Scholz unterstützt Völkermord an den Palästinensern

Von Peter Schwarz – 18. Oktober 2023

Bundeskanzler Olaf Scholz reiste am Dienstag persönlich nach Israel, um dem Regime von Benjamin Netanjahu in seinem völkermörderischen Krieg gegen die Palästinenser den Rücken zu stärken. Unmittelbar nach dem Treffen von Scholz und Netanjahu griff die israelische Luftwaffe das christliche Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza-Stadt an und tötete dabei mehr als 500 Menschen, die dort Zuflucht gesucht hatten. Auch in einer Schule der Vereinten Nationen kamen zahlreiche Flüchtlinge ums Leben. Doch selbst nach diesem Massaker tweetete Scholz auf Hebräisch: „Ich sage es hier in Tel Aviv noch einmal ausdrücklich: Kein anderer Akteur sollte es für eine gute Idee halten, in diesen Konflikt einzugreifen. Das wäre ein unverzeihlicher Fehler.“ Zynisch behauptete er: „Unsere Sorge gilt ausdrücklich den Zivilisten – sie wollen wir schützen. Ich habe mit @netanyahu darüber gesprochen, dass es gelingen muss, den Betroffenen schnell humanitäre Hilfe zukommen zu lassen.“ Selbst als der Angriff auf das Krankenhaus bereits die Schlagzeilen füllte, fand Scholz kein Wort des Bedauerns für die getöteten Palästinenser und verteidigte das israelische Vorgehen. Er schrieb: „Brutaler Terror. Die Hinrichtung wehrloser Zivilisten. Ermordete Säuglinge, verschleppte Kinder. Gedemütigte Holocaust-Überlebende. Das lässt uns das Blut in den Adern gefrieren. Israel hat das Recht, sich dagegen zu wehren. Ein Staat hat die Pflicht, seine Bürger zu schützen.“ Bereits vor dem Angriff auf das Krankenhaus waren 3000 Palästinenser den israelischen Angriffen zum Opfer gefallen, darunter mehr als 1000 Kinder. Hilfskräfte vermuten, dass weitere 1200 unter den Trümmern liegen.

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USA geben Israel grünes Licht für Genozid und bereiten Krieg gegen Iran vor

Von Andre Damon – 17. Oktober 2023

Während das israelische Militär einen Völkermord an der Bevölkerung des Gazastreifens einleitet, drohen die Vereinigten Staaten damit, einen Krieg im gesamten Nahen Osten zu entfesseln, der sich gegen den Iran richtet. Auch am Wochenende schlugen unzählige Bomben auf den Gazastreifen ein, die täglich hunderte Menschen töteten. Eine Bevölkerung von zwei Millionen Menschen wird systematisch durch Hunger und Durst ermordet, während eine Million Menschen im nördlichen Gazastreifen im Vorfeld einer bevorstehenden Bodeninvasion auf einen Todesmarsch gezwungen werden. Dieser Völkermord hat die volle Unterstützung der Biden-Regierung, die Israel einen Blankoscheck für die Durchführung von Kriegsverbrechen ausgestellt hat. Israels Aktionen werden von den Vereinigten Staaten operativ beaufsichtigt. Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin besuchten Israel letzte Woche, und Blinken wird diese Woche zurückkehren. Israels Krieg gegen den Gazastreifen wurde von einer massiven Ausweitung der US-Militärpräsenz in der Region begleitet, angeführt von der Entsendung zweier Flugzeugträger und der dazugehörigen Kampfgruppen. Die Entsendung einer Armada von mehr als einem Dutzend Kriegsschiffen in den Nahen Osten dient nicht nur dazu, der Hamas zu drohen, die keine Marine hat. Die Vereinigten Staaten bereiten sich auf einen viel umfassenderen Konflikt im Nahen Osten vor, einschließlich eines Krieges gegen den Iran.

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„Gefährdung des Schulfriedens“ – CDU-Bildungssenatorin verbietet das Tragen von Palästinenser-Tüchern an allen Berliner Schulen

Von Florian Warweg – 17. Oktober 2023

Am 13. Oktober erhielten alle Berliner Schulleiter, Schulämter und Schulaufsichtsbehörden ein vierseitiges Schreiben, gezeichnet von der Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch, mit dem Titel: „Umgang mit Störungen des Schulfriedens im Zusammenhang mit dem Terrorangriff auf Israel“. Der Inhalt hat es in sich. Denn neben „strafrechtlich relevanten“ Aspekten wie offene Aufrufe zur Gewalt, die sowieso bereits verboten sind, wird in dem Schreiben verkündet, dass auch „Symbole, Gesten und Meinungsäußerungen“, die „die „Grenze zur Strafbarkeit noch nicht erreichen“, untersagt sind. Darunter fallen unter anderem das „sichtbare Tragen von einschlägigen Kleidungsstücken“ wie der Kufiya, der traditionellen arabischen Kopfbedeckung, oder auch Aufkleber mit „Free Palestine“. Lehrer werden zudem aufgerufen, „im Verdachtsfall“ ihre Schüler „unmittelbar“ bei der Polizei zu denunzieren.

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Der „Spiegel “zeigt ungewollt ein Bild von israelischen Kriegsverbrechen

Von Thomas Röper – 16. Oktober 2023

Der Einsatz von Brandbomben aus weißem Phosphor ist verboten, erst recht, wenn das gegen Zivilisten eingesetzt wird. Israel tut genau das, was die westlichen Medien aber nicht erwähnen. Nun hat der Spiegel – wahrscheinlich ungewollt – einen Artikel mit einem Bild vom Einsatz dieser verbotenen Waffe versehen. – Ich habe vor einigen Tagen darüber berichtet, dass Israel Brandbomben aus weißem Phosphor gegen Ziele im Gazastreifen einsetzt und dass die westlichen Medien das verschweigen, obwohl sogar Human Rights Watch das bestätigt hat. Die westlichen Medien verschweigen das nicht nur, im Spiegel ist am 15. Oktober sogar ein Artikel von Christian Stöcker, einem der aktivsten Desinformatoren des Spiegel, erschienen, der die Überschrift „Krieg und Terror auf Social Media – Wie umgehen mit den Bildern des Grauens?“ trug. Über Videos, die den Einsatz von weißem Phosphor durch die israelische Armee zeigen, schreibt Stöcker: „Das Video eines angeblichen Angriffs mit Phosphor auf Gaza ist in Wahrheit ein älterer Clip, der von Factcheckern mit einem Brandbombenangriff auf die Ukraine in Zusammenhang gebracht wird.“ Was von den selbsternannten Faktencheckern zu halten, ist, habe ich oft genug aufgezeigt, darum soll es hier nicht gehen. Interessant ist, dass der Spiegel seinen Lesern den Einsatz von weißem Phosphor durch die israelische Armee immer noch verschweigt und Herr Stöcker in seinem Artikel sogar den Eindruck erweckt, der Vorwurf sei unwahr. Das Schöne ist, dass beim Spiegel offensichtlich Dilettanten arbeiten, denn am 16. Oktober, also nur einen Tag später, hat der Spiegel einen Artikel mit der Überschrift „Eskalation zwischen Israel und Hamas – Uno-Chef sieht Nahen Osten am »Rande des Abgrunds«“ über die Ereignisse der vergangenen Nacht veröffentlicht, dessen Titelbild mit dem Beschreibung „Israelischer Beschuss an der Südgrenze des Libanon (am 15. Oktober)“ versehen war. Und dieses Bild zeigt den Einsatz von weißem Phosphor.

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Brutale Unterdrückung von Palästinensern und Friedensaktivisten in Deutschland

Von Carola Kleinert – 16. Oktober 2023

Nachdem sich sämtliche Abgeordnete des Bundestags ohne Ausnahme hinter den Kriegskurs der Bundesregierung im Nahen Osten und die Unterstützung der völkermörderischen Politik des Netanjahus gestellt haben, unterdrücken sie nun mit den übelsten Polizeistaatsmaßnahmen jede Kritik daran. In ganz Deutschland geht die Polizei brutal gegen Friedensaktivisten und Migranten vor. Die Sonnenallee in Berlin-Neukölln steht unter Belagerung. Wer dort sein Haus verlässt und die falsche Kleidung trägt, wird von der allgegenwärtigen Polizei sofort abgeführt und in Gewahrsam genommen. Dazu reicht schon das Tragen des traditionellen Palästinensertuchs oder das Zeigen der palästinensischen Fahne. Die sozialen Medien sind voll von Videos, die belegen, wie brutal die Polizei dabei vorgeht. Demonstrationen, die sich mit den Zivilisten in Gaza solidarisieren sind in der Hauptstadt ebenso verboten wie Versammlungen, die das Massaker in Gaza kritisieren. Als Begründung führen Polizei und Regierung an, dass es auf den Protesten zu antisemitischen Äußerungen kommen könnte … Wie verlogen dieser Vorwand ist, zeigt auch das Verbot einer Demonstration unter dem Titel „Jüdische Berliner*innen gegen Gewalt in Nahost – Gegen den Mord an unseren Mitmenschen in Gaza, jüdische und palästinensische Menschen haben das gleiche Recht zu leben“. Es bestehe der Gefahr der Volksverhetzung, ließ die Polizei verlauten. Als Iris Hefets vom Vorstand der „Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ nach diesem Verbot ganz allein mit einem Schild über den Hermannplatz in Neukölln spazierte und darauf bestand, als Einzelperson wohl kaum eine Versammlung darzustellen, verbot ihr die Polizei trotzdem das Tragen des Schilds mit der Aufschrift „Als Jüdin & Israelin Stopp den Genozid in Gaza“ und führte sie ab.

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Die USA wollen, dass die „regelbasierte Ordnung“ das Völkerrecht ersetzt

Von Thomas Röper – 16. Oktober 2023

Westliche Staaten berufen sich gerne auf die „regelbasierte Ordnung“, die außerhalb des Westens abgelehnt wird. Warum ist das so und welche Regeln gelten in der „regelbasierte Ordnung“? – Die westlichen Staaten sprechen in den letzten Jahren immer öfter von der „regelbasierten Ordnung“, für die sie stehen und die von Russland und China bedroht wird. Da drängt sich die Frage, was diese „regelbasierte Ordnung“ eigentlich ist, geradezu auf. Das deutsche Außenministerium hat dem Thema sogar eine eigene Seite gewidmet, auf der man aber auch keine Aufstellung der „Regeln“ findet, auf denen diese Ordnung „basiert“. Wer im Internet auf Deutsch danach sucht, der findet sehr interessante Informationen. Auf der Seite Abgeordnetenwatch, auf der Deutsche den Abgeordneten des Deutschen Bundestages Fragen stellen können, hat ein User dem transatlantischen Hardliner Roderich Kiesewetter, der derzeit als einer der radikalsten deutschen Unterstützer von Waffenlieferungen an die Ukraine auftritt, folgende Frage gestellt: „Sehr geehrter Herr Kiesewetter, wer hat die werte- und regelbasierte Ordnung festgesetzt? Findet sich etwas davon in irgendeiner Verfassung oder in Grundlagen der EU oder der UNO? Haben alle Länder der Welt einer solchen Ordnung zugestimmt? Besten Gruß Rainer W.“ Die Frage ist sehr berechtigt, schließlich können internationale Regeln ja nur dann gelten, wenn ihnen alle Staaten zugestimmt haben. In der internationalen Politik ist es nicht vorgesehen, dass einige Staaten (auch, wenn sie eine Mehrheit stellen) dem Rest der Welt vorschreiben, welchen Regeln sie zu folgen haben. Der US-geführte Westen, dem etwa 50 Staaten angehören, würde es nie akzeptieren, wenn die restlichen 140 Staaten der Welt Regeln beschließen würde, nach denen dann auch der Westen leben müsste.

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Die USA stehen vor einer Niederlage im geopolitischen Krieg in Gaza

Von M.K. Bhadrakumar – 16. Oktober 2023

Hundert Jahre nach dem arabischen Aufstand (1916-1918) gegen die herrschenden osmanischen Türken inmitten der drohenden Niederlage Deutschlands und des Dreibundes im Ersten Weltkrieg ist ein weiterer bewaffneter Aufstand der Araber ausgebrochen – dieses Mal gegen die israelische Besatzung, vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Niederlage der Vereinigten Staaten und der NATO im Ukraine-Krieg – und bietet ein spannendes Schauspiel, bei dem sich die Geschichte ungekürzt wiederholt. Das Osmanische Reich zerfiel in Folge des arabischen Aufstands. Auch Israel wird seine besetzten Gebiete räumen und Platz für einen Staat Palästina machen müssen, was natürlich eine vernichtende Niederlage für die USA bedeuten und das Ende ihrer globalen Vorherrschaft einläuten wird. Dies erinnert an die Schlacht von Cambrai in Nordfrankreich (1918), wo die Deutschen – umzingelt, erschöpft und mit schwindender Moral inmitten einer sich verschlechternden innenpolitischen Situation – die Gewissheit hatten, dass der Krieg verloren war, und sich ergaben.

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[Zum Originalbeitrag auf indianpunchline.com]

USA und europäische Mächte vollständig in israelischen Massenmord verwickelt

Vom WWSWS International Editorial Board – 14. Oktober 2023

Wir dokumentieren nachfolgend eine Erklärung der internationalen Redaktion der WSWS:

Die internationale Redaktion der World Socialist Web Site verurteilt die Kriegsverbrechen des israelischen Regimes bei seinem mörderischen Amoklauf in Gaza, der mit voller Unterstützung der Vereinigten Staaten und aller imperialistischen Mächte durchgeführt wird. Wir rufen Arbeiter und Jugendliche auf der ganzen Welt auf, Proteste zu mobilisieren, um die Beendigung dieser Kriegsverbrechen zu fordern.

Das Ziel des israelischen Angriffs ist es, so viele Palästinenser wie möglich zu töten und den Gazastreifen funktionsunfähig und unbewohnbar zu machen. Das Netanjahu-Regime beabsichtigt, den Gazastreifen vom Erdboden zu tilgen. Bestätigt wird dies durch die Ankündigung am späten Donnerstag, dass Israel die 1,1 Millionen Einwohner des nördlichen Gazastreifens auffordert, diesen innerhalb von 24 Stunden zu verlassen. Damit schickt Israel die Bewohner des Gazastreifens auf einen Todesmarsch.

Es handelt sich um ein völkermörderisches Projekt. Im Gazastreifen, der eine der höchsten Bevölkerungsdichten der Welt aufweist, leben 2,2 Millionen Menschen. Die Hälfte der Bevölkerung, etwa eine Million Menschen, ist jünger als achtzehn Jahre. Durch die Schließung der Grenzübergänge nach Israel und Ägypten sind sie an der Flucht gehindert und sehen sich systematischem Hunger, ständigem Bombardement und der Aussicht auf eine bevorstehende Invasion ausgesetzt.

Seit dem Beginn ihres brutalen Angriffs auf den Gazastreifen am Samstag haben die israelischen Streitkräfte 6.000 Bomben mit einem Gewicht von etwa 4.000 Tonnen auf die Enklave abgeworfen. Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden wurden 1.417 Menschen getötet, die Hälfte davon Frauen und Kinder, doch die wirkliche Zahl der Toten ist zweifellos weit höher. Die Nachrichtenagentur AP veröffentlichte ein Video des Flüchtlingslagers Jabalia im Norden des Gazastreifens, in dem 116.000 Menschen auf 1,4 Quadratkilometern leben. Wie AP feststellt, ist das Lager durch israelische Luftangriffe „dem Erdboden gleichgemacht“ worden.

Das Netanjahu-Regime hat die Strom-, Wasser- und Treibstoffversorgung des Gazastreifens unterbrochen – ein Akt der kollektiven Bestrafung, der schon für sich ein Kriegsverbrechen darstellt. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz warnte am Donnerstag: „Die Krankenhäuser laufen Gefahr, sich in Leichenhallen zu verwandeln“, da ihre mit Treibstoff betriebenen Generatoren ausfallen und Israel sich weigert, humanitäre Korridore zur Evakuierung der Schwerkranken und Verletzten zu öffnen. Die lebenserhaltenden Maßnahmen für Säuglinge in Brutkästen und ältere Patienten wurden abgeschaltet.

Erschreckende Äußerungen aus dem gesamten politischen Establishment Israels machen deutlich, dass diese grausamen Taten bloß der Anfang dessen sind, was man nur als Operation Massenmord bezeichnen kann.

In einer Rede am Mittwoch nach der Bestätigung einer Notstandsregierung mit Oppositionsführer Benny Gantz erklärte Netanjahu: „Jeder Hamas-Mann ist ein toter Mann.“ Die militante nationalistische Gruppe, die den Angriff auf Israel am Samstag angeführt hat, gewann bei den Wahlen 2006 die Unterstützung von mehr als 400.000 Menschen im Gazastreifen. Das unterstreicht, dass Netanjahu die Tötung von Hunderttausenden anordnen müsste, um seine Drohung wahr zu machen. Gantz war nicht weniger blutrünstig und erklärte, es sei „Zeit für einen Krieg“, und Israel beabsichtige, „die Hamas vom Angesicht der Erde zu tilgen.“

Diese Äußerungen erinnern an die des Nazi-Regimes in Deutschland, dessen Führer in Nürnberg gehängt wurden. Als sich die Juden des Warschauer Ghettos Anfang 1943 gegen die Nazi-Besatzung erhoben und ein Jahr später der polnische Widerstand folgte, machte Hitlers Regime die Stadt in einer Weise platt, die mit der Zerstörung des Gazastreifens vergleichbar ist, die jetzt ihren Anfang nimmt.

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Warum haben Israel und die USA den Angriff der Hamas zugelassen?

Von Thomas Röper – 13. Oktober 2023

Inzwischen ist es offensichtlich, dass Israels Geheimdienste vor dem Angriff der Hamas gewarnt waren. Damit stellt sich die Frage, warum der Angriff zugelassen wurde. – Ich habe schon vor einigen Tagen die Frage gestellt, ob die israelischen Geheimdienste wirklich versagt haben, oder ob sie von dem Angriff der Hamas gewusst und ihn zugelassen haben. Inzwischen bin ich mir sicher, dass die israelische Regierung gewarnt war, den Angriff aber zugelassen hat. Dafür gibt es einen Ausdruck, er nennt sich „LIHOP“ („Let it happen in purpose“, übersetzt „lass es absichtlich zu“). Ich werde hier zunächst aufzeigen, warum ich der Meinung bin, dass Israel – und auch die USA – von dem Angriff gewusst und ihn zugelassen haben, danach schauen wir uns an, welche Gründe es dafür gegeben haben könnte. Die Warnungen: Der ägyptische Geheimdienst hat schon vor einigen Tagen mitgeteilt, er habe den israelischen Geheimdienst vor dem anstehenden Angriff der Hamas gewarnt, was die israelische Regierung sofort bestritten hat. Inzwischen ist das Dementi nicht mehr haltbar, wie wir sogar im Spiegel erfahren können: „Hat der ägyptische Geheimdienst Benjamin Netanyahu vor der Hamas-Invasion gewarnt? Diese Frage haben gleich mehrere israelische Journalisten zu Wochenbeginn gestellt. Der israelische Ministerpräsident reagierte sofort. Seine Pressestelle erklärte am Montag: »Das sind absolute Fake News«. Man habe keine Warnung aus Kairo erhalten, und Netanyahu habe keinen ägyptischen Geheimdienstler getroffen oder gesprochen. (…) Am Mittwoch erklärte nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP dann Michael McCaul, Israel habe sehr wohl eine Botschaft erhalten. »Wir wissen, dass Ägypten die Israelis drei Tage vorher gewarnt hat, dass sich ein solches Ereignis zutragen könnte«, sagte der mächtige Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im US-Repräsentantenhaus. »Es gab eine Warnung, ich denke, die Frage ist, auf welcher Ebene.«“ Außerdem hat AP gemeldet, dass die Hamas bereits am 12. September in sozialen Medien ein Video veröffentlicht hat, auf dem das Einüben von Manövern für den Angriff auf Israel zu sehen sind. Es zeigt Militante, die einen Grenzzaun in die Luft sprengen, städtische Gebäude einnehmen und auf menschliche Ziele aus Papier schießen. Bei der Übung trainierte die Hamas auch die Eroberung von Betontürmen und Antennensystemen, die sie später in Israel durchführte.

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Israel bombardiert Syrien und setzt in Gaza verbotene Waffen ein

Von Thomas Röper – 13. Oktober 2023

Israel darf laut dem Westen buchstäblich alles. Israel bombardiert Flughäfen in einem Nachbarland Syrien und setzt im Gazastreifen Brandbomben aus international verbotenem weißem Phosphor ein. Die deutschen Medien finden ersteres in Ordnung und verschweigen letzteres. – Israel, das im Westen derzeit nur als das Opfer des Hamas-Angriffes dargestellt wird, provoziert eine Eskalation des Krieges. Wir dürfen nicht vergessen, dass durchaus die Gefahr besteht, dass Nachbarländer Israels in den Krieg hineingezogen werden können und es so zu einem Flächenbrand im Nahen Osten kommt, wie der Iran gerade aufgrund der Angriffe Israels gegen Syrien und der Blockade des Gazastreifens gewarnt hat. Israel scheint es selbst darauf anzulegen, denn am 12. Oktober hat es sein Nachbarland Syrien völkerrechtswidrig bombardiert. Darüber hat auch der Spiegel unter der Überschrift „Bericht in syrischen Staatsmedien – Israels Botschafter bestätigt Angriff auf Flughafen von Damaskus“ berichtet, wobei der Spiegel-Artikel kein kritisches Wort dafür fand, dass Israel einfach so die beiden zivilen Flughäfen in Damaskus und Aleppo in seinem Nachbarland Syrien bombardiert hat. Stattdessen hat der Spiegel geschrieben: „Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, sprach mit dem Fernsehsender »Welt« über den israelischen Angriff auf den Flughafen von Damaskus. Auf die Frage, ob er den Angriff bestätigen könne, sagte Prosor: »Die Antwort ist ›ja‹. Wir haben das auch in der Vergangenheit gemacht, ein paar Mal in der Woche.« Ziel des Angriffs seien »Waffenlieferungen aus Iran mit Raketen und Drohnen«. Prosor hob darauf ab, »wie intensiv diese Waffenlieferungen aus Iran zu Syrien und Libanon« seien. »Darum haben wir so viele Waffen und Raketen in der Gegend«.“ Der Spiegel zitiert den israelischen Botschafter als wäre er dessen Pressesprecher, anstatt zumindest zu erwähnen, dass man in seinem Nachbarland nicht einfach so Flughäfen bombardieren darf. Ob der Spiegel wohl auch so entspannt berichten würde, wenn Russland Flughäfen in Polen bombardieren würde, weil das „Ziel des Angriffs Waffenlieferungen aus den USA für die Ukraine“ sind und wenn Russland sich beschweren würde, dass deswegen „so viele Waffen und Raketen in der Gegend“ sind? Ich glaube kaum, dass der Spiegel darauf auch so gelassen reagieren und einfach den russischen Botschafter ausführlich zitieren würde.

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