Trump verschärft Handelskrieg durch 25-prozentigen Zoll auf Autos

Von Nick Beams – 28. März 2025

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch per Dekret einen Zoll von 25 Prozent auf alle Importe von Autos aus ausländischer Produktion in die USA verhängt und damit seinen Handelskrieg erneut deutlich verschärft.

Eine Lagereinrichtung für importierte Autos im Hafen von Long Beach in Kalifornien. [AP Photo/Damian Dovarganes]
Die Zölle werden am 2. April in Kraft treten. Am gleichen Tag will Trump auch seine Pläne für „reziproke Zölle“ vorstellen, die vermutlich für zahlreiche Länder weitere Zölle bedeuten statt, wie bisher, nur gegen bestimmte Waren.

Trump unterzeichnete das Dekret zur Einführung der Autozölle bei einer Pressekonferenz im Oval Office und erklärte, der nächste Mittwoch werde „in Amerika zum Tag der Befreiung werden. … Wenn die Autos in den Vereinigten Staaten gebaut werden, wird es keinen Zoll geben.“

In den letzten Tagen gab es beträchtliche Verwirrung über die Frage, ob Autos, die in Mexiko und Kanada zusammengebaut wurden, aufgrund des Freihandelsabkommens mit den USA von den Zöllen ausgenommen würden. Trump schloss dies bei seiner Pressekonferenz aber offenbar aus.

Er erklärte: „Wir werden einen 25-prozentigen Zoll auf alle Autos einführen, die nicht in den USA gebaut wurden. … Größtenteils wird das dazu führen, dass Autos an einem Ort hergestellt werden.“

Neben Kanada und Mexiko werden auch zahlreiche weitere Länder von dem neuen Dekret betroffen sein, vor allem Japan und Südkorea.

Laut brancheninternen Schätzungen würde ein Zoll von 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada zu Mehrkosten in Höhe von 6.000 Dollar führen. Der Branchendienst Cox Automotive erklärte, die Zölle würden schnell zu einem starken Abschwung der Industrie führen. Trump hingegen behauptet, sie würden ein neues goldenes Zeitalter der amerikanischen Autoindustrie einläuten.

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Strack-Zimmermann dreht auf: „Putin hat Hunderte von Millionen Menschen unter die Erde gebracht“

Von Tobias Riegel – 28. März 2025

Mit offensichtlichen Falschbehauptungen hat die FDP-Politikerin bei einem schrillen Talkshow-Auftritt Desinformation zu Russland betrieben – und niemand korrigiert so etwas in angemessener Weise. Die gesellschaftliche Folge einer solchen Toleranz: Ungezügelte Behauptungen und eine Verrohung der Debatten.

Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat in einer Talkshow des ORF Anfang der Woche befremdliche Behauptungen aufgestellt. Das Gespräch findet sich beim ORF unter diesem Link, auf YouTube ist es unter diesem Link verfügbar. Ab Minute 4:50 sagt Strack-Zimmermann:

„Wladimir Putin ist ein Mörder, ein Killer, der Hunderte von Millionen Menschen unter die Erde gebracht hat.“

Ab Minute 13:50 sagt sie:

„Die Ukraine ernährt 70 Milliarden Menschen.“

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Serbien: Massenproteste gegen Regierung und Präsidenten weiten sich aus

Von Markus Salzmann und Peter Schwarz – 28. März 2025

Nach viereinhalb Monaten permanenter Proteste erlebte die serbische Hauptstadt Belgrad am 15. März die größte Demonstration seit dem Zerfall Jugoslawiens vor mehr als 30 Jahren. Mindestens 300.000 Menschen – einige Schätzungen liegen noch wesentlich höher – demonstrierten gegen Machtmissbrauch und Korruption.

Studenten und Schüler waren aus allen Teilen des Landes, das über etwas mehr als sieben Millionen Einwohner verfügt, nach Belgrad gereist. Auch zahlreiche Arbeiter und Rentner schlossen sich der Demonstration an. Und dies, obwohl die Regierung alles tat, um die Anreise nach Belgrad unmöglich zu machen. Die staatseigene Eisenbahn und die staatlichen Buslinien stellten Fahrten in die Hauptstadt wegen angeblicher Terrorwarnungen ein.

Doch diese Maßnahme löste nur noch mehr Solidarität aus. In sozialen Netzwerken bildeten sich Fahrgemeinschaften, Taxis und sogar private Busunternehmer fuhren die Teilnehmer kostenfrei nach Belgrad.

Die Demonstration war der bisherige Höhepunkt der seit Monaten anhaltenden Protestwelle gegen die Regierung und gegen Präsident Aleksandar Vučić. In allen größeren Städten des Balkanstaats sind vor allem Studenten immer wieder auf die Straße gegangen. Seit Monaten sind nahezu alle Universitäten des Landes besetzt, und auch das Personal hat sich mit den Studenten solidarisiert.

Auslöser der Proteste war der Tod von 16 Menschen, darunter zwei Kindern, durch den Einsturz eines Bahnhofsvordaches in der nordserbischen Stadt Novi Sad im November letzten Jahres. Erst vergangene Woche ist das 16. Todesopfer, ein 19-jähriger Student, seinen schweren Verletzungen erlegen. Als Reaktion auf die Nachricht vom Tod des jungen Mannes blockierten Studenten und Schüler zwei zentrale Bus- und Straßenbahndepots, was zu erheblichen Störungen im öffentlichen Verkehr führte.

Dem Einsturz des Vordachs war ein Umbau des Bahnhofes vorausgegangen, das baufällige Vordach wurde allerdings nicht erneuert. Die Protestierenden machen die in der Regierungspartei und dem Staatsapparat grassierende Korruption für die Tragödie verantwortlich. Sie fordern, dass sämtliche Dokumente zum Unglück von Novi Sad veröffentlicht werden.

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Kriegstüchtigkeit – die große Lüge!

Von Marcus Klöckner – 28. März 2025

Das politische Großvorhaben Kriegstüchtigkeit baut auf Lüge, Paranoia und eine schamlose Verdrehung der Realität. Geht es nach dem politischen Willen, soll die gesamte Republik kriegstüchtig werden, um bei einem Angriff Russlands kämpfen zu können. Doch warum sollte Russland die NATO angreifen? Dafür gibt es keinen Grund. Es wird Zeit, der Lüge die Luft abzulassen.

Politiker in Deutschland und Europa projizieren das Feindbild Russland an den Himmel. Die Vorstellung von den „bösen Russen“, die in der Ukraine „nicht haltmachen“ und in „barbarischer Gier“ ganz Europa plattwalzen wollen, bestimmt derzeit das politische Handeln von NATO, Europäischer Union und Deutschland.

Eine schier unfassbare Neuverschuldung, durchgewunken von der Mehrzahl der Volksvertreter im Bundestag, soll dem Land dazu „dienen“, dass in dieser „schweren Stunde“ im Sinne unserer Demokratie das politische Ziel Kriegstüchtigkeit erreicht werden kann. Doch: Es gibt weder eine „schwere Stunde“ noch dient das Großvorhaben Kriegstüchtigkeit der Demokratie. Das Projekt Kriegstüchtigkeit ist das größte politische Propagandaprojekt seit Bestehen der Bundesrepublik. Angetrieben wird es von Lügen, Paranoia und einer schamlosen Verdrehung der Realität. Das Fundament, auf das ein Klüngel aus Politikern, Legitimationsexperten und Medienvertretern ihr Märchen vom kriegslüsternen Russland baut, hat die Tragfähigkeit eines Wackelpuddings.

Das hindert die „Fraktion Feindbildaufbau“ allerdings nicht daran, ihren Propagandabau weiter voranzutreiben. Propaganda braucht letztlich kein reales, tragfähiges Fundament. Das Einzige, was sie braucht, ist eine Macht, die sie nährt – mit Bildern, Lügen, Manpower und Geld. Ist das vorhanden, schert sich die Propaganda einen Dreck um solide Grundlagen, um Logik, gute Argumente und die Wahrheit.

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Nun erinnert auch die EU an ihre Ansprüche auf ukrainische seltene Erden

Von Andrej Nisamutdinows (Übersetzung: Thomas Röper) – 27. März 2025

Dass es dem Westen in der Ukraine immer auch um den billigen Zugang zu Bodenschätzen ging, ist nicht neu. Nun wird es aber überall offen gesagt und es droht ein offener Streit zwischen den USA, Großbritannien und der EU um die seltenen Erden der Ukraine.

In Russland wurde darüber von Beginn an berichtet, deutsche Medien verschweigen das Thema jedoch. London hat mit Kiew im Januar ein 100-jähriges Partnerschaftsabkommen geschlossen, in dem Großbritannien sich bereits den Zugriff auf die wichtigen ukrainischen Bodenschätze gesichert hat. Oder sichern wollte, denn auch Trump hat bekanntlich ein Auge darauf geworfen und will mit der Ukraine einen Rohstoff-Deal abschließen, in dem die Ukraine den USA faktisch die ukrainischen Bodenschätze, die wichtigste ukrainische Infrastruktur wie Häfen und sogar die ukrainischen Atomkraftwerke überschreiben soll.

Nun hat auch die EU daran erinnert, dass sie Ansprüche auf die ukrainischen Bodenschätze erhebt, weil sie die seltenen Erden aus der Ukraine für ihre geplante Aufrüstung braucht. Vor kurzem hieß es noch, die EU brauche beispielsweise das ukrainische Lithium für die Energiewende und für Batterien für Elektroautos, immerhin wird die EU in diesem Punkt nun ehrlicher und sagt offen, wofür sie die ukrainischen Bodenschätze tatsächlich haben will.

Ein Streit zwischen den Ländern des ehemals kollektiven Westens scheint also unvermeidlich, denn jeder will sich einen möglichst großes Stück vom ukrainischen Kuchen sichern, bevor ein Waffenstillstand erreicht ist, in dessen Folge Selensky, der dem Westen im Gegenzug für Waffen die ganze Ukraine verkaufen würde, schnell seinen Posten verlieren dürfte.

Über die Ansprüche der EU auf die ukrainischen Bodenschätze hat ein Experte der russischen Nachrichtenagentur TASS berichtet (Menschenleben für Metall: EU erinnert an ihre „Ansprüche“ auf ukrainische Seltene Erden) und ich habe seinen Artikel übersetzt.

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Die USA ersetzen

Von German-Foreign-Policy.com – 27. März 2025

Deutschland und die EU suchen den Rückzug der USA aus Südafrika zu nutzen, um ihre eigene Stellung dort zu stärken – auch mit Blick darauf, dass das Land dem BRICS-Bündnis angehört.

Deutschland und die EU nutzen den Rückzug der USA aus Südafrika sowie die Trump’sche Konfrontationspolitik gegenüber dem Land, um ihre eigene Position dort zu stärken. In der vergangenen Woche haben die EU und mehrere Staaten Europas bekräftigt, sie würden ein Programm zur Umstellung von Kohle- auf erneuerbare Energie fortsetzen, das sie im Jahr 2021 gemeinsam mit den USA begonnen hatten – unter der Bezeichnung Just Energy Transition Partnership (JETP). Zuvor hatten Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident António Costa auf dem ersten EU-Südafrika-Gipfel seit sieben Jahren erklärt, künftig enger mit Pretoria kooperieren zu wollen. Nicht zuletzt ziehe man es in Betracht, bei Entwicklungsprojekten einzuspringen, deren Förderung die USA nach dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump eingestellt hätten. Der Zustand der südafrikanisch-US-amerikanischen Beziehungen gilt gegenwärtig als schlechter denn je, nachdem Trump begonnen hat, Südafrika wüst zu attackieren und ihm etwa die Verfolgung seiner weißen Minderheit vorzuwerfen. Offen ist, ob Deutschland neben seiner Hochrüstung genug Kapazitäten hat, um seine Aktivitäten in Südafrika zu stärken.

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EU-Parlamentspräsidentin fordert schnellen EU-Beitritt von Moldawien, Ukraine und Balkanstaaten

Von Thomas Röper – 27. März 2025

Die EU wurde in letzter Zeit in einem Punkt bemerkenswert ehrlich: Bei EU-Erweiterungen geht es nicht um „Werte“, sondern um Machtpolitik, weshalb in der EU Druck gemacht wird, die Union schnellstens zu erweitern. Nun hat die EU-Parlamentspräsidentin nachgelegt.

Es gab mal eine Zeit, da hat die EU behauptet, sie sei eine Staatenbund, dessen Mitgliedschaft man sich nach objektiven Kriterien verdienen müsse. Die Staaten, die der EU beitreten wollten, mussten lange Listen von Reformen umsetzen, um „demokratisch“ zu werden, einen „funktionierenden Rechtsstaat“ aufzubauen und so weiter. Und natürlich mussten sie wirtschaftlich ein gewisses Niveau erreicht haben und die Korruption bekämpfen.

EU-Erweiterung nur aus geopolitischen Gründen

In den letzten Wochen und Monaten haben immer mehr EU-Offizielle, also Vertreter Brüssels und Minister und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten, verkündet, die EU müsse aus geopolitischen Gründen erweitert werden. Und zwar ganz schnell! Es war sogar die Rede davon, die einst angeblich heiligen Aufnahmekriterien für einige Staaten aufzuweichen oder gar aufzuheben, um das zu erreichen.

Nun hat EU-Parlamentspräsidentin Metsola bei dem Thema nachgelegt. Vor einer Woche sagte sie in einem Interview mit dem Portal Euractiv, dass die EU sich erweitern müsse, unter anderem durch die Aufnahme der Ukraine, Moldawiens und der Länder des westlichen Balkan, und als Grund führte sie die wachsenden Widersprüche in den Beziehungen zu den USA an.

Ihrer Meinung nach müsse die EU „den Moment nutzen und sich erweitern“, da „der Einfluss der USA auf der Weltbühne abnimmt“. Metsola nannte die mögliche Erweiterung der Union eine „geopolitische Notwendigkeit“ und warnte, dass, wenn die EU es nicht schaffe, die Ukraine, Moldawien und die Länder des westlichen Balkan zu integrieren, „die Lücke von anderen gefüllt werden wird“. Metsola ist der Ansicht, dass die EU durch die Integration neuer Staaten „Führungsstärke zeigen“ sollte, damit die Partner, insbesondere die USA, die EU ernst nehmen.

Es wird inzwischen also ganz offen gesagt, dass es bei der EU und bei ihren Erweiterungen nicht um Demokratie, irgendwelche Werte oder Wohlstand für die Menschen geht, sondern dass die Gründe für EU-Erweiterungen (spätestens jetzt) nur in der Machtpolitik begründet sind.

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EU-Staaten wollen Truppen in die Ukraine schicken und Macron spricht offen über Krieg mit Russland

Von Thomas Röper – 27. März 2025

[…] In Paris findet heute ein Treffen der Staats- und Regierungschefs der „Koalition der Willigen“ statt, um weitere Details der Entsendung von europäischen „Friedenstruppen“ in die Ukraine zu besprechen. Macron spricht vor dem Treffen offen davon, dass die europäischen Truppen dabei im Kämpfe mit den russischen Streitkräften verwickelt werden können. [Europa geht also weiter auf Kriegskurs.]

Dass Russland immer wieder erklärt hat , dass die Entsendung von Soldaten aus westlichen Ländern in der Ukraine für Russland inakzeptabel ist und dass Russland diese Soldaten als legitime Ziele ansehen würde, stört Macron nicht. Er kalkuliert russische Angriffe auf die europäischen Soldaten sogar explizit ein und spricht davon, dass das „dann ist das unser üblicher Einsatzrahmen“ sei und dass die europäischen Truppen in der Ukraine auf einen russischen Angriff reagieren würden. Darüber berichtete die Nachrichtenagentur AP und ich werde die komplette Meldung übersetzen.

Andere Meldungen sagen, dass die Europäer ihre Truppen in der West- oder der Zentralukraine stationieren wollen. Die Rede ist dabei auch vom Fluss Dnjepr, der die Ukraine von Norden nach Süden durchläuft und den Macron bereits früher als Stationierungsort für europäische Truppen genannt hat. Die europäische Truppen sollen, so Macron in früheren Erklärungen, einen russischen Vormarsch am Dnjepr aufhalten.

Nun kommen wir zur Übersetzung der aktuellen Meldung von AP.

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Wie der amerikanische Imperialismus Angriffskriege plant

Von Andre Damon – 27. März 2025

Am 15. März startete das US-Militär Luftangriffe auf Wohngebiete in Sanaa, der Hauptstadt des Jemen. Dabei wurden 53 Männer, Frauen und Kinder getötet. Unter den Opfern waren mehrere politische Führer der Huthi-Regierung. Der Jemen, das ärmste Land im Nahen Osten, leidet seit Jahren unter US-gestützten Bombenangriffen und wird von Saudi-Arabien planmäßig ausgehungert. Das hat bisher zum Tod von mehr als 400.000 Menschen geführt.

Die US-Luftangriffe verstoßen gegen zahlreiche Gesetze und Verträge des Völkerrechts. Diejenigen, die diese Angriffe geplant, ausgelöst und durchgeführt haben, sind der folgenden Kriegsverbrechen schuldig:

  • Durchführung eines nicht-provozierten Angriffs unter Verletzung des Gewaltverbots gemäß der UN-Charta und des Römischen Statuts.
  • Gezieltes Töten von politischen Führern, die nicht an Kampfhandlungen beteiligt sind. Dies ist ein Verstoß gegen den Schutz der UN-Charta, des Internationalen Vertrags über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR) und des Römischen Statuts.
  • Der Einsatz von Waffen oder Taktiken, die nicht zwischen militärischen und zivilen Zielen unterscheiden. Das stellt einen Verstoß gegen das Verbot wahlloser Angriffe dar, wie es in den Genfer Konventionen und im Römischen Statut festgelegt ist.

Am Montag, zehn Tage nach Beginn dieses Angriffs des US-Militärs auf den Jemen, hat das Magazin Atlantic in einem Bericht enthüllt, dass führende Angehörige der Trump-Regierung versehentlich Jeffrey Goldberg, den Chefredakteur des Magazins, in einen Nachrichten-Thread einbezogen hatten, als sie den Angriff auf den Jemen planten.

So wurde Goldberg unverhofft über eine kriminelle Verschwörung zur Einleitung eines illegalen Angriffskriegs unterrichtet. Wie hat er darauf reagiert? Er zog sich pflichtschuldigst aus dem Nachrichten-Thread zurück, informierte die Verschwörer über ihren Fehler und wartete dann zehn Tage, ehe er ausgewählte Auszüge aus der Diskussion veröffentlichte.

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Zuflucht Libanon

Von Karin Leukefeld – 26. März 2025

Mehr als 20.000 Menschen sind seit Anfang März in den Libanon geflohen. Nach Angaben des UN-Hilfswerks für Flüchtlinge (UNHCR) kamen seit den Massakern im syrischen Küstengebiet 21.637 Schutzsuchende in den Zedernstaat. Es handelt sich demnach um 4.493 syrische und 393 libanesische Familien, die im Norden des Landes, in den Provinzen Akkar und Hermel, entlang der Grenze zu Syrien untergebracht sind. Von Karin Leukefeld.

Die Menschen kommen nach Angaben des UNHCR weiterhin täglich aus den Provinzen Tartus, Latakieh, Homs und Hama in den Libanon, es handele sich um eine Zahl im „unteren Hundertbereich“, heißt es in einer Erklärung der Organisation am 21.3.2025. Viele der Schutzsuchenden zögen weiter nach Jabal Mohsen bei Tripoli. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) spricht von 1.447 Familien, die sich dort niedergelassen hätten. Allein in der Provinz Akkar leben den Angaben zufolge 3.126 Familien (14.108 Personen) und seien in fünf Orten untergebracht.

Zwei der Orte, Massaoudiye und Hokr ed-Dahri, liegen nördlich von Akkar Halba, einer Kleinstadt, die etwa 15 km von der syrischen Grenze entfernt liegt. Akkar ist eine arme, landwirtschaftlich geprägte Provinz. Viele Menschen sind Bauern und Schäfer, der Boden ist fruchtbar. Die Nähe zu den hohen libanesischen Bergen, die selbst Mitte März noch mit Schnee bedeckt sind, garantieren dem Gebiet reichlich Wasser. Seit Jahrzehnten leben in den Dörfern von Akkar syrische Landarbeiter, die aus dem Gebiet von Salamiyeh kommen. Seit Beginn des Syrienkrieges (2011) sind noch tausende syrische Flüchtlinge hinzugekommen, die von den Vereinten Nationen – inzwischen mit monatlichen Geldzahlungen – versorgt werden.

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