Zum 85. Jahrestag der Ermordung von Leo Trotzki

Von David North – 20. August 2025

„Mit Trotzkis Tod verlor die Arbeiterklasse einen Strategen von unvergleichlicher Genialität“

„Der 85. Jahrestag der Ermordung von Leo Trotzki: Historische Bedeutung und anhaltende Folgen“ – so lautete der Titel einer Veranstaltung, die am 16. August auf der türkischen Insel Büyükada (Prinkipo) stattfand, auf der Leo Trotzki in den Jahren 1929 bis 1933 im Exil lebte. Die Veranstaltung wurde von der World Socialist Web Site und dem Verlag Mehring Yayıncılık in Zusammenarbeit mit der Kommune Adalar (Prinzeninseln) ausgerichtet. David North, der Leiter der internationalen Redaktion der World Socialist Web Site, war online zugeschaltet und wurde von Ulaş Ateşçi interviewt. Ateşçi ist ein führendes Mitglied der Sozialistischen Gleichheitsgruppe in der Türkei, die in politischer Solidarität mit dem Internationalen Komitee der Vierten Internationale steht. Die Abschrift wurde aus Gründen der Lesbarkeit leicht redigiert.

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Die Mitschuld der westlichen Medien am Tod hunderter Journalisten in Gaza

Von Robert Inlakesh (übersetzt und eingeleitet von Thomas Röper – 20. August 2025

In keinem Krieg wurden in so kurzer Zeit so viele Journalisten getötet, wie im Gaza-Krieg. Die westlichen Medien verschließen davor die Augen und unterstützen Israel sogar bei seinen Kriegsverbrechen gegen Journalistenkollegen. „Sieg“

Dass die meisten westlichen Jrnalisten nicht als Journalisten bezeichnet werden dürften, ist mir schon lange aufgefallen. Der Grund ist, dass sie Journalistenkollegen verraten, wenn diese für ihre Arbeit bestraft werden. Das konnte die ganze Welt am Fall von Julian Assange sehen, zu dem die westlichen Medien weitgehend geschwiegen haben. Eine Medienkampagne, um Druck auf Großbritannien auszuüben, Assange freizulassen, dessen einziges „Verbrechen” die Aufdeckung von amerikanischen Kriegsverbrechen war, für die niemand ernsthaft bestraft wurde, gab es nicht.

Wenn die ukrainischen Geheimdienste russische Journalisten gezielt ermorden, dann feiern westliche Medien dies regelrecht und bezeichnen die russischen Journalistenkollegen nicht als Journalisten, sondern als „Propagandisten” oder „Nationalisten”, die man nach Meinung westlicher Medien anscheinend nicht nur ermorden darf, sondern auch muss. […]

Besonders schlimm ist die Rolle derer, die sich im Westen als „Journalisten” bezeichnen beim Gaza-Krieg, denn in dem Krieg ermordet die israelische Armee gezielt Journalisten. In keinem anderen Krieg sind je in so kurzer Zeit so viele Journalisten getötet worden, wie die israelische Armee in Gaza abgeschlachtet hat.

Darüber habe ich einen sehr informativen und nachdenklich machenden Artikel gefunden, den ich übersetzt habe. Die Links habe ich aus dem Original übernommen. […]

Entmenschlichen und zerstören: Wie westliche Medien halfen, Gazas Journalisten ins Visier zu nehmen

Wafa al-Udaini wurde aus demselben Grund ermordet wie Anas al-Sharif – als Teil einer westlich unterstützten Kampagne, Gazas Journalisten zu diffamieren, zum Schweigen zu bringen und zu eliminieren.

von Robert Inlakesh | The Cradle

Am 29. September 2024 griff ein israelischer Luftschlag das Haus der vertriebenen palästinensischen Journalistin Wafa al-Udaini in Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens an. Sie, ihr Ehemann und ihre zwei kleinen Töchter wurden getötet. Ihre beiden Söhne überlebten, wurden jedoch verletzt und zu Waisen.

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Israel und deutsche Staatsräson: der Mythos von der Wiedergutmachung

Von Peter Schwarz – 20. August 2025

Rezension: Daniel Marwecki, „Absolution? Israel und die deutsche Staatsräson“

[Vorbemerkung der GG-Redaktion: In der sehr lesenswerten Rezension wird leider das nach wie vor herrschende Narrativ von der Entführung Adolf Eichmanns durch den Mossad kritiklos übernommen. Hierzu verweisen wir auf die Rezension des aktuellen Buches von Gaby Weber: Abgründe der Desinformation.]

Nahezu zwei Jahre Flächenbombardement, Massenmord und Hungerblockade des Gazastreifens haben Israel zu einem Pariastaat gemacht, der auf der ganzen Welt verachtet und gehasst wird. Trotzdem steht die deutsche Regierung unverbrüchlich hinter der israelischen Regierung, übertroffen wird sie dabei nur von der Trump-Administration.

Angesichts der wachsenden Empörung hat sich die offizielle Haltung Berlins zwar etwas verändert. Mitte Juni hatte Bundeskanzler Friedrich Merz dem zionistischen Staat noch bescheinigt, er mache „die Drecksarbeit für uns alle“, nun mahnt er mehr humanitäre Rücksichtnahme an und will keine Waffen mehr für den Einsatz in Gaza genehmigen. Doch praktisch ändert sich nichts. Deutschland unterstützt Israel weiterhin politisch und militärisch, widersetzt sich allen Sanktionsmaßnahmen und verfolgt Gegner des Genozids als angebliche „Antisemiten“.

Gerechtfertigt wird dies mit Deutschlands besonderer Verantwortung für den Holocaust. 2008 hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel Israels Sicherheit zur „deutschen Staaträson“ erklärt, dieselbe Formulierung findet sich auch im Koalitionsvertrag der gegenwärtigen Regierung. Vor drei Monaten feierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einer Rede zum 60-jährigen Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen das „Wunder der Versöhnung nach dem Zivilisationsbruch der Shoah“. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu wurde zu diesem Zeitpunkt längst wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Die Rechtfertigung der Kriegsverbrechen der israelischen Armee unter Berufung auf die Wiedergutmachung für die Shoah ist widerlich und abstoßend. Die Verantwortung für den Völkermord an den Juden verpflichtet Deutschland nicht zur Unterstützung eines weiteren Genozids. Historisch beruht diese Rechtfertigung auf einem Mythos, der jeder faktischen Grundlage entbehrt.

Die enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel hatte nie etwas mit „Wiedergutmachung“, Sühne für die Shoah oder Vergleichbarem zu tun. Sie war ein Geschäft auf Gegenseitigkeit: Deutschland versorgte den bedrängten zionistischen Staat mit Waffen, Wirtschafts- und Finanzhilfen; die israelische Regierung schloss im Gegenzug die Augen vor dem Fortbestehen der Nazi-Eliten in Staat und Wirtschaft der Bundesrepublik und verhalf ihr zu internationalem Ansehen.

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Ukraine hat über 1,7 Millionen Soldaten verloren – geleakte Dokumente

Von RT DE – 20. August 2025

Die Ukraine hat angeblich mehr als 1,7 Millionen Soldaten verloren, darunter Tote und Vermisste, berichteten mehrere Medien am Mittwoch. Die Opferzahlen sind angeblich in einer digitalen Kartei der ukrainischen Streitkräfte aufgeführt, die von russischen Hackern erbeutet wurde.

Die Ukraine soll mehr als 1,7 Millionen Soldaten verloren haben, darunter Tote und Vermisste, berichteten mehrere russische Medien am Mittwoch unter Berufung auf eine geleakte digitale Kartei der ukrainischen Streitkräfte.

Russische Hackergruppen wollen die Informationen erlangt haben, indem sie sich Zugang zu den Rechnern und lokalen Netzwerken des ukrainischen Generalstabs verschafften. Die Datenbank soll die vollständigen Namen verstorbener Soldaten, Beschreibungen der Umstände und Orte ihres Todes oder ihres Verschwindens, persönliche Daten, Angehörige und Fotos enthalten.

Die Einträge deuten darauf hin, dass die Kiewer Streitkräfte seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts im Jahr 2022 insgesamt 1.721.000 Soldaten verloren haben. Im Jahr 2022 wurden offenbar 118.500 Menschen getötet beziehungsweise als vermisst gemeldet, im Jahr 2023 405.400, im Jahr 2024 595.000 und im Jahr 2025 eine Rekordzahl von 621.000.

Vermisstenzahlen des Roten Kreuzes lassen auf hohe ukrainische Verluste schließen

Hacker der Gruppen Killnet, Palach Pro, User Sec und Beregini sollen Terabyte an Informationen über das ukrainische Militär erbeutet haben. Dies geschah mithilfe des Virus „Nuance“, der laut Hackern ausschließlich in der Ukraine aktiv ist. Er infiziert das Gerät des Betroffenen, lädt Daten herunter und blockiert sie ohne Möglichkeit einer Wiederherstellung.

Alle Dateien der Datenbank enthalten persönliche Informationen, eine Beschreibung der Todesumstände und des Ortes des Todes beziehungsweise des Verschwindens. Des Weiteren sind dort die Kontaktdaten der nächsten Angehörigen sowie Fotos der erfassten Soldatenleichen aufgeführt.

Neben den Personalverlusten verfügen die Gruppen angeblich auch über die persönlichen Daten des Kommandos der Spezialeinheiten und des Hauptnachrichtendienstes, über die Listen aller Länder, die Kiew Waffen geliefert haben, sowie die Listen aller zwischen 2022 und 2025 transferierten Waffen. RT liegen digitale Kopien einiger Dateien vor, deren Echtheit derzeit aber nicht unabhängig bestätigt werden kann.

Die aus der Datenbank hervorgehende Schätzung der Höchstzahlen übersteigt die zuvor von Kiew gemeldeten Verluste bei Weitem. Im Februar erklärte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij gegenüber CBS News, seit 2022 seien lediglich 46.000 ukrainische Soldaten getötet und weitere 380.000 verwundet worden. Die Schätzung wurde selbst in den westlichen Medien stark infrage gestellt. Die französische Zeitung Le Monde berichtete vergangenen Monat, dass „die tatsächliche Zahl der Todesopfer wahrscheinlich viel höher ist“, und verwies auf die zunehmenden Bemühungen der Ukraine, Soldatenfriedhöfe anzulegen.

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Schwedischer Hersteller von Hochleistungsbatterien Northvolt von US-Konkurrenten übernommen

Von Gabriel Black – 20. August 2025

Anfang August wurde der schwedische Hersteller von Hochleistungsbatterien für Elektrofahrzeuge Northvolt – einst als bestfinanziertes Start-up der Europäischen Union (EU) bekannt – vom US-amerikanischen Batteriehersteller Lyten übernommen. Die Übernahme erfolgte nach einem monatelangen Insolvenzverfahren gegen Northvolt in Schweden und den Vereinigten Staaten.

Viele Jahre lang galt Northvolt als wichtige Komponente in den europäischen und amerikanischen Bemühungen, eine Lieferkette für Elektrofahrzeugbatterien in relativer Unabhängigkeit von Ostasien aufzubauen. Heute kontrollieren ostasiatische Länder schätzungsweise 80 bis 85 Prozent der weltweiten Lithium-Ionen-Batterieproduktion, wobei allein China etwa 75 Prozent davon ausmacht. Vor allem die europäischen Imperialisten haben Northvolt mit erheblichen staatlichen Subventionen gefördert, weil sie damit in der aufstrebenden „saubere Energie”-Wirtschaft ihre Unabhängigkeit von den Vereinigten Staaten stärken wollten.

Im Laufe des letzten Jahres wurde jedoch immer deutlicher, dass die Produktionsstätten von Northvolt mit ernsthaften industriellen Problemen zu kämpfen hatten: hohe Fehlerquoten, extrem niedrige Werkleistung und unaufhaltsame Geldverbrennung. Dies gipfelte in der Insolvenz des Unternehmens – zunächst in den USA im November 2024 und dann in Schweden im März 2025.

Auf dem Höhepunkt der Krise von Northvolt gab es Gerüchte, dass das Unternehmen wöchentlich chinesische Batterietechniker und Ingenieure habe einfliegen lassen, um die Schäden an den Fabrikmaschinen zu beheben. Wichtige Teile waren von Wuxi Lead Intelligent, dem weltweit führenden Lieferanten dieser Maschinen, importiert worden. Dieser Aspekt verdeutlichte, wie weit europäische Unternehmen im Wettlauf um die Vorherrschaft auf dem Markt für Elektrofahrzeuge hinter chinesische Hersteller zurückgefallen waren.

Nun übernimmt Lyten, ein Start-up-Unternehmen mit Sitz im Silicon Valley, das von Investoren wie Stellantis, FedEx, Honeywell und McKinsey getragen wird, die wichtigsten Vermögenswerte von Northvolt. Zu welchem Preis wird zwar nicht bekanntgegeben, doch er muss stark herabgesetzt sein.

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Eskaliert hinter den Kulissen der Konflikt zwischen Russland und Aserbaidschan?

Von Thomas Röper – 20. August 2025

Zwischen Russland und Aserbaidschan eskaliert offenbar ein Konflikt, der durchaus auch militärische Dimensionen annehmen kann.

Ich berichte seit Wochen darüber, dass zwischen Russland und Aserbaidschan ein Konflikt heranreift ist, der – selbst von den russischen Medien noch weitgehend unbemerkt – immer mehr eskaliert. Aserbaidschan und Russland galten in den über 30 Jahren seit dem Zerfall der Sowjetunion als enge Partner mit sehr guten Beziehungen. Das hat sich anscheinend in den letzten Jahren schrittweise geändert, ohne dass die Öffentlichkeit das wirklich bemerkt hätte.

Die russischen und aserbaidschanischen Medien berichten erst seit einigen Wochen über Unstimmigkeiten zwischen den beiden Ländern. Aber noch sind es eher Artikel von Experten, auf die Titelseiten schafft es der Konflikt in Russland bisher kaum. […]

Im Zuge der eskalierenden Spannungen zwischen Russland und Aserbaidschan hat Aserbaidschan angefangen, der Ukraine Gas über ehemals russische Pipelinesysteme zu liefern. Das Gas kommt über die Türkei und Südosteuropa bei Odessa in die Ukraine.

Am 6. August hat Russland dazu ein Zeichen gesetzt und eine Gaspumpstation bei Odessa angegriffen, über die aserbaidschanisches Gas in die Ukraine gepumpt wird. Ein weiterer russischer Angriff auf diese Gas-Infrastruktur fand am 8. August statt. Darauf hat die aserbaidschanische Regierung reagiert und vermelden lassen, sie denke darüber nach, der Ukraine künftig Artilleriegranaten für den Kampf gegen Russland zu liefern.

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Der Aufstieg einer neuen Weltordnung

Von Patrik Baab – 19. August 2025

Wie der Gipfel in Anchorage das geostrategische Schachbrett verändert. 21 Thesen zum Treffen von Wladimir Putin und Donald Trump in Alaska.

Als Tiger wollte die Koalition der Willigen nach Washington aufbrechen, als Bettvorleger landen sie zuhaus in Europa. Sie wollten dem ukrainischen Noch-Präsidenten Wladimir Selenskij den Rücken stärken, die Absprachen zwischen den Präsidenten Putin und Trump in Anchorage am vergangenen Freitag hintertreiben, den Krieg in der Ukraine weiterführen. Doch Trump hat sie in den Schwitzkasten genommen: US-Sicherheitsgarantien gibt es nur gegen Gefolgschaft. Immerhin geht es auch um die künftige europäische Sicherheitsarchitektur. Aber eine Beteiligung der Europäer an Friedensgesprächen ist nicht abzusehen.

Bundeskanzler Friedrich Merz, der britische Premier Keir Starmer, der französische Präsident Emmanuel Macron, die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni, der finnische Präsident Alexander Stubb, die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen und NATO-Generalsekretär Mark Rutte – die „Koalition der Willigen“ saß da wie eine Koalition der Wahnsinnigen. Politische Traumtänzer, deren Wunschdenken an der geopolitischen Realität zerschellt.

21 Thesen zum Treffen von Wladimir Putin und Donald Trump in Anchorage und seinen Folgen für Deutschland und Europa:

1. Der Putin-Trump-Gipfel in Alaska ist ein Wendepunkt, ein Kurswechsel um 180 Grad: Das geopolitische Schachbrett wird neu geordnet. Die Osterweiterung der NATO in Europa ist gestoppt. Der Stellvertreterkrieg zwischen den USA und ihren Vasallen auf der einen Seite und Russland auf der anderen Seite auf ukrainischem Boden kann beendet werden.

2. Moskau ist zurück auf der diplomatischen Bühne. Der Versuch ist gescheitert, Russland als Paria-Staat international zu isolieren.

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„Deutschland muss seine Bürger zur Waffe zwingen“ – „Neue Zürcher Zeitung“ mit Aufruf zum Verfassungsbruch

Von Marcus Klöckner – 19. August 2025

Raketen, Panzer, Waffen, Kampf, Krieg und jetzt: Zwang! Der Militarismus in den Medien breitet sich immer weiter aus. Nun stürmt die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) mit einer Forderung nach vorne, die die zunehmende autoritär-militaristische Schließung des Mediensystems dokumentiert. „Debatte um Wehrpflicht: Deutschland muss seine Bürger zur Waffe zwingen“. Überraschung: Der Beitrag kommt von einem Redakteur, der Unternehmenssprecher bei dem Waffenhersteller Heckler & Koch war. Die Forderung ist ein Verstoß gegen das Grundgesetz. Sie ist unmenschlich und barbarisch.

„Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden“ – diese Aussage stammt nicht von einem Friedensaktivisten, sondern aus dem Grundgesetz. So ist es zu lesen in Artikel 4 Absatz 3. Dieser Teil des Grundgesetzes ist von elementarer Bedeutung. Es ist einem Journalisten nicht verboten, die Hintergründe des grundgesetzlich verankerten Rechts auf Kriegsdienstverweigerung zu kennen. Artikel 4 Absatz 3 ist als Reaktion auf die Schrecken der Nazi-Zeit zu verstehen. Im Dritten Reich waren die Strafen für Bürger, die den Dienst an der Waffe ablehnten, drakonisch – bis hin zur Todesstrafe. In zahlreichen Resolutionen der UN-Menschenrechtskommission (heute: UN-Menschenrechtsrat) wurde die Bedeutung der Kriegsdienstverweigerung als legitimer Ausdruck der Gewissensfreiheit anerkannt.

Einen Menschen zum Dienst an der Waffe zu zwingen, was in letzter Konsequenz heißt, ihn zu zwingen, gegen seinen Willen andere Menschen zu töten oder sich selbst töten zu lassen, das ist unmenschlich und ein Akt der Barbarei.

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Der „Spiegel“ und „Trumps Märchen von der Obama-Verschwörung“

Von Thomas Röper – 19. August 2025

Dass die gesamte Geschichte um Russiagate eine Erfindung von Obama und Hillary Clinton war, ist schon lange bekannt und durch Originaldokumente hervorragend belegt. Allerdings verschweigen deutsche Medien das nicht nur konsequent, sondern sie behaupten sogar, Trump würde „Märchen“ erzählen.

Wie gleichgeschaltet die deutschen Medien sind, kann man der Geschichte um „Russiagate“, also der Geschichte um die angebliche Einmischung Russlands in die US-Wahlen 2016, hervorragend sehen. Schon seit Jahren sind US-Regierungsdokumente öffentlich, die belegen, dass sich der Wahlkampfstab von Clinton die Geschichte ausgedacht hat, um von eigenen Skandalen abzulenken.

Schon seit 2020 sind Memos öffentlich, die belegen, dass der damalige US-Präsident Obama die US-Geheimdienste angewiesen hat, diese Lüge in die Welt zu setzen. Das Steele-Dossier, das als zentraler Baustein von „Russiagate“ herhalten sollte, wurde von Clintons Wahlkampfstab bestellt und bezahlt, und es ist von vorne bis hinten frei erfunden.

Ein FBI-Mitarbeiter hat sich der Fälschung von „Beweisen“, die Trumps Verbindungen zu Russland belegen sollten, schuldig bekannt und wurde 2020 dafür verurteilt. Der Muller-Bericht, der im Auftrag der Demokraten erstellt wurde, konnte keine Verbindungen zwischen Trump und Russland finden, daran ändert sich auch nichts, dass die Medien das bis heute anders darstellen.

Die Liste dessen, was dazu alles längst bekannt ist und was klar belegt, dass „Russiagate“ eine Intrige der Demokraten, namentlich von Obama und Hillary Clinton, war ist unglaublich lang. Und all das ist seit Jahren bekannt.

Aber die deutschen Medien verschweigen all das. Kein Konsument der deutschen Mainstream-Medien hat davon je gehört.

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Sanktionen töten genauso viele Menschen wie Kriege

Von Von Mark Weisbrot – 18. August 2025

Umfassende Wirtschaftssanktionen, die größtenteils von der US-Regierung verhängt werden, töten jedes Jahr Hunderttausende unschuldiger Menschen – vor allem Kinder. Die Fachzeitschrift Lancet Global Health veröffentlichte am 23. Juli eine Studie, in der die Zahl der Todesopfer über einen Zeitraum von zehn Jahren auf etwa 564.000 pro Jahr geschätzt wird. Dies ist vergleichbar mit den jährlichen Todesfällen durch bewaffnete Konflikte in der ganzen Welt.

Sanktionen werden zu einer bevorzugten Waffe der USA und einiger Verbündeter – nicht, weil sie weniger zerstörerisch sind als Militäraktionen, sondern eher, weil der Tribut weniger sichtbar ist. Sie können Nahrungsmittelsysteme und Krankenhäuser zerstören und im Stillen Menschen töten, ohne dass die grauenvollen Videos von Leichenteilen in Zeltlagern und aus der Luft bombardierten Cafés zu sehen sind. Sie bieten den politischen Entscheidungsträgern etwas, das die tödlichen Auswirkungen eines Krieges, auch gegen Zivilisten, ohne die politischen Kosten liefern kann.

Die oben angeführte Schätzung von 564.000 jährlichen Todesfällen durch Sanktionen basiert auf einer Analyse von Daten aus 152 Ländern über einen Zeitraum von zehn Jahren. Die Studie wurde von den Ökonomen Francisco Rodríguez, Silvio Rendón und mir erstellt.

Das Ergebnis ist erschütternd, aber für Ökonomen, Statistiker und andere Forscher, die die Konsequenzen von Wirtschaftssanktionen untersucht haben, nicht überraschend. Dabei handelt es sich um Maßnahmen, die sich gegen die gesamte Wirtschaft oder gegen einen Teil davon richten, von dem der Großteil der übrigen Wirtschaft abhängig ist. Beispiele sind der Finanzsektor oder ein Hauptexportgut, etwa in erdölexportierenden Volkswirtschaften.

Die Sanktionen können den Zugang zu lebenswichtigen Importen wie Medizin und Lebensmitteln sowie zur notwendigen Infrastruktur und zu Ersatzteilen für die Aufrechterhaltung der Trinkwasserversorgung – einschließlich elektrischer Systeme – blockieren.

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