Wie die EU ihre diplomatischen Verbindungen zu Russland zerstört

Von Thomas Röper – 7. Juni 2022

Westliche Staaten haben in den letzten Monaten über 400 russische Diplomaten ausgewiesen. Aber wie will der Westen den Konflikt entschärfen, wenn er die diplomatischen Kontakte zu Russland praktisch auf Null senkt? – Wie will man eine Krise, wie die aktuelle um die Ukraine, lösen, wenn man nicht miteinander redet? Der Westen ist dabei, sämtliche Gesprächsfäden zu kappen, indem er hunderte russische Diplomaten ausweist. Da Russland auf so etwas immer „gespiegelt“ – also exakt genauso – reagiert, mussten auch viele westliche Diplomaten Russland verlassen. Nur: Wie will man verhandeln und nach Lösungen suchen, wenn man keine Vertreter hat, die miteinander reden können?

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Lawrow: „Wenn die EU zur Vernunft kommt, werden wir sehen, wie es weitergeht“

Von Sergej Lawrow – 7. Juni 2022

Nachdem Bulgarien und andere Länder den geplanten Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow in Serbien durch ein Überflugverbot für sein Flugzeug verhindert haben, hat sich dieser den Fragen der internationalen Presse gestellt und ist sehr deutlich geworden. – Die EU hat Russland in den letzten Monaten und Jahren immer deutlicher „den Mittelfinger gezeigt“. In Russland ist nun die Geduld zu Ende. Die russische Regierung wendet sich immer mehr von der EU und ihren Mitgliedern (auch von Deutschland) ab und sagt das auch sehr offen. Das ist keine neue Entwicklung, schon im Oktober fragte das russische Außenministerium in Richtung Brüssel: „Worüber kann man mit solchen Leuten reden?“ Diese Entwicklung nimmt nun aber immer mehr Fahrt auf.

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Der Krieg fiel nicht vom Himmel! (4 Teile)

Von Leo Ensel – 4./5./6. Juni 2022

Auch wenn Russlands Krieg gegen die Ukraine durch nichts zu rechtfertigen ist, er hat eine jahrzehntelange Vorgeschichte. An der der Westen nicht unschuldig ist. – Bereits am 28. Januar 1992 posaunte US-Präsident George H.W. Bush stolz vor dem Kongress, Amerika habe den Kalten Krieg gewonnen. In der Retrospektive erweist sich genau dieser Satz als Startschuss für den neuen Kalten Krieg. – Und vor mehr als zwanzig Jahren warb Präsident Putin vor dem Deutschen Bundestag leidenschaftlich für eine vertrauensvolle bilaterale Zusammenarbeit. – Mit der Kündigung des ABM-Vertrags, der nach der perversen Logik des „Gleichgewicht des Schreckens“ im ersten Kalten Krieg die gesicherte atomare Zweitschlagskapazität garantieren sollte, durch die USA im Dezember 2001 begann das neue Wettrüsten. Heute bedrohen Hyperschallraketen die Welt. – In seiner berühmten Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz kritisierte Wladimir Putin den Unilateralismus der USA und die Völkerrechtsbrüche des Westens. Auf die Argumente auch nur einzugehen, hielt damals niemand für nötig.

Teil 1 – „By the grace of God America won the Cold War!“

Teil 2 – Putins Rede im Bundestag nach 9/11

Teil 3 – Der Startschuss zum Wettrüsten 2.0: Als die USA den ABM-Vertrag kündigten

Teil 4 – Die zweite Rede des Wladimir Putin: Münchner Sicherheitskonferenz 2007

NATO eröffnet Nordfront im Krieg gegen Russland

Von Andre Damon – 6. Juni 2022

Am 16. Mai gaben Schweden und Finnland das Ende ihrer jahrzehntelangen Neutralität bekannt und erklärten ihre Absicht, der NATO beizutreten und an deren eskalierendem Konflikt mit Russland mitzuwirken. Kaum drei Wochen später ist die schwedische Hauptstadt Stockholm zur Marinegarnison geworden. Ein US-Amphibienkampfverband hat im Hafen festgemacht, bestehend aus dem Angriffsschiff USS Kearsarge, dem Docklandungsschiff USS Gunston Hall, dem Lenkwaffenzerstörer USS Gravely und dem Kommandoschiff USS Mount Whitney. Die Kearsarge ist ein so gewaltiges Kriegsschiff, dass es in jeder anderen Flotte als der US-Marine als Flugzeugträger eingestuft würde. Auf ihrem Deck erklärte Stabschefs Mark Milley seine Absicht, die Ostsee zu einem „Teich der NATO“ zu machen, wie die New York Times berichtete.

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Ukrainische Neonazi-Organisation Asow-Bataillon strebt Imagewechsel an

Von Jason Melanovski – 6. Juni 2022

Nachdem sich in Mariupol hunderte Mitglieder des ukrainischen Asow-Bataillons (auch bekannt als Asow-Regiment) den russischen Streitkräften ergeben haben, strebt die Organisation einen Imagewechsel an, um sich von ihrem Neonazi-Hintergrund zu distanzieren. Zu diesem Zweck hat sie ein neues Symbol entworfen, das sie als „Drei Schwerter“ oder „Goldener Dreizack“ bezeichnet und von der neu geschaffenen Asow-Spezialeinheit in Charkiw benutzt werden wird. Die „Drei Schwerter“ beziehen sich ausdrücklich auf ein Monument, das vor dem Hauptquartier des Asow-Bataillons in Mariupol errichtet wurde. Oleksi Reins, ein Mitglied des Asow-Bataillons, bezeichnete es als „Symbol militärischen Ruhms und des Versprechens von Rache an seinen Feinden“. Zuvor hatte das Asow-Bataillon ein Nazi-Symbol, die Wolfsangel, benutzt, von der Asow behauptet, sie repräsentiere die „Idee der Nation“. Sie vereint die Buchstaben „I“ und „N“ der alten kyrillischen Schrift miteinander. In Wirklichkeit ist es eine offensichtliche Kopie des Wolfsangel-Symbols, das von verschiedenen militärischen Verbänden der Nazis benutzt wurde, darunter von mehreren SS-Divisionen, die während des Zweiten Weltkriegs Massaker verübten.

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Gefangene ukrainische Kriegsverbrecher werden mit ihren Opfern konfrontiert

Von Thomas Röper – 6. Juni 2022

In diesem Tagen liegen Donezker Wohngebiete unter schwerem ukrainischem Beschuss. Gleichzeitig werden ukrainische Kriegsverbrecher in Gefangenschaft mit ihren Opfern konfrontiert. – Donezk wird seit letzter Woche so stark beschossen, wie seit 2014 nicht mehr. Täglich schlagen hunderte ukrainische Raketen und Granaten in Donezker Wohngebieten ein, worüber ich bereits berichtet habe. Das russische Fernsehen hat in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick eine Reportage aus Donezk gebracht, in der auch gezeigt wurde, wie ein ukrainischer Kriegsgefangener mit einem seiner Opfer konfrontiert wurde, einem ehemaligen russischen Kriegsgefangenen, den der Ukrainer meinte, in der Gefangenschaft zu Tode misshandelt zu haben. Ich habe den russischen Bericht übersetzt …

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Bidens Reise nach Saudi-Arabien entlarvt Heuchelei des imperialistischen Kriegs gegen Russland

Von Joseph Kishore – 5. Juni 2022

US-Präsident Joe Biden wird noch in diesem Monat nach Saudi-Arabien reisen, um den Kronprinzen Mohammed bin Salman zu treffen. Ein zentrales Ziel der Reise, die auch Treffen mit anderen arabischen Staatschefs und einen Besuch in Israel umfassen wird, besteht darin, eine breitere Unterstützung für den Stellvertreterkrieg der USA und der NATO gegen Russland in der Ukraine zu gewinnen. Die New York Times kommentierte in ihrem Artikel zum Thema, dass dies „nach Ansicht von Außenpolitikexperten den Triumph der Realpolitik über die moralische Empörung“ darstelle. Auf eine höfliche Art sprachen die Times und die „Außenpolitikexperten“ hier die unbestreitbare Heuchelei der USA an. Die Vereinigten Staaten behaupten, in der Ukraine die „Demokratie“ zu verteidigen, während sie gleichzeitig eine der brutalsten Diktaturen der Welt hofieren.

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Wie der Ukraine-Krieg die Literaturwelt aufwühlt – die PEN-Tagung und der Rücktritt von Deniz Yücel

Von Verena Nees – 5. Juni 2022

Wenige Monate nach dem 100-jährigen Jubiläum der internationalen Schriftstellervereinigung PEN im vergangenen Oktober fand Mitte Mai im thüringischen Gotha eine denkwürdige Jahrestagung des deutschen PEN statt. Nach Medienberichten artete die Tagung in Tumulte, gegenseitige Beschimpfungen und Gebrüll aus. Präsident Deniz Yücel trat nach sieben Monaten im Amt zurück. Yücel, ein als Erdogan-Gegner gefeierter Journalist, wurde zwar mit knapper Mehrheit wiedergewählt. Doch als auch sein verbandsinterner Gegner, PEN-Generalsekretär Heinrich Peuckmann, mit wesentlich mehr Stimmen im Amt bestätigt wurde, warf Yücel seinen Posten medienwirksam hin. Er sprang unter Getöse auf und schrie, er wolle nicht mehr „Aushängeschild dieser Bratwurstbude“ sein.

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Krieg der weißen Männer

Von Erhard Crome – 6. Juni 2022

Der Hegemonialkrieg zwischen Russland und den USA sowie der NATO hat vier Dimensionen: den Schießkrieg in der Ukraine, in dem die Ukrainer die Bodentruppen des Westens stellen und die Opfer sind; einen Propagandakrieg, den der ukrainische Präsident Selenski und die westlichen Mainstraem-Medien sehr geschickt führen; ein politisch-diplomatischer Krieg in der UNO und weltweit sowie der Wirtschaftskrieg des Westens gegen Russland.

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Trotz anderslautender Versprechen: Taliban schaffen Frauenrechte ab

Von Thomas Röper – 5. Juni 2022 01:00 Uhr

Als die Taliban die USA und ihre Verbündeten aus dem Land gejagt haben, haben sie sich als relativ gemäßigte Bewegung präsentiert. Davon ist nicht mehr viel geblieben. – Nachdem die Taliban an die Macht gekommen sind, haben sie sich als relativ gemäßigt präsentiert und viele Länder der Region, auch Russland, waren verhalten optimistisch, dass die Taliban eine verhältnismäßig erträgliche Form der islamischen Herrschaft einführen würden. Diese Hoffnungen haben sich nun wohl zerschlagen, denn die Taliban sind dabei, den Steinzeit-Islam aus ihrer Herrschaft in den 90er Jahren wiederzubeleben. Die russische Nachrichtenagentur TASS hat eine Zusammenfassung der Lage der Frauenrechte in Afghanistan veröffentlicht, die ich übersetzt habe.

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