Cherson: Teil 2 meiner dritten Reise in den Donbass

Von Thomas Röper – 21. Mai 2022

Diese Reise in das Konfliktgebiet war unter anderem deshalb ungewöhnlich, weil sie aus Sicherheitsgründen vorzeitig abgebrochen werden musste. – Am 18. Mai hat unsere Gruppe bestehend aus über 20 internationalen Journalisten Mariupol besucht … Bei dieser Reise war die Geheimhaltung besonders extrem, denn wir haben vor Antritt der Reise nicht erfahren, wohin es gehen würde. Uns wurde nur gesagt, wir würden in Gebiete fahren, wo vorher noch keine internationalen Journalisten gewesen sind.

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George W. Bush sagt versehentlich die Wahrheit über den Irak-Krieg

Von Patrick Martin – 21. Mai 2022

Bei einer Rede in seinem Präsidentenzentrum in Dallas am Mittwochabend leistete sich der ehemalige Präsident George W. Bush einen Fauxpas, d.h. er sprach aus Versehen eine politische Wahrheit aus. Er verurteilte das Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine und verglich die russische Invasion mit der „Entscheidung eines einzigen Mannes, eine völlig ungerechtfertigte und brutale Invasion im Irak zu starten.“ Als er seinen Fehler bemerkte, fuhr er fort: „in der Ukraine“, und murmelte dann: „Im Irak sowieso.“ Er schüttelte den Kopf, als die Mitglieder seines gut betuchten und freundlichen Publikums lachten, und scherzte dann über sein Alter, 75, bevor er zu seinen Bemerkungen zurückkehrte, in denen er Putin kritisierte und die militärische Unterstützung der USA für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj begrüßte. Ein kurzes Twitter-Video dieses Schlüsselmoments seiner Rede ging viral und wurde allein am Donnerstag von mehr als 23 Millionen Menschen angeschaut. In den sozialen Medien häuften sich sarkastische Kommentare und gelegentliche Erklärungen, dass Bush ein Kriegsverbrecher und der gleichen Verbrechen schuldig sei, die er Putin zuschreibt.

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Keine Nazis? Die Glaubenssätze des Asow-Bataillons

Von Thomas Röper – 21. Mai 2022

In meinem letzten Reisebericht aus dem Donbass habe ich Fotos aus dem Stab des Asow-Bataillons veröffentlicht, die die Glaubenssätze des Neonazi-Bataillons gezeigt haben. Da ich dazu viele Fragen bekommen habe, zeige ich sie hier mit Übersetzung, damit Sie selbst entscheiden können, ob die Bezeichnung „Neonazi“ gerechtfertigt ist.

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Bundestag verlängert Kriegseinsatz in Mali und Niger

Von Johannes Stern – 21. Mai 2022

Am 20. Mai beschloss der Bundestag die Verlängerung und massive Ausweitung des deutschen Kriegseinsatzes in Mali und in der gesamten Sahelzone. Der Antrag der Ampel-Koalition, der mit Unterstützung der CDU/CSU verabschiedet wurde, sieht eine Aufstockung der deutschen Beteiligung am UN-Einsatz MINUSMA um 300 Soldaten vor. Mit dem zusätzlichen Personal sollen vor allem auch Aufgaben der französischen Kampftruppen übernommen werden, die voraussichtlich in den nächsten Monaten aus Mali abziehen und in die Nachbarländer verlegt werden.

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„Russland ist faschistisch“: Geschichtsfälschung von Timothy Snyder im Dienste der US-Nato-Kriegspropaganda

Von David North – 20. Mai 2022

Die Kolumne von Timothy Snyder in der New York Times – „Wir sollten es aussprechen. Russland ist faschistisch“ – ist ein weiteres Beispiel für die Rolle des Yale-Professors als skrupelloser Verbreiter von Geschichtsfälschung, mit der der US-Nato-Krieg gegen Russland legitimiert werden soll. Snyder schreibt, Russland „kämpft einen faschistischen Vernichtungskrieg“, und warnt: „Sollte Russland gewinnen, werden die Faschisten auf der ganzen Welt ruhig schlafen können.“ Diese Behauptung ignoriert nicht nur, dass rechte Regierungen und mächtige rechtsextreme Bewegungen an der Nato-Koalition beteiligt sind. Snyder verschweigt erneut die Tatsache, dass die ukrainischen Faschisten des Asow-Bataillons im Krieg gegen Russland an vorderster Front stehen. Snyders Behauptung, Russland sei „faschistisch“, beruht auf seiner Definition von Faschismus als „Triumph des Willens über die Vernunft“. Aus historischer, politischer und soziologischer Sicht ist diese psychologisch begründete „Definition“ wertlos.

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Kurssturz an der Wall Street angesichts einer drohenden weltweiten Rezession

Von Nick Beams – 20. Mai 2022

Der massive Ausverkauf an der Wall Street am vergangenen Mittwoch ist eine Reaktion auf klare Anzeichen, dass sich die US- und die Weltwirtschaft rasch auf eine Rezession zubewegen. Die Aktien großer Einzelhandelsunternehmen verzeichneten den stärksten Rückgang seit dem Börsencrash an jenem Schwarzen Montag im Oktober 1987. Die Wall Street ist seit ihrem Rekordhoch zu Beginn des Jahres gefallen, da die steigenden Zinssätze die High-Tech-Unternehmen treffen. Ihr Aufstieg war zuvor durch die Bereitstellung von praktisch kostenlosem Geld durch die US-Notenbank Federal Reserve begünstigt worden. Doch diese Politik wird nun unterbrochen, da die Fed die Zinssätze anhebt – dies wiederum als Reaktion auf die höchste Inflation seit 40 Jahren, um die Lohnforderungen der Arbeiter einzudämmen.

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Die Hungerkrise (II)

Von German-Foreign-Policy-com – 20. Mai 2022

Der Westen sabotiert den Versuch des UN-Generalsekretärs, die globale Versorgung mit Nahrungsmitteln zu sichern: Er verweigert Zugeständnisse bei den Russland-Sanktionen.
– Die westlichen Mächte, darunter die Bundesrepublik, sabotieren einen Versuch von UN-Generalsekretär António Guterres, die kriegsbedingt gefährdete globale Nahrungsmittelversorgung zu sichern. Guterres dringt seit Wochen darauf, einerseits die russische Blockade ukrainischer Häfen zu beenden, um von dort ukrainisches Getreide exportieren zu können. Andererseits fordert er zumindest Zugeständnisse bei den westlichen Russland-Sanktionen, um die Ausfuhr von Getreide und Düngemitteln aus Russland nicht zu beeinträchtigen. Beide Länder zählen bei den genannten Gütern zu den wichtigsten Exporteuren weltweit. Die eskalierende Nahrungsmittelkrise sei nicht lösbar, „ohne die ukrainische Nahrungsmittelproduktion und ebenso die Nahrungs- und Düngemittel, die von Russland und von Belarus hergestellt werden, in die Weltmärkte zu reintegrieren“, erklärt Guterres. Für Letzteres ist eine Einschränkung der westlichen Sanktionen notwendig, der sich die westlichen Mächte verweigern. Damit tragen sie zu der beginnenden Verschärfung von Hunger und Not bei, die sich in den nächsten Monaten dramatisch zuzuspitzen droht.

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Was die Türkei für ihre Zustimmung zum NATO-Beitritt von Schweden und Finnland fordert

Von Thomas Röper – 19. Mai 2022

Da es in deutschen Medien meist nur kurze und unvollständige Artikel darüber gibt, was die Türkei von den NATO-Beitrittskandidaten Schweden und Finnland fordert, habe ich einen Artikel der russischen Nachrichtenagentur TASS übersetzt, der alle türkischen Forderungen und die Hintergründe auflistet.

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Libyen: Protest gegen EU-finanzierte Foltergefängnisse

Von Pablo Flock – 19. Mai 2022

Die verheerende Menschenrechtslage in dem Kriegsland ist bekannt. Über die Rolle der EU wird weniger gesprochen. Warum eigentlich? Dass tausende Migranten nach oder vor Versuchen, über das Mittelmeer in die EU zu gelangen, von libyschen Sicherheitskräften in menschenunwürdigen Lagern festgehalten werden, wo ihnen Hunger, Folter und Vergewaltigung sowie Ausbeutung als Sex- oder Arbeitssklaven widerfährt, ist zumindest in der europäischen Zivilgesellschaft im kollektiven Bewusstsein angekommen. Auch, dass die EU durch finanzielle und materielle Hilfen dieses Migrationsabwehr- und Abschreckungsregime unterstützt. Den Protesten von Migranten und Migrantinnen gegen ihre Lebensbedingungen in Libyen und fehlende internationale Hilfen aber schlägt dröhnendes Schweigen entgegen.

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Tag 1 meiner dritten Reise in den Donbass: Mariupol

Von Thomas Röper – 19. Mai 2022

Am ersten Tag meiner neuen Reise in den Donbass habe ich Mariupol besucht. Das Stadtbild hat sich seit meiner ersten Reise vor einem Monat sehr verändert. – Die Reisen in die Konfliktregion sind immer sehr zeitaufwändig, weil die Flughäfen in Südrussland noch immer geschlossen sind. Daher mussten wir wieder mit dem Zug zum Sammelpunkt der Journalisten in Rostow am Don fahren. Die Zufahrt von Moskau dauerte 24 Stunden.

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