Es wird ernst: Moskau wird allen Interessierten Sicherheitsgarantien geben

Von Wiktoria Nikiforowa – 30. Oktober 2025

Die EU-Eliten erklären andauernd, dass Sicherheit für die Länder der NATO und der Europäischen Union nur gegen und nicht mit Russland erreicht werden könne. Entgegen dieser Behauptung bietet sich die Russische Föderation als Garant für den Frieden in einer multipolaren Welt an, sobald der Konflikt in der Ukraine beigelegt ist.
Es wird ernst: Moskau wird allen Interessierten Sicherheitsgarantien geben.

Nun ist es offiziell: Im Rahmen der Internationalen Sicherheitskonferenz in Minsk erklärte der russische Außenminister Sergei Lawrow, dass die NATO und die EU-Länder sich ganz offen auf einen großen Krieg in Europa vorbereiten.

So werde eine Spezialinfrastruktur geschaffen, Truppen würden an die Grenzen verlegt, die Logistik werde ausgebaut und die Rüstungsindustrie laufe auf Hochtouren. Zudem entstünden typische Vorkriegsallianzen: Frankreich und England vereinten ihre Nuklearschirme, Deutschland einige sich mit Großbritannien auf eine militärische Zusammenarbeit – auch unter Berücksichtigung der nuklearen Komponente.

Das Hauptziel der NATO-Mitglieder sind Russland und Weißrussland. Daher versuchen sie, diese Länder zu isolieren, zu boykottieren und ihnen das Stimmrecht zu entziehen. Aber genauso versucht die NATO, China und Nordkorea zu isolieren, indem sie sie mit einem „östlichen NATO-Bündnis“ umzingelt.

Mit erstaunlicher Heuchelei rechtfertigen unsere ehemaligen „Partner“ ihre Aggressivität mit der Besorgnis um ihre „Sicherheit“. Doch wie kann man ein Sicherheitssystem auf dem Kontinent aufbauen, wenn man die größten und mächtigsten Länder der Region – Russland, China, Iran – davon ausschließt? Das Ergebnis wäre lediglich ein „Gefahrensystem“ – eine äußerst instabile Struktur, die dazu neigt, in einem großen Krieg zu explodieren.

Diese „Pseudo-Napoleons“ sollten dringend eine Beruhigungspille einnehmen, aufmerksam zuhören, was der russische Außenminister ihnen zu sagen hat, und endlich begreifen, was sich hinter seinen höflichen Formulierungen verbirgt.

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USA vor dem Überfall auf Venezuela

Von Sevim Dagdelen – 29. Oktober 2025

Donald Trump spielt mit der Weltkugel. Quelle: Overton-Magazin

Washington hat in der Karibik eine Welt der Recht- und Gesetzlosigkeit etabliert. Eine Emanzipation von den USA muss in Lateinamerika wie in Europa noch erkämpft werden.

Die USA stehen kurz vor einem militärischen Überfall auf Venezuela. Bereits jetzt hat Washington eine ganze Armada an Kriegsschiffen in der Karibik zusammen mit 10.000 Soldaten stationiert. US-Präsident Donald Trump hat Gewaltmaßnahmen des Auslandsgeheimdiensts CIA und eine Landinvasion der US-Streitkräfte genehmigt. Als Vorwand dient die angebliche Zugehörigkeit der venezolaniuschen Führung zu einem Drogenkartell. Beweise fehlen. Wie im Irak 2003 – Saddam Hussein wäre im Besitz von Massenvernichtungswaffen – dient die Behauptung nur der Rechtfertigung eines massiven Bruchs des Völkerrechts.

US-Streitkräfte haben vor der venezolanischen Küste bereits rund 50 Zivilisten getötet unter dem Vorwand der Drogenbekämpfung. In der Karibik gilt kein Recht mehr, nur die Anweisungen US-amerikanischer Beamter, die über Leben und Tod entscheiden.

Die Angriffsdoktrin

Oft wird argumentiert, die USA bedienten sich dabei der Monroe-Doktrin von 1823. Kern der Doktrin von US-Präsident James Monroe war die Abwehr kolonialer Ansprüche europäischer Mächte auf dem amerikanischen Kontinent. Was im Hinblick auf Venezuela zu beobachten ist, hat aber einen ganz anderen Ursprung. Vor über 120 Jahren, am 6. Dezember 1904, hatte US-Präsident Theodore Roosevelt einen Zusatz zur Monroe-Doktrin veröffentlicht. Mit dem Zusatz wurde aus der defensiven Monroe-Doktrin die Maßgabe für eine aggressive US-Außenpolitik. Die westliche Hemisphäre (westlich von Greenwich), also der gesamte amerikanische Doppelkontinent, war von nun an Interventionsgebiet.

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Warum in Russland die Forderungen nach einem harten Vorgehen gegen die EU lauter werden

Von Thomas Röper – 29. Oktober 2025

In Russland werden die Forderungen, Russland solle endlich einen harten Schlag gegen die Kriegstreiber in der EU führen, immer lauter. Der Druck auf Präsident Putin in dieser Frage wächst zusehends.

Einleitend zu diesem Artikel muss ich daran erinnern, dass der Dritte Weltkrieg zwischen dem Westen und Russland bereits seit 2022 in vollem Gange ist. Er unterscheidet sich von den beiden vorherigen Weltkriegen dadurch, dass er (noch) nicht in einer direkten militärischen Konfrontation geführt wird, sondern ein Wirtschafts- und Informationskrieg ist. Auf diesen Feldern ist es allerdings, wie die Sanktionen zeigen, bereits ein totaler Krieg.

Der Wirtschaftskrieg ist sogar „noch totaler“ als der Zweite Weltkrieg, denn im Zweiten Weltkrieg ist niemand so weit gegangen, die im Ausland eingefrorenen deutschen Vermögenswerte einfach zu klauen, was die EU bekanntlich gerade mit den russischen Vermögenswerten tun will.

Dass der Krieg noch nicht zu einem heißen Krieg in Europa geworden ist und dass die europäische „Koalition der Willigen“ noch immer keine Truppen zum Kampf gegen Russland in die Ukraine geschickt hat, liegt nur an der Angst vor einem Atomkrieg. Die Tatsache, dass in Europa (noch) keine Bomben fallen, gibt den Menschen in der EU aber das trügerische Gefühl, sie seien nicht im Krieg.

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Putin meldet militärische Erfolge in Kupiansk und Pokrowsk und eine neue Wunderwaffe

Von Florian Rötzer – 29. Oktober 2025

Der russische Präsident Wladimir Putin hat gerade erst den atomgetriebenen, manövrierbaren und mit Nuklearsprengköpfen ausrüstbaren Marschflugkörper Burevestnik angepriesen, der angeblich unbegrenzt lange fliegen, von existierenden Raketenabwehrsystemen nicht abgefangen werden kann und ab jetzt stationiert werden soll. Heute kündigte er an, dass auch die atomgetriebene Unterwasserdrohne Poseidon, die ebenfalls mit einem Nuklearsprengkopf ausgestattet werden kann, erfolgreich getestet wurde.

Das sieht sehr nach Panik aus, wenn nun die neuen Horror- oder Wunderwaffen Schlag auf Schlag propagiert werden. Zu den ukrainischen Angriffen auf Raffinerien kommen nun die amerikanischen Sanktionen von Rosneft und Lukoil. Zudem besteht die Sorge, dass Washington doch Tomahawk-Raketen an die Ukraine, wenn auch über den Umweg der dafür zahlenden Europäer freigeben könnte.

Putin gab den erfolgreichen Test von Poseidon, die er wie Burevestnik bereits 2018 angekündigt hatte, während eines Besuchs von verletzten Soldaten im Mandryk Central Military Clinical Hospital, bekannt. Dort wiederholte er wie zuletzt, dass die russischen Truppen die wichtigen Festungsstädte Pokrowsk (Donezk) und Kupiansk (Charkiw) nahezu eingeschlossen haben, in denen sich Tausende Soldaten der Ukraine befinden. Kämpfe finden bereits in ihnen statt. Alles sieht danach aus, als würden sie bald von den russischen Truppen erobert werden.

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Die geopolitische Dimension von „Bürgerkriegen“: Der Staatszerfall Jugoslawiens 1990 – 1995

Von Günther Auth – 29. Oktober 2025

Vor 30 Jahren wurde das Abkommen von Dayton geschlossen. Zuvor hatten Regierungen westlicher Staaten während der Kriege in Ex-Jugoslawien nicht nur ernsthafte Friedensbemühungen vermissen lassen, sondern konstruktive Lösungen immer wieder sabotiert. Sie nahmen die Eskalation des Krieges vor allem in Bosnien aus geostrategischen Erwägungen heraus billigend in Kauf und heizten diese mitunter sogar wissentlich und vorsätzlich an..

Die politische Krise, die schlussendlich zum Staatszerfall Jugoslawiens führen sollte, entzündete sich an Volksabstimmungen, die im Zeitraum von Dezember 1990 bis März 1992 in den Teilrepubliken Slowenien, Kroatien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina durchgeführt wurden. Die wahlberechtigten Bürger der vier Teilrepubliken waren aufgefordert, über den Verbleib ihrer Republiken im föderalen Gesamtstaat zu entscheiden. In allen vier Teilrepubliken votierte eine Mehrheit für die politische Unabhängigkeit. Die Ergebnisse in Slowenien, Kroatien und Mazedonien lagen jeweils bei ca. 90 Prozent. Das Referendum in Bosnien-Herzegowina ergab nur etwas über 60 Prozent an Zustimmung für den Austritt, da die meisten bosnischen Serben das Referendum boykottierten. Im Zeitraum von Juni 1991 bis März 1992 erklärten die vier Teilrepubliken einseitig ihren Austritt aus dem Bundesstaat Jugoslawien. Kroatien und Slowenien wurden nach einer Übergangsfrist am 15. Januar 1992 von der EU anerkannt; die Anerkennung Bosnien-Herzegowinas folgte am 6. April 1992; Mazedonien wurde am 8. April 1993 unter dem Namen ‚Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien‘ von der Generalversammlung der Vereinten Nationen anerkannt.

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Eine Wahrheitskommission für den Donbass?

Von Clivia von Dewitz – 29. Oktober 2025

Nach der Absage des in Budapest geplanten Treffens zwischen Präsident Trump und Präsident Putin bleibt die Hoffnung auf Fortschritte in Richtung einer Beendigung des Ukraine-Konflikts vorerst unerfüllt. Unabhängig davon sollte jedoch eine zentrale Frage nicht aus dem Blick geraten: Wie ist die ukrainische Armee zwischen April 2014 und Februar 2022 im Donbass und in den übrigen östlichen Gebieten mit überwiegend russischsprachiger Bevölkerung mit der eigenen Bevölkerung umgegangen? Zwar steht derzeit das Geschehen seit dem russischen Einmarsch 2022 im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit – insbesondere die begangenen Menschenrechtsverletzungen. In welchem Umfang die russische Seite tatsächlich für die ihr vorgeworfenen Verbrechen verantwortlich ist, wird sich wohl erst nach Kriegsende zweifelsfrei klären lassen.

Weit weniger Beachtung findet dagegen der innerukrainische Konflikt im Osten des Landes, der sich ab dem 15. April 2014 zu einem blutigen Bürgerkrieg entwickelte. Bis zum völkerrechtswidrigen [so eindeutig ist das nicht; die GG-Red.] Einmarsch russischer Truppen am 24. Februar 2022 kostete dieser Konflikt über 14.000 Menschen das Leben – vor allem unter den Bewohnern der östlichen Regionen der Ukraine. Dieser seit Jahrzehnten auf den unterschiedlichsten Ebenen schwelende innerukrainische Konflikt zwischen den östlichen und westlichen Landesteilen schlug in eine aktive militärische Auseinandersetzung um, als die ukrainische Regierung am 15. April 2014 eine „Antiterror-Operation“ gegen die Stadt Slowjansk im Bezirk Donezk einleitete. Zuvor hatten die Verwaltungsbezirke Donezk und Luhansk im Donbass ihre Unabhängigkeit erklärt, aus Sorge, die nach den Maidan-Protesten 2014 in Kiew installierte Regierung könne die in der Region vorherrschende russische Sprache und Kultur benachteiligen.

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Warum haben in der EU in einer Nacht zwei Raffinerien gebrannt, die russisches Öl verarbeiten?

Von Thomas Röper – 29. Oktober 2025

Nur drei Tage, nachdem das polnische Gericht entschieden hat, den angeblichen Nord-Stream Attentäter freizulassen, gab es in Europa zwei schwere Brände in Raffinerien. Beide Fälle ereigneten sich in Werken, die russisches Öl verarbeiten oder russischen Unternehmen gehören.

Polen scheint dem Staatsterrorismus gegen andere EU-Staaten grünes Licht gegeben zu haben. Dieser Satz dürfte für manchen Leser provokant klingen, aber der Eindruck drängt sich förmlich auf, nachdem [es] nur drei Tage, nachdem das polnische Gericht entschieden hat[te], den angeblichen Nord-Stream Attentäter freizulassen, anstatt ihn nach Deutschland auszuliefern, […] es in Europa zwei schwere Brände in Raffinerien [gab], die russisches Öl verarbeiten oder russischen Unternehmen gehören.

Polens offene Drohungen

Nachdem die Ukraine wiederholt die Druschba-Pipeline beschossen und beschädigt hat[te], die russisches Öl nach Ungarn pumpt, kam es zu sehr bemerkenswerten Streitigkeiten zwischen dem ungarischen Außenminister einerseits, und dem polnischen Außenminister andererseits, die sie öffentlich auf X ausgetragen haben.

Die Angriffe auf die Druschba-Pipeline wurden von einem ethnischen Ungarn, der aber Ukrainer ist und die Drohnenstreitkräfte der Ukraine kommandiert, ausgeführt. Ungarn hat dagegen scharf protestiert und von der EU-Kommission Unterstützung gefordert, weil die ungarische Energiesicherheit dadurch bedroht ist. Dass die EU-Kommission Ungarn die Unterstützung verweigert hat, überrascht angesichts des politischen Dauerstreits zwischen Brüssel und Budapest nicht, zeigt aber gleichzeitig, was die EU noch wert ist, wenn die Kommission einem angegriffenen EU-Land Solidarität und Unterstützung verweigert. Die Kommission hat nicht einmal reagiert, nachdem Selensky offen gelästert hat, die Angriffe seien eine Form von „Sanktionen“ gegen Ungarn.

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Legalisierte Korruption: Rheinmetall-Tochter „spendet“ vor Abstimmung über Rüstungsprojekte an Abgeordnete

Von Thomas Röper – 29. Oktober 2025

Wieder gibt es ein Beispiel für legalisierte Korruption in Deutschland. Vor einer wichtigen Abstimmung über Rüstungsprojekte im Bundestag hat eine Rheinmetall-Tochter, die auf Aufträge in Höhe von 500 Millionen Euro hoffen konnte, entscheidenden Abgeordneten Geld bezahlt. Nach deutschem Recht ist das legal.

Über diesen Korruptionsfall hat zuerst die „Zeit“ am 11. Februar 2025 unter der Überschrift „Wollte sich eine Rheinmetall-Tochter Abgeordnete gewogen machen?“ berichtet. In dem Artikel erfuhr man, dass die Rheinmetall-Tochter Blackned GmbH, eine Softwarefirma, die hervorragend am Ukraine-Krieg verdient, Bundestagsabgeordneten, die über diese Projekte zu entscheiden hatten, Wahlkampfspenden angeboten hat. Rheinmetall ist inzwischen Mehrheitseigner der Firma.

Worum es geht

Die Bundesregierung will hunderte Milliarden Euro an Rüstungsunternehmen verteilen und natürlich kämpfen die um die Aufträge. Nach dem Ende der Scholz-Regierung im November 2024 gab es plötzlich Zeitdruck, anstehende Projekte noch vor der anstehenden Bundestagswahl durch den Bundestag zu bekommen, weshalb sich Blackned zum Jahresanfang 2025 per Mail bei Abgeordneten des Haushaltsausschusses gemeldet und denen Wahlkampfspenden angeboten hat. Der Ausschuss sollte unter anderem die Freigabe für sechs große deutsche Digitalprojekte im Wert von etwa 20 Milliarden erteilen.

An mindestens zwei der Projekte ist Blackned beteiligt, wie die „Zeit“ unter Berufung auf vertrauliche Vorlagen aus dem Verteidigungsministerium schrieb. Beim ersten Projekt ging es um die sogenannte IT-Systemintegration, mit der die deutschen Landstreitkräfte endlich moderne Kommunikationstechnik erhalten sollen. Es ging um rund 1,2 Milliarden Euro, von denen Rheinmetall Electronics 730 Millionen und Blackned rund 470 Millionen bekommen sollte.

Beim zweiten Projekt ging es um die digitale Anbindung von Gefechtsständen im Gesamtvertragswert von rund 5,5 Milliarden Euro, wobei Blackned mit knapp 40 Millionen rechnete. Wieder ging der Hauptauftrag an Rheinmetall, und zwar sogar per Vorauszahlung, während der Rechnungshof laut der „Zeit“ „intern vor Mehrkosten warnte“.

Wichtig zum Verständnis ist die zeitliche Abfolge: Das erste IT-Projekt wurde im Bundestag [am] 18. Dezember eingebracht, die zweite Bewilligung sollte am 29. Januar erfolgen. Das Projekt war die vorerst allerletzte Chance auf Bewilligung vor der Bundestagswahl. Beide Projekte passierten den Haushaltsausschuss, kein Abgeordneter bremste sie in irgendeiner Weise.

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Transatlantische „Freundschaft“

Von Thomas Röper – 29. Oktober 2025

Die neuen US-Sanktionen gegen den russischen Ölkonzern Rosneft treffen auch Deutschland, denn die Raffinerie Schwedt fällt unter die Sanktionen. Die Bundesregierung hat bei den USA eine auf sechs Monate befristete Ausnahmeregelung erreicht, die aber nur die Wahl zwischen Pest und Cholera bedeutet.

Die Raffinerie im brandenburgischen Schwedt gehört dem russischen Konzern Rosneft, den die USA letzte Woche auf die Sanktionsliste gesetzt haben. Dass die Bundesregierung die Raffinerie im September 2022 unter Treuhandverwaltung gestellt hat, bedeutet, dass die Raffinerie nun von der Regierung kontrolliert und gemanagt wird, aber sie gehört weiterhin Rosneft, auch wenn der Konzern keinen Zugriff mehr auf die Raffinerie oder die dortigen Entscheidungen hat.

Die Raffinerie ist für Deutschland sehr wichtig, denn sie versorgt Ostdeutschland mit Benzin und auch den Berliner Flughafen mit Kerosin. Diese Mengen kurzfristig zu ersetzen, wäre ausgesprochen schwierig. Hinzu kommt, dass ein sanktionsbedingter Produktionsstopp über tausend Mitarbeiter faktisch den Job kosten würde.

Die Bundesregierun hat nun bei den USA eine Ausnahme erreicht, sodass die Raffinerie weiterarbeiten kann. Allerdings ist die Ausnahme auf sechs Monate befristet und sie sieht Bedingungen vor, die der Bundesregierung nur die Wahl zwischen Pest und Cholera lassen, denn die Bundesregierung soll in diesen sechs Monaten die Eigentumsverhältnisse der Raffinerie regeln.

Was bedeutet das?

Durch die bisherige Treuhandverwaltung, die formal alle sechs Monate verlängert werden muss, wurden die Eigentumsverhältnisse nicht angetastet. Nun muss die Bundesregierung die Raffinerie von Rosneft enteignen, wenn die Raffinerie auch in sechs Monaten noch Benzin produzieren soll. Würde die Bundesregierung das nicht tun, müsste die Raffinerie in Schwedt wegen der US-Sanktionen nach Ablauf der Frist den Betrieb einstellen.

Eine Enteignung hätte jedoch schwere Konsequenzen. Erstens wäre das Raub, was den ohnehin faktisch zerstörten deutsch-russischen Beziehungen wohl den endgültigen Todesstoß geben würde, was der Bundesregierung mit ihrem anti-russischen Wahn aber wohl egal sein dürfte.

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„Fliegendes Mini-Tschernobyl“

Von Florian Rötzer – 28. Oktober 2025

Dass Russland am 21. Oktober, wie der russische Präsident Putin am Sonntag sagte, erfolgreich einen Testflug einer 9M730 Burevestnik- bzw. Skyfall-Rakete, ein mit mehreren Nuklearsprengköpfen ausstattbarer Marschflugkörper mit einem Nuklearantrieb, durchgeführt hat, wurde inzwischen vom norwegischen Geheimdienst bestätigt, wie Reuters berichtet. Der Geheimdienstchef Vizeadmiral Nils Andreas Stensoenes sagte, sie sei in Pankovo im Archipel Novaya Zemlya (Nowaja Semlja) in der Arktis, im Kalten Krieg als Atomtestgelände genutzt, abgefeuert worden.

Nach Angaben des russischen Generalstabschef Gerasimov sei der 12 m lange Marschflugkörper 15 Stunden lange in der Luft gewesen und 14.000 km geflogen. Das wäre nicht die Grenze der Leistungsfähigkeit, versicherte er Putin, der wiederum erklärte, die Burevestnik könne unbegrenzt weit fliegen und sei von existierenden Raketenabwehrsystemen nicht abzufangen. Sie kann tief fliegen und ist manövrierbar. Allerdings fliegt sie relativ langsam [,] unterhalb der Schallgeschwindigkeit, was sie trotz aller Beweglichkeit zu einem leichten Ziel machen sollte. [So sicher ist das keineswegs; die GG-Red.]

Putin hatte den „einzigartigen“ Marschflugkörper am 1. März 2018 noch während der ersten Präsidentschaft Trumps neben der Hyperschallrakete Kinshal, dem Hyperschallgleiter Avangard, der Interkontinentalrakete Sarmat oder der Unterwasserdrohne Poseidon mit einem Nuklearantrieb und einem nuklearen Sprengkopf als eine der Wunderwaffen im Wettrüsten mit den USA angekündigt. Mit der Entwicklung begonnen wurde, nachdem George W. Bush einseitig aus dem ABM-Vertrag ausgestiegen war, um einen Raketenabwehrschild aufzubauen. Der Start des neuen nuklearen Wettrüstens. Während der Entwicklung der Rakete kam es zu einigen fehlgeschlagenen Tests. 2019 starben bei einem Unfall auf einem militärischen Testgelände bei Njonoksa am Weißen Meer 5 Mitarbeiter. Vermutet wird, dass es Probleme mit dem Nuklearantrieb gab. Putin erklärte jetzt, dass die Testphase mit dem letzten Versuch beendet sei und dass die landgestützten Marschflugkörper nun stationiert würden.

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