Ein Haus voller Dynamit

Von Henryk Gondorff – 4. November 2025

Atompilz in Landschaft. Quelle: Overton-Magazin

Eine atomar bestückte Rakete unbekannten Ursprungs macht sich auf den Weg nach Chicago. Sofort zurückschlagen oder abwarten?

Amerika, irgendwann jetzt. Das Frühwarnsystem SBX-1 entdeckt eine Rakete unbekannter Herkunft. Sie nähert sich aus dem nördlichen Pazifikraum Richtung Vereinigte Staaten. Unbekannt ist auch, wer sie abgefeuert hat. Schnell wird klar, dass die Interkontinentalrakete im Raum Chicago einschlagen wird. 10 Millionen Tote werden für den Einschlag erwartet. Weitere Tote je nach Windrichtung werden folgen. Als der Einschlagsort bekannt wird, bleiben nur noch wenige Minuten. Die Kommandoebenen im Weißen Haus und den Außenstellen rotieren. Wie sollen die USA reagieren?

19 Minuten verpackt in 115 Minuten

Diese Szene klingt verdächtig nach einem Szenario, dem sich die Welt vielleicht bald stellen muss. Zum Glück stammt sie aber aus einem Film. Kathryn Bigelow neuestes Werk ist eine Netflix-Produktion und heißt A House of Dynamite. Die Regisseurin präsentiert den Zuschauern keine Identifikationsfiguren, mit denen man sich auf den Weg in einen Dritten Weltkrieg begibt. Sie zeigt viele Gesichter, die die Überwachungsstruktur der Vereinigten Staaten ausmachen. Mit den Aufsichtsbeamten geht es ins Weiße Haus, vorher ist man mit militärischem Personal in einer Überwachungsstation in Alaska.

Routiniert handelt die Aufsichtsebene die Alarmstufe DEFCON 2 ab. Zwei bodengestützte Abfangjäger sollen die Rakete entschärfen. Das Vorhaben scheitert aber, die Betroffenheit steht in die Gesichter geschrieben. Die Chancen eines Abschusses standen 50 zu 50. Der Verteidigungsminister fragt, ob man für 50 Milliarden Dollar tatsächlich nur eine Abwehr mit der Wahrscheinlichkeit eines Münzwurfs bekommen könne. DEFCON1 wird ausgerufen, Evakuierungspläne greifen und es wird direkt die Frage nach der Vergeltung gestellt.

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„Falken“ und „Tauben“ in Washington: Trumps Ukraine-Kurs unter der Lupe

Von Gábor Stier – 4. November 2025

US-Präsident Donald Trump kehrt offenbar zu seiner Haltung vor der Alaska-Initiative zurück: Anstelle eines umfassenden, nachhaltigen Friedensabkommens für die Ukraine, das auf die Beseitigung der Konfliktursachen abzielt, fordert er nun erneut das Einfrieren des Konflikts. Die Übergabe des noch ukrainisch kontrollierten Donbass ist vom Tisch; stattdessen scheint er, europäische und ukrainische Vorstellungen unterstützend sowie russische Interessen ignorierend, einen Waffenstillstand entlang der aktuellen Frontlinien anstreben zu wollen. Was ist der Grund für diese Kehrtwende in Washingtons Außenpolitik? Warum entschloss sich Trump zur Rückkehr zu verschärftem Druck gegen Russland? Und wie offenbart die Intensivierung des Vorgehens gegen Moskau die tiefen Gräben innerhalb der US-Elite? Ein Beitrag von Gábor Stier. Aus dem Ungarischen übersetzt von Éva Péli.

Manche Beobachter sehen in der wechselhaften Politik von Donald Trump gar keine echte Wende. Ich neige eher zu der Annahme, Trump inszeniert lediglich sein Verhandlungsgeschick und wechselt – ganz im Stil eines Geschäftsmannes – die Mittel zum Erreichen seiner Ziele. Nachdem das Angebot von „Zuckerbrot“ an Wladimir Putin gescheitert war, weil sein russischer Amtskollege als zu harter Verhandlungspartner agierte, griff er nun zur „Peitsche“, indem er gezielte Schläge gegen den russischen Energiesektor austeilt. Trotzdem hält er die Tür für Verständigung mit Putin offen und sieht weiterhin Perspektiven für eine Normalisierung der bilateralen Beziehungen.

Dieser Wechsel der Instrumente ist jedoch nicht nur Taktik. Trumps innen- und außenpolitischer Handlungsspielraum zwingt ihn dazu, mit Russland härter zu verfahren als bisher.

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Wirtschaftsmacht im Abstieg (II)

Von German-Foreign-Policy.com – 4. November 025

Die drei größten Branchen der deutschen Industrie – Kfz, Maschinenbau, Chemie – verzeichnen einen klaren Rückgang in der Produktion und rechnen mit weiteren Verlusten. Die neuen US-Zölle verursachen zusätzliche Schäden.

Mit dem Maschinenbau gibt die dritte der drei Paradebranchen der deutschen Industrie schwere Einbußen in ihrer Produktion und drohende weitere Verluste bekannt. Wie der Branchenverband VDMA mitteilt, geht er für dieses Jahr von einem Rückgang der Produktion um rund fünf Prozent aus. Schon 2024 hatte er preisbereinigt einen Produktionseinbruch um sieben Prozent berechnet. Mit zusätzlichen Verlusten rechnet der VDMA im Export in die USA: Die Trump-Administration will die Liste der Maschinen, auf deren Import sie die 50-Prozent-Zölle auf die Stahleinfuhr anwendet, ausweiten. Sie träfe dann 56 Prozent aller deutschen Maschinenausfuhren in die Vereinigten Staaten. Schon zuvor hatten die deutschen Branchen Nummer eins (Kfz) und Nummer drei (Chemie) gravierende Verluste verzeichnet. So schrumpfte der Marktanteil der drei großen deutschen Autokonzerne auf den drei wichtigsten Märkten weltweit (China, USA, Europa) von 21,7 auf 19,3 Prozent. Der Präsident des Kiel Institut für Weltwirtschaft, Moritz Schularick, urteilt, die drei Kfz-Riesen könne es womöglich „schon zum Ende des Jahrzehnts nicht mehr geben“. Auch in der Chemiebranche bricht die Produktion ein, zuletzt ebenfalls um fünf Prozent.

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„Wenn Russland gewinnt“ – Ja, was denn dann?

Von Thomas König – 4. November 2025

Eine der Reaktionen auf Russlands Angriff auf die Ukraine ist Carlo Masalas „Wenn Russland gewinnt. Ein Szenario“. Das Buch offenbart, dass das Problem in der aktuellen politischen Betrachtung der russisch-deutschen Beziehungen ist, dass niemand zwischen der Angst der Eliten und den Ängsten der Bevölkerung trennt.

„Narwa, Estland, am 27. März 2028: In den frühen Morgenstunden werden die Menschen durch Explosionen geweckt. Zwei russische Brigaden dringen von Norden und Osten in die Stadt ein. […] Binnen weniger Stunden ist die 57000 Einwohner zählende Stadt im Grenzgebiet zu Russland erobert. […] Der Angriff auf das Baltikum hat begonnen.“ So beginnt Carlo Masalas „Szenario“.

In seinem Vorwort hat Masala, Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr, zuvor sein Vorhaben skizziert: Entwickelt „nach wissenschaftlichen Maßstäben“ und in stark komprimierter Form zeige das vorliegende Szenario möglich Entwicklungen in der Zukunft auf und solle zum Nachdenken anregen, zum Mit- und Weiterdenken. Bedenken muss man dabei, dass es sich bei diesem Szenario, wie Masala zu Beginn seines Texts einräumt, „immer nur [um] eine, aber nicht die einzige Möglichkeit [handelt], wie sich die Dinge entwickeln können.“

Masalas Erzählung

Bei Masala dient das Narrativ von Putins imperialistischen Großrussland-Fantasien als angenommene Grundlage. Masala wirkt hierbei wie ein Musterbeispiel aus dem Psychologie-Lehrbuch für eine Projektion, wenn er die Ausdehnung des Machtbereichs der NATO und die imperialistischen Ansprüche der USA mit ihren über 800 Militärbasen in über 80 Ländern der Welt stillschweigend als natürlichen Zustand der Dinge akzeptiert und kritisiert, wie die Russen – in seiner Vorstellung – ähnliche Ambitionen entwickeln.

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„Markus Lanz“ im ZDF: Mit emotionaler Propaganda gegen Sahra Wagenknecht

Von Tobias Riegel – 4. November 2025

Ein neuer Tiefpunkt im ZDF: Die letzte Ausgabe der Talkshow mit Markus Lanz folgte einer skandalösen Dramaturgie. Zum allzu bekannten Prinzip „drei angepasste Gäste und der Moderator gegen einen kritischen Gast“ kam bei dieser Talkshow noch die Arbeit mit emotionalen Tricks hinzu – mithilfe des Schicksals eines russischen „Pussy-Riot“-Mitglieds. Eine Talkshow als (vorläufiger) Gipfel der Heuchelei. Ein Kommentar von Tobias Riegel.

Die Markus-Lanz-Talkshow vom 30.10. im ZDF hat die bereits niedrigen Standards der Sendung nochmals unterschritten. Die Grundbedingungen entsprachen zunächst dem gewohnten Prozedere: Der Moderator und die anderen Gäste bildeten den üblichen Block, um die Abweichlerin Wagenknecht gemeinsam zurechtzuweisen: Kerstin Münstermann, Leiterin der Parlamentsredaktion der Rheinischen Post; Carlo Masala, Experte für Militärisches; und Maria Aljochina, Ex-Pussy-Riot-Aktivistin aus Russland. Wer starke Nerven hat, kann sich die ganze Talkshow unter diesem Link anschauen.

Die Sendung ging gleich gut los: Wenn Lanz die von Wagenknecht vorgetragenen Zahlen zur (Un-)Sichtbarkeit des BSW bei ARD und ZDF seit der Bundestagswahl als „Kulturkampf“ abtun will, ist das schon dreist. Und anschließend widerlegt er auch noch etwas, das gar nicht behauptet wurde, wenn er sich hochmotiviert auf die Zeit vor der Bundestagswahl bezieht.

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Bundeskanzler Merz in der Türkei: Eurofighter für Erdogan

Von Justus Leicht – 3. November 2025

Der Staatsbesuch des deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU) am 30. Oktober in der Türkei demonstrierte einmal mehr die Aggressivität, mit der Berlin seine imperialistischen Interessen verfolgt. Merz vertiefte die Zusammenarbeit mit dem autoritären Regime Erdogans, um die Aufrüstung voranzutreiben, geopolitischen Einfluss im Nahen Osten und der Schwarzmeer-Region geltend zu machen und Flüchtlinge aus Europa fernzuhalten.

Sieht man von wenigen, verhaltenen und unverbindlichen diplomatischen Floskeln ab, vermied der deutsche Kanzler Kritik an der brutalen Verfolgung der türkischen Opposition fast vollständig. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan (AKP) verwandelt die Türkei in eine Präsidialdiktatur und verfolgt eine neoosmanische Regionalmachtpolitik. Das steht einer verstärkten Zusammenarbeit mit Deutschland, der EU und der Nato nicht im Wege.

Laut einem Bericht von TRT World sagte Merz, dass die Welt in „eine neue geopolitische Phase eingetreten ist, in der die Großmächte die Weltpolitik prägen werden“. Er fügte hinzu: „Als Deutsche und Europäer müssen wir strategische Partnerschaften vertiefen, und die Türkei darf dabei nicht ausgeschlossen werden. Die Türkei ist ein sehr wichtiger Akteur in allen außen- und sicherheitspolitischen Fragen, die uns betreffen.“

Ein zentrales Thema war die Vertiefung der Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie. Vor dem Besuch hatte Deutschland seinen langjährigen Widerstand gegen den Verkauf von 20 Eurofighter-Typhoon-Kampfjets an die Türkei aufgegeben. Die Türkei und Großbritannien hatten im Juli einen Vorvertrag über den Kauf von Eurofighter-Kampfflugzeugen abgeschlossen, die von einem Konsortium aus Großbritannien, Deutschland, Italien und Spanien unter der Führung des britischen Unternehmens BAE Systems hergestellt werden.

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Friedensnobelpreisträgerin Machado steht hinter militärischer Intervention der USA

Von Florian Rötzer – 3. November 2025

Langsam könnte es schwierig für den Möchte-Gern-Friedenspräsidenten Trump werden. Er verirrt sich in zu vielen Konfliktregionen, die seiner Ansicht nach seine vermittelnde und harte Hand benötigen. Zuletzt drohte er an, Truppen nach Nigeria zu schicken, obgleich er bereits Militär an der eigenen Grenze und in Städte einsetzt. Er warnte auch die Hamas und hat, vermutlich unter hohem Druck von Außenminister Rubio, einen Flott[en]verband mit dem größten Flugzeugträger vor die Küste Venezuelas verlegt, um den Sturz der Maduro-Regierung vorzubereiten, was während der ersten Präsidentschaft nicht geglückt war (Kündigt der Flugzeugträger Ford vor Venezuela die militärische Intervention an?).

Zur Übung und Drohung hat die US Marine bereits auf internationalen Gewässern einige Boote zerstört und ihre Besatzung ermordet, weil sie angeblich von Drogenkartellen waren, die Trump zuvor als internationale Terrororganisationen eingestuft [hatte]. Um das Vorgehen gegen Maduro zu rechtfertigen, wird er als Chef des Drogenkartells Cartel de los Soles, aber auch der Konspiration mit der FARC, der Drogengang Tren de Aragua oder dem Sinaloa Kartell  und damit auch als Terrorist angeklagt. Es wurde ein Kopfgeld von 50 Millionen US-Dollar auf ihn [aus]gesetzt (Plant Trump eine militärische Intervention in Venezuela?).

Nach Medienberichten werden Angriffe auf militärische Ziele in Venezuela vorbereitet, nachdem Trump bereits die CIA zu verdeckten Operationen und „aggressiven Maßnahmen“ gegen die venezolanische Regierung ermächtigt hatte. Ziel sei es auch, die Führung des Kartells zu enthaupten. Ob Maduro dabei getötet werden soll, hätten die Informanten nicht gesagt. Aber sollte das US-Militär angreifen, dürften die Maduro treuen venezolanischen Truppen nicht lange Widerstand leisten. Es könnte sich ein Guerillakrieg entwickeln, der die USA ähnlich wie im Irak für Jahre binden könnte. Wohin Maduro flüchten könnte, ist ungewiss, es könnte sein, dass ihn das Schicksal von Saddam Hussein erwartet. Er soll um Unterstützung bei Russland und China gebeten haben, aber dort hält man sich zurück.

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Bundesregierung verhindert Behandlung von schwerverletzten Kindern aus Gaza in Deutschland

Von Florian Warweg – 3. November 2025

Mehrere Bundesländer, darunter Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen, haben sich in den vergangenen Wochen für die medizinische Aufnahme schwerverletzter Kinder aus Gaza eingesetzt. Die dafür nötigen medizinischen Kapazitäten stehen seit März 2024 bereit. Doch noch immer wehrt sich die Bundesregierung und insbesondere das zuständige Bundesinnenministerium (BMI) vehement gegen eine solche Aufnahme. In diesem Zusammenhang gab es mehrere Fragen auf der Regierungspressekonferenz nach den Gründen für diese Verweigerungshaltung. Das BMI tat sich sichtbar schwer, dies überzeugend zu begründen, und offenbarte zudem eklatante Wissenslücken.

Hintergrund

Seit März 2024 gibt es zahlreiche Initiativen, die vergeblich versuchen, schwerstverletzte palästinensische Kinder aus dem Gazastreifen für lebensrettende Maßnahmen nach Deutschland auszufliegen (die NachDenkSeiten berichteten hier und hier).

Doch egal ob SPD- oder CDU-geführt, das Bundesinnenministerium stoppt seit über anderthalb Jahren jeden dieser Versuche. Auch die aktuellste Initiative mehrerer Bundesländer, darunter Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen, hat sich in den vergangenen Wochen vergeblich für die medizinische Aufnahme schwerverletzter Kinder eingesetzt. In Niedersachsen wurde diese vom BMI hintertriebene Initiative auch von der dortigen jüdischen Gemeinde unterstützt.

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Nach dem Bundeswehr-Comic „Ben dient Deutschland“ folgt die Realität: Schüler „Bentik darf den Mund halten“

Von Marcus Klöckner – 03. November 2025

Nach dem Besuch eines Jugendoffiziers am Angell-Gymnasium in Freiburg sieht sich ein ehemaliger Schüler mit einer Anzeige wegen Beleidigung konfrontiert. Laut Medienberichten hat die zuständige Staatsanwaltschaft sogar bereits Anklage erhoben. Der Grund: Der 18-jährige „Bentik“, der zur Zeit des Besuchs des Jugendoffiziers noch Schüler an dem ehrwürdigen Gymnasiums war, hat sich Kritik erlaubt, die großen Unmut auf sich gezogen hat und von strafrechtlicher Relevanz sein soll. Eine Bundeswehr, die an die Schulen geht, und bundeswehrkritische Schüler? Das passt offensichtlich nicht zusammen.

Es war im vergangenen Jahr. Da hat die Öffentlichkeit erfahren: „Ben dient Deutschland“. So lautet nämlich der Titel eines von der Bundeswehr veröffentlichten Comics. In dem Comic ist dargestellt, wie ein Teenager überlegt, zur Bundeswehr zu gehen. Am Ende der Überlegungen steht die Entscheidung: Auf zur Bundeswehr! Und am Ende der Geschichte steht der fertig ausgebildete Soldat Ben, der seinen Dienst leistet. Eines der letzten Bilder zeigt einen Kasernenhof – in Litauen.

Im Comic, das ist aus propagandistischer Sicht interessant, wird Kritik nicht ausgeblendet. Eine Diskussion wird sichtbar über den Sinn der Entscheidung, die Argumente dafür und dagegen. Auch Kriegsverbrechen werden thematisiert, genauso wie Kritik am US-Militär. Ben wird gezeichnet als junger Mann, der sich seine eigenen Gedanken macht. Gewiss: Am Ende löst sich alles in Wohlgefallen auf.

Soweit die Comic-Welt. Nun zur Realität. Dort wird – zugespitzt – aus „Ben dient Deutschland“ „der Schüler Bentik darf den Mund nicht aufmachen“.

Den Fall breiter publik gemacht hat die Informationsstelle gegen Militarisierung (IMI). In einer Veröffentlichung unter Berufung auf den Instagram-Kanal des Nachrichtenblogs jugend.info heißt es, ein Schüler des Angell-Gymnasiums in Freiburg habe ein Meme veröffentlicht, das Unmut auf sich gezogen habe.

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„Konstruktive Kräfte“

Von German-Foreign-Policy.com – 3. November 2025

Nordrhein-Westfalen baut Rüstungskooperation mit den Vereinigten Arabischen Emiraten aus, während diese die genozidale Miliz RSF im Sudan bewaffnen. Die RSF haben soeben Tausende unbewaffnete Zivilisten in Darfur ermordet.

Das Bundesland Nordrhein-Westfalen baut seine Rüstungsbeziehungen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten aus, während diese eine genozidale Miliz im Sudan mit Waffen beliefern. Am gestrigen Sonntag wurde der Minister für Internationales des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, Nathanael Liminski, in Abu Dhabi erwartet, um dort nach eigenen Angaben unter anderem „den engen Austausch … zu hochmodernen Verteidigungssystemen“ zu suchen. Die Emirate gehören schon heute zu den wichtigsten Käufern deutscher Rüstungsgüter. Zugleich beliefern sie die Miliz RSF mit Waffen, die im sudanesischen Bürgerkrieg gegen die regulären Streitkräfte kämpft und beschuldigt wird, in der vergangenen Woche bei der Eroberung der Stadt Al Fashir Tausende schwarzafrikanische Zivilisten ermordet zu haben. Britische Rüstungsgüter sind über die Vereinigten Arabischen Emirate nachweislich an die RSF gelangt; ob auch deutsche Rüstungsgüter den Weg dorthin fanden, ist unbekannt. Die RSF-Massaker werden als genozidal eingestuft. Beobachter urteilen, ohne die Waffenlieferungen des nordrhein-westfälischen Rüstungskooperationspartners Abu Dhabi wäre der Krieg im Sudan längst zu Ende.

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