Zahl der Leichen in den Massengräbern an palästinensischen Krankenhäusern steigt auf 310

Von Jordan Shilton – 25. April 2024

Am Dienstag stieg die Zahl der Leichen, die in vier Massengräbern beim Nasser-Krankenhaus in Chan Yunis im Süden des Gazastreifens gefunden wurden, auf mindestens 310.

Die grauenhafte Entdeckung der letzten Stunden ist ein weiterer Beweis dafür, dass Israel, unterstützt von den imperialistischen Mächten, an den Palästinensern einen Völkermord begeht. Gleichzeitig steht mit dem drohenden Angriff auf die über 1,5 Millionen Palästinenser, die in Rafah ums Überleben kämpfen, eine neue Eskalation unmittelbar bevor.

Am Dienstag entdeckten Mitarbeiter des palästinensischen Zivilschutzes weitere Leichen, darunter Frauen und Alte, die unter Müll vergraben waren. Zaina Haroun, eine Vertreterin der palästinensischen Menschenrechtsorganisation al-Haq aus dem Westjordanland, sagte gegenüber Al Jazeera, die grausige Entdeckung sei „ein eindeutiger Beweis für Kriegsverbrechen und natürlich für den Völkermord, den Israel in Gaza am palästinensischen Volk verübt“.

Sie verwies auf die Entdeckung ähnlicher Massengräber vor einigen Wochen beim al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt und fuhr fort: „Ein Familienmitglied versuchte verzweifelt, zumindest eine Spur von seinem Onkel zu finden. Er erklärte, er habe seine Sandalen gefunden, aber selbst wenn er nur ein Körperteil, einen Arm oder ein Bein, fände, könnten sie ihn zumindest begraben, damit sie nachts schlafen können.“

Die unmenschlichen Szenen aus Chan Yunis und Gaza-Stadt, die an die Völkermorde des 20. Jahrhunderts erinnern, verdeutlichen die Barbarei des israelischen Regimes, das mit Unterstützung der imperialistischen Mächte handelt.

Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat offen ihre Absicht erklärt, den Gazastreifen ethnisch zu säubern. Sie hat die Palästinenser als „menschliche Tiere“ verunglimpft und Hunderttausenden, die im Norden der Enklave gestrandet sind, systematisch jede Hilfe vorenthalten. In 200 Tagen unablässiger Bombenangriffe sind weit über 34.000 Menschen ermordet worden.

Mit uneingeschränkter Unterstützung des US-Imperialismus und seiner europäischen Verbündeten ignoriert das israelische Regime die Anklage wegen Völkermords, die Südafrika vor dem Internationalen Gerichtshof erhoben hat. Es setzt seine Angriffe ungerührt fort, während sich in Gaza eine Hungersnot ausbreitet.

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Kriegsausbildung und Patriotismus an polnischen Schulen

Von Martin Nowak – 25. April 2024

Polnische Schulkinder sollen in Zukunft bereits in der Grundschule militärisch indoktriniert werden. Bildungsministerin Barbara Nowacka und Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz stellten am vergangenen Mittwoch ein entsprechendes Programm mit dem Titel „Edukacja z wojskiem“ („Bildung mit der Armee“) vor.

Die Regierungskoalition des ehemaligen EU-Ratspräsidenten Donald Tusk, die seit dem letzten Herbst amtiert, verstärkt damit die Militarisierung der polnischen Schulen.

Während des Pilotprogramms führen polnische Armeesoldaten einen dreistündigen Ausbildungskurs in Grund- und Sekundarschulen durch. „Das Hauptziel des Programms besteht darin, das Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen für den Bereich Sicherheit und Verteidigung zu schärfen und grundlegende Gewohnheiten und Fähigkeiten im Bereich Verteidigung und Katastrophenschutz sowie Verhalten in Krisensituationen zu entwickeln,” heißt es in der Stellungnahme des Ministeriums. […]

Dass es bei dem Programm nicht um neutrale Wissensvermittlung über Erste Hilfe und Katastrophenschutz geht, sondern um die Schaffung einer militaristischen Kultur („die Armee in der Schule zeigen“), machten die Minister auf der Pressekonferenz mehr als deutlich.

„Wir erhöhen die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaft. Wir leben in Zeiten, in denen alle Maßnahmen ergriffen werden müssen, die die Sicherheit verbessern können. … Vom Vorschulkind bis zum Senior muss jeder auf Herausforderungen vorbereitet sein,“ betonte Kosiniak-Kamysz.

Die Bildungsministerin ergänzte, Patriotismus sei „die Bereitschaft, für das Vaterland zu handeln, aber vor allem, sich Kompetenzen anzueignen, um dem Land und dem Nächsten zu dienen. Und genau dafür ist unser Programm da.“

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Quadriga 2024: Bundeswehr hält Militärübungen nahe der russischen Grenze ab

Von RT Deutsch – 24. April 2024

Die Großübung der Bundeswehr Grand Quadriga 2024 hat in Litauen begonnen. Mehr als 3.000 deutsche Soldaten und 200 Militärfahrzeuge nehmen daran teil. Die Quadriga ist ein Teil der NATO-Militärmanöver Steadfast Defender. Das Übungsszenario: ein Angriff Russlands auf NATO-Verbündete in Osteuropa.

Am Dienstag haben in Litauen Großmanöver der deutschen Landstreitkräfte begonnen. Mehr als 3.000 deutsche Soldaten nehmen an der Militärübung Grand Quadriga 2024 teil, die bis Ende Mai stattfinden. Die Bundeswehr verlegte 200 Militärfahrzeuge nach Litauen, darunter Leopard-, Puma- und Boxer-Panzer. Der Schwerpunkt der diesjährigen Übung liegt auf der Verlagerung zweier Abteilungen von der Mittel- nach Osteuropa. Die NATO-Mitgliedstaaten üben den Verteidigungsfall im Falle eines russischen Großangriffs auf die Ostflanke des Bündnisses.

„Es geht hier unter anderem auch um die Überprüfung logistischer Konzepte: Ob wir in der Lage sind, Truppen schnell im ganzen Bündnisgebiet zu verlegen“, teilte der Oberst im Generalstab Dirk Hamann mit, der Leiter des Übungsreferates im Kommando des Heeres.

Die Grand Quadriga 2024 ist Teil der Übung Steadfast Defender 24, des größten NATO-Manövers in Europa seit dem Ende des Kalten Krieges. Daran nehmen mehr als 90.000 Soldaten aus 32 Mitgliedsstaaten teil. Deutschland schickte 12.000 Soldaten und 3.000 Fahrzeugen – rund 17 Prozent der gesamten deutschen Armee. Seit Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine ist es die größte Militärübung, an der die Bundeswehr teilnimmt.

Gleichzeitig finden in Litauen weitere von den US-Streitkräften organisierten Manöver statt, darunter Saber Strike, Thunder Strike und die gemeinsame polnisch-litauische Militärübung Brave Griffin 24/II. Sie alle sind Teil des NATO-Programms Steadfast Defender 24.

Die russische Regierung reagierte auf das NATO-Großmanöver. „Bis zu 90.000 Menschen nehmen daran teil, um die Abwehr einer angeblichen russischen Aggression zu üben“, sagte der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu am Dienstag.

Nikolai Patruschew, der Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, betonte, dass solche NATO-Manöver „das Szenario einer bewaffneten Konfrontation mit Russland üben“ und damit „die Spannungen erhöhen und die Welt destabilisieren“.

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Das Bretton-Woods-System, oder die Entstehung der Allmacht des US-Dollar

Von Thomas Röper – 24. April 2024

Da immer wieder vom Finanzsystem die Rede ist, will ich hier einmal erklären, wie unser heutiges Finanzsystem entstanden ist und wer seine Architekten waren. Das ist wichtiger als man denkt, wenn man das Thema verstehen möchte.

Bevor wir zum eigentlichen Thema kommen, müssen wir uns bewusst machen, dass das gesamte Finanzsystem und das Völkerrecht als Folge des Endes des Zweiten Weltkriegs entstanden sind. Bereits 1943, als in Stalingrad der Wendepunkt des Krieges kam, war den Alliierten klar, dass das künftige Schicksal der Welt in ihren Händen als Siegermächten liegen würde. Sie mussten also eine neue Weltordnung erschaffen.

Daher gab es schon während des Krieges eine Reihe von Treffen, darunter die bekanntesten in Teheran, Jalta, und Potsdam. Die Themen dieser Treffen waren die Weltordnung für die Zeit nach dem Krieg, die Schaffung einer universellen internationalen Organisation für den internationalen Frieden – die heutige UNO -, die Aufteilung der Welt in Einflusszonen der Sieger und natürlich die Zukunft Deutschlands.

Was ist Bretton Woods?
Noch während des Krieges wurde allen Alliierten klar, dass die europäischen Länder, einschließlich der Sowjetunion, die gigantischen Schäden aus eigener Kraft kaum würden beheben können. Also schlugen die USA vor, den Dollar zur Währung des internationalen Zahlungsverkehrs zu machen und ihn an Gold zu binden. Für jeden Dollar sollte man jederzeit bei der US-Zentralbank eine Unze Gold bekommen können.

Ob damals allen klar war, welche Macht die USA sich damit geben wollten, weiß ich nicht. Aber die Briten, deren Pfund bis dahin die wichtigste Währung der Welt gewesen war, dürften verstanden haben, dass ihre Zeit als Weltmacht zu Ende ging und die Zeit der USA kam.

Die anderen Länder, darunter die Sowjetunion, waren gezwungen, dem Vorschlag zuzustimmen, da zu dem Zeitpunkt nur die USA in der Lage waren, die internationale finanzielle und wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten, da das Land kaum am Krieg teilgenommen hatte. Die USA waren weder den Bombenteppichen, noch Völkermord oder anderen katastrophalen Folgen des Krieges ausgesetzt.

Im Gegenteil, die USA schafften es, schon vor dem offiziellen Kriegseintritt sehr gut zu verdienen, da amerikanische Konzerne sowohl mit den Alliierten als auch mit den Achsenmächten Handel trieben und Waffen und Ausrüstungen an beide Seiten verkauften. Eine Studie des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages ist auf dieses Thema eingegangen und bestätigt die sehr fragwürdigen Handelsbeziehungen von US-Konzernen wie IBM, Standard Oil und anderen.

Die USA nutzten, wie schon im Ersten Weltkrieg, ihre historische Chance und profitierten geschickt vom Krieg. Im und nach dem Ersten Weltkrieg wurden die USA quasi zur Bank der Welt und nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen sie die Rolle des weltweiten Garanten für wirtschaftliche Stabilität, indem sie andere Länder in die Abhängigkeit vom Dollar zwangen.

Die USA waren während des Zweiten Weltkriegs eine wichtige Kraft auf der internationalen Bühne, aber sie waren keineswegs die stärkste. Die wahre Macht der USA wurde erst durch eine schicksalhafte Entscheidung möglich: Die Schaffung des Bretton-Woods-Systems, das den IWF und die Weltbank schuf, die bis heute beide von den USA kontrolliert werden, und den USA die Kontrolle über die Währungspolitik anderer Länder ermöglichte und diese Länder zwang, den Dollar als Reservewährung zu verwenden.

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Verteidigt die Demonstrationen gegen den Völkermord in Gaza!

Von der Redaktion der WSWS – 24. April 2024

Die World Socialist Web Site verurteilt die enorme Eskalation der staatlichen Angriffe auf Demonstrierende. In den USA werden Massenverhaftungen an verschiedenen Universitäten (Columbia, Yale University und New York University) mit Lügen und Verleumdungen gerechtfertigt. Wir rufen zu einer breiten Mobilisierung der Arbeiterklasse in den USA und auf internationaler Ebene auf, um sich diesem Angriff auf demokratische Rechte entgegenzustellen und den Völkermord in Gaza zu stoppen.

In der vergangenen Woche ist die Protestbewegung vor allem an den Universitäten gewachsen. Nach den Massenverhaftungen an der Columbia University wurden inzwischen an zig Schulen und Unis im ganzen Land Protest-Camps errichtet, darunter in New York City, Boston, Michigan, Ohio, North Carolina, Kalifornien und vielen anderen Orten. An der Columbia University und der NYU in New York City haben sich die Lehrenden offen mit den Protesten solidarisiert.

Als Reaktion darauf hat das Weiße Haus zusammen mit rechtsextremen Republikanern eine bösartige Kampagne zur Unterdrückung und Verleumdung gestartet.

Am Sonntag gab US-Präsident Joe Biden eine Erklärung ab, in der er die „eiserne“ Unterstützung der USA für Israels Völkermord in Gaza bekräftigte. Er behauptete, es gebe „einen alarmierenden Anstieg des Antisemitismus in unseren Bildungseinrichtungen, Gemeinden und im Internet“. Auch der Bürgermeister von New York City, Eric Adams, und die Gouverneurin von New York, Kathy Hochul (beide von der Demokratischen Partei), gaben ähnliche Erklärungen ab. Sie verunglimpften die studentischen Gegner des Völkermords als „antisemitisch“.

Am Montag forderten die rechtextremen Senatoren Tom Cotton und Josh Hawley (beide Republikaner) Präsident Biden auf, die Nationalgarde zu schicken, um die Studierendenproteste an der Columbia University zu zerschlagen. „Die aufkeimenden Pogrome an der Columbia müssen HEUTE aufhören“, schreibt Cotton auf X. „Wenn Eric Adams nicht die NYPD und Kathy Hochul nicht die Nationalgarde schickt, ist es die Pflicht von Joe Biden, die Sache in die Hand zu nehmen und diesen Mob zu zerschlagen.“

Das alles sind üble Lügen nach Orwellscher Art. Es gibt keine „Welle des Antisemitismus“ an den Universitäten. Gegen den Völkermord protestieren auch zahlreiche jüdische Menschen, insbesondere Jugendliche. New York City hat sich zu einem Zentrum der Proteste entwickelt und die größte jüdische Bevölkerung der Welt außerhalb Israels.

Eine der größten politischen jüdischen Organisationen in den USA, die Jewish Voice for Peace, wurde an der Columbia University und vielen anderen Universitäten wegen ihrer Antikriegshaltung verboten. Dutzende, wenn nicht Hunderte von jüdischen Studierenden und Demonstranten werden jetzt regelmäßig wegen ihrer politischen Ansichten verhaftet, suspendiert und entlassen.

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USA: Landesweite Proteste an Universitäten gegen den Völkermord in Gaza und den Angriff auf Meinungsfreiheit

Von Jesse Thomas und John Conrad – 24. April 2024

Nach der Verhaftung von mehr als 100 Studierenden der Columbia University, die sich letzten Mittwoch an einer pro-palästinensischen Demonstration beteiligt hatten, breitet sich in den USA eine wachsende Bewegung von Studierenden und Jugendlichen aus.

Innerhalb weniger Tage nach dem brutalen Vorgehen, das zwischen der Präsidentin der Columbia University, Nemat Minouche Shafik, dem New Yorker Bürgermeister, Eric Adams (Demokraten), dem New York City Police Department (NYPD) und der Biden-Regierung abgestimmt war, kam es im ganzen Land zu Solidaritätsprotesten.

Letzten Freitag errichteten Hunderte von Studierenden an der Universität Yale in New Haven (Connecticut) ein Protestlager auf der Beinecke Plaza des Campus. Während eines Abendessens des Kuratoriums zu Ehren des scheidenden Präsidenten Peter Salovey wurden 24 Zelte errichtet. Die Studierenden forderten, dass Yale seine Investitionen in Kriegswaffen und deren Hersteller, die die israelischen Streitkräfte (IDF) beliefern, offenlegt und sich von ihnen trennt.

Am Montagmorgen kam es an der New York University (NYU) und an Universitäten in der Metropolregion Boston zu ähnlichen Demonstrationen, u.a. am Emerson College, dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Tufts University.

Auch auf dem Campus der University of Maryland schlugen Studierende am Montag ein Protestlager auf. An der University of Michigan errichteten mehrere Dutzend Studierende ein Protestlager auf dem großen offenen Platz in der Mitte des Campus, der als „The Diag“ bekannt ist. An der University of California in Berkeley bauten Studierende ein Lager vor den Stufen der Sprout Hall in der Mitte des Campus auf. An der Cal Poly Humboldt in Nordkalifornien besetzten Studierende die Siemens Hall, woraufhin Polizei in Kampfausrüstung anrückte. An der New School in New York City gingen die Proteste auch am Montag weiter.

An der Columbia wurden die Protestlager erneuert und wuchsen trotz der Verhaftung der Studierenden am letzten Mittwoch weiter an. Am Montagnachmittag organisierten Hunderte von Professoren der Columbia einen spontanen Ausstand, um gegen das harte Vorgehen gegen die Studierenden zu protestieren. Die Demonstranten verließen ihre abgelegenen Lehrbüros und versammelten sich auf dem Rasen vor dem Protestlager mit Schildern, auf denen „Hände weg von unseren Studierenden“ stand. Die Universitätsleitung, die offensichtlich eine Ausweitung der Proteste fürchtet, kündigte an, alle Lehrveranstaltungen bis zum Ende des Frühjahrssemesters am 29. April online abzuhalten.

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Kasachstan zwischen dem Westen und Russland

Von Thomas Röper – 24. April 2024

Kasachstan ist eines der Länder, in denen der Westen um Einfluss gegen Russland buhlt. Daher ist es aus geopolitischer Sicht hochinteressant, auch wenn deutsche Medien kaum darüber berichten.

Die USA versuchen entlang der russischen Grenze, also im postsowjetischen Raum, Länder auf ihre Seite zu ziehen und gegen Russland in Stellung zu bringen. Ein wichtiges Land, das dabei im Fokus steht, ist Kasachstan, über das in Deutschland nur wenig bekannt ist.

Ein wenig Hintergrund

Nach dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 entstanden an ihrer Stelle 15 unabhängige Staaten. Einer der Staaten, die ihre Unabhängigkeit erlangten, war Kasachstan, das sich für eine Präsidialrepublik entschied; was bedeutet, dass der Präsident im Land die Schlüsselrolle einnimmt und der Inhaber dieses Amtes über alle Richtungen der Politik des Landes bestimmt. Kasachstan ist derzeit ein exportorientierter Rohstoffstaat mit einer Fläche von 2,7 Millionen Quadratkilometern, was es zum neuntgrößten Land der Welt macht. Zum Vergleich: Das entspricht der Gesamtfläche von Westeuropa.

Interessant ist jedoch, dass Kasachstan trotz seiner riesigen Fläche nur eine Bevölkerung von etwa 20 Millionen Menschen hat. Das ist auf das überwiegend raue Klima und die Tatsache zurückzuführen, dass der größte Teil des Landes von Steppen bedeckt ist, in denen es schwierig ist, große Siedlungen zu errichten.

Mit der Steppe sind alle kulturellen und traditionellen Ansichten der ehemaligen Nomaden verbunden. Wichtig ist dabei die Länge der Grenze zwischen Russland und Kasachstan, die etwa 7.500 Kilometer lang ist.

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Palästinensischer Aktivist: Deutsche Linke lassen uns ganz besonders im Stich

Von Felicitas Rabe – 23. April 2024

Auf der Veranstaltung „Stoppt den Krieg in Gaza!“ berichtete Abu Hajar über eine Trauerfeier an der Universität Kassel. Ein Mitstudent aus Kassel war bei einem Familienbesuch in Gaza ermordet worden. Der Uni-Direktor stellte den trauernden Studenten den Strom ab und verbot das Gedenken.

Am Freitag organisierten Vertreter der Internationalen Sozialistischen Organisation (ISO) in Kooperation mit der Redaktion der Sozialistischen Zeitung (SoZ) in Köln die Podiumsdiskussion „Stoppt den Krieg in Gaza! Wege zu einem solidarischen Zusammenleben in Palästina!“

Die Veranstaltung fand im Nachklang des verbotenen Internationalen Palästinakongresses in Berlin statt. In Ihrem Aufruf erklärten die Kölner Organisatoren: „Selbst die sogenannte internationale Gemeinschaft, die bisher stets in Treue zur israelischen Regierung stand, die Vereinten Nationen und ihr Generalsekretär sowie auch der katholische Papst können und wollen nicht mehr zu diesen Verbrechen gegen die Menschheit und gegen das Völkerrecht schweigen.“

„In Deutschland aber werden der ,Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost‘ die Konten gekündigt; palästinensische Gruppen werden als antisemitisch diffamiert und ihr Protest gegen den Massenmord unterdrückt. […] Gibt es überhaupt noch Wege für ein friedliches Zusammenleben der jüdischen, palästinensischen und arabischen Bevölkerung im Nahen Osten? Darüber wollen wir reden.“

Infolge der Aufrufsinhalte wurden die bereits vereinbarten Veranstaltungsräume vom Bürgerzentrum Alte Feuerwache in Köln gekündigt. Weitere angefragte Raumbetreiber lehnten die Veranstaltung von vorneherein ab, berichtete der Journalist Gerhard Klas von der SoZ bei der Moderation der Podiumsdiskussion im Naturfreundehaus Köln-Kalk. Ausdrücklich bedanke man sich bei den Naturfreunden für die Vergabe des Veranstaltungssaales für diese Diskussion. Trotz einer weitgehenden Diffamierung von Palästina-Solidarität als Antisemitismus in der deutschen Presse besuchten 40 interessierte Zuschauer die Diskussion.

Vorgetäuschte Zweistaatenlösungs-Debatte

Zur Podiumsdiskussion geladen waren Wieland Hoban, der Vorsitzende der „Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ und Mohammed Abu Hajar vom Palästinakomitee Kassel. Hoban war einer der Mitveranstalter des Internationalen Palästinakongresses, welcher am 12. April vor den Augen der Teilnehmer aus aller Welt von der Berliner Polizei brutal gestört und verboten wurde.

Auf die Frage nach der Zweistaatenlösung erklärte der Wirtschaftswissenschaftler Hoban, aktuell würde man diese vermeintliche Lösung von offiziellen Stellen vermehrt zum Thema machen, um die komplette Zerstörung Palästinas zu verschleiern. Abgesehen davon sei der Vorschlag einer einvernehmlichen Einstaatenlösung vom zionistischen Projekt Israel historisch auch nie vorgesehen gewesen.

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Der syrische Präsident Assad im O-Ton über die Gründe für den Konflikt mit dem Westen

Interview mit Baschar al-Assad. Interview: vesti7.ru – 23. April 2024

Das russische Fernsehen hat ein Interview mit dem syrischen Präsidenten Assad ausgestrahlt, das zeigt, warum westliche Medien kein Interview mit Assad oder auch Putin zeigen wollen. Assads Aussagen würden wohl viele Menschen im Westen nachdenklich machen.

Im russischen Fernsehen gibt es eine Sendung mit dem Namen „Globale Mehrheit“, in der der Moderator dem Publikum Persönlichkeiten aus den Ländern vorstellt, die die globale Mehrheit stellen, also nicht aus westlichen Ländern. Der Titel der Sendung ist durchaus gut gewählt, denn der US-geführte Westen umfasst knapp 50 Staaten, während die restlichen 140 Staaten der Welt nicht zum Westen gehören und bei immer mehr Abstimmungen in UNO den Mut haben, gegen die Position des US-geführten Westens zu stimmen.

In der aktuellen Folge der Sendung hat der Moderator den syrischen Präsidenten Assad besucht und interviewt. In der Sendung wurde das Interview zusammengefasst, aber schon diese halbstündige Zusammenfassung war so interessant, dass ich [Thomas Röper] sie komplett auf Deutsch übersetzt habe.

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Freispruch für Steuerräuber! Erfolgreiche Cum-Ex-Jägerin zum Rücktritt bewegt

Von Ralf Wurzbacher – 23. April 2024

Anne Brorhilker, Deutschlands führende Cum-Ex-Ermittlerin, verlässt die Kölner Justiz und wechselt in die Zivilgesellschaft. Das ist ein herber Verlust für die Staatsanwaltschaft und eine Bankrotterklärung des deutschen Rechtsstaats. Der Vorgang signalisiert den Finanzkriminellen aller Länder: Keine Sorge, die BRD nimmt es mit der Strafverfolgung nicht so ernst – lasst Euch nicht stören! Was die Sache noch schlimmer macht? Die Signalgeber sitzen auf Regierungsbänken.

Der deutschen Justiz geht eine wahrhaft rechtschaffene und im besten Sinne rechtschaffende Persönlichkeit verloren. Mit einem Paukenschlag hat die Kölner Oberstaatsanwältin Anne Brorhilker ihren Dienst quittiert, um ihrer Leidenschaft – der Jagd nach Wirtschaftskriminellen – in anderer Funktion mithin erfolgversprechender nachgehen zu können. Die Meldung vom Abgang der 50-Jährigen sorgte am Montag für ein kleines mediales Erdbeben. Kaum ein Presseorgan, das sich nicht auf die Geschichte von Deutschlands führender Cum-Ex-Ermittlerin stürzte, die aus lauter Frust die Brocken „hinschmeißen“ würde. Man wünschte sich, die schreibende und sendende Zunft brächte mit derselben Hingabe Licht ins Dunkel der Abgründe aus Niedertracht, Habgier und Zynismus der sogenannten Finanzeliten, in denen die gute Frau über zehn Jahre lang mit Feuereifer gewühlt hat. Hätten die „Qualitätsjournalisten“ ihren Job gemacht, wären heute mithin viel mehr der Protagonisten, Mittäter und Mitwisser des größten Steuerraubs der deutschen Geschichte gefasst, überführt und verurteilt als die bislang nur ganz Wenigen. Und vielleicht hätte sogar der Bundeskanzler längst abgedankt.

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