Von Alex Lantier und Johannes Stern – 29. September 2022
Gewaltige Unterwasserexplosionen haben am Montag klaffende Löcher in die Pipelines Nord Stream 1 und 2 gesprengt, die russisches Erdgas durch die Ostsee nach Deutschland transportieren. Aus den Explosionen, die sich in dänischen Gewässern ereigneten, steigen Gasschwaden mit einem Durchmesser von einem Kilometer an die Oberfläche. Eine Infrastruktur im Wert von zig Milliarden Euro, die für die Finanzierung der russischen Wirtschaft und die Versorgung der deutschen und europäischen Wirtschaft mit Strom und Wärme unerlässlich ist, liegt in Trümmern. Mitten im Krieg der USA und der NATO gegen Russland in der Ukraine weist dieses Ereignis auf die rücksichtslose militärische Eskalation hin, die in Europa stattfindet. Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen erklärte, die Explosionen seien das Ergebnis einer „vorsätzlichen Aktion“ von Unbekannten, während der schwedische Seismologe Björn Lund bestätigte: „Es besteht kein Zweifel, dass es sich nicht um ein Seebeben handelt.“ Auch wenn die europäischen Medien Russland sofort beschuldigten, die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines durchgeführt zu haben, fallen derartige Anschuldigungen schnell in sich zusammen.
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