen den Irak! – Kein Blut für Öl und Macht! Aufruf der Initiative gegen den Irak-Krieg vom November 2002…


Reagiert Russland auf Tomahawks für Kiew mit auf die USA gerichteten Oreschniks im Fernen Osten?

Von Sergey Vinokurov (Übersetzung: Thomas Röper) – 15. Oktober 2025

Russland könnte auf die Übergabe von Tomahawks an Kiew mit der Stationierung von Oreschnik-Raketen im Fernen Osten reagieren, von wo sie mit ihrer Reichweite die Hälfte des Staatsgebietes der USA erreichen können.

Auf der Seite der Medienholding des russischen Verteidigungsministerium ist ein sehr interessanter Artikel erschienen, der sich mit der Frage der Lieferung von Tomahawk-Raketen an die Ukraine beschäftigt und dabei zwei wichtige Aspekte beleuchtet: Die mögliche Art der Lieferung der Tomahawks an Kiew, zu der er eine ganz neue Variante ins Spiel bringt, und die mögliche russische Reaktion, die in der Stationierung von Oreschnik-Raketen im Fernen Osten bestehen kann. Ich habe den Artikel übersetzt. […]

Von Tschukotka aus deckt das Raketensystem „Oreschnik“ halb Amerika ab

Es ist unwahrscheinlich, dass die Amerikaner das Kiewer Regime mit Tomahawk-Raketen beliefern, wenn sie selbst im Fadenkreuz von Raketen stehen.

Der Feind über dem Ural

Laut der Abteilung für Informationspolitik der Region Swerdlowsk haben die größten Rüstungsunternehmen der Region eine „präventive Reaktion auf eine mögliche Bedrohung durch einen Luftangriff“ eingeführt. Es wurde ein Notfall-Evakuierungsprotokoll für Personal und Bewohner nahegelegener Gebäude entwickelt. Die Bürger wurden vor dem hohen Risiko plötzlicher Internetausfälle gewarnt.

In den meisten Kommentare wird die Maßnahmen auf die hohe Wahrscheinlichkeit massiver ukrainischer Drohnenangriffe im Ural zurückgeführt. Dass das kürzlich technisch möglich geworden ist, wurde durch den unerwarteten feindlichen Drohnenangriff auf Tjumen am Abend des 6. Oktober unterstrichen. Da wurden alle drei Angriffsdrohnen über der Stadt, die etwa 2.000 Kilometer Luftlinie von der nächsten Grenze zum „Land 404“ entfernt liegt, abgeschossen. Aber wer weiß, was der Gegner morgen tut?

Noch weniger Gewissheit herrscht über die Region Swerdlowsk. Sie liegt deutlich westlich von Tjumen und damit deutlich näher an der Ukraine. Daher kommen die im Ural getroffenen Vorsichtsmaßnahmen zur rechten Zeit.

Aber warum redet man in Jekaterinburg nur über die Gefahr von Drohnenangriffen? Es scheint, dass bald eine weitaus mächtigere, zerstörerischere und im Grunde strategische Waffe, Tomahawk-Marschflugkörper amerikanischer Produktion, eine ebenso große Bedrohung für die Region darstellen könnte. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Washington bereits beschlossen hat, diese Waffen an die Ukraine zu liefern. Vielleicht sind die Tomahawks schon da, und wir werden, wie so oft, einfach getäuscht.

Außerdem beträgt die Entfernung von beispielsweise Charkow nach Jekaterinburg Luftlinie nur etwa 1.800 Kilometer, was für die relativ modernen Tomahawks des Blocks IV/V um die Ecke ist, denn ihre angegebene maximale Reichweite beträgt bis zu 2.400 Kilometer.

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Assange-Archiv dokumentiert Wirksamkeit des Protests

Von Moritz Müller – 15. Oktober 2025

Seit einiger Zeit entsteht in Dessau das Julian Assange Archiv. In Zusammenarbeit mit Wikileaks-Gründer Julian Assange und seinem Team werden dort Artefakte gesammelt, die mit seinem Weg vom gefeierten Enthüllungsjournalisten über das Botschaftsasyl und Hochsicherheitsgefängnis zurück in die Freiheit zusammenhängen. Eine zentrale Rolle im Archiv spielt die Protestbewegung, die mithalf, ihn vor einem Lebensende in einem US-Gefängnis zu bewahren. Von Moritz Müller.

Hinter dem Archiv steht ein Verein mit der Vorsitzenden Manja McCade und ihrer Stellvertreterin Carmen Goeddaeus.

Eine sehr kurze Führung durch die Geschichte von Julian Assange

Vor fast genau 19 Jahren, am 4. Oktober 2006, wurde die Enthüllungsplattform Wikileaks von Julian Assange und einigen Weggefährten gegründet. Die Plattform ist so gestaltet, dass man dort anonym Dokumente hochladen kann. Wikileaks publizierte Material über Banken und andere Unternehmen, Regierungen, Korruption, Kriegshandlungen und Verbrechen.

Es wurden Einsatzregeln der US-Armee veröffentlicht und Dokumente über das militärische Vorgehen im Irak und Afghanistan. Das von Wikileaks so betitelte Video „Collateral Murder“ zeigt die Ermordung von zwölf Zivilisten in Bagdad durch die Besatzungen zweier US-Militärhubschrauber. Die US-Armee hatte die Existenz des Videos jahrelang geleugnet. Wikileaks-Redakteur Kristinn Hrafnsson reiste nach Bagdad, um das Video zu verifizieren. Wikileaks berichtete der Weltöffentlichkeit Details über das Gefangenenlager Guantánamo, in dem die Gefangenen Jahre bis Jahrzehnte verbringen, ohne verurteilt worden zu sein.

Julian Assange und Wikileaks wurden als Helden der Pressefreiheit gefeiert und mit Medienpreisen überhäuft. Es setzte aber auch sehr schnell eine unbarmherzige Verfolgung ein. Kreditkartenfirmen sperrten Wikileaks-Konten und entzogen dem Projekt somit die tagtägliche Finanzierung.

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Männer Gottes auf dem Weg der Propaganda – Bischöfe unterstützen „Verteidigungsbereitschaft“

Von Marcus Klöckner – 15. Oktober 2025

Wie tief will die Kirche noch sinken? Gerade haben sich die Bischöfe in die Debatte zum Wehrdienst eingeschaltet. In einer Erklärung positionieren sich die „Männer Gottes“ und erweisen sich als traurig-muntere Sekundanten der Politik. Aus Sicht der katholischen Friedensethik sei die Verteidigungsfähigkeit „legitim“. In ihrer Erklärung findet sich kein kritisches Wort zum Irrsinn der Aufrüstungspolitik. Stattdessen: Eine verengte Sichtweise, die der Komplexität der Situation zwischen NATO und Russland nicht gerecht wird. Falsche Prämissen führen zu falschen Schlüssen. Dass selbst Bischöfe nicht über den Rand der Tagesschau-Realität hinausschauen, ist erschreckend. Ein Kommentar von Marcus Klöckner.

Die „Männer Gottes“ haben sich positioniert. Sie wollen sich einschalten in die Debatte um die Wehrpflicht. Hätten sie es besser gelassen. Am Montag dieser Wochen haben die Würdenträger eine entsprechende „Erklärung“ veröffentlicht. Herausgekommen ist dabei ein Dokument, das verdeutlicht: Wer auf falsche Prämissen baut, zieht auch falsche Schlüsse. Satz für Satz in der Erklärung ließe sich an dieser Stelle zerlegen. Verzerrte, propagandistisch kontaminierte Realitätsvorstellungen führen eben auch zu verzerrten, propagandistisch kontaminierten Positionen. Es ist traurig – wirklich traurig! –, dass man offensichtlich Bischöfen die Welt erklären muss. Politik mag nicht das Geschäft der Gottesdiener sein, aber wenn sie ihren Mund schon zur Politik aufmachen, dann darf, ja: muss! die Gesellschaft erwarten können, dass etwas Substanzielles zum Vorschein kommt. Propaganda wiederkäuende Bischöfe braucht eine Gesellschaft, in der Politiker immer weiter auf Konfrontationskurs mit Russland gehen, gewiss nicht. Doch genau das kommt – bei Lichte betrachtet – zum Vorschein.

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Warum hat Russlands Geheimdienst russische Oppositionelle zur Terrororganisation erklärt?

Von Thomas Röper – 15. Oktober 2025

Der russische Geheimdienst FSB hat russische Oppositionelle wie Michail Chodorkowski und andere zu einer terroristischen Vereinigung erklärt und erste deutsche Medien schreiben erboste Artikel über den angeblichen Unterdrückungsstaat Russland. Aber was steckt dahinter?

Die ersten Medienberichte großer deutschsprachiger Medien darüber, dass der russische Geheimdienst FSB gegen den ehemaligen russischen Oligarchen Michail Chodorkowski und 22 weitere im Ausland lebende, namentlich genannte russische Regierungsgegner Strafverfahren eröffnet hat, trugen Überschriften wie „Russlands Geheimdienst erklärt die Exil-Opposition zur terroristischen Vereinigung“ (Neue Züricher Zeitung, NZZ) oder „Russische Opposition im Exil – Der nächste Schlag“ (taz). Natürlich ist der O-Ton dieser (und der wohl noch folgenden) Artikeln deutscher Medien eindeutig: Die Beschuldigten werden als Demokraten und Kriegsgegner dargestellt und die russischen Vorwürfe als weiterer Beweis dafür, dass in Russland jede Form von Opposition brutal verfolgt wird.

Laut der Pressemeldung des FSB wird den insgesamt 23 namentlich genannten Beschuldigten „gewaltsame Machtergreifung“, also ein geplanter Putsch, und „Organisation und Teilnahme an einer terroristischen Vereinigung“ vorgeworfen, wobei der Ex-Oligarch Chodorkowski gesondert genannt wird, was darauf hindeutet, dass der FSB ihn als wichtigste Figur oder Chef der Gruppe ansieht. Außerdem wirft der FSB ihm „Öffentliche Aufrufe zu terroristischen Aktivitäten“ vor.

Dass der FSB Chodorkowski als den Kopf der Gruppe ansieht, liegt daran, dass der FSB sein 2022 gegründetes „Antikriegskomitee“ als terroristische Vereinigung eingestuft hat und dass die anderen, namentlich genannten Beschuldigten Mitglieder dieser Organisation sind. Der FSB weist darauf hin, dass der Terrorvorwurf auch für „weitere, nicht ermittelte Personen“ gilt, die mit dem „Antikriegskomitee“ zu tun haben.

Schauen wir uns also einmal an, worum es dabei geht und wie berechtigt die Vorwürfe sind.

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Kabul im Fokus

Von German-Foreign-Policy.com – 15. Oktober 2025

Deutschland baut seine Beziehungen zu Afghanistan vorsichtig aus – zu einem Zeitpunkt, zu dem die Taliban sich aus ihrer diplomatischen Isolation zu lösen beginnen. Zuletzt hatte US-Präsident Trump eine Air Base in Afghanistan gefordert.

Deutschland baut seine Beziehungen zu Afghanistan unter den Taliban vorsichtig aus – zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die Taliban aus ihrer weltweiten diplomatischen Isolation zu lösen beginnen. Berlin hat kürzlich zwei Vertreter der Taliban offiziell als Diplomaten akkreditiert; diese haben nun angekündigt, über Afghanistans Botschaft in Berlin die Taliban-Flagge hissen zu wollen. Bereits im Juli hatte Russland die Taliban förmlich als rechtmäßige Regierung Afghanistans anerkannt. Im September hatte US-Präsident Donald Trump deutlich gemacht, seine Regierung habe ein Interesse an einer erneuten Übernahme der Luftwaffenbasis Bagram nördlich von Kabul. Der Schritt gilt als Versuch der Vereinigten Staaten, ihre schwindende Präsenz in Zentralasien wieder zu stärken und sich zudem eine Militärbasis in der Nähe Chinas und Irans zu sichern. Dagegen sprachen sich allerdings zehn Staaten der Region in einer gemeinsamen Erklärung aus; sie sind nicht bereit, eine erneute US-Präsenz am Hindukusch zu dulden. Unterdessen kommt es an der pakistanisch-afghanischen Grenze zu den tödlichsten Kämpfen seit langer Zeit, die die Lage gefährlich destabilisieren.

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Ukraine-Krieg: Warum die russische Armee so langsam vorankommt

Von Thomas Röper – 15. Oktober 2025

Viele fragen sich, warum die russische Armee in der Ukraine so langsam vorankommt, obwohl die ukrainische Armee personell so ausgedünnt ist, dass sie nicht einmal mehr eine zusammenhängende ukrainische Frontlinie hat.

Dass die Ukraine den Krieg verliert, ist offensichtlich. Sogar der Spiegel hat im August berichtet, dass der Personalmangel der ukrainischen Armee so akut ist, dass die ukrainischen Stellungen an der Front „mittlerweile eher Blasen als einer Linie gleichen“ und dass die russischen Soldaten die ukrainischen Linien daher nicht durchbrechen, sondern „durchwandern“.

Es stellt sich also die Frage, warum die russische Armee dann nicht schneller vorankommt. Und das will ich hier erklären, denn der Krieg hat sich sehr verändert, was schnelle Vorstöße oder Blitzkriege bis auf weiteres unmöglich macht.

Ein Blick in die Geschichte

Zum Verständnis hilft ein Blick in die Geschichte, denn dass neue Technologien die Art der Kriegsführung komplett verändern, gab es schon öfter.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurden Militäroperationen noch geplant wie im 19. Jahrhundert. Man plante mit Kavallerie-Angriffen und Ähnlichem. Aber die Erfindung des Maschinengewehrs machte den Kriegsplanern dann schnell klar, dass diese Zeiten vorbei waren, weil ein oder zwei Maschinengewehrstellungen jeden Angriff im offenen Feld niedermähen konnten.

Das Ergebnis war der Grabenkrieg, in dem sich beide Seiten eingruben und mit Anti-Personenminen, Stacheldraht und Maschinengewehrstellungen gegen Angriffe des Feindes schützten. Frontdurchbrüche waren unmöglich geworden und es begannen der Stellungskrieg und die Materialschlachten, die sich über drei Jahre hinzogen und der erst mit der Entwicklung neuer Technologien endeten.

Panzer, die gut genug gepanzert waren, um unbeschadet durch die Minenfelder zu kommen und die den Stacheldraht einfach durchbrechen und dabei selbst mit Maschinengewehren die nun recht ungeschützten Gegner niedermähen konnten, veränderten die Kriegsführung. Dass die Luftfahrt nun weit genug entwickelt war, um auch Bomber bauen zu können, die die Artillerie im Hinterland des Feindes recht effektiv angreifen konnten, kam hinzu.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs sah die Welt den deutschen Blitzkriegen mit ungläubigem Staunen zu. Die deutschen Panzer waren den Gegnern überlegen und konnten Frontlinien durchbrechen und viele Kilometer ins Hinterland des Gegners vorstoßen und dort die Logistik zerstören, sodass die Front zusammenbrechen musste.

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„Frieden“ durch Völkermord: Trump verkündet „historische Morgenröte“ für den Nahen Osten auf den Knochen der Palästinenser

Von Jordan Shilton – 15. Oktober 2025

Im Jahr 98 n. Chr. beschrieb der Historiker Tacitus die Verwüstung Britanniens durch die Truppen des kaiserlichen Roms und schrieb: „Sie machen eine Wüste und nennen sie Frieden.“ Fast 2.000 Jahre später gelten diese bitteren Worte für die brutalen Bedingungen, die Israel und seine imperialistischen Gönner der palästinensischen Bevölkerung in Gaza auferlegt haben.

US-Präsident Donald Trumps sogenanntes „Friedensabkommen“ für Gaza schafft ein imperialistisches Protektorat, das die Rechte der Palästinenser mit Füßen tritt und die amerikanische Kontrolle über den energiereichen Nahen Osten stärkt. Dies wurde durch Trumps Rede vor der israelischen Knesset und das anschließende Treffen der Komplizen beim Völkermord in Ägypten deutlich, zu dem Präsident Abdel Fattah al-Sisi am Montag eingeladen hatte.

In einer mehr als einstündigen Rede sprach Trump mit der Eloquenz des Mafia-Dons Tony Soprano. Er prahlte vor der israelischen Legislative mit der Macht amerikanischer Waffen, um „Frieden“ zu erreichen, forderte eine Begnadigung des gesuchten Kriegsverbrechers Premierminister Benjamin Netanjahu und schwor, dass die „historische Morgendämmerung eines neuen Nahen Ostens“ unter US-Dominanz begonnen habe. Er freute sich über die völkermörderische Gewalt, die von Netanjahu und den israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) ausgeht, und erzählte seinem bewundernden Publikum, dass Netanjahu „mich so oft angerufen“ und um Waffen gebeten habe. Trump erzählte weiter, dass die USA „so viele Waffen geliefert haben, dass Israel stark und mächtig wurde. Das ist es, was zum Frieden geführt hat.“ Er fügte hinzu: „Wir haben euch alle Waffen gegeben, und ihr habt sie gut eingesetzt.“

Das zionistische Regime setzte die Waffen so „gut“ ein, dass sie nach offiziellen Angaben mindestens 67.000 Menschen abschlachteten, tatsächlich aber wohl viele Zehntausende mehr. Dass dies mit der ausdrücklichen Absicht geschah, die Palästinenser auszurotten, belegen zahllose Berichte der UN und anderer internationaler Organisationen. Darauf beruhen auch die ausgestellten Haftbefehle gegen Netanjahu und seinen ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant, der die Palästinenser in übelster Weise als „menschliche Tiere“ bezeichnete. Tausende von Menschen wurden bei der monatelangen Bombardierung des Libanon getötet oder verstümmelt, während hunderte weitere Palästinenser von rechtsextremen Siedlern und der IDF im Westjordanland getötet wurden.

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Chinas neue Exportkontrollen

Von German-Foreign-Policy.com – 14. Oktober 2025

Berlin und Brüssel fürchten wegen Beijings neuer Exportkontrollen auf Seltene Erden ernste Probleme ihre Industrie. Laut einer Analyse hängen in Deutschland an Seltenen Erden direkt oder indirekt vier Millionen Arbeitsplätze.

Chinas neue Exportkontrollen auf Seltene Erden rufen in Deutschland und der EU die ernste Befürchtung hervor, bedeutende Segmente ihrer Industrie könnten in eine dramatische Krise stürzen. Beijing hat, in Reaktion auf neue ökonomische Repressalien Washingtons, am vergangenen Donnerstag angekündigt, es werde in Zukunft nicht nur für den Export Seltener Erden selbst, sondern auch für denjenigen von Waren, an denen der Anteil Seltener Erden bei mehr als 0,1 Prozent liegt, eine offizielle Genehmigung verpflichtend machen. Derartige Exportkontrollen haben bislang vor allem die Vereinigten Staaten verhängt; die Volksrepublik zieht nun gleich. Die deutsche Wirtschaft kämpft schon jetzt mit den Folgen der Exportkontrollen, die Beijing bereits im Frühjahr eingeführt hat. Chinas neue Maßnahmen könnten die Probleme weiter verschärfen und, falls die Vereinigten Staaten ihre Drohung wahr machen und den Konflikt mit Gegenmaßnahmen eskalieren, zu ernstem Mangel an Seltenen Erden führen. An diesen hängen in Deutschland laut einer Analyse des Beratungsunternehmens McKinsey direkt oder indirekt rund vier Millionen Arbeitsplätze mit einer Wertschöpfung von 220 Milliarden Euro.

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Wie die Europäer einen Krieg mit Russland provozieren wollen

Von Thomas Röper – 14. Oktober 2025

Der NATO-Generalsekretär hat einige sehr bemerkenswert ehrliche Aussagen gemacht, die zeigen, wie die NATO Russland um jeden Preis dazu provozieren will, den ersten Schuss abzugeben. Am gleichen Tag haben dem einige Geheimdienstchefs beigepflichtet. Die Europäer scheinen unbedingt einen Krieg mit Russland zu wollen.

ch weise seit Monaten darauf hin, dass man in Europa anscheinend fest entschlossen ist, einen Krieg mit Russland zu provozieren. Eine der Möglichkeiten, über die dabei offen gesprochen wird, ist es, illegal Tanker mit russischem Öl zu kapern und Russland so dazu zu zwingen, diese Tanker mit militärischem Begleitschutz auszustatten. Dann wäre es sehr leicht, einen militärischen Zwischenfall zu provozieren, an dem man Russland die Schuld geben und den man daher als Casus Belli nutzen kann.

Das wird in Europa recht offen gesagt, wie ich zunächst anhand der Chronologie der letzten Monate und dann an einigen ganz aktuellen Beispielen zeigen will.

Wie die NATO den Casus Belli provozieren will

Dass die Europäer die Ostsee für Schiffe mit dem Ziel Russland blockieren wollen, wurde bereits seit 2024 immer wieder geäußert. Seit Anfang 2025 wurden in der Ostsee mehrere Tanker mit Öl aus Russland festgesetzt. Ein Fall war in Estland, ein anderer in Deutschland.

Anfang April 2025 wurde ins estnische Parlament ein Gesetzentwurf eingebracht, der es dem estnischen Militär erlauben soll, zivile Schiffe zu versenken, die nach Meinung der estnischen Regierung eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Militär- und Marinekommandeure den Schiffseigner oder dessen Flaggenstaat erst nach Anwendung von Gewalt benachrichtigen müssen.

Am 13. Mai 2025 hat die estnische Marine versucht, einen Tanker auf dem Weg nach Russland zu kapern. Das estnische Militär versuchte, den Tanker dazu zu zwingen, die internationalen Gewässer zu verlassen und ihn in estnische Hoheitsgewässer abzudrängen. Estnische Marinesoldaten begannen, den Tanker mit einem Patrouillenboot zu rammen und versuchten zweimal, Truppen aus einem Hubschrauber an Bord des Schiffes abzusetzen. Außerdem brachten sie Marineflieger zu dem Schiff, doch die Besatzung folgte weiterhin ihrem Kurs in Richtung des russischen Hafens Primorsk.

Dieses Mal hat Russland nicht untätig zugeschaut und einen Kampfjet zur Unterstützung des Tankers geschickt, der das estnische Militär vertrieben hat.

Am 21. Mai 2025 erklärte das polnische Außenministerium, Polen werde während seiner Präsidentschaft im Ostseerat an der Ausarbeitung von Vorschlägen zur Änderung des internationalen Seerechts in der Region arbeiten, um die Festsetzung von Schiffen in neutralen Gewässern zu ermöglichen. Es gehe „um rechtliche Lösungen, die es ermöglichen würden, Schiffe der ‚Schattenflotte‘ festzusetzen“. Der Sprecher des Ministeriums sagte weiter, Warschau werde „radikale Lösungen präsentieren“ und Außenminister Sikorski teilte mit, die Vorschläge würden während der polnischen Präsidentschaft im Ostseerat erarbeitet, die am 1. Juli beginnt.

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Wir lebten in einer Symbiose mit den Arabern, und das war damals kein utopischer Traum, wie heute.“ – Ein Interview mit dem israelischen Historiker Avi Shlaim

Interview: Ofer Aderet – 14. Oktober 2025

Wie geht es weiter in Israel, Palästina, mit Gaza und dem Westjordanland? Diese Frage bewegt viele Menschen weltweit und natürlich in der Region – jetzt, wo der „Waffenstillstand“ vereinbart ist und der Austausch der Geiseln/Gefangenen begonnen hat. In diesem Interview mit dem anerkannten israelischen Historiker Avi Shlaim, emeritierter Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Oxford und Fellow des St Antony’s College, erläutert dieser seine Sicht auf die Ereignisse seit dem 7. Oktober 2023, aber auch – weit zurückreichend – auf die Vorgeschichte Israels und seiner Familie. Darauf aufbauend erklärt Shlaim seine gewandelte Haltung zum Zionismus und zum palästinensischen Widerstand.

Das Interview, geführt von Ofer Aderet, erschien ursprünglich am 25. September 2025 in der israelischen Zeitung Haaretz, wir [die NachDenkSeiten; die GG-Red.] drucken es hier mit freundlicher Genehmigung ab. Deutsche Übersetzung von Abraham Melzer.

Ein halbes Jahr nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober konnte man im Netz einen Film sehen, der viele israelische Zuschauer ärgerte. Zu sehen war der jüdisch-israelische Historiker Prof. Avi Shlaim von der Oxford Universität in England. Auf den ersten Blick sah er aus wie ein netter britischer Opa, der langsam und leise sprach. Aber die Worte, die aus seinem Mund kamen, waren alles andere als angenehm für israelische Ohren. „Die Hamas ist die einzige palästinensische Gruppe, die sich der israelischen Besatzung widersetzt“, sagte er. „Mit dem Angriff am 7. Oktober sandte die Hamas eine starke Botschaft, dass man die Palästinenser nicht zur Seite drängen kann; dass der palästinensische Widerstand nicht am Ende ist; dass, obwohl die palästinensische Autonomieverwaltung in der Westbank mit Israel zusammenarbeitet, Hamas den Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit weiterführt.

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