Ukraine-Verhandlungen: Bericht vom Ort des geplanten Austausches toter Soldaten

Von Thomas Röper – 9. Juni 2025

Die Ukraine hat den für Samstag angesetzten Austausch von jeweils über 1.200 gefallenen Soldaten platzen lassen. Russland hat daraufhin Journalisten eingeladen, sich am Sonntag selbst ein Bild von der Lage zu machen. Thomas Röper war dabei.

Bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine wurde am Montag ein großer Austausch von über 6.000 gefallenen Soldaten und von schwerverwundeten und kranken Kriegsgefangenen vereinbart. Am Samstag hätte die erste Etappe des Austausches in Brjansk stattfinden sollen. Die russische Seite ist zum vereinbarten Ort in der russischen Region Brjansk gekommen und hat über 1.200 Leichen in Kühltransportern mitgebracht.

Allerdings ist die ukrainische Seite nicht zu dem Austausch erschienen. Sie habe der russischen Seite stattdessen unerwartet mitgeteilt, dass „sowohl die Annahme von Leichen als auch den Austausch Kriegsgefangener auf unbestimmte Zeit verschoben“ worden sei, erklärte der russische Verhandlungsführer Medinski.

Russland hat daraufhin ausländische Journalisten aufgerufen, nach Brjansk zu fahren und sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Ich bekam den entsprechenden Anruf am Samstagabend und habe zugesagt, nach Brjansk zu kommen. Das bedeutete, dass ich umgehend nach Moskau fahren musste, um von dort am frühen Morgen mit einem Bus nach Brjansk zu fahren.

Als wir vor Ort ankamen, standen dort vier sehr lange Kühllaster mit den über 1.200 toten ukrainischen Soldaten, die die Ukraine bisher nicht zurückhaben möchte. Ein russischer General gab uns Journalisten ein kurzes Briefing, in dem er kein Wort über Politik verloren, sondern ausschließlich die Situation sehr sachlich beschrieben hat. Demnach gab es bisher aus der Ukraine keine Mitteilung, ob und wann der vereinbarte Austausch stattfinden könnte.

Anschließend wurde einer der Kühllaster geöffnet, sodass wir einen Blick auf die Leichensäcke werfen konnten. Das war ein schreckliches Erlebnis, denn in jedem LKW waren etwa 300 Leichensäcke und nach dem Öffnen der Ladetüren schlug uns ein bestialischer Verwesungsgestank entgegen, obwohl die Leichen tiefgefroren sind.

Der Grund dafür ist, dass die Leiche oft tage- oder wochenlang im Feld gelegen haben, bevor sie geborgen werden konnten. Und wenn der Verwesungsprozess einmal eingesetzt hat, stinkt das auch noch, wenn man die Leichen einfriert. Hinzu kommt, dass die 300 Leichen in einem LKW über 20 Tonnen wiegen. Dass 20 Tonnen halbverweste Leichen auch im eingefrorenen Zustand entsetzlich riechen, ist klar,

Ich beschreibe diese schrecklichen Details deshalb so ausführlich, weil ich möglichen Behauptungen westlicher Medien entgegentreten will, die aufgrund des Gestanks, über den alle anwesenden Journalisten berichten, behaupten könnten, das bestialische Russland würde die ukrainischen Gefallenen nicht kühlen und in den LKW verwesen lassen.

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Geschacher um den Austausch der 6000 Leichen gefallener ukrainischer Soldaten

Von Florian Rötzer – 9. Juni 2025

Der Vertreter der russischen Delegation bei den Verhandlungen in Istanbul, Wladimir Medinski, hatte vergangenen Mittwoch die Bereitschaft angekündigt, am Wochenende, 7. bis 9. Juni, den weiteren Gefangenenaustausch mit der Ukraine zu beginnen. Es sollten verwundete und kranke Gefangene sowie unter 25-Jährige ausgetauscht werden. Dazu hatte Russland erklärt, einseitig 6000 Leichen von gefallenen ukrainischen Soldaten zu übergeben.

„Wir haben alle, die wir konnten, identifiziert, DNA-Tests gemacht und herausgefunden, wer sie sind. Nächste Woche werden wir diese Leichen der ukrainischen Seite übergeben, damit sie diese auf menschliche Weise beerdigen können“, sagte Medinski am 2. Juni nach den Verhandlungen. Man sei bereit, die Leichen russischer Gefallenen zu übernehmen: „Falls sie Leichen haben, werden wir sie auch entgegennehmen. Bislang wissen wir nichts darüber.“

Man kann vermuten, dass die russische Führung mit dem Angebot, das Kiew nicht ablehnen kann, ein Danaer-Geschenk machen will. Die Frage ist nicht nur, ob die Ukraine für einen 1:1-Tausch genügend russische Kriegsgefangene besitzt. Vor allem aber stellt die Übergabe von so vielen Leichen die Ukraine vor schwierige Entscheidungen. Schließlich war zu Beginn des Krieges beschlossen worden, dass die Familie eines im Kampf Getöteten 15 Millionen UAH (über 300.000 Euro) erhalten soll. Bei 6000 Gefallenen wären das bis zu 90 Milliarden Griwna, fast 2 Milliarden Euro. In der Rada wurde am 5. Juni überdies ein Gesetzesentwurf eingereicht, nach dem auch die Familien von in der Gefangenschaft Verstorbenen die Entschädigung von 15 Millionen UAH erhalten sollen.

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Die Verhaftung von Hayam El Gamal und ihren fünf Kindern. Trump-Regierung führt mittelalterliche „Sippenhaft“ wieder ein

Von Tom Mackaman – 8. Juni 2025

Dass die Trump-Regierung die Frau und die Kinder des gebürtigen Ägypters Mohamed Sabry Soliman verhaftet hat und abschieben will, weil er beschuldigt wird am 1. Juni eine pro-israelische Demonstration in Boulder (Colorado) angegriffen zu haben, stellt ein neues und bedrohliches Stadium des Abgleitens der amerikanischen herrschenden Klasse in die Gesetzlosigkeit dar.

Hayam El Gamal und ihre fünf Kinder im Alter von vier bis siebzehn Jahren wurden am frühen Dienstagmorgen in ihrem Haus in Colorado Springs verhaftet und „in der Dunkelheit der Nacht“ in das mehr als 1.400 Kilometer entfernte Familienhaftzentrum Dilley in Texas verschleppt. Erst eine verzweifelte Suche durch die Anwälte der Familie brachte Aufschluss über ihren Verbleib.

Die sofortige Abschiebung der Familie im Rahmen der von der Trump-Regierung verfolgten Politik der „beschleunigten Abschiebung“ konnte nur durch eine Eilverfahren und eine einstweilige Verfügung von US-Bezirksrichter Gordon Gallagher verhindert werden. Eine Anhörung ist für den 13. Juni angesetzt.

Es ist nichts darüber bekannt, dass sich ein prominenter demokratischer Abgeordneter oder Parteifunktionär zur Verteidigung von El Gamal oder ihren Kindern geäußert hätte.

Trumps Anwälte argumentieren in ihren Schriftsätzen, alle Familienmitglieder hätten gegen ihren befristeten Visastatus verstoßen. Doch El Gamal und ihre Kinder werden nicht wegen angeblicher Verstöße gegen Visabestimmungen bestraft, sondern für die Verbrechen des Familienvaters. Das Weiße Haus hat das selbst klargestellt.

Am Dienstag erschien ein offizieller Social-Media-Post des Weißen Hauses, in dem Trump in seinem üblichen Gangster-Stil mit der Verhaftung und der geplanten Abschiebung der Familie prahlte: „Ehefrau und Kinder des Illegalen Ausländers, der für den antisemitischen Brandanschlag verantwortlich ist, könnten SCHON HEUTE ABEND ABGESCHOBEN WERDEN.“ Der Post erhielt ein Bild von Soliman und ein Flugzeug-Emoji mit dem Text: „Sechs Einzelfahrkarten für Mohameds Frau und fünf Kinder. Letzter Aufruf erfolgt bald.“

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„Tausende Dokumente“ über Israels Nuklearprogramm erbeutet: Iran meldet Geheimdienstoperation

Von RT DE – 8. Juni 2025

Im Zuge der Atomverhandlungen zwischen Iran und den USA stehen Teheran und Tel Aviv am Rande eines offenen Kriegs. Nun berichteten iranische Behörden, an sensible Informationen aus Israel gelangt zu sein. Dazu zählen auch Dokumente über das Nuklearprogramm.

Laut einem Bericht des iranischen Staatsfernsehens ist Teheran in den Besitz umfassender israelischer Geheimdienstinformationen gelangt. Die Dateien enthalten interne Informationen über Israels Atomeinrichtungen und Verteidigungspläne.

„Der iranische Geheimdienstapparat hat eine große Menge strategischer und sensibler Informationen und Dokumente erhalten, die dem zionistischen Regime gehören“, berichtete der Sender.

Der Staatssender nannte allerdings keine Details zu den Dokumenten oder dazu, wie Iran in den Besitz der Geheimdienstinformationen gelangt sei. Es soll sich um „tausende Dokumente mit Bezug auf Atompläne und -einrichtungen“ Israels gehandelt haben. Iranische Geheimdienste und andere staatliche Medien gingen bisher nicht näher auf den Fernsehbericht ein.

Es gab keine unmittelbare offizielle Stellungnahme seitens Israels, und es ist unklar, ob der Bericht mit einem gemeldeten Hackerangriff auf ein israelisches Kernforschungszentrum im vergangenen Jahr in Verbindung stand, den Teheran nun angesichts der verschärften Spannungen um sein Atomprogramm öffentlich macht.

Den Geheimdienstinformationen zufolge wurden die Dateien bei einer verdeckten Operation erbeutet und enthalten „eine große Menge Material, darunter Dokumente, Bilder und Videos“. Nachdem die Dokumente sicher in den Iran gebracht worden waren, wurden sie von den iranischen Behörden gründlich geprüft.

In diesem Zusammenhang verwies der iranische Rundfunk auf die Festnahme zweier Israelis, deren Inhaftierung vor gut zwei Wochen bekannt wurde. Laut israelischen Medienberichten wurden die beiden 24-Jährigen aus der Nähe von Haifa bereits Ende April festgenommen.

Israel führt längst eine umfangreiche Erweiterung seiner Atomanlage in Dimona in der Wüste Negev durch. Dort hat das Land bislang das spaltbare Material für sein Atomwaffenarsenal hergestellt.

Seit Jahren führen Iran und Israel gegenseitige offene und verdeckte Geheimdienstaktionen aus. Diese reichen von Cyberattacken über Drohnenangriffe bis zu Sabotageakten und gezielten Tötungen. Im Jahr 2018 verkündete der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dass israelische Agenten ein umfangreiches „Archiv“ iranischer Dokumente beschlagnahmt hätten. Aus diesen geht hervor, dass Teheran mehr nukleare Aktivitäten durchgeführt habe, als bisher bekannt sei.

US-Präsident Donald Trump hat Iran mit Bombenangriffen gedroht, sollte Teheran sich nicht mit Washington über sein Atomprogramm einigen. Im April soll Trump jedoch einen geplanten israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen verhindert haben, um […]

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Die israelische Realität und der deutsche Mythos – Warum Deutschland ein anderes Israel verteidigt, als es existiert

Von Detlef Koch – 08. Juni 2025

Während sich Israel nach außen als westlich-demokratische Bastion präsentiert, verfestigt sich im Inneren ein autoritärer Block, der offen das Ende der säkularen Staatsordnung anstrebt. Gleichzeitig hält die politische Klasse Deutschlands nahezu unbeirrt an einem idealisierten Bild Israels fest. Dieses Idealbild erscheint nicht nur ritualisiert, sondern auch bewusst entkoppelt von der Realität israelischer Innenpolitik.

  1. Die Weltuntergangs-Theokratie des Rabbi Ginsburg

Am 22. Mai 2025 veröffentlichte die hebräische Ausgabe der israelischen Tageszeitung Haaretz einen Artikel, der – gemessen an seiner theologischen und gesellschaftspolitischen Sprengkraft – kaum übertroffen werden kann. Den Original-Text finden Sie unter diesem Link, eine Übersetzung finden Sie unter diesem Link. Im Zentrum steht eine Predigt des einflussreichen Rabbis Yitzhak Ginsburg, einem charismatischen Vordenker des messianischen Rechtsextremismus in Israel. Ginsburg entwirft in seinen Schriften und öffentlichen Ansprachen die Vision eines radikal-theokratischen Staates, der das bestehende säkular-zionistische Gemeinwesen nicht reformieren, sondern überwinden und ersetzen soll – durch eine Herrschaftsform, die sich ausschließlich auf die Halacha, das jüdische Religionsgesetz, stützt.

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Kiew lässt in Istanbul vereinbarten Austausch von Leichen und Verwundeten platzen

Von Thomas Röper – 7. Juni 2025

Die russische Seite ist zum vereinbarten Zeitpunkt mit 1.212 gefrorenen Leichen ukrainischer Soldaten in Kühltransportern im Austauschgebiet eingetroffen, aber dann hat Kiew mitgeteilt, den am Montag in Istanbul vereinbarten Austausch auf unbestimmte Zeit zu verschieben.

Bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine wurde am Montag ein großer Austausch von über 6.000 gefallenen Soldaten und von schwerverwundeten und kranken Kriegsgefangenen vereinbart. Am heutigen Samstag hätte die erste Etappe des Austausches stattfinden sollen.

Die russische Seite ist zum vereinbarten Ort in der russischen Region Brjansk gekommen und hat über 1.200 Leichen in Kühltransportern mitgebracht, der Rest sei auf dem Weg. Außerdem sei der Ukraine eine erste Liste von 640 Kriegsgefangenen der Kategorien „Verwundete, Schwerkranke und Junge“ übergeben worden, um den Austausch zu beginnen. Mit „Junge“ sind Kriegsgefangene unter 25 Jahren gemeint, die ebenfalls ausgetauscht werden sollten.

Allerdings ist die ukrainische Seite nicht zu dem Austausch erschienen. Sie habe der russischen Seite stattdessen unerwartet mitgeteilt, dass „sowohl die Annahme von Leichen als auch den Austausch Kriegsgefangener auf unbestimmte Zeit verschoben“ worden sei, erklärte der russische Verhandlungsführer Medinski.

Nun stehen die Kühlwagen mit den tiefgekühlten Leichen in der russischen Region Brjansk und niemand weiß, wie es weitergehen soll.

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Keine Waffenruhe für Gaza

Von Karin Leukefeld – 7. Juni 2025 um 15:00

Am vergangenen Mittwoch, am 4. Juni 2025, lag im UN-Sicherheitsrat ein Resolutionsentwurf vor, mit dem ein sofortiger und anhaltender Waffenstillstand für Gaza gefordert wurde. Der Text war von den zehn nicht-ständigen, gewählten (E 10, elected 10) Sicherheitsratsmitgliedern – Algerien, Dänemark, Griechenland, Guyana, Pakistan, Panama, Republik Korea (Südkorea), Sierra Leone, Slovenien and Somalia – ausgearbeitet und dem Rat zur Abstimmung vorgelegt worden. Vier der fünf ständigen Sicherheitsratsmitglieder – China, Frankreich, Großbritannien, Russische Föderation – stimmten der Resolution zu. Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) legten ihr Veto ein und brachten die Initiative zu Fall. Es war das fünfte Mal seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober 2023, dass allein die USA eine entsprechende Resolution blockierte.

Die Resolution forderte – wie andere Resolutionen zuvor – die „sofortige, würdige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln, die von Hamas und anderen Gruppen festgehalten werden“.

Verwiesen wurde mit „großer Besorgnis“ auf die „katastrophale humanitäre Situation“ in Gaza, die durch die monatelange Blockade für Hilfe entstanden war. Es wurde darauf hingewiesen, dass „alle Parteien“ an das internationale Recht gebunden seien, einschließlich des internationalen humanitären und Menschenrechts. Neben dem Waffenstillstand wurde die „sofortige und bedingungslose Aufhebung aller Blockaden“ für humanitäre Hilfe nach Gaza gefordert. UNO und humanitären Partnerorganisationen der UNO sei im gesamten Gazastreifen ungehinderte Bewegungsfreiheit zu gewähren. Notwendige Versorgung – beispielsweise mit Strom, mit Wasser, sichere Unterkünfte, Kliniken – müsse wiederhergestellt werden. Die Vermittlungsbemühungen von Ägypten, Katar und den USA wurden gelobt und sollten wieder zum Leben erweckt werden, so die Resolution. Verwiesen wurde auf die Resolution 2735 (2024), in der ein ständiges Ende der Feindseligkeiten, die Freilassung aller Geiseln, der Austausch von palästinensischen Gefangenen, die Rückgabe der Toten, der vollständige Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen und der Beginn langfristiger Wiederaufbauarbeit gefordert worden waren.

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Die Legende der angeblich nach Russland deportierten ukrainischen Kinder

Von Thomas Röper – 7. Juni 2025

Bei den letzten Verhandlungen in Istanbul hat Kiew eine Liste mit den Namen von 339 Kindern vorgelegt, die angeblich nach Russland „deportiert“ wurden und die Kiew zurückhaben will. Warum nennt Kiew nur 339 Kinder, wenn die Ukraine und der Westen doch von fast 20.000 „deportierten“ Kindern reden?

Die Behauptung, Russland habe tausende ukrainische Kinder deportiert, geistert seit Februar 2023 durch die Medien und wird immer wieder aufgegriffen. Zuletzt kam die Meldung bei den letzten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul wieder auf, weil die Ukraine eine Liste mit den Namen von 339 angeblich entführten Kindern vorgelegt hat, deren Rückführung sie fordert.

Es stellt sich daher die Frage, warum die Ukraine nur eine Liste mit 339 Kindern vorgelegt hat, wenn es doch angeblich etwa 20.000 Kinder sein sollen. Um das zu verstehen, müssen wir uns zunächst anschauen, woher diese Meldung ursprünglich kommt. Danach schauen wir uns an, wie westliche Medien erklären, warum die Ukraine nur 339 auf die Liste gesetzt hat. Und zum Schluss folgt noch ein sehr amüsanter Exkurs in die Arbeitsweise der westlichen Propaganda.

Woher die Geschichte der „deportierten“ Kinder kommt

Am 14. Februar wurde in den USA eine Studie mit dem Titel „Russlands systematisches Programm zur Umerziehung und Adoption von ukrainischen Kindern“ veröffentlicht, in der Russland vorgeworfen wird, es gebe in Russland ein „Netzwerk von Lagern und anderen Einrichtungen, in denen mindestens 6.000 Kinder aus der Ukraine auf der russisch-besetzten Krim und in Russland gehalten“ werden. Die westlichen Medien haben die Studie aufgegriffen und groß darüber berichtet.

Die Studie war vom Yale Humanitarian Research Lab, was natürlich sehr seriös klingt, schließlich ist Yale eine der renommiertesten Universitäten der USA. Allerdings gilt bei Studien, dass sie in der Regel genau das „herausfinden“, was der Geldgeber der Studie hören möchte. Daher ist die erste Frage bei Studien immer, wer sie in Auftrag gegeben und bezahlt hat.

Die Yale-Studie wurde vom US-Außenministerium bezahlt, denn das Yale Humanitarian Research Lab ist Teil des vom US-Außenministerium am 17. Mai 2022 ins Leben gerufenen Projektes Conflict Observatory, das vom US-Außenministerium eine Startfinanzierung von sechs Millionen Dollar dafür erhalten hat, angebliche russische Kriegsverbrechen zu melden. Zu dem Projekt Conflict Observatory gehören noch andere Organisationen, zum Beispiel die US-Geheimdienste National Reconnaissance Office (NRO) und National Geospatial-Intelligence Agency (NGA).

Die Studie, die das Projekt über die angeblich verschleppten ukrainischen Kinder veröffentlicht hat, ist also eine Auftragsarbeit für das US-Außenministerium, die in Zusammenarbeit mit den US-Geheimdiensten entstanden ist.

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NATO-Mächte bereiten sich auf Weltkrieg vor: Verteidigungsminister vereinbaren größte Aufrüstung seit 1945

Von Johannes Stern – 7. Juni 2025

Bei ihrem jüngsten Treffen am Mittwoch in Brüssel legten die Verteidigungsminister der 32 NATO-Mitgliedsstaaten den Grundstein für die größte militärische Aufrüstung in der Geschichte des Bündnisses. Schon in zwei Wochen soll dazu auf dem NATO-Gipfel in Den Haag (24.–25. Juni) ein offizieller Beschluss gefasst werden. Damit haben die Vorbereitungen auf eine direkte militärische Konfrontation mit Russland und auf weitere Kriege überall auf der Welt eine neue Stufe erreicht.

Wenige Tage, bevor die NATO-Verteidigungsminister zusammentraten, hatte die Ukraine russische Flugplätze mit Drohnen und Raketen angegriffen. Es ist davon auszugehen, dass diese groß angelegten Angriffe, die bis tief ins Landesinnere reichten, in Abstimmung mit der NATO geplant und durchgeführt wurden. Genau diese Art der Eskalation – die direkte Kriegsführung gegen Russland – soll durch die Entscheidungen, die in Brüssel getroffen wurden, untermauert werden. […] die Entwicklung [läuft] auf einen offenen Krieg zwischen Atommächten zu, der zur Vernichtung der menschlichen Zivilisation führen könnte. […]

Die Verteidigungsminister haben in Brüssel vor allem neue militärische „Fähigkeitsziele“ für das nächste Jahrzehnt verabschiedet. Gestützt auf eine umfassende „Bedrohungsanalyse“ soll die Einsatzbereitschaft der NATO massiv ausgebaut werden. Laut NATO-Generalsekretär Mark Rutte macht das Bündnis einen „riesigen Sprung nach vorn“ und wird zu einem „stärkeren, gerechteren und tödlicheren Bündnis“, wie er Anfang Juni auf einem Treffen der Bukarest-Neun-Gruppe (B9) und der nordischen Staaten in Vilnius betonte.

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Absurdistan: Nord Stream und die deutschen Politiker und Medien

Von Thomas Röper – 7. Juni 2025

Die Bundesregierung hat erklärt, den Betrieb der Nord-Stream-Pipelines aktiv verhindern zu wollen. Irrwitzig ist dabei die genannte Begründung, denn angeblich würde zusätzlich über Nord Stream geliefertes Gas „die Gasversorgungssicherheit in Deutschland und der Europäischen Union“ gefährden.

Vor knapp zwei Wochen habe ich bereits darüber berichtet , dass der neue Bundeskanzler Merz persönlich bei der EU darauf gedrungen hat, die Nord Streams zu sanktionieren. Das ist ein Vorgang, den man in so ziemlich jedem Land der Welt als Verrat behandeln würde, denn seit wann ist es die Aufgabe eines Regierungschefs, Maßnahmen aus dem Ausland gegen eigene Unternehmen (deutsche Unternehmen sind Teilhaber an den Nord Streams) und auch gegen die Interessen der eigenen Wirtschaft zu verhängen? Schließlich wird billiges Gas in Deutschland dringend gebraucht.

Nun kam die offizielle Bestätigung für diese Meldung. Der Spiegel beispielsweise berichtete unter der Überschrift „Schreiben des Bundeswirtschaftsministeriums – Bundesregierung will Betrieb von Nord-Stream-Pipelines aktiv verhindern“ darüber. Es ist tatsächlich kein Scherz, dass die Bundesregierung nun ganz offiziell erklärt hat, gegen die Nord Streams – und damit gegen deutsche Unternehmen und die deutsche Wirtschaft insgesamt – vorgehen zu wollen, denn der Spiegel schreibt:

„Die Bundesregierung will verhindern, dass die umstrittenen Nord-Stream-Leitungen jemals wieder Gas aus Russland nach Deutschland transportieren. »Die Bundesregierung wird sich gegen eine Inbetriebnahme bzw. eine Wiederinbetriebnahme der Nord-Stream-Pipelines einsetzen«, heißt es in einem Schreiben des Bundeswirtschaftsministeriums unter Katherina Reiche (CDU) an den energiepolitischen Sprecher der Grünen im Bundestag, Michael Kellner.“

Nur zur Erinnerung: Das wohl wichtigste Problem der deutschen Wirtschaft sind die explodierten Energiekosten, weil LNG, grüne Energien und so weiter viel teurer sind als das russische Pipeline-Gas, das zuvor knapp 50 Jahre lang die Grundlage der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft war. Seit die Energiepreise explodiert sind, sinkt die Produktion in Deutschland und sogar deutsche Medien sprechen manchmal offen davon, dass in Deutschland eine Deindustrialisierung stattfindet.

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