Deutsche NGOs in Russland verboten. Was ist der Grund?

Von Thomas Röper – 27. Mai 2021

In Russland wurden drei deutsche NGOs verboten, was natürlich zu Protesten des deutschen Außenministeriums und zu bösen Medienberichten in Deutschland geführt hat. Um welche NGOs handelt es sich und was könnte der Grund für das Verbot in Russland sein? Im Newsletter des deutschen Außenministeriums wurde über das Verbot berichtet und natürlich durfte Bundesaußenkasper Heiko Maas sich dazu äußern: „Organisationen die Arbeit zu verbieten, die sich um die Verständigung zwischen unseren beiden Ländern und den Menschen bemühen, ist ein herber Rückschlag für unsere Bemühungen, ein besseres Verhältnis zu Russland zu erreichen. (…) Nichts in ihrer Tätigkeit kann einen solchen gravierenden Schritt rechtfertigen oder begründen.“

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USA planten Atomangriff auf chinesische Städte in der Taiwan-Krise 1958

Von Andre Damon – 27. Mai 2021

Geheime Dokumente belegen, dass amerikanische Generäle 1958 vehement darauf drängten, einen Atomangriff auf chinesische Städte zu führen. Die Dokumente wurden von Daniel Ellsberg veröffentlicht, einem US-amerikanischen Nuklearstrategen, der 1971 die geheimen „Pentagon-Papiere“ über die Ziele der USA im Vietnamkrieg enthüllt hatte. Wie seine jüngsten Leaks zeigen, hatten sich die US-Generalstabschefs 1958 auf nukleare Angriffe gegen chinesische Großstädte vorbereitet, darunter Shanghai, um die Kontrolle über die beiden winzigen Inselgruppen Quemoy (Kinmen) und Matsu zu behalten, die nur wenige Kilometer vor der chinesischen Küste liegen. Die Militärs hätten die Folgen eines nuklearen Vergeltungsschlags der Sowjetunion gegen Taiwan, Japan und die Vereinigten Staaten mit Millionen Toten in Kauf genommen.

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1:0 für Russland? USA wollen Bau von Nord Stream 2 nicht mehr aufhalten

Von Thomas Röper – 27. Mai 2021

US-Präsident Biden hat vor Reportern offiziell verkündet, dass die USA sich nicht mehr mit Sanktionen gegen die Fertigstellung der Pipeline stemmen wollen. Ist das ein Sieg für Russland, oder will Biden die Europäer nicht verärgern? Vor Journalisten hat Joe Biden gesagt: „Ich war von Anfang an gegen Nord Stream 2, aber es war schon fast fertig, als ich mein Amt antrat. Jetzt Sanktionen zu verhängen, halte ich für kontraproduktiv in Bezug auf unsere europäischen Beziehungen.“ Das klingt gut und ist Balsam vor allem für deutsche Transatlantiker, die nun verkünden können, dass unter der Biden-Administration wieder alles gut wird im Verhältnis zu den USA. Aber ist das der wahre Grund?

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Wie bei Kafka: im Visier von Polizei und Banken. Nervenkrieg gegen kritische Stimmen

Von Boris Reitschuster – 27. Mai 2021

„Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.“ Mit diesem Satz beginnt der Roman „Der Prozess“ von Franz Kafka. Seine Häscher dürfen Josef K. nicht sagen, wofür sie ihn verhaften. Und sie beteuern, den Grund auch gar nicht zu kennen. Immer öfter muss ich in diesen Tagen an Kafka denken. Vergangene Woche kam die Polizei in meine Wohnanlage, fragte nach mir, befragte den Hausmeister. Als ich am Samstag nach Moskau reiste, sagte mir der Beamte der Grenzpolizei am Berliner Flughafen, ich sei „ausgeschrieben“. Und offenbar „im Konflikt mit dem Gesetz“. Was mir bislang nie bewusst war. „Irgend etwas mit Verleumdung“, meinte er. Genaues sei nicht zu sehen. Dann wurde ich aufgefordert, mich zu erklären, wo ich wohne. „An meinem Wohnsitz“, antwortete ich – und fügte lakonisch hinzu: „Den finden Sie auch auf meinem Personalausweis und in Ihrem Computer.“ Der Beamte war genauso verdutzt wie ich und schrieb sich auf, was ich ihm sagte. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis ich weiter konnte. Bei der Rückkehr das gleiche Spiel.

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Die Corona-Pandemie in Indien: Anatomie eines sozialen Verbrechens

Von Wasantha Rupasinghe – 27. Mai 2021

Die offizielle Zahl der täglichen Neuinfektionen und der aktiven Fälle geht in Indien seit fast zwei Wochen zurück. Deshalb prahlt die rechtsextreme Regierung von Narendra Modi bereits mit einem „Abwärtstrend“ in der Pandemie. Einige von der Opposition geführten Bundesstaatsregierungen, einschließlich Delhi, haben inzwischen Pläne zur Lockerung der begrenzten Lockdown-Maßnahmen angekündigt. Dennoch befindet sich das dichtbevölkerte Indien in jeder Hinsicht mitten in einer sozialen Katastrophe. Laut den offiziellen Zahlen hat sich die Gesamtzahl der Infektionen seit dem 1. April mehr als verdoppelt – von 12,1 Millionen auf 26,9 Millionen. Die Zahl der Toten ist im gleichen Zeitraum, bis Dienstagmorgen, um 89 Prozent auf 307.231 angestiegen. Allein in der letzten Woche verzeichnete Indien weitere 1,73 Millionen Covid-19-Fälle und 28.512 Tote – mehr als 4.000 pro Tag.

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Robert Habeck zur Ukraine: radikal und verantwortungslos

Von Tobias Riegel – 26. Mai 2021

Der Ko-Vorsitzende der Grünen redet sich beim Thema Waffenlieferungen an die Ukraine um Kopf und Kragen: heute Morgen im Deutschlandfunk hat er noch einmal nachgelegt. Habeck geht entweder unbedarft der ukrainischen Propaganda auf den Leim oder er ist bereit, rücksichtslos deutsch-europäische Anliegen für transatlantische Interessen zu opfern. Scharfe Ressentiments gegen Russland drohen zum letzten verbliebenen grünen Markenzeichen zu werden.

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Lukaschenko wirft dem Westen die Inszenierung des Vorfalls um die Ryanair-Landung vor

Von Thomas Röper – 26. Mai 2021

Der weißrussische Präsident Lukaschenko hat am 26. Mai eine lange Rede vor den Parlamentariern des Landes gehalten und schwere Vorwürfe gegen den Westen erhoben. Ich habe seine Rede übersetzt. Wie unglaublich dreist „Qualitätsmedien“ wie der Spiegel lügen oder alles weglassen, was nicht ins Bild passt, schockiert immer wieder. Der Spiegel hat über Lukaschenkos Rede getitelt „Gekaperte Ryanair-Maschine – Lukaschenko verteidigt erzwungene Flugzeuglandung“ und schon die Überschrift ist eine Lüge, dazu kommen wir gleich noch. Wieder einmal ist es interessant, wie sich die Überschrift gewandelt hat, weil sie der Spiegel-Redaktion zunächst nicht propagandistisch genug war. Sie lautete zunächst sachlicher: „Belarus – Alexander Lukaschenko verteidigt erzwungene Flugezuglandung als rechtmäßig.“ Aber das war der Spiegel-Redaktion offenbar nicht reißerisch genug, man will ja ein Feindbild aufbauen und nicht die Leser informieren. In dem Artikel lässt der Spiegel alle Informationen darüber, was Lukaschenko tatsächlich gesagt hat, weg. Ich bin von dem ehemaligen Nachrichtenmagazin schon einiges gewohnt, aber so konsequent war der Spiegel beim Weglassen nach meiner Erinnerung noch nie. Ich will das hier nicht weiter kommentieren, ich empfehle Ihnen einfach, nach der Lektüre von Lukaschenkos Rede den Spiegel-Artikel zu lesen, damit Sie selbst bewerten können, ob der Spiegel seine Leser umfassend informiert.

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Kompletter Funkverkehr veröffentlicht: Ryanair-Piloten haben selbst entschieden, in Minsk zu landen

Von Thomas Röper – 25. Mai 2021

Das weißrussische Verkehrsministerium hat den gesamten Funkverkehr zwischen Fluglotsen und den Ryanair-Piloten veröffentlicht. Das Transkript zeigt eindeutig, dass es keinen Druck oder Zwang für die Umkehr nach Minsk gegeben hat. Und die MiG-29 wird gar nicht erwähnt. – Wie schon berichtet, hat das weißrussische Verkehrsministerium den Funkverkehr freigegeben, allerdings war die Seite des Ministeriums unmittelbar danach offline. Inzwischen ist die Seite, wenn auch instabil, wieder erreichbar und ich konnte den kompletten Funkverkehr inzwischen der Ryanair-Crew und den weißrussischen Fluglotsen kopieren, die Seite finden Sie hier. Der Funkverkehr zeigt eindeutig, dass die Fluglotsen eine Landung in Minks empfohlen haben, dass die Piloten die endgültige Entscheidung aber selbst getroffen haben. Ob die westlichen Medien darüber wohl berichten werden?

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Lukaschenko, Prostasewitsch und der Westen – wer ist in wessen Falle getappt?

Von Thomas Röper – 25. Mai 2021

War die Landung in Minsk eine Falle Lukaschenkos für den Oppositionellen? Oder ist Lukaschenko in eine Falle des Westens getappt? Ein Blick auf die Kernfragen, die eine Antwort geben würden. – Der Ryanair-Flug, der in Minsk notgelandet ist, und die darauf folgende Verhaftung des Oppositionellen Roman Prostasewitsch beherrschen die Schlagzeilen und führen zu einem wahren Feuerwerk von Sanktionen des Westens gegen Weißrussland. Die Reaktionen des Westens sind vollkommen übertrieben und auch verlogen, denn dieser Vorfall ist keineswegs einmalig. 2016 zum Beispiel hat die Ukraine ein aus Kiew in Richtung Minsk gestartetes Flugzeug der weißrussischen Fluglinie Belavia angewiesen, nach Kiew zurückzukehren, wo dann ein Anti-Maidan-Aktivist aus dem Flugzeug zum Verhör abgeführt wurde. Der Vorfall hat aber keinerlei Reaktionen im Westen hervorgerufen …

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Quod licet Iovi … EU verhängt neue Sanktionen gegen Belarus

Von German-Foreign-Policy.com – 25. Mai 2021

Die EU verhängt in Reaktion auf die erzwungene Zwischenlandung eines Ryanair-Fluges in Minsk sowie die Festnahme eines belarussischen Exiloppositionellen neue Sanktionen gegen Belarus. So sollen etwa belarussische Airlines den Luftraum der EU nicht mehr durchqueren dürfen; auch neue Wirtschaftssanktionen stehen bevor. Die Reaktionen stehen in krassem Gegensatz zu den Reaktionen auf einen Vorfall im Juli 2013. Damals hatten mehrere EU-Staaten das Flugzeug des bolivianischen Präsidenten Evo Morales mit der plötzlichen Sperrung ihres Luftraums zu einer Zwischenlandung in Wien gezwungen, wo die Maschine unter Bruch internationaler Normen kontrolliert wurde. Grund war, dass die Vereinigten Staaten den Whistleblower Edward Snowden an Bord vermuteten und ihn nach der erzwungenen Zwischenlandung festnehmen wollten. Das Ansinnen scheiterte nur, weil Snowden in Russland geblieben war. Proteste Berlins und der EU blieben aus. Die aktuellen Reaktionen erklären sich auch daraus, dass das Minsker Vorgehen die gesamte vom Westen protegierte belarussische Exilopposition in Verunsicherung stürzt.

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