Von Andrej Nisamutdinow (Übersetzung/Einleitung: Thomas Röper) – 16. Dezember 2025
Die Ukraine-Verhandlungen der letzten Tage in Berlin haben vor allem gezeigt, dass die EU und die NATO weiterhin alles tun, um einen Frieden in der Ukraine zu verhindern, indem sie auf Forderungen beharren, von denen jeder weiß, dass sie für Russland inakzeptabel sind.
Man muss den russischen Forderungen nicht zustimmen, man darf sie sogar für ganz schlimm halten, aber es stellt sich am Ende vor allem eine Frage: Waren die Forderungen Russlands, das Anfang 2022 im Kern nichts weiter gefordert hat als eine neutrale Ukraine, die nicht der NATO beitritt, und den Schutz der Minderheitenrechte der ethnischen Russen in der Ukraine, wirklich so unverschämt, dass deren Ablehnung den Tod von inzwischen weit über einer Million Menschen wert war?
Die Politiker in Europa scheinen der Meinung zu sein, dass das den Tod so vieler Menschen rechtfertigt.
Und heute stehen wir vor dem Hintergrund von Trumps Friedensplan wieder vor fast der gleichen Frage, denn wieder könnte ein Frieden sehr schnell erreicht werden, wenn die Europäer diese russischen Forderungen – wobei Russland ja von den Europäern selbst nie etwas gefordert hat oder fordert – akzeptieren würden, wobei sie nun zusätzlich akzeptieren müssten, dass die Ukraine den Großteil der von ethnischen Russen bewohnten Gebiete an Russland verloren hat.
Es stellt sich heute also die einfache Frage, ob die Frage, wo die ukrainische Ostgrenze künftig verlaufen wird, den Tod weiterer hunderttausender oder mehr Menschen wert ist.
Im Grunde geht es nur um drei Fragen: Darf die Ukraine der NATO beitreten? Dürfen dort westliche Soldaten stationiert werden? Werden die Rechte der ethnischen Russen in der Ukraine, ihre Sprache und Kultur ohne Einschränkungen ausleben zu dürfen, geschützt?
Die Europäer lehnen diese Forderungen ab und setzen weiter auf Krieg. Das haben die Ukraine-Gespräche in Berlin klar gezeigt, denn die Europäer haben wieder versucht, in Trumps Friedensplan Forderungen an Russland einzubauen, denen Russland aus seiner Sicht nicht zustimmen kann, wie ich gestern anhand der Pressemeldung der Europäer bereits aufgezeigt habe.
Man könnte die Position der Europäer ja noch verstehen, wenn wenigstens die Chance bestünde, dass die Ukraine in dem Krieg noch irgendwas gewinnen könnte. Aber die Ukraine verliert den Krieg, und jedes spätere Angebot wird für die Ukraine noch ungünstiger als das, was heute auf dem Tisch liegt. De facto verraten die Europäer die Ukraine und wollen, dass weiterhin zehntausende Ukrainer monatlich für nichts ihr Leben lassen.
Hier übersetze ich einen Artikel aus der russischen Nachrichtenagentur TASS, der zeigt, wie man in Russland auf die Gespräche in Berlin blickt. […]
Andrej Nisamutdinow über die Bedeutung der widersprüchlichen Erklärungen nach den Verhandlungen in Berlin.
Die zweitägigen Verhandlungen zur Beilegung des Konflikts in der Ukraine, an denen hochrangige Vertreter der USA, Kiews und einer Reihe europäischer Länder in Berlin teilnahmen, endeten mit einer Reihe widersprüchlicher Erklärungen.


