Profitieren vom Völkermord

Von Chris Hedges – 17. Juli 2025

Der jüngste Bericht der Vereinten Nationen nennt Hunderte von Unternehmen und Institutionen, die Nutznießer der israelischen Besatzung Palästinas und des Völkermords an den Gaza-Bewohnern sind.

Krieg ist ein Geschäft. Das gilt auch für Völkermord. In ihrem neuesten Bericht zählt Francesca Albanese, Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete, 48 Unternehmen und Institutionen auf, die unter Verletzung des Völkerrechts Milliarden an der Besetzung des Westjordanlands und dem Völkermord an Palästinensern verdienen — darunter Palantir Technologies Inc., Lockheed Martin, Alphabet Inc., Amazon, International Business Machine Corporation (IBM), Caterpillar Inc., Microsoft Corporation und das Massachusetts Institute of Technology (MIT) sowie Banken und Finanzunternehmen wie BlackRock, Versicherungsunternehmen, Immobilienfirmen und Wohltätigkeitsorganisationen. Der Bericht, dessen Datenbasis über 1.000 Unternehmen umfasst, die mit Israel kooperieren, fordert, dass diese Firmen und Institutionen ihre Beziehungen zu Israel abbrechen oder dass sie für ihre Mittäterschaft an Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen werden.

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Dieser Text erschien zuerst unter dem Titel „Profiting From Genocide“ auf dem Substack von Chris Hedges.

Deutschland ist seit 70 Jahren NATO-Mitglied: 70 Jahre Lüge, Eskalation und Zerstörung

Von Bernhard Trautvetter – 17. Juli 2025

Es ist kein Grund zum Jubeln: Die Geschichte der NATO ist von Kriegsverbrechen und Desinformation begleitet. Die 70-jährige NATO-Mitgliedschaft Deutschlands feierte die Bundeswehr am 9. Juli unter anderem mit einer Rede von Boris Pistorius. Er begann mit dem Loblied, die NATO sei vor 76 Jahren gegründet worden, denn „Frieden, Freiheit und Demokratie müssen geschützt und verteidigt werden. Das können wir nur gemeinsam.“ Diese Darstellung verfremdet die Geschichte der NATO, zu deren Blutspur unter anderem die völkerrechtswidrigen Angriffskriege gegen Jugoslawien, Libyen, Afghanistan und den Irak zu zählen sind.

Diese Verbrechen der NATO aus der Zeit nach dem Ende der Sowjetunion wurden von Anfang an von einer Verdrehung von Tatsachen begleitet. Pistorius’ Aussage über den Zweck der NATO seit ihrem Bestehen erweist sich als Propaganda-Narrativ, wenn man bezüglich dieses Zwecks die ursprünglichen Ziele der NATO in den Worten des ersten NATO-Generalsekretärs, Lord Hastings Lionel Ismay, in Erinnerung ruft – es sei darum gegangen: „… To keep the Soviet Union out, the Americans in and the Germans down“ –, also die Russen außen vorzulassen, die Amerikaner drinnen zu halten und die Deutschen unten.

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Ex-CIA-Analytiker McGovern appelliert an die Bundesregierung: „Werdet endlich erwachsen“

Interview mit Ray McGovern. Interview: Éva Péli – 17. Juli 2025

In einem exklusiven Interview in Berlin gewährte der Ex-CIA-Analytiker Ray McGovern Einblicke in die aktuelle Weltlage. Gemeinsam mit seiner Kollegin Elizabeth Murray war McGovern für Gespräche und Veranstaltungen nach Deutschland gekommen. Als erfahrene Geheimdienstmitarbeiter setzen sie sich mit der Gruppe Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS) für den Frieden ein. McGovern, bekannt für seine kritische Haltung gegenüber der US-Außenpolitik, äußert sich in diesem Gespräch unter anderem zur russischen Sicherheitspolitik, der Rolle von Atomwaffen und der westlichen Reaktion auf aktuelle Konflikte. Er spart nicht an deutlicher Kritik an der deutschen Politik, insbesondere im Hinblick auf die Zerstörung von Nord Stream, und bewertet die Zukunft der NATO und das Konzept der „russischen Bedrohung“ neu. Das Interview mit Ray McGovern führte Éva Péli.

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Bundesregierung begrüßt Trumps Kriegseskalation gegen Russland

Von Johannes Stern – 17. Juli 2025

Mit seiner Ankündigung, Waffen im Wert von bis zu 10 Milliarden US-Dollar an die Ukraine zu liefern, hat US-Präsident Donald Trump die offizielle Politik seiner Regierung in Bezug auf den NATO-Krieg gegen Russland faktisch umgedreht. Die neuen Lieferungen umfassen unter anderem Patriot-Luftabwehrsysteme und weitreichende Raketen, die russische Großstädte erreichen können.

Kaum eine andere Regierung reagierte derart begeistert auf diese massive Eskalation wie die deutsche. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte unmittelbar nach Trumps Ankündigung auf X: „Präsident Trump hat heute eine wichtige Initiative ergriffen: Die USA werden der Ukraine in großem Umfang Waffen zur Verfügung stellen, wenn die europäischen Partner dies finanzieren. […] Ich habe ihm zugesichert: Deutschland wird sich entschieden einbringen.“

Die Bundesregierung wird nach eigenen Angaben mindestens zwei Patriot-Systeme bezahlen, die jeweils etwas eine Milliarde Euro kosten. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) befand sich zum Zeitpunkt von Trumps Ankündigung bereits zu Gesprächen mit seinem US-Amtskollegen Pete Hegseth in Washington. Die Gespräche zielten auf eine enge technische und logistische Koordination. Pistorius versprach: „Wir werden uns schnell an die Arbeit machen.“

Diese Entwicklung markiert eine qualitative Eskalation des Krieges – und unterstreicht zugleich, mit welcher Aggressivität Berlin 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg erneut gegen Russland aufrüstet. Merz begründete die Entscheidung mit den Worten: „Wir tun das im eigenen Interesse.“ Der Druck auf Moskau müsse wachsen.

Die offizielle Darstellung, es handle sich um eine Verteidigungsmaßnahme gegen „Bombenterror“, ist pure Propaganda.

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Trump eskaliert Ukrainekrieg – Demokraten und Medien jubeln

Von Patrick Martin – 15. Juli 2025

Donald Trump hat bei seiner Politik in Bezug auf den Ukrainekrieg praktisch eine Kehrtwende gemacht. Der US-Präsident kündigte am Wochenende an, dass das Pentagon massive Waffenlieferungen im Wert von bis zu 10 Milliarden Dollar wieder aufnehmen wird. Die Lieferungen umfassen Patriot-Flugabwehrsysteme und Langstreckenraketen, die Moskau und andere russische Großstädte erreichen können.

Am Montag trat Trump zusammen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte im Weißen Haus auf. Dabei überschütteten sie sich gegenseitig mit Schmeicheleien und Versprechungen über erneuerte Solidarität. Rutte traf sich anschließend mit führenden Kongressabgeordneten, während der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius mit Verteidigungsminister Pete Hegseth und General Dan Caine, dem ranghöchsten General der US-Streitkräfte, über die Details der Waffenlieferungen sprach.

Wie bei Trump üblich, war die Steigerung der Gewinne amerikanischer Unternehmen auf Kosten ihrer ausländischen Konkurrenten ein wesentlicher Punkt bei dem Abkommen. Europäische Länder werden in den USA produzierte Waffen im Wert von mehreren Milliarden Dollar kaufen, darunter zwei Patriot-Raketensysteme, und diese dann an die Ukraine liefern, um das bröckelnde Selenskyj-Regime in Kiew zu stützen und außerdem die Gewinne von Rüstungskonzernen wie Raytheon und Lockheed Martin zu steigern.

Auf der Pressekonferenz am Montag kündigte Trump an, dass er dem russischen Präsidenten Wladimir Putin 50 Tage Zeit gebe, um ein Waffenstillstandsabkommen mit der Ukraine zu erzielen. Andernfalls, so drohte Trump, werde er Zölle von mindestens 100 Prozent gegen alle Länder erheben, die russisches Öl oder Gas kaufen.

Die Zölle würden China, Indien und Brasilien treffen, die zusammen mit Russland Gründungsmitglieder der BRICS-Staaten sind, einem Wirtschaftsblock, der gegründet wurde, um Handel und Finanztransaktionen in anderen Währungen als dem US-Dollar zu fördern. Trumps Ultimatum verbindet somit seine Politik des Handelskriegs gegen die ausländischen Rivalen des amerikanischen Kapitalismus, insbesondere gegen China, direkt mit dem Krieg der USA und der Nato gegen Russland, der von Trumps Vorgänger, dem Demokraten Joe Biden, geschürt wurde, gegen den Trump regelmäßig austeilt.

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Wie die USA einen möglichen Atomkrieg auf Europa begrenzen wollen

Von Thomas Röper – 15. Juli 2025

Letzte Woche haben Frankreich und Großbritannien „eine gemeinsame nukleare Abschreckung“ beschlossen. In Deutschland hat das kaum Schlagzeilen gemacht, dabei sind die Folgen potenziell enorm.

Schon im Kalten Krieg war es ein wichtiges Ziel der USA, dass ein Atomkrieg mit der Sowjetunion nach Möglichkeit auf Europa beschränkt bleibt. Zwar hatte die NATO in ihren Plänen für einen Krieg mit der Sowjetunion den frühen Einsatz von Atomwaffen geplant, aber dabei sollte es sich um taktische Atomwaffen, also um relativ kleine Sprengköpfe handeln. Strategische Atomwaffen, die bis in die USA reichen und sogar Großstädte ausradieren können, sollten möglichst nicht zum Einsatz kommen.

Zum Verständnis muss man wissen, dass die von den USA in Hiroshima und Nagasaki eingesetzten Atomwaffen nach heutiger Lesart sehr kleine Sprengköpfe hatten. Nach heutigem Maßstab wären das bestenfalls kleine taktische Atomwaffen, die sogar von Artillerie verschossen werden können. Die großen Sprengköpfe, die mit Interkontinentalraketen ins Ziel getragen werden, sind um teilweise das Hundertfache stärker als die „kleinen“ Atombomben des Zweiten Weltkrieges.

Das Ziel der USA hat sich bis heute nicht geändert, das Ziel der USA ist es bis heute, dass ein möglicher Krieg nicht das Gebiet der USA betrifft.

Daher war das Treffen des französischen Präsidenten Macron und des britischen Premierministers Starmer letzte Woche in London interessant, denn sie haben dabei unter anderem eine „eine gemeinsame nukleare Abschreckung“ beschlossen, was deutschen Medien wie dem Spiegel nicht einmal gesonderte Artikel wert war. Stattdessen hat der Spiegel das in einem Artikel mit der Überschrift „Neues Abkommen zwischen Großbritannien und Frankreich – Harmonie bis zum Schluss“ nur am Rande erwähnt. Der Spiegel schrieb darüber:

„Die bemerkenswerteste Vereinbarung dieses Staatsbesuchs dürfte jene für eine gemeinsame nukleare Abschreckung sein. Starmer und Macron verkündeten sie am späten Donnerstagnachmittag auf der Militärbasis Northwood nordöstlich von London. Beide Länder seien in ihrer Entscheidung für den Einsatz ihrer Nuklearwaffen weiterhin unabhängig und souverän, erklärte dort Emmanuel Macron in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Keir Starmer. Aber die Zusammenarbeit müsse angesichts der neuen Bedrohungen für Europa über die »Lancaster House«-Vereinbarung von 2010 hinausgehen.
»Die Zeiten haben sich geändert, deshalb muss sich auch die britisch-französische Partnerschaft weiterentwickeln«, sagte Macron. »Wir können uns keine extreme Bedrohungssituation für Europa vorstellen, die nicht eine schnelle Antwort von unserer Seite zur Folge hätte, welcher Natur diese Antwort auch sein mag.« Die Koordination der nuklearen Abschreckungspotenziale beider Länder werde nicht mehr ausgeschlossen: »Dies ist eine wichtige Botschaft für unsere Partner wie Gegner«, so der französische Präsident. Das unterzeichnete Abkommen sieht vor, eine gemeinsame Gruppe zur »nuklearen Supervision« zu gründen, die die Zusammenarbeit koordinieren soll.“

Was das bedeutet

Nachdem Trump am Montag erklärt hat , dass die USA faktisch aus dem Ukraine-Krieg aussteigen und den Krieg gegen Russland inklusive aller Kosten und Risiken den Europäern überlassen, hat diese Meldung eine ganz neue Tragweite bekommen, zumal US-Verteidigungsminister Hegseth schon beim NATO-Gipfel Ende Juni klar gesagt hat, dass es für die Europäer keinen Schutz nach Artikel 5 des NATO-Vertrages gibt, wenn sie in der Ukraine mit Russland aneinandergeraten.

Wenn die „Experten“ deutscher Medien diesen Zusammenhang irgendwann auch erkennen, dürften sie freudige Artikel darüber schreiben, dass nun die Briten und Franzosen den nuklearen Schutz Europas übernehmen werden, sollten die USA das ablehnen. Hurra!

Das Problem dabei ist, dass die Gefahr einer fatalen nuklearen Auseinandersetzung für Europa im Falle einer Eskalation in der Ukraine damit sogar größer geworden sein dürfte, anstatt kleiner.

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Ganz nach Orwell: Krieg ist Frieden, oder die Kriegsvorbereitungen der Transatlantiker

Von Andrej Nisamutdinow/TASS (Übersetzung: Thomas Röper) – 15. Juli 2025

[…] Bei der russischen Nachrichtenagentur TASS ist ein lesenswerter Artikel über die Kriegsvorbereitungen des Westens erschienen, der anschaulich zeigt, wie orwellsch der Westen inzwischen geworden ist. Daher habe ich den Artikel übersetzt. […]

Frieden und Krieg nach Orwell: Wie die Transatlantiker die Ukraine und den Westen bereit machen

Andrej Nisamutdinow über die Verwirklichung der berühmten Dystopie mit Fokus auf Russland

Heute ist das Jahr 2025, aber der Westen, insbesondere sein europäischer Teil, lebt nicht hier und jetzt, sondern in „1984“. Grundsätzlich war die Fähigkeit, Schwarz als Weiß und umgekehrt darzustellen, schon immer ein Merkmal der herrschenden Eliten im Westen, aber seit einiger Zeit haben sie begonnen, die Handlung des berühmten Romans von George Orwell direkt zu kopieren.

Ein neues schönes Beispiel für das Doppeldenk im Sinne von „Frieden ist Krieg“ zeigten die Teilnehmer der internationalen Geberkonferenz für Kiew, die vom 10. bis 11. Juli in Rom stattfand. Sie waren zusammengekommen, um die Aufgaben des Wiederaufbaus der Ukraine nach dem Krieg zu besprechen, sprachen aber hauptsächlich darüber, wie man die Fortsetzung des Krieges am besten finanzieren könnte. Denn gerade der Krieg gibt ihnen die Möglichkeit, an der Macht zu bleiben und die schwindenden materiellen Ressourcen unter Kontrolle zu halten – genau wie in Orwells Roman.

Zur Verdeutlichung: Unter dem Vorwand, militärische Konflikte zu verhindern und die internationale Sicherheit zu stärken, wurde 2021 im Westen die Europäische Friedensfaszilität gegründet, die den Stellvertreterkrieg gegen Russland finanziert – genau wie Orwells Ministerium für Frieden.

Oder die massiven und allgegenwärtigen Versuche, die Geschichte des Zweiten Weltkriegs umzuschreiben und ehemalige Nazi-Verbrecher zu Helden zu machen – was ist das anderes als eine Kopie des Ministeriums für Wahrheit?

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Was Trumps Erklärungen zum Ukraine-Krieg bedeuten

Von Tomas Röper – 15. Juli 2025

Am Montag hat US-Präsident Trump eine mit Spannung erwartete Erklärung zu Russland und der Ukraine abgegeben. Die war nicht das, was die Falken erwartet haben, aber sie war dennoch sehr aufschlussreich.

US-Präsident Trump hat am Montag eine mit großem Tamtam angekündigte „Erklärung zu Russland“ abgegeben. Da Trump sich vorher zusehends negativ über Putin geäußert hatte, hofften die Falken im Westen, Trump würde sich voll hinter die Ukraine stellen und die harten Sanktionen ankündigen, die US-Senatoren fordern. Die wollten alle Länder mit 500-Prozent-Zöllen belegen, die weiterhin russisches Öl kaufen.

Das ist ein Vorhaben, das vermutlich den USA weitaus mehr schaden würde, als den betroffenen Ländern, denn dass beispielsweise China und vor allem Indien den Kauf von russischem Öl einstellen, das für ihre Wirtschaft und Länder lebenswichtig ist, ist kaum zu erwarten. Hinzu kommt, dass eine solche Verknappung der weltweiten Öllieferungen die Ölpreise explodieren lassen würde, was allen schaden würde. Die Abnehmerländer von russischem Öl würden vor die Frage gestellt werden, was für ihr Land wichtiger ist: Günstiges Öl oder die Exporte in die USA, und es ist keineswegs sicher, wie viele Länder eher auf den Handel mit den USA verzichten würden, anstatt ihrer Gesamtwirtschaft mit einer radikalen Verteuerung der Energiepreise zu schaden.

Trumps Erklärung

Aber es kam anders und Trump hat diese Zölle nicht angekündigt. Außerdem sagte er, dass 500-Prozent-Zölle Unsinn seien, denn 100 Prozent hätten die gleiche Wirkung, wie 500. Da hat er recht, denn auch bei 100-Prozent-Zöllen würde der Handel schlicht eingestellt werden.

Trump hat stattdessen seinen Kopf durchgesetzt und das Ziel erreicht https://anti-spiegel.ru/2025/die-eu-uebernimmt-den-ukraine-krieg-und-steht-nun-alleine-gegen-russland/ , die USA aus dem Ukraine-Krieg herauszuführen. Er hat angekündigt, dass die USA zwar gerne wieder alle Waffen an Kiew liefern würden, aber nicht mehr umsonst. Die NATO-Länder sollen die Waffen in den USA kaufen und nach Kiew liefern. Für die USA wird der Ukraine-Krieg damit zur Lizenz zum Gelddrucken, während er die Europäer endgültig ruinieren wird, weil sie die Waffen für Kiew auf Kredit kaufen müssen.

In ersten Reaktionen war die Freude in der EU und in der Ukraine groß, denn nun wird es wieder praktisch unbegrenzt Waffen geben. Allerdings vergessen die jubelnden Hardliner eine Kleinigkeit, nämlich, dass praktisch unbegrenzte Waffenlieferungen an die Ukraine nicht dafür gesorgt haben, dass die Ukraine in den letzten dreieinhalb Jahren militärisch irgendeine Chance gegen Russland gehabt hätte. Und heute kommt die alarmierende Personalknappheit der ukrainischen Streitkräfte hinzu.

Die neuen Waffen werden auf dem Schlachtfeld also kaum etwas ändern.

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„Wir brauchen Waffensysteme, die weit in die Tiefe des russischen Raumes reichen“ – unfassbare Aussagen eines Generalmajors im „heute journal“

Von Marcus Klöckner – 15. Juli 2025

Wir brauchen Waffensysteme, die weit (…) in die Tiefe des russischen Raumes reichen, die angreifen können (…). Die ukrainischen Streitkräfte werden (…) bereits Ende diesen Monat die ersten weitreichenden Waffensysteme geliefert bekommen” – das sind die Worte von Generalmajor Christian Freuding, zu hören im „ZDF heute journal“.

Da steht ein Generalmajor der Bundeswehr in Kampfuniform in Kiew und gibt dem „heute journal“ ein Interview. Es geht um die aktuelle Lage in der Ukraine und um die Lieferung weitreichender Waffensysteme. Was dann folgt, scheint leider ein Großteil der Zuschauer nicht richtig zu verstehen. Denn würden die Worte des Leiters des designierten Inspekteurs des deutschen Heeres verstanden: Ein lauter Protest sollte zu hören sein.

Die Worte offenbaren, wie tief Deutschland bereits in den Ukraine-Krieg verstrickt ist; und sie verdeutlichen: Die politische Führung schiebt Deutschland noch tiefer in einen Krieg, der sich zu einem großen Krieg in Europa entwickeln kann.

Auftritt Christian Freuding: „Wir müssen auch Gegenmaßnahmen treffen, wir müssen die ukrainische Luftverteidigung weiter stärken. Deutschland ist da ja schon seit Jahren in einer führenden Rolle. Wir haben da Führungsverantwortung übernommen. Wir sind gerade in engster Abstimmung mit den Partnern, wie wir Feuereinheiten, wie wir neue Luftverteidigungseinheiten mit mittlerer und großer Reichweite ins Land kriegen. Der Verteidigungsminister und der Außenminister haben vor wenigen Wochen eine Initiative gestartet. Wir sind in Gesprächen mit der Industrie sowohl in Deutschland als auch in Partnerländern (…). Wir müssen uns diesem Zyklus, wer schneller mehr produzieren kann, da müssen wir an Geschwindigkeit gewinnen (…).“

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Der „letzte Sommer in Frieden“: Imperialistische Mächte rüsten für den globalen Krieg

Von Andre Damon – 15. Juli 2025

„Vielleicht ist dies der letzte Sommer in Frieden“, sagte der reaktionäre deutsche Historiker Sönke Neitzel im März im deutschen Fernsehn. Diese Aussage wird derzeit in den Medien wieder breit diskutiert.

Neitzel äußerte sie nicht als Warnung vor einer Katastrophe, die es abzuwenden gilt, sondern als militaristisches Argument für eine Beschleunigung der deutschen Aufrüstung, insbesondere der Vorbereitung auf einen Krieg mit Russland.

Deutschland müsse die Bedeutung von „Soldatenkulturen“ wieder erkennen, forderte Neitzel damals in einem Interview mit der taz. Als Beispiel dafür führte er die Armee Adolf Hitlers an: Die Wehrmacht habe verstanden, wie wichtig „Soldatenkulturen“ seien. Sie habe den Soldaten „Identität, Kohäsion und Motivation“ vermittelt, „mit Liedern, mit Uniformen, mit Auszeichnungen, mit Abzeichen (…)“.

Achtzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert Neitzels Erklärung vom „letzten Sommer in Frieden“ an den Ton der imperialistischen Agitation vor dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Der preußische General Friedrich von Bernhardi argumentierte 1912 in seiner berüchtigten Abhandlung „Deutschland und der nächste Krieg“, dass Krieg „eine biologische Notwendigkeit“ und der Motor des menschlichen Fortschritts sei. Bernhardi zufolge, war Krieg in Europa „unvermeidlich“.

Bernhardi versuchte, die konkreten, räuberischen Absichten des deutschen Imperialismus, der danach zweimal Europa zu erobern versuchte, mit Allgemeinplätzen über den Krieg als Bedingung der Menschheit zu bemänteln. Er gab damit einer Kriegsstimmung Ausdruck, die vor dem Ausbruch des Weltbrandes in den herrschenden Kreisen Europa vorherrschte. Der Erste Weltkrieg kostete dann 15 bis 24 Millionen Menschen das Leben.

Ähnlich verhält es sich mit Neitzel, dessen Rede vom „letzten Friedenssommer“ die blutrünstigen Pläne aller imperialistischen Mächte zum Ausdruck bringt.

Zunächst muss gefragt werden: Wenn das heute „Frieden“ ist, wie sieht dann der Krieg aus? Israel liquidiert gerade mit Unterstützung der USA und der europäischen Mächte das palästinensische Volk; in Europa tobt der größte Landkrieg seit dem Zweiten Weltkrieg; erst vor wenigen Tagen hat US-Präsident Donald Trump den Iran bombardiert.

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