Trump interessiert die Erklärung, dass der Iran keine Atomwaffen entwickelt, nicht

Von TASS (Übersetzung: Thomas Röper) – 17. Juni 2025 16:38 Uhr

Die Direktorin des Nationalen Geheimdienstes der USA, Tulsi Gabbard, betonte, dass die Geheimdienste des Landes die nuklearen Aktivitäten Teherans genau beobachten

US-Präsident Donald Trump hat erklärt, er ihn interessiere die Erklärung der Direktorin des US-Geheimdienstes Tulsi Gabbard vom März nicht, der Iran arbeite nicht aktiv an der Entwicklung von Atomwaffen. Das sagte er an Bord des Präsidentenflugzeugs als Antwort auf eine entsprechende Frage von Reportern.

„Es ist mir egal, was sie [Gabbard] gesagt hat, ich glaube, dass sie [die Iraner] sehr nahe daran waren, sie [Atomwaffen] zu entwickeln“, sagte Trump, der von der CBS News-Reporterin Jennifer Jacobs in X zitiert wurde.

Im März dieses Jahres erklärte die Direktorin des US-Geheimdienstes Tulsi Gabbard in ihrer Rede vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats, die US-Geheimdienste sähen keine Anzeichen dafür, dass der Iran an der Entwicklung von Atomwaffen arbeite. Sie stellte außerdem fest, dass der Oberste Führer des Iran Ali Khamenei die Wiederaufnahme des 2003 unterbrochenen Programms zur Entwicklung von Atomwaffen nicht gebilligt habe. Gleichzeitig betonte Gabbard, dass die US-Geheimdienste die nuklearen Aktivitäten des Irans genau beobachten.

Auch CNN berichtete heute unter Berufung auf Quellen, dass die US-Geheimdienste zu dem Schluss gekommen seien, dass Teheran keine aktiven Bestrebungen zur Entwicklung eigener Atomwaffen habe.

Israel hat in der Nacht zum 13. Juni die Operation „Rising Lion“ gegen das iranische Atomprogramm gestartet. Weniger als einen Tag später führte die Islamische Republik einen Vergeltungsangriff durch. In den darauf folgenden Tagen tauschten Israel und der Iran weiterhin Angriffe aus. Beide Seiten berichteten über Tote und Verletzte bei diesen Angriffen und räumten ein, dass eine Reihe von Zielen in ihren Gebieten getroffen wurden, der Schaden sei jedoch begrenzt.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS.

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USA schicken Kriegsschiffe und Flugzeuge in den Nahen Osten – Trump fordert „Evakuierung Teherans“

Von Andre Damon – 17. Juni 2025

Das US-Militär schickt Kriegsschiffe und Flugzeuge in den Nahen Osten, während die israelischen Angriffe auf den Iran eskalieren.

Am Montag schrieb US-Präsident Donald Trump auf Truth Social: „DER IRAN DARF KEINE ATOMWAFFEN BESITZEN … Alle sollten Teheran sofort evakuieren!“ Kurz nach dieser Veröffentlichung verließ Trump den G7-Gipfel in Kanada und reiste nach Washington D.C. Gleichzeitig wies er den nationalen Sicherheitsrat der USA an, sich im Lagezentrum des Weißen Hauses zu versammeln.

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, erklärte: „Aufgrund der Ereignisse im Nahen Osten wird Präsident Trump heute Abend, direkt nach dem Abendessen mit den Staatschefs, abreisen.“ Zuvor hatte Trump gegenüber Reportern erklärt: „Sobald ich hier weg bin, werden wir etwas unternehmen.“

CNN berichtete, dass Trump sich geweigert habe, eine gemeinsame Erklärung der G7 zu unterzeichnen, um eine Verhandlungslösung für den Krieg Israels gegen den Iran zu fordern.

Am Montag berichtete Reuters, dass die Flugzeugträgerkampfgruppe USS Nimitz den Pazifik verlassen habe und in Richtung Naher Osten fahre. Die Nimitz ist Teil einer Kampfgruppe aus Zerstörern und U-Booten und hat mehr als 60 Flugzeuge und über 5.000 Besatzungsmitglieder an Bord. Die USA schicken außerdem 31 Tankflugzeuge, darunter KC-135 und KC-46, nach Europa, von wo aus sie im Luftraum über dem Nahen Osten operieren können.

Reuters kommentierte: „[Diese Verlegungen] deuten darauf hin, dass die Vereinigten Staaten ihre Luftstreitkräfte für potenziell langwierige Operationen erheblich verstärken.“ Eric Schouten von Dyami Security Intelligence wird mit den Worten zitiert: „Die plötzliche Verlegung von mehr als zwei Dutzend Tankflugzeugen der US-Luftwaffe nach Osten ist kein normales Vorgehen. Es ist ein klares Signal für strategische Bereitschaft … Dieser Schritt zeigt, dass die USA sich für eine rasche Eskalation positionieren.“

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Mediale Verwirrung: Angriffskrieg gegen Iran oder Israel?

Von Emilie Böhm – 17. Juni 2025

Israel hat am Freitag einen Großangriff auf Iran begonnen. Das ZDF titelt: „Iran greift Israel an“. „Wie groß ist denn die Bedrohung, die vom Iran ausgeht?“, fragt die ARD.

Die Iraner wurden im Schlaf überrascht. Freitag früh begann Israel, Iran anzugreifen. Wohngebäude, Atom- und Militäranlagen wurden angegriffen, ranghohe Generäle und Zivilisten, darunter Atomwissenschaftler wurden getötet. Insgesamt wurden 78 Menschen getötet und über 300 verletzt, überwiegend Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, teilte der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani mit.

„Israel unter Beschuss.“ So beginnt ZDF-Journalist Christian Sievers am Freitag die Berichterstattung im heute-journal. Entsprechend titelt der Sender auf seinem Youtube-Kanal: „Iran greift Israel an“. Sievers weiter: „Das sind Bilder aus Tel Aviv heute Abend, wo die Luftabwehr dabei ist, Raketen aus dem Iran abzufangen.“ Erst dann erwähnt er, dass Israel davor „Ziele im Iran“ angegriffen hat.

Zu den Zielen gehörten auch Wohngebäude. In einem dieser Wohngebäude wurde die junge iranische Dichterin Parniya Abbasi getötet.

Doch davon hört man kaum etwas. Die Solidarität mit iranischen Frauen hat ihre Grenzen. Bei den israelischen Angriffen sei auch der Chef der „berüchtigten“ Revolutionsgarden getötet worden, heißt es am Freitag immer wieder in den ARD-Nachrichten ( z. B 4:56 Uhr, 14 Uhr, 17 Uhr). Das Attribut „berüchtigt“ soll wohl die Frage nach dem Völkerrecht überflüssig machen. ARD-Korrespondentin Katharina Wellinger weist um 17 Uhr aus Istanbul darauf hin, dass es „das Regime“ sehr hart trifft, dann, dass es „das Regime“ sehr schmerzt, und dann noch einmal, dass sie nicht wisse, wie lange „das Regime“ braucht, um sich zu sammeln. Kann ein Angriff, der ein Regime schmerzt, ungerechtfertigt sein, fragt sich der Zuschauer.

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Unterstützte ein Luftbetankungs-Airbus der Luftwaffe den israelischen Angriff gegen den Iran?

Von Florian Warweg – 17. Juni 2025

In den letzten Tagen gab es zahlreiche Berichte in den Sozialen Netzwerken und in ausländischen Medien, dass ein Luftbetankungsflugzeug der deutschen Luftwaffe vom Typ Airbus A400M Atlas am 14. Juni während der Angriffswellen Israels gegen iranische Atomanlangen, Militärstellungen sowie gegen hochrangige Militärs und Wissenschaftler im Einsatz war. Unterstützt wird die Darstellung dadurch, dass zum fraglichen Zeitpunkt das Transponder-Signal dieses Luftwaffen-Flugzeugs mit der Registrierung 54+43 auf Flightradar24 im jordanischen Luftraum aufgefangen wurde. Die NachDenkSeiten fragten vor diesem Hintergrund nach, ob das Verteidigungsministerium die Präsenz eines Tankflugzeugs der deutschen Luftwaffe in Jordanien während der israelischen Angriffswelle gegen den Iran bestätigen könne und wenn ja, in welcher Mission dieses Flugzeug unterwegs war. […]

Am 14. Juni berichteten zahlreiche vor allem englischsprachige Nutzer auf X und anderen sogenannten „Sozialen Netzwerken“ davon, dass am 14. Juni kurzzeitig das Transponder-Signal eines deutschen Tankflugzeuges im Luftraum von Jordanien auf Flightradar24 aufgefangen worden sei. Kurz danach hätte die Besatzung das Signal wieder abgeschaltet. Flightradar24 ist ein in Stockholm ansässiger Onlinedienst zur Echtzeit-Positionsdarstellung von Flugzeugen.

Einen Tag später, am 15. Juni, griffen dies auch deutschsprachige Nutzer auf, beispielhaft sei auf den Philosophie-Dozenten an der Northwestern University in Katar, Dr. Thorsten Menge, verwiesen:

Zu diesem Zeitpunkt hatten ebenso bereits mehrere Medien-Portale, insbesondere im Nahen Osten und der Türkei, das Thema aufgegriffen. […]

Wie leicht sich deutsche Mainstream-Medien bei diesem Thema abspeisen lassen, falls sie es überhaupt aufgriffen, belegt die Art der Berichterstattung bei ntv. Dort erklärte man seinen Lesern unter der Überschrift „Verwirrung um Flightradar-Bilder – Bundeswehr weist Spekulationen um Hilfe für Israel bei Iran-Krieg zurück“, es hätte laut Darstellung der Bundeswehr keinerlei Unterstützungsleistung für Israel gegeben, die Präsenz der Luftwaffen-Maschine in Jordanien und Irak sei „mandatskonform“, Deutschland unterstütze dort „die internationale Koalition im Kampf gegen das Terrornetzwerk Islamischer Staat im Rahmen der Mission „Inherent Resolve““. Als einzige Quelle für die Aussage und Einschätzung verweist ntv auf einen Blogeintrag des als bundeswehr-nah geltenden Bloggers und „Militärexperten“ Thomas Wiegold mit dem Titel „Keine militärische Unterstützung der Bundeswehr für israelische Angriffe auf Iran“.

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Regime Change und Ausschaltung des Atomprogramms? Was sind die Ziele von Netanjahus Angriffskrieg auf den Iran?

Von Ramon Schack – 17. Juni 2025

Zachi Ha-Negbi, der Nationale Sicherheitsberater Israels, äußerte am Montagmorgen gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Radiosender Reschet Bet, dass die israelischen Angriffe auf den Iran „auf eine gewisse Zeit“ mit genau definierten Zielen ausgelegt seien. Israel werde die Angriffe erst stoppen, wenn die atomare Gefahr und jene durch Raketen des Irans ausgeschaltet sei. Bisher sei man sogar etwas weiter als laut Zeitplan vorgesehen, ließ der Likud-Politiker verlautbaren.

Ha-Negbi deutete außerdem an, dass Israel über die Mittel verfüge, auch die tief im Berginneren liegende Atomanlage in Fordo zu „behandeln“. Ausweichend beantwortete er die Frage, ob Israel die nötigen Bomben habe, um diese Anlage zu zerstören, wobei er indirekt einräumte, dass die vollständige Zerstörung nicht das Ziel sei.

Zerstörung der Islamischen Republik als Ziel Israels?

Diese Worte sollten die sogenannte Weltöffentlichkeit eigentlich in Erstaunen versetzen, denn Benjamin Netanjahu warnt seit über einem Vierteljahrhundert vor dieser „iranischen Bombe”, deren Fertigstellung unmittelbar bevorstehe, wie er schon 1999 vor der UNO behauptete. Auch der jetzige Angriffskrieg auf die Islamische Republik. Bedeuten die Worte Ha-Negbis also, dass Israel sehr wohl mit einer „iranischen Bombe” leben könnte, dafür aber erst ein Regime Change in Teheran herbeigeführt bzw. herbeigebombt werden muss?

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Wird der Iran für die USA zu einem weiteren Stellvertreterkrieg?

Von Thomas Röper – 17. Juni 2025

Die USA behaupten zwar, nichts mit dem israelischen Angriff auf den Iran zu tun zu haben, aber nur wenige glauben das ernsthaft. Die Anzeichen mehren sich, dass die USA in den Krieg hineingezogen werden könnten. Dann könnte der Krieg zu einem Stellvertreterkrieg der USA gegen Russland und China werden.

Die Aussagen der US-Regierung zum israelischen Angriff auf den Iran waren von Beginn an widersprüchlich. Zuerst meldeten die USA, von dem Angriff nichts gewusst und vor allem, nichts damit zu tun zu haben. Etwas später erklärte Trump, er sei darüber informiert gewesen. Aber auch er blieb dabei, die USA seien daran nicht beteiligt.

Allerdings sind die USA durchaus am Krieg beteiligt, denn Meldungen zufolge haben US-Flugzeuge der israelischen Flugabwehr geholfen, die anfliegenden iranischen Raketen abzufangen. Dass die USA weitere Kriegsschiffe, die mit Luftabwehrraketen ausgestattet sind, Richtung Israel geschickt haben, kommt hinzu. Und es wurde auch gemeldet, dass die USA den Flugzeugträger Nimitz mit seinen Begleitschiffen aus Asien in den Nahen Osten beordert haben.

Israel kann den Iran ohne US-Hilfe nicht so massiv angreifen, denn die israelischen Kampfflugzeuge haben dazu nicht die nötige Reichweite und müssten daher in der Luft aufgetankt werden. Israel hat aber keine eigenen Tankflugzeuge, weshalb hier die USA oder andere westliche Staaten helfen müssen.

Übrigens gab es sogar die Meldung, dass ein A400M der Bundeswehr, der als Tankflugzeug eingesetzt werden, dabei im jordanischen Luftraum geholfen haben soll. Das Flugzeug hatte über Jordanien kurz den Transponder eingeschaltet und war daher bei Flightradar zu sehen. Die Bundeswehr hat seit 2015 Soldaten und Gerät in Jordanien stationiert.

Ist der Plan nicht aufgegangen?

Wir können nur vermuten, was der Plan Netanjahus gewesen sein mag. Aber es deutet einiges darauf hin, dass man in Israel (und den USA?) darauf gehofft hat, den Iran quasi mit einem harten Schlag zu enthaupten, schließlich wurden bei den ersten Angriffen gezielt hochgestellte iranische Militärs getötet. Vielleicht hatte man in Israel die naive Hoffnung, die iranische Führung mit einem „Enthauptungsschlag“ so hart zu treffen, dass das iranische Regime wanken oder sogar zusammenbrechen könnte.

Das ist nur eine Vermutung, aber wenn es so sein sollte, dürfte der israelische Plan gescheitert sein, denn der Iran wehrt sich heftig und ein Teil seiner Raketen durchdringt die israelische Luftabwehr trotz der Hilfe der USA und wohl auch anderer Staaten.

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Merz und Klingbeil unterstützen israelischen Angriffskrieg

Von Peter Schwarz – 16. Juni 2025

Die deutsche Regierung hat Israel nach dem Überfall auf den Iran ihre uneingeschränkte Solidarität versichert. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) und Außenminister Johann Wadephul (CDU) haben den unprovozierten Angriff auf das 90-Millionen-Einwohner-Land mit Israels „Recht auf Selbstverteidigung“ gerechtfertigt.

Sie verhöhnen damit nicht nur die Tatsachen, sondern auch das Völkerrecht. Ihre Unterstützung der israelischen Aggression zeigt, dass sie bei der Verfolgung ihrer geopolitischen Interessen vor keinem Verbrechen zurückschrecken. Hatten sie bisher die Bombardierung, das Aushungern und die Vertreibung von zwei Millionen Palästinensern unterstützt, verteidigen sie nun die gezielte Ermordung hochrangiger iranischer Militärs, Politiker und Wissenschaftler, die Bombardierung iranischer Hochhäuser, Industrieanlagen und Treibstoffdepots und Israels Bemühen, die gesamte Region in Brand zu setzen.

Merz kommentierte am Freitag die erste israelische Angriffswelle mit der Bemerkung: „Wir bekräftigen, dass Israel das Recht hat, seine Existenz und die Sicherheit seiner Bürger zu verteidigen.“ Das iranische Atomprogramm bezeichnete er als „existenzielle Bedrohung“ für das Land und stellte damit Israel einen Blankoscheck für den Krieg aus.

Wadephul ist im Nahen Osten unterwegs, um Israel den Rücken zu stärken, indem er dessen Recht auf Selbstverteidigung betont und ein Zeichen für die deutsche Solidarität mit dem zionistischen Regime setzt.

Klingbeil sagte am Sonntagabend in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“, es stehe außer Frage, dass der Iran Israel von der Landkarte löschen wolle. Daraus ergebe sich für Israel „das Recht, sein Existenzrecht zu verteidigen“. Wenn dieses Existenzrecht auf dem Spiel stehe, könne er sich infolge der historischen Verantwortung Deutschlands „keine Situation vorstellen“, in der man Israel die Unterstützung, auch mit Hilfe von Waffenlieferungen, verweigern würde.

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Israel greift zivile Infrastruktur im Iran an, Netanjahu fordert Regimewechsel

Von Andre Damon – 16. Juni 2025

Israels Angriff auf den Iran, der am Freitagabend begann, ging am Sonntag in eine neue Stufe über. Nach der Zerstörung großer Teile der iranischen Luftabwehr und Angriffen auf militärische Einrichtungen und Atomanlagen ist Israel zu Angriffen auf zivile Infrastruktur übergegangen, darunter Wasseraufbereitungsanlagen und die Energieinfrastruktur.

Nach Angaben des israelischen Militärs wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag mehr als 80 Ziele im Iran getroffen. Die Washington Post schreibt: „Einwohner von Teheran berichteten am Sonntagnachmittag von der bisher schwersten Angriffswelle, bei der alle halbe Stunde Explosionen zu hören waren.“

Die Angriffe richteten sich u.a. gegen Wasseraufbereitungsanlagen im Norden des Iran, deren Zerstörung zu Abwasserwellen in den Straßen Teherans führte. Am Samstag griff Israel die wichtigste Ölraffinerie in Teheran und das weltweit größte Erdgasfeld South Pars an.

Am Sonntag weitete Israel seine Angriffe auf Flughäfen, Produktionsstätten und Polizeistationen aus.

Die Post schreibt über diese Verlagerung: „Die Auswahl der Ziele deutet auf eine Ausweitung der israelischen Kriegsziele hin … Laut Analysten und ehemaligen Offiziellen will Israel durch Angriffe auf die iranische Industrie und Infrastruktur den iranischen Staat schwächen, die ohnehin marode Wirtschaft des Landes weiter beschädigen und möglicherweise einen Regimewechsel herbeiführen.“

Richard Nephew, ein ehemaliger Vertreter des US-Außenministeriums und des Weißen Hauses, erklärt gegenüber der Washington Post: „Es wirkt tatsächlich so, als laufe es auf einen Regimewechsel hinaus, statt nur das Atomprogramm zu zerstören. … Israel könnte beschlossen haben, der beste Weg, den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern, bestehe darin, das iranische Regime zu stürzen.“

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde am Sonntag in einem Interview mit Fox News gefragt, ob seine Regierung einen „Regimewechsel“ im Iran anstrebt. Darauf antwortete er, das „könnte sicherlich das Ergebnis sein, denn das iranische Regime ist sehr schwach“.

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Ein Schurkenstaat zeigt sein wahres Gesicht

Von Rainer Rupp – 15. Juni 2025

Mit seinem jüngsten Angriff auf den Iran hat Israel erneut bewiesen, dass es internationale Normen zur Erhaltung der regionalen Stabilität mit Füßen tritt. Aber je länger der von Israel begonnene Krieg gegen Iran dauert, desto offensichtlicher wird Israels strategische Unterlegenheit.

Nicht nur iranische Nuklearanlagen und Militärbasen wurden und werden weiterhin bombardiert, sondern auch Wohnhäuser, in denen Wissenschaftler und Kommandeure lebten. Israel rechtfertigt den brutalen, unprovozierten, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Iran als „Selbstverteidigung“. Der Vorwurf des Atomwaffenstaats Israel lautet, Teheran müsse von der Entwicklung einer Atombombe abgehalten werden – einer Waffe, die Iran auf Befehl seiner höchsten Institution seit Jahrzehnten aus religiösen Gründen ablehnt.

Das ist schon ein starkes Stück, was derzeit mit Unterstützung der Regierungseliten in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland und vielen anderen Ländern des Kollektiven Westens abläuft: Der nuklear bis an die Zähne bewaffnete Schurkenstaat Israel, der als einziger Atomwaffenstaat den Nicht-Weiterverbreitungs-Vertrag nicht unterschrieben und auch seine Atomwaffen nicht der Internationalen Atomenergie-Agentur der UNO unterstellt hat, dieser Terrorstaat, gegen den der Internationale Gerichtshof wegen des akuten Verdachts des Völkermords ermittelt, schwingt sich auf und behauptet, der vom ihm begonnene Krieg gegen Iran sei ein Akt der Selbstverteidigung. Das erinnert an die sarkastische Redewendung: „Woran merkt man, wann ein zionistischer Rassist und Kriegstreiber lügt? – Wenn er die Lippen bewegt!“

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Stoppt den imperialistischen Krieg gegen den Iran!

Von der Redaktion der WSWS – 15. Juni 2025

[Der nachfolgende Aufruf wird von der Redaktion von Globale Gleichheit uneingeschränkt unterstützt.]

Am Donnerstagabend hat Israel im Schutze der Dunkelheit einen massiven Luft- und Raketenangriff auf den Iran gestartet und dabei Luftabwehr, Atomanlagen, bedeutende Militärführer und Kommandozentralen angegriffen.

Bei dem Angriff, der der größte auf den Iran seit dem Iran-Irak-Krieg in den 1980er Jahren war, wurden laut iranischen Meldungen vom Freitagabend mindestens 78 Menschen getötet und über 300 verletzt. Sechs Atomwissenschaftler und 20 hochrangige Militärangehörige wurden von Israel gezielt getötet, darunter der Chef des iranischen Generalstabs und der Befehlshaber der Islamischen Revolutionsgarde.

Die World Socialist Web Site verurteilt unmissverständlich Israels illegalen und unprovozierten Angriff auf den Iran als einen dreisten Akt imperialistischer Aggression. Das israelische Regime ist immer mehr außer Rand und Band. Es verübt bereits einen Völkermord an zwei Millionen Menschen in Gaza und provoziert nun vorsätzlich einen Krieg mit einem Land, das zehnmal so groß ist wie es selbst. Der ganzen Region drohen damit katastrophale Folgen.

Die Behauptung Israels, es gehe um „Selbstverteidigung“ gegen das iranische Atomprogramm, ist ein absurder und durchsichtiger Betrug. Es ist allgemein bekannt, dass Israel über Atomwaffen verfügt, die es sich unter Verletzung des Völkerrechts beschafft hat.

Vor dem Angriff führte der Iran Verhandlungen mit dem Weißen Haus über sein Atomprogramm. In den Tagen vor dem Angriff gaben alle großen imperialistischen Regierungen – einschließlich der Vereinigten Staaten – Erklärungen ab, in denen sie sich gegen einen israelischen Angriff auf den Iran aussprachen und stattdessen eine Verhandlungslösung forderten.

Die Vereinigten Staaten gingen sogar so weit, eine neue Gesprächsrunde mit dem Iran für Sonntag anzukündigen, und das nur wenige Stunden bevor Israel begann, Raketen auf Teheran abzufeuern. Die USA wussten davon und waren beteiligt. Innerhalb von 24 Stunden ging das Weiße Haus von Bekundungen, es sei gegen einen israelischen Angriff auf den Iran, zu hämischer Freude über.

Auf die Frage des Wall Street Journal am Freitag, ob die USA vor dem Angriff eine „Vorwarnung“ erhalten hätten, antwortete US-Präsident Donald Trump: „Vorwarnung? Es war keine Vorwarnung. Wir wussten, was los ist.“

In Wirklichkeit waren die so genannten „Verhandlungen“ eine betrügerische Farce, um Israel die Möglichkeit zu verschaffen, die militärischen Führer des Iran in ihren Privathäusern zu töten. Unter den Opfern des israelischen Angriffs vom Donnerstagabend ist auch Ali Schamchani, der iranische Chefunterhändler bei den Atomverhandlungen.

Mit Verweis auf Vertreter der USA und Israels berichtete die Nachrichtenwebsite Axios am Freitag, dass „Trump und seine Berater lediglich in der Öffentlichkeit so taten, als seien sie gegen einen Angriff Israels. Im Privaten brachten sie indessen keine Opposition zum Ausdruck. ‚Wir hatten eindeutig grünes Licht aus den USA‘, behauptete einer [der israelischen Vertreter]. Ziel sei es gewesen, den Iran davon zu überzeugen, dass kein Angriff bevorstehe, und zudem sicherzustellen, dass diejenigen Iraner, die auf Israels Liste von Angriffszielen standen, sich nicht an andere Orte begeben würden.“

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