Von Thomas Röper – 28. März 2023
Russland und China haben im UNO-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf eingereicht, der den UNO-Generalsekretär beauftragt hätte, die Sprengung der Nord Streams von einer unabhängigen Kommission untersuchen zu lassen. Der Westen hat das verhindert. – Es sei daran erinnert, dass der Anschlag auf die Nord Streams erstens (nach Schadenssumme inklusive Folgekosten) der größte Terrorakt in der Weltgeschichte ist und dass der Anschlag zweitens der Wirtschaft Deutschlands und vieler EU-Staaten schweren Schaden zugefügt hat, weil die Energiekosten in der EU wegen des fehlenden russischen Gases dauerhaft um ein Mehrfaches gestiegen sind. Man sollte also meinen, dass Deutschland und die EU ein großes Interesse an der Aufklärung des Anschlages haben sollten. Der Westen fordert in ähnlichen Fällen fast immer internationale Untersuchungskommissionen, siehe zum Beispiel die angeblichen Giftgasangriffe in Syrien, aber im Falle der Nord Streams verweigert der Westen eine internationale Untersuchungskommission. Dass diese Kommissionen dann meist nicht unabhängig sind, sondern vom Westen dominiert werden, steht auf einem anderen Blatt. Russland und China haben nun eine Resolution in den UNO-Sicherheitsrat eingebracht, die den UNO-Generalsekretär aufgefordert hat, eine unabhängige Untersuchung der Sprengung der Nord Streams einzuleiten. Die Staaten des US-geführten Westens haben die Annahme der Resolution verhindert. Im Klartext hat der US-geführte Westen der Welt damit offen erklärt, dass er an einer unabhängigen Aufklärung des größten Terroranschlages aller Zeiten nicht interessiert ist. … Deutschland ist neben Russland der Hauptgeschädigte des Anschlages, daher müsste man erwarten, dass deutsche Medien den Resolutionsentwurf und die Abstimmung im UNO-Sicherheitsrat breit diskutieren. Aber Fehlanzeige. Der Spiegel hat dem Thema nicht einmal einen eigene Artikel gewidmet, sondern darüber nur in seiner Tageszusammenfassung der Ereignisse um die Ukraine kurz berichtet. Andere Medien, zum Beispiel das ZDF, haben darüber nur in kurzen Meldungen berichtet. Interessant ist der O-Ton der wenigen kurzen Medienberichte in Deutschland. Sie sind alle weitgehend wortgleich, was daran liegt, dass sie im Kern nur wiedergeben, was westliche Nachrichtenagenturen geschrieben haben. Bei den meisten Meldungen deutscher Medien findet man am Ende des Artikels den Hinweis auf die Nachrichtenagentur AFP. Artikel, in denen die Redaktionen deutscher Medien dazu eigene Texte geschrieben hätten, habe ich nicht gefunden. Die in Deutschland veröffentlichten Artikel lenken alle vom eigentlichen Thema ab, wie ich am Beispiel des ZDF-Artikels aufzeigen will.