Trotz Trumps „Waffenstillstand“ – Iran bleibt im Visier der USA

Von Walentin Bogdanow – 24. Juni 2025

Trotz Trumps Behauptungen bezüglich eines „ewigen Waffenstillstands“ wird Iran weiterhin im Fadenkreuz der Vereinigten Staaten bleiben. Die Morde an Wissenschaftlern und Militärs zeigen: Das Opfer des ersten „Regime Change“ in der Geschichte wird von einer weiteren Farbrevolution bedroht.

Nach dem unerfüllten Versprechen, den Konflikt in der Ukraine binnen eines Tages zu beenden, ist der sprichwörtliche „Frieden binnen 24 Stunden“ für Donald Trump zu einer Wahnvorstellung geworden. Allerdings ist inzwischen statt Europa der Nahe Osten an der Reihe. Nach dem durchaus merkwürdigen iranischen Angriff auf den US-Luftstützpunkt Al Udeid in Katar (alle Raketen wurden abgefangen, der Angriff war im Voraus bekannt gegeben worden, niemand kam zu Schaden, doch der Iran konnte sein Gesicht wahren), erklärte sich Trump feierlich zum Friedensstifter.

Offizielle Sieger scheint es in diesem zwölftägigen Krieg nicht zu geben. Oder aber es wurden alle zu Siegern. Trump stellt alles so dar, als hätten sich Israel und Iran „fast gleichzeitig„ an ihn mit Bitten um Frieden gewandt. Dabei meldete Irans Außenministerium gleich nach den Behauptungen des US-Präsidenten, ein Waffenstillstandsabkommen mit Israel gebe es nicht. Auch von der anderen Seite gab es keine Bestätigungen. Und mehr noch: Nach Trumps Tweets setzten beide Seiten die gegenseitigen Angriffe fort.

Ein Abkommen anzukündigen, wo ein solches eigentlich noch gar nicht erreicht ist, passt ganz zu Donald Trump. So war es im Falle des Seltenerdabkommens mit der Ukraine, im Falle der Vereinbarungen am Höhepunkt des Handelskriegs, und noch früher – im Falle der Mauer an der mexikanischen Grenze, die angeblich von den Mexikanern selbst hätte bezahlt werden sollen. In der Hauptsache geht es nicht um die Effektivität des erreichten Abkommens, sondern um den erreichten Effekt.

Als er sich von den Neocons leiten ließ, fand sich Trump zwischen Hammer und Amboss wieder. Einen neuen Krieg im Nahen Osten will die Mehrheit der Wähler nicht. Weder Demokraten noch Republikaner wollen ihn. Nur noch 38 Prozent der US-Amerikaner unterstützten die Angriffe auf Iran. Sorgen um eine weitere Eskalation mit Teheran machen sich 84 Prozent. Auch die persönlichen Zustimmungswerte des US-Präsidenten sanken weiter und erreichten inzwischen 41 Prozent.

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Trumps Trick und Irans Sieg?

Von Thomas Röper – 24. Juni 2025

Der überraschende Waffenstillstand zwischen dem Iran und Israel wirft einige Fragen auf und lässt Raum für Spekulationen. Auf jeden Fall kann man aber von einem Sieg des Iran über Israel und von einem geschickten Manöver von Trump sprechen.

Es war für viele mehr als überraschend, dass US-Präsident Trump den iranischen Vergeltungsangriff auf US-Basen im Nahen Osten nicht etwa als Grund dafür nahm, wie von ihm zuvor angedroht, mit einem noch heftigeren Angriffen auf den Iran zu reagieren, sondern stattdessen verkündet hat, nun sei es Zeit für Frieden.

Dabei kam das gar nicht so überraschend, denn das hat es – übrigens auch unter Trump – schon einmal gegeben. Im Januar 2020 haben die USA auf Anweisung von Trump im Irak den iranischen General Soleimani, der im Iran schon zu seinen Lebzeiten eine Legende gewesen ist, bei einem Raketenangriff ermordet. Der Iran hat darauf einige Tage später mit einem Angriff auf US-Basen im Irak reagiert, die USA aber zuvor gewarnt, sodass zu keinen Opfern und nur wenigen Schäden gekommen war.

Trump hatte dem Iran damit die Möglichkeit gegeben, sein Gesicht zu wahren. Der Iran hat auf die Ermordung seines wichtigen Generals militärisch reagiert, aber eine Eskalation hin zu einem heißen Krieg konnte vermieden werden.

Und genau das scheint nun wieder passiert zu sein. Nur, warum?

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Der Krieg gegen die Souveränität

Von Patrick Lawrence – 24. Juni 2025

Der Angriff Israels und erst recht der Angriff der USA auf den Iran widersprechen allen völkerrechtlichen und historisch gewachsenen Regeln. Patrick Lawrence sieht darin einen weiteren dramatischen Schritt weg von den seit dem Westfälischen Frieden 1648 eingehaltenen Regeln und eine Bestätigung einer „Ordnung ohne Ordnung“, wo nur noch die Macht des Stärkeren zählt und die Souveränität der Staaten verlorengeht. (cm)

Nein, die extravaganten Kosten der rücksichtslosen Bombardierungskampagne Israels gegen die Islamische Republik, die seit dem Beitritt der Trump-Regierung zu diesen Kriegshandlungen am vergangenen Samstagabend zügig voranschreitet, lassen sich noch nicht beziffern. Wir werden noch einige Zeit lang nicht die Opfer dieses mutwilligen Angriffs zählen, auf keiner der beiden Seiten. Abgesehen von den Todesopfern besteht die Gefahr politischer Unruhen, der Zerstörung einer Wirtschaft, der Schädigung der Produktionskapazitäten, sozialer Verwerfungen und der Zerstörung der Träume unzähliger Iraner, die sich darauf vorbereitet hatten, auf die eine oder andere Weise einen Beitrag zur menschlichen Sache zu leisten.

Diese Liste ließe sich fortsetzen. Wir können das Ausmaß noch nicht abschätzen – schon gar nicht jetzt, da die B-2-Bomber der US-Luftwaffe an der Seite israelischer Jets fliegen und damit eine direkte Rolle bei diesen täglichen barbarischen Handlungen übernehmen.

Aber während der zionistische Staat seine illegalen Aggressionen in Westasien weiter ausdehnt – mit einer gewissen Unterstützung der USA bei jedem Schritt –, sind die grundlegenden Auswirkungen dieser 20-monatigen Orgie der Gesetzlosigkeit und des Terrors bitter deutlich. Was jetzt eine israelisch-amerikanische Operation gegen den Iran ist, läutet eine Ära der Gesetzlosigkeit und Unordnung ein, wie sie die Menschheit seit Jahrhunderten nicht mehr gekannt hat. Es ist an der Zeit, das Verhalten des zionistischen Staates und seines amerikanischen Sponsors, die ganz offen einen weiteren „Regimewechsel“ in Westasien anstreben, in einem weltgeschichtlichen Kontext zu betrachten.

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[Zum Originalartikel von Patrick Lawrence in US-englischer Sprache]

Der amerikanische Imperialismus bombardiert den Iran: ein Tag der Niedertracht

Vom WSWS Editorial Board – 24. Juni 2025

Der 22. Juni 2025 wird als ein Tag der Niedertracht in die Geschichte eingehen. Im Zuge eines großangelegten und unprovozierten Angriffs haben die Vereinigten Staaten den Iran heimlich attackiert und dabei die stärksten nicht-nuklearen Bunkerbomben, die jemals in Kampfhandlungen eingesetzt wurden, auf iranische Kernenergieanlagen abgeworfen. Dieser Akt der Aggression setzt Israels US-gestützten Völkermord in Gaza fort und eskaliert ihn. Er droht, den gesamten Nahen Osten zu verschlingen und die Welt in Brand zu setzen.

An dem Angriff mit dem Codenamen „Operation Midnight Hammer“ waren mehr als 125 Flugzeuge beteiligt, darunter mindestens acht B-2 Spirit-Tarnkappenbomber, die von Kampfjets, Tankflugzeugen und Überwachungsflugzeugen unterstützt wurden – der größte B-2-Einsatz in der US-amerikanischen Geschichte.

Im Mittelpunkt des Angriffs stand der Einsatz der GBU-57A/B Massive Ordnance Penetrator (MOP), einer 13,6 Tonnen schweren bunkerbrechenden Bombe – der stärksten nichtnuklearen Waffe ihrer Art, die jemals eingesetzt wurde. Zwölf MOPs wurden auf die stark befestigte Urananreicherungsanlage Fordow abgeworfen, zwei weitere auf Natanz. Begleitet wurden sie von zahlreichen 2.900 Pfund schweren Tomahawk-Raketen, die auf beide Anlagen sowie auf den Forschungskomplex in Isfahan niedergingen.

US-Präsident Donald Trump rechtfertigte seinen Angriff am Samstagabend in einer vierminütigen mordlüsternen und verlogenen Hetzrede. Er verkündete, dass die US-Streitkräfte drei Nuklearanlagen angegriffen hätten, und behauptete, diese seien Teil eines „schrecklich zerstörerischen Unternehmens“, das angeblich notwendig sei, um „die nukleare Bedrohung“ durch den Iran zu stoppen.

Tatsächlich sind diese Anlagen Teil des zivilen iranischen Atomprogramms, das im Einklang mit dem Atomwaffensperrvertrag (NPT) entwickelt wurde und einer internationalen Kontrolle unterliegt. Jahrelang haben die Geheimdienste der Vereinigten Staaten festgestellt, dass der Iran nicht aktiv nach Atomwaffen strebt. Doch in der Tradition der Lügen der Bush-Regierung über irakische „Massenvernichtungswaffen“ beschwor Trump erneut fabrizierte Bedrohungsszenarien herauf, um außerordentlich skrupellose und unprovozierter Kriegsakte zu rechtfertigen.

Trump brüstete sich mit dem „spektakulären militärischen Erfolg“ des Angriffs, der als Botschaft an die gesamte Region dienen sollte, und erklärte: „Der Iran, der Tyrann des Nahen Ostens, muss jetzt Frieden schließen.“

Den Iran als den „Tyrannen des Nahen Ostens“ zu bezeichnen, stellt die Realität auf den Kopf. Seit mehr als einem Dritteljahrhundert führt der US-Imperialismus in der gesamten Region Krieg und führt Regimewechsel durch – unter anderem im Irak, in Afghanistan, Syrien, Libyen und Jemen. In den vergangenen zwei Jahren hat die israelische Regierung mit ständiger Unterstützung der USA einen völkermörderischen Krieg im Gazastreifen geführt und dabei zehntausende unschuldiger Zivilisten abgeschlachtet. Es sollte lediglich die Generalprobe für eine noch größere Mordkampagne sein.

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NATO-Gipfel in Den Haag: Fünf Prozent des BIP fürs Militär und Amerikas „felsenfestes“ Bekenntnis zur transatlantischen Partnerschaft

Von Karsten Montag – 23. Juni 2025

NATO-Generalsekretär Mark Rutte hat das zentrale Thema des Gipfeltreffens in einer Rede in einer britischen Denkfabrik erläutert. Dabei sparte er nicht mit einseitiger Kriegspropaganda. Doch was steckt hinter der Forderung, die Verteidigungsausgaben vieler NATO-Staaten mehr als zu verdoppeln? Verfolgen die USA und die europäischen Partner überhaupt die gleichen Ziele? Und warum ist Russland – trotz deutlicher Unterlegenheit auf dem Papier – im Begriff, den Krieg in der Ukraine zu gewinnen? Eine nähere Betrachtung der jeweiligen Verteidigungsausgaben und militärischen Potenziale gibt Aufschluss.

Der NATO-Gipfel am 24. und 25. Juni in Den Haag steht vor der Tür, und zentrales Thema wird die Anhebung der Rüstungsausgaben der Mitgliedsstaaten auf fünf Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts (BIP) sein. In einer Rede mit anschließender Pressekonferenz in der britischen Denkfabrik Chatham House hat NATO-Generalsekretär Mark Rutte Anfang Juni die Hintergründe erläutert. Russland habe sich mit China, Nordkorea und dem Iran „zusammengetan“, und die Länder würden ihre Streitkräfte und Fähigkeiten ausbauen. Russland produziere in drei Monaten so viel Munition wie die gesamte NATO in einem Jahr und könne „innerhalb von fünf Jahren bereit sein, militärische Gewalt gegen die NATO einzusetzen“. Auch China würde sein Militär „in rasantem Tempo“ modernisieren und erweitern. Das Land verfüge bereits über die „größte Marine der Welt“ und würde auch sein Atomwaffenarsenal ausbauen. Bis 2030 sollen laut Rutte China „mehr als 1.000 einsatzfähige Atomsprengköpfe“ zur Verfügung stehen.

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Iran darf keine Atomwaffen erhalten, ist das Mantra. Was ist mit den israelischen?

Von Florian Rötzer – 23. Juni 2025

Während US-Vizepräsident Vance versucht, China und Russland zu vereinnahmen, weist dies Russland scharf zurück und erinnert daran, dass seit Jahrzehnten ein atomwaffenfreier Naher Osten gefordert wird. Für eine Lösung des Konflikts müssten die israelischen Atomwaffen mit auf den Verhandlungstisch.

Die iranische Führung will sich dem israelisch-amerikanischen Diktat nicht unterwerfen, zumindest eine Niederlage noch hinausziehen. Die Trump-Regierung favorisiert auch nach dem Angriff auf die iranischen Atomanlagen, die wohl als Warnung verstanden werden soll, eine Verhandlungslösung. Eben diese hatte Trump, der vom Friedensstifter zum erpresserischen Warlord mutiert ist, in seiner ersten Präsidentschaft aufgekündigt. Israel unter Netanjahu mit seiner religiös-rechtsextremen Regierung strebt aber einen Regime Change an und setzt die Angriffe auf den Iran weiter fort, um Israel im Kriegszustand zu halten und damit seine Macht zu sichern.

Die iranische Führung kann es sich nicht leisten, klein beizugeben, ohne ihre Herrschaft zu verlieren. Sie lehnt Verhandlungen ab, solange weiter das Land angegriffen wird, und droht mit Gegenschlägen. Auch darauf hoffend, dass Israel die teuren Abfangraketen in einem Abnutzungskrieg ausgehen, den Israel allein schon wirtschaftlich nicht ewig durchhalten kann, während US-Präsident Trump wohl vermeiden will, wieder in einen der endlosen Kriege hineingezogen zu werden, aus denen er die USA gerade heraushalten wollte.

Da weder die USA noch Israel Bodentruppen entsenden werden und der Angriff nicht nur auf militärische, sondern auch zivile Ziele das iranische Regime stärken wird, dürfte die Hoffnung von Trump, mit einer einmaligen, begrenzten militärischen Aktion das Ruder zu wenden, nicht funktionieren.

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Der Streit in den USA um den Krieg gegen den Iran

von vesti7.ru (Übersetzung: Thomas Röper) – 23. Juni 2025

In den USA ist man sich über den Krieg gegen den Iran uneins, Trump könnte sogar seine eigene MAGA-Bewegung spalten und seine eigenen Anhänger verprellen.

Diese Woche war der Bericht des USA-Korrespondenten, den das russische Fernsehen am Sonntagabend in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick gezeigt hat, besonders interessant, denn er zeigte auf, wie groß der Widerstand gegen Trumps Angriff auf den Iran in seiner eigenen Anhängerschaft ist. Daher habe ich den russischen Bericht aus den USA, wie fast jede Woche, übersetzt. […]

Trump hat den Iran mit dem „Mitternachtshammer“ angegriffen und mit Fortsetzung gedroht

Es ist kein Geheimnis, dass der Verlauf des Krieges zwischen Israel und dem Iran direkt von den USA abhängt. Sollte Donald Trump sich zu einer offenen Intervention für Israel entschließen, wäre die Zahl der Opfer schwer vorherzusagen, und die globale Lage würde sich bis zur Unkenntlichkeit verändern. Trump hat sich und dem Iran maximal zwei Wochen Zeit zum Nachdenken gegeben. Dieses Zögern hat nicht nur die amerikanische Gesellschaft, sondern auch die Reihen von Trumps Verbündeten gespalten, wie unser USA-Korrespondent berichtet.

Nachdem Donald Trump eilig eine MAGA-Kappe aufgesetzt hatte, tauschte er seinen Golfschläger gegen den „Mitternachtshammer“, das ist der Codename für den Angriff auf den Iran, dessen Verlauf der US-Präsident gemeinsam mit seinem Team vom Lagezentrum des Weißen Hauses aus live verfolgt hat. Trotz des Versprechens, zwei Wochen zu warten, wurde der „Hammer“ herausgeholt.

Es folgte eine Eilmeldung Bei Fox News: „Vor wenigen Minuten verkündete Präsident Donald Trump in sozialen Medien: ‚Wir haben unseren erfolgreichen Angriff auf drei iranische Atomanlagen, darunter Fordo, Natanz und Isfahan, abgeschlossen. Alle Flugzeuge befinden sich nun außerhalb des iranischen Luftraums. Herzlichen Glückwunsch an unsere großartigen amerikanischen Krieger. Keine andere Armee der Welt könnte das leisten. Jetzt ist die Zeit für Frieden.‘“

Frieden ist Krieg. Wie vertraut.

Trump, der erste amerikanische Präsident seit 1979, der den Iran angegriffen hat, fügte hinzu, Teheran müsse zustimmen, den Krieg zu beenden. Und dann schaltete er sich live ein. Er war sichtlich erregt, als er erklärte: „Vor kurzem startete das amerikanische Militär massive, präzise Angriffe auf drei wichtige Atomanlagen des iranischen Regimes: Fordo, Natanz und Isfahan. Unser Ziel war es, die iranischen Urananreicherungsanlagen zu zerstören und die nukleare Bedrohung durch den weltweit größten staatlichen Förderer des Terrorismus zu beenden. Heute kann ich der Welt sagen, dass die Angriffe ein spektakulärer militärischer Erfolg waren. Irans wichtigste Urananreicherungsanlagen wurden vollständig und dauerhaft zerstört.“

Hinter Trump standen der Vizepräsident, der Außenminister und der Verteidigungsminister. Ihre Positionen spiegelten teilweise das Machtgefüge wider. Vance lehnte die Angriffe ab, er stand auf der linken Seite. Rubio und Hegseth waren dafür, sie standen auf der rechten Seite. Der US-Präsident schloss sich der Mehrheit an und drohte mit weiteren Angriffen: „Es wird Frieden geben, oder es wird eine weitaus größere Tragödie für den Iran geben. Es gibt noch viele Ziele. Diese Nacht war die schwierigste von allen und vielleicht die tödlichste. Aber wenn der Frieden nicht schnell kommt, werden wir diese anderen Ziele mit Präzision, Geschwindigkeit und Geschick angreifen. Die meisten von ihnen können innerhalb von Minuten zerstört werden. Keine Armee der Welt könnte leisten, was wir heute Nacht geleistet haben, nicht einmal annähernd.“

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Im Gespräch: Karin Leukefeld | USA greifen den Iran an – ein aktueller Situationsbericht!

Ullrich Mies im Gespräch mit der Nahost-Korrespondentin Karin Leukefeld (zurzeit in Beirut)

23. Juni 2025

Die USA haben Iran bzw. drei iranische Nuklearanlagen direkt angegriffen. Damit sind die USA Kriegspartei. US-Präsident Donald Trump bezeichnete diese Operation als „überwältigenden Erfolg“. Sein Kriegsminister Pete Hegseth erklärte, dass diese Angriffe seit Monaten geplant waren.

Die US-amerikanische Propaganda hatte noch eine Woche zuvor behauptet, Israel hätte den Iran ohne Wissen der USA angegriffen. Tatsächlich geht es dem US-Deep State darum, seinen weltweiten Machtanspruch zu festigen und die Territorien zu erweitern, die besetzt und ausgeplündert werden sollen.

Mit im Boot der verbrecherischen Aggressionspolitik sind die Herrschaftscliquen in Frankreich, England und Deutschland, die sich sämtlich hinter den Karren der USA spannen lassen und in den internationalen Beziehungen dem Faustrecht den Vorzug geben.

In diesem Kontext stehen auch die unerträglichen Äußerungen des neuen Führers des deutschen politischen Establishments, des BlackRock-Lobbyisten Friedrich Merz, nach denen „Israel die Drecksarbeit für uns“ macht. Da stellt sich sofort die Frage: Für wen bitte? Uns, das Volk, kann er damit nicht meinen.

Ein weiterer Tiefschlag für die politische Vernunft war die in die Welt gesetzte Legitimationsphrase vom „regelbasierten Präventivschlag“. Der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Hardt entblödete sich zudem, den amerikanischen Angriff auf iranische Atomanlagen zu begrüßen.

Stellt sich die finale Frage, wann das organisierte politische Verbrechen den Atomkrieg als „Frieden sichernde Maßnahme“ befürwortet.

Über die aktuellen Entwicklungen des Kriegsgeschehens zwischen Israel und Iran sowie den offiziellen Eintritt der USA in diesen Krieg spricht Ullrich Mies mit der Nahost-Korrespondentin Karin Leukefeld.

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Israels Angriff auf Iran: Diese Szenarien sind in den kommenden Wochen denkbar

Von Mohssen Massarrat – 22. Juni 2025

Israel greift Iran überraschend an. Der Westen legitimiert den Angriffskrieg als Selbstverteidigung. Was steckt hinter dieser Doppelmoral?

Israels Überraschungsangriff auf Teheran in der Nacht vom 13. Juni fand einen Tag nach Ablauf von Trumps 60-tägigem Ultimatum an die Islamische Republik statt, die Urananreicherung vollständig einzustellen. Auch die antiiranische Resolution der Wiener Atomenergiebehörde IAEA, die auf Initiative des EU-Trios Frankreich, Großbritannien und Deutschland verabschiedet wurde, war kein Zufall.

Es gibt kaum Zweifel daran, dass der völkerrechtswidrige Angriff Israels auf Teheran eine zwischen Israel und den USA abgestimmte Militärkooperation war. Dieser wurde auch politisch aus der EU heraus unterstützt.

Trumps Verhandlungen mit dem Iran (die sechste Runde sollte am 15. Juni in Oman stattfinden) waren offensichtlich auf Täuschung ausgelegt. Die Regierungen der USA, Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands legitimierten Israels Angriffskrieg unmittelbar nach dessen Beginn als Akt der Selbstverteidigung.

Damit haben sie vor der Weltöffentlichkeit wie nie zuvor den Beweis für ihre Doppelmoral geliefert. Putins Angriff auf die Ukraine sei ein Akt der Aggression, Israels Angriff auf Teheran hingegen ein Akt der Selbstverteidigung.

Obendrein drohte Trump der iranischen Führung, bedingungslos zu kapitulieren, da „andernfalls alles noch schlimmer werden würde“. Damit hat er keinen Zweifel gelassen, dass die USA ein militärischer Komplize Israels im Krieg gegen den Iran sind.

Die Herren von Geld und Bomben stellen ungeniert die historischen Fakten auf den Kopf: Irans Atomanlagen seien auch ohne eine einzige Atombombe eine Bedrohung für Israels Sicherheit – Israels Bedrohung –, während die Tatsache, dass Israel seit Längerem über 200 Atombomben verfügt, gemeinhin unterschlagen wird.

Dabei ist Israels nukleares Arsenal in Wirklichkeit die Hauptursache für das nukleare Wettrüsten im Mittleren Osten, einschließlich des Atomprogramms des Irans, dessen Geschichte bis vor die Gründung der Islamischen Republik zurückreicht.

Trumps Behauptung, die USA seien an Israels Militäroperation gegen den Iran nicht beteiligt, ist pure Heuchelei. Alle unabhängigen Militärexperten sind sich sicher: Ohne Geheimdienstinformationen und Satellitenaufklärung durch die USA hätte Israel den Angriff niemals durchführen können. Gleiches gilt für den Überflug israelischer Flugzeuge über Territorien mehrerer Staaten wie Jordanien und dem Irak, die von den USA abhängig sind.

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Stellvertreterkrieg Israels gegen BRICS

Von Andreas Mylaeus – 22. Juni 2025

Israel trachtet nicht nur danach, Großisrael zu errichten, sondern setzt gleichzeitig die Gesamtstrategie der angelsächsischen Weltbeherrschung um: die Zerstörung von BRICS und die Verhinderung der Integration Eurasiens.

Dieser Krieg ist die Umsetzung und Fortsetzung einer jahrzehntelangen Strategie des Westens gegen den Iran, deren Verwirklichung einem Drehbuch folgt, das sich in zahlreichen Dokumenten maßgeblicher amerikanischer Thinktanks nachvollziehen lässt.

Trotzdem wird weithin über diesen Krieg so berichtet, als handelte es sich dabei um die Aktivität eines einzelnen Wahnsinnigen, wenn auch mit westlicher Unterstützung. Israels Ministerpräsident Netanjahu habe im Nahen Osten einen neuen Krieg vom Zaun gebrochen, indem er den Iran angegriffen habe, während dieser mit den USA über sein Atomprogramm verhandelt habe. Es sei an der Zeit, Netanyahu zu stoppen, so etwa der Anti-Spiegel unter der Überschrift „Wer stoppt den Irren endlich?“

Auch andere namhafte Beobachter des Weltgeschehens, wie M. K. Bhadrakumar, gehen davon aus, Donald Trump sei an einer „konstruktiven Annäherung“ an den Iran interessiert und sehe sich durch Netanyahu daran gehindert.

Sogar der deutsche Bundeskanzler spricht davon, dass „Israel die Drecksarbeit für uns macht“ und die deutsche Presse bejubelt ihn dafür.

In diesem Artikel zeigen wir auf, dass dieser Krieg nicht von Israel entgegen den „friedlichen Absichten“ der USA oder gar gegen deren Willen losgetreten worden ist, sondern sich nahtlos in die Strategie der angelsächsischen Politik gegenüber dem Iran seit 1953 einreiht. Dabei ziehen wir Experten zu Rate und haben für Sie Strategiestudien amerikanischer Think Tanks analysiert.

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