„Brutaler Angriff Russlands“ – Baerbocks Aussagen zu Kostjantyniwka bringen Auswärtiges Amt in Erklärungsnot

Von Florian Warweg – 21. September 2023

Am 6. September 2023 schlug eine Rakete auf dem Markt in Kostjantyniwka in der Oblast Donezk ein und tötete mindestens 16 Zivilisten. Die deutsche Außenministerin Baerbock sprach umgehend von einem „brutalen Angriff Russlands auf unschuldige Menschen, die friedlich auf einem Markt einkaufen“. Doch eine detailliert belegte Recherche der New York Times widerspricht dieser Aussage und kommt zum Schluss, dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine von ukrainischen Militärs abgeschossene Rakete handelte. Die NachDenkSeiten wollten auf der Bundespressekonferenz vom Auswärtigen Amt wissen, auf welcher Informationsgrundlage Baerbock ihre damalige Vorverurteilung Russlands traf.

[Hier weiterlesen]

Die Grundsatzrede des russischen Außenministers Lawrow im UN-Sicherheitsrat im O-Ton

von Sergej Lawrow (Übersetzung: Thomas Röper) – 21. September 2023

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat im UN-Sicherheitsrat eine Grundsatzrede zur Ukraine-Krise und zum Verhältnis des Westens zum Völkerrecht gehalten, deren Inhalt die deutschen Medien natürlich verschweigen werden. … Lawrows Rede … dürfte eine der wichtigsten Reden der letzten Zeit gewesen sein, denn er hat den russischen Standpunkt zur Ukraine-Krise, zum Völkerrecht und zum Verhalten des US-geführten Westens im Detail dargelegt. Die Rede zeigt übrigens auch den Unterschied zwischen russischen und westlichen Politikern, denn Lawrow hat alle seine Ausführungen mit konkreten Bestimmungen des Völkerrechts untermauert und ausführlich daraus zitiert, während westliche Politiker in der UNO infantile Phrasen dreschen und Parolen wiederholen, was man an den Reden, die Bundeskanzler Scholz, der ukrainische Präsident Selensky oder US-Präsident Biden am gleichen Tag vor der UN-Generalversammlung gehalten haben, sehr schön sehen konnte. Daher habe ich die komplette Rede von Lawrow übersetzt.

[Hier weiterlesen]

Neuigkeiten im Fall Assange

Von Moritz Müller – 20. September 2023

In der letzten Zeit scheint etwas Bewegung in den Fall Julian Assange gekommen zu sein. Die australische Regierung hat sich zu guter Letzt eingeschaltet und übt öffentlichen Druck auf die zuständigen Behörden in den USA aus, die Anklage(n) fallen zu lassen. Eine Delegation, die über 60 australische Parlamentarier vertritt, befindet sich auf dem Weg in die USA. Es finden auch in Deutschland weiter Mahnwachen statt, auf denen die Freilassung von Julian Assange gefordert wird, so z.B. diese Woche am Donnerstag in Berlin und Bremen, am Freitag in Berlin und Paderborn und am Samstag in Bonn. Man kann dort interessante Menschen, die Engagement zeigen, treffen. Nachfolgend der aktuelle Newsletter von FreeAssangeBerlin … Am Ende noch einige zusätzliche Links von Moritz Müller.

[Hier weiterlesen]

Die Heuchelei des US-Imperialismus zu den Überschwemmungen in Libyen

Von Patrick Martin – 19. September 2023

Am Wochenende rief der ehemalige Präsident Barack Obama seine 132 Millionen Follower auf Twitter (X) dazu auf, Spenden an Hilfsorganisationen zu schicken, die den Menschen in der libyschen Stadt Darna helfen. In der Flutkatastrophe, die Darna heimgesucht hat, sind nach Schätzungen lokaler Behörden weit über 20.000 Menschen ums Leben gekommen. „Wenn Sie den von den Überschwemmungen in Libyen betroffenen Menschen helfen wollen, sollten Sie sich diese Hilfsorganisationen ansehen“, schrieb Obama und zitierte einen Aufruf seiner eigenen Stiftung. Diese Äußerung hat in den sozialen Medien eine Flut feindseliger Kommentare ausgelöst, die zu Recht darauf hinweisen, dass Obama selbst für die Bedingungen verantwortlich ist, die die libysche Katastrophe erst ermöglicht haben. Seine Regierung stand 2011 an der Spitze des US-geführten NATO-Krieges, der das Regime des langjährigen Machthabers Muammar Gaddafi zu Fall brachte. Die Bombardierung setzte den langwierigen Bürgerkrieg in Gang, der immer noch andauert und ein Land verwüstet hat, das einst als das reichste Afrikas galt.

[Hier weiterlesen]

Wie das Einfuhrverbot russischer Autos in den EU-Staaten umgesetzt wird

Von Thomas Röper/TASS – 19. September 2023

Die EU-Kommission hat die Anweisung gegeben, keine in Russland zugelassenen Autos mehr einreisen zu lassen. Auch die Konfiszierung bereits in der EU befindlicher Autos ist möglich. Hier zeige ich, was über die Umsetzung der Maßnahmen bisher bekannt ist. – Vor drei Tagen habe ich darüber berichtet, dass die EU keine in Russland zugelassenen Autos mehr einreisen lässt und dass auch die Konfiszierung von in der EU befindlichen in Russland zugelassener Autos droht. Die Regelung gilt nicht nur für Autos, sondern für insgesamt 180 Warengruppen, darunter Mobiltelefone und Audio- und Videoaufnahmegeräte, Koffer, Portfolios, Kleidungsstücke, Zahnpasta, Shampoo und andere Hygieneprodukte. Da die EU-Staaten die Regelung immer noch in Details unterschiedlich umsetzen, zeige ich hier den aktuellen Stand der Umsetzung auf. Die russische Nachrichtenagentur TASS hat zusammengefasst, wie das derzeit in welchem Land umgesetzt wird und ich habe den TASS-Artikel übersetzt.

[Hier weiterlesen]

Angeblicher russischer Angriff auf Markt in Kostantinowka war ukrainischer Angriff

Von Thomas Röper – 16. September 2023

Am 6. September schlug eine Rakete auf einem Markt in der Stadt Konstaninowka ein, es starben 16 Menschen. Für den Westen war sofort klar, dass das ein russischer Angriff gewesen sei. Nun berichtet die New York Times, dass das nicht stimmt. – Am 6. September schlug eine Rakete auf dem Marktplatz der auf ukrainischem Gebiet liegenden Stadt Konstantinowka ein und tötete 16 Menschen. Für die westlichen Medien war sofort alles klar: Die Russen waren das! Der Spiegel zum Beispiel titelte „Artilleriebeschuss – Mindestens 16 Tote durch russischen Angriff auf Markt in der Ostukraine“ und schrieb: „Durch russischen Beschuss eines Marktplatzes in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens 16 Menschen getötet worden. »Darunter ist auch ein Kind«, teilte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal auf Telegram mit. Weitere 20 Personen seien verletzt worden.“ Heute ist klar, dass das gelogen war, denn es war eine ukrainische Rakete, die das Unglück verursacht hat. Das hat nun sogar die New York Times berichtet, die komplette Übersetzung des Artikels der New York Times finden Sie am Ende meines Artikels. Schauen wir uns zunächst die Chronologie an, aus der hervorgeht, dass das sofort offensichtlich war, dass die deutschen Medien ihre Leser belogen haben, obwohl ihnen die Wahrheit sofort bekannt war.

[Hier weiterlesen]

Die Öl- und Gaslügen aus Brüssel und Berlin

Von Thomas Röper – 16. September 2023

Berlin und Brüssel predigen, die EU solle auf russisches Öl und Gas verzichten, was zu einer Explosion der Energiepreise und einer Rezession geführt hat. Gebracht hat es nichts, denn die EU ist zum größten Importeur von russischem Flüssiggas geworden und kauft russische Erdölprodukte aus Indien. – Die ganze Absurdität der Politik der EU-Kommission und der Bundesregierung wird an der Frage von russischem Öl und Gas deutlich. Die EU hat Anfang Dezember fast alle Rohöleinfuhren aus Russland verboten, eine der wenigen Ausnahmen ist Öl, das per Pipeline nach Ungarn transportiert wird. Während Raffinerien in Europa nun unter einem Mangel an Rohöl leiden, macht Indien, das immer mehr russisches Öl importiert und in seinen Raffinerien verarbeitet, Riesengewinne. Der Spiegel berichtete darüber am 12. September unter der Überschrift „Trotz Sanktionen – Deutschland importiert offenbar russisches Öl über Indien“: Zahlen des Statistischen Bundesamtes legen nahe, dass Deutschland über Indien weiterhin große Mengen russisches Öl importiert. Die Einfuhren an Mineralölerzeugnissen aus Indien haben sich in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verzwölffacht, wie die Wiesbadener Behörde am Dienstag mitteilte. Ihr Wert stieg von nur 37 Millionen Euro in den ersten sieben Monaten des Jahres 2022 auf 451 Millionen Euro von Januar bis Juli 2023. ndien wiederum bezieht zurzeit große Mengen Rohöl aus Russland: Allein im Juli waren es fast 60 Millionen Fass (je 159 Liter), wie das Analysehaus Vortexa errechnete. Das entsprach etwa 40 Prozent der gesamten Ölimporte des einwohnerreichsten Landes der Welt.“ Das ist keineswegs neu, russische Medien berichten darüber schon seit einiger Zeit. Das russische Öl kommt trotz allem Gerede aus Berlin und Brüssel trotzdem in die EU, aber das Geld wird in Indien verdient, während die EU draufzahlt.

[Hier weiterlesen]

Der Krieg in der Ukraine, ein „strategischer Glücksfall für die NATO“!

Von Bryce Green – 15/16. September 2023

Dass die westliche Berichterstattung und Kommentierung des Krieges in der Ukraine wenig mit unabhängigem und ehrlichem Journalismus zu tun hat, ist offenkundig. Die US-amerikanische Plattform fair.org hat dazu eine lange Analyse – basierend auf Dutzenden von Zitaten aus renommierten US-Medien – publiziert, speziell auch über die sinnlose ukrainische Gegenoffensive, von der man wusste, dass sie nicht erfolgreich sein konnte. Aus diesem langen Bericht sei hier eine besonders brisante Stelle wiedergegeben – ebenfalls wörtlich, wenn auch übersetzt. Den Link auf das ganze Original finden die Leserinnen und Leser am Ende dieses Auszugs.

[Hier weiterlesen]

Gräuelpropaganda im Dienst des deutschen Militarismus

Von Tamino Dreisam und Christoph Vandreier – 13 September 2023

Am 4. September eröffnete die Universitätspräsidentin Julia von Blumenthal die Foto-Ausstellung „Russian War Crimes“ im Foyer der Humboldt-Universität Berlin. Die Bilder stehen in der schlimmsten Tradition der Gräuelpropaganda und dienen dazu, den Krieg in der Ukraine weiter zu eskalieren. Die Universität stellt sich damit direkt in den Dienst des deutschen Militarismus, der sich zum dritten Mal aufschwingt, Russland militärisch zu besiegen und zu unterwerfen. Die Humboldt-Universität, die schon die Konzeption des Vernichtungskriegs gegen die Sowjetunion mit ausgearbeitet hatte, beteiligt sich damit erneut an der Eskalation eines schrecklichen Kriegs, der von den NATO-Mächten bewusst provoziert wurde und vorangetrieben wird.

[Hier weiterlesen]

Der Putsch in Chile als Grundlage für die „neoliberale Konterrevolution“ und die Chicago Boys

Von Florian Warweg – 13. September 2023

Nur einen Tag nach dem blutigen Putsch, am Nachmittag des 12. Septembers 1973, überreichte eine Gruppe von Ökonomen und Unternehmern den Putschgenerälen einen Plan für eine marktradikale Transformation Chiles. Die an der Lehre von Milton Friedman orientierten Maßnahmen waren im sogenannten „Montagsclub“ entstanden – ein Zusammenschluss einflussreicher Unternehmer und Ökonomen, der sich kurz nach dem Antritt von Allende gegründet hatte. Dieser Club hatte seit 1972, in Erwartung eines bevorstehenden Putsches, zielstrebig daran gearbeitet, einen Fahrplan für eine „neoliberale Konterrevolution“ zu erarbeiten. Jetzt war die Zeit der Umsetzung gekommen.

[Hier weiterlesen]