Die „Durchseuchung“ kommt, wir sehen gleichgültig zu

Von Peter Nowak – 19. März 2022

Zwischen Ukraine-Krieg und Diskurs-Hopping: Was ist mit der kritischen Reflexion der Coronamaßnahmen geschehen? Österreich führt die Maskenpflicht wieder ein, weil die Covid-Inzidenzen in den letzten Tagen stark gestiegen sind. In Deutschland wurden zwei Jahre nach Beginn der Lockdown-Maßnahmen „Lockerungen“ beschlossen. Viele Menschen haben sie bereits umgesetzt. Wenn man aktuell am Freitagabend durch die bevölkerten Szenebezirke der größeren Städte geht, sind die Menschen, die Masken tragen, eindeutig in der Minderheit. Dabei steigen die Inzidenzen auch in Deutschland merklich. Medial ist das Corona-Thema aber spätestens nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine weit nach hinten gerückt. Das war am letzten Donnerstag besonders deutlich zu sehen. Nachdem der ukrainische Präsident Selenksyj dem Bundestag zugeschaltet war, sollte es darüber keine Aussprache geben. Vielmehr wurde die vorher geplante Tagesordnung umgesetzt. Thema war die Neuordnung des Infektionsschutzgesetzes. Die parteipolitische Auseinandersetzung darüber bei Corona-Höchstständen hätte eigentlich die mediale Debatte bestimmen müssen. Stattdessen gab es heftige Kritik an der Parlamentsmehrheit, weil sie statt über die Ukraine über die Coronamaßnahmen diskutiert hat.

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Ukraine: Alles stand im Plan der Rand Corp. geschrieben

Von Manlio Dinucci 8./17 März 2022

Der strategische Plan der USA gegen Russland wurde vor drei Jahren von der Rand Corporation ausgearbeitet. – Wenn man sich ein bisschen Abstand von sehr beunruhigenden Ereignissen gönnt, ist der Krieg in der Ukraine keine russische Initiative, auch wenn Russland die Initiative der Kämpfe ergriffen hat, indem es die ukrainischen Streitkräfte umgangen hat, die sich auf den Angriff auf die Krim und den Donbass vorbereiteten. Er wurde bereits 2019 geplant, wie der Plan der Rand Corporation zeigt, der dem Repräsentantenhaus am 5. September 2019 vorgelegt wurde.

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Bericht offenbart Details: Wie die CIA die ukrainische Armee auf den Krieg vorbereitet hat

Von T-Online – 17. März 2022

Nach der Krim-Annexion 2014 begannen US-Agenten, ukrainische Soldaten für einen größeren Krieg gegen Russland auszubilden. Nach Ansicht der CIA hat sich das jahrelange Training ausgezahlt. Als Russland 2014 die Krim annektierte und die Separatistengebiete im Donbass unter seine Kontrolle brachte, war die ukrainische Armee denkbar schlecht vorbereitet. Jetzt, acht Jahre später, ist der Widerstand der Ukrainer gegen den russischen Angriff nicht nur größer, sondern einem Bericht zufolge auch deutlich effektiver. Dieser Erfolg ist wohl auch einem geheimen CIA-Trainingsprogramm zu verdanken, das neben den offiziellen US-Aktivitäten in der Ukraine ablief. Dabei sollen die US-Agenten die ukrainischen Soldaten, anders als bislang dargestellt, auch im Einsatz von Angriffswaffen geschult haben. Das berichtet der US-Militärexperte Zach Dorfman unter Berufung auf mehrere Quellen bei der CIA.

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Kriegsverbrechen und Kriegsverbrecher

Von Joseph Scalice – 19. März 2022

Am Mittwoch beschuldigte US-Präsident Joe Biden den russischen Präsidenten Wladimir Putin, ein Kriegsverbrecher zu sein. Dieser historisch gewichtete Vorwurf war eine beiläufige Bemerkung. Ein Reporter fragte Biden, ob er Putin für einen Kriegsverbrecher halte, als der Präsident eine gut besuchte Veranstaltung verließ. „Nein“, antwortete Biden und schob sich aus der Kamera. Der Clip wurde geschnitten, Biden kehrte zurück und bat den Reporter, die Frage zu wiederholen. „Oh“, sagte Biden mit einer Handbewegung, „ich halte ihn für einen Kriegsverbrecher.“ In seiner Stimme lag die ganze Ernsthaftigkeit eines Mannes, der es sich anders überlegt hat und Ketchup statt Mayo bestellt.

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Selenskyj appelliert an deutschen Militarismus

Von Peter Schwarz – 19. März 2022

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach am Donnerstag per Videoschaltung zum Deutschen Bundestag. Seine Rede war ein Appell an die schlimmsten Traditionen der deutschen Geschichte. 80 Jahre nach dem deutschen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion, dem 27 Millionen ihrer Einwohner zum Opfer fielen, warf er Deutschland vor, nicht aggressiv genug gegen Russland vorzugehen, wo die Erinnerungen an den Terror von Hitlers Wehrmacht noch äußerst lebendig sind. Durch das lange Festhalten an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2, die Ablehnung von präventiven Sanktionen gegen Russland und die Weigerung, die Ukraine in die NATO aufzunehmen, habe Deutschland daran mitgewirkt, sein Land zu isolieren und an Russland auszuliefern, beschuldigte Selenskyj die versammelten Abgeordneten, denen er mangelnde „Kraft“ und „Führungsstärke“ vorwarf.

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Russischer Analyst: „Der dritte Weltkrieg läuft bereits“

Von Thomas Röper – 18. März 2022

Ein Analyst der russischen Nachrichtenagentur TASS hat einen sehr interessanten Artikel geschrieben, den ich in ganz ähnlicher Form auch schreiben wollte: Der dritte Weltkrieg ist bereits ausgebrochen. – Der Westen geht, auch zum eigenen Schaden, mit allen Mitteln – außer mit militärischen – gegen Russland vor. Wir erleben ein Propaganda-Feuerwerk, wie es seit Jahrzehnten keines mehr gegeben hat. … Der Kampf der Globalisten im Westen gegen Staaten, die meinen, dass die Macht von Nationalstaaten und nicht von Konzernen ausgehen sollte, scheint in seine entscheidende Phase getreten zu sein.

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Eine Reportage des russischen Fernsehens aus Mariupol

Von Thomas Röper – 18. März 2022

In Mariupol hat das Nazi-Bataillon Asow die Menschen an der Flucht gehindert und sie als menschliche Schutzschilde missbraucht. Nun konnte ein Filmteam in die fast vollständig befreite Stadt. – Dass die Neonazis des Asow-Regiments die Menschen in Mariupol an der Flucht gehindert und sie als menschliche Schutzschilde benutzt haben, habe ich schon berichtet. Das russische Fernsehen hat am 18. März eine Reportage aus dem fast vollständig befreiten Mariupol gebracht, die ich übersetzt habe. Sollten Sie die Möglichkeit haben, den Beitrag anzuschauen, dann tun Sie das, denn ohne die Bilder ist der Text weit weniger verständlich und mit meiner Übersetzung ist er auch ohne Russischkenntnisse verständlich.

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„Der Nagel im Sarg des Kommunismus“

Von Ulrich Heyden – 18. März 2022

Vor 30 Jahren wurde in Russland – unter Anleitung von US-Beratern – das Staatseigentum verscherbelt: Nach Bolivien wurde auch Russland eine Schocktherapie verordnet. Westliche Lobbyisten gingen damals bei der russischen Regierung ein und aus. Oligarchen übernahmen die Macht. Das Volk verarmte.
Als ich im Frühjahr 1993 in Moskau aus der U-Bahn kam und durch die langen Fußgängertunnel auf die Straße ging, sah ich sie stehen: Menschen in einfacher Kleidung mit einer Woll- oder Pelzmütze auf dem Kopf und mit einem Schild vor der Brust. Darauf stand nur das Wort „Kuplju“ („Ich kaufe“). Alle wussten, was da aufgekauft wurde: Voucher, das waren Berechtigungsscheine für den Erwerb von Aktien bei Staatsunternehmen. Alle Russen (Erwachsene und Kinder) bekamen ab dem 1. Oktober 1992 einen Voucher im Wert von 10.000 Rubel. Das waren damals 17 Dollar und etwas mehr als das durchschnittliche Monatseinkommen eines Ingenieurs, das damals bei 7.500 Rubel lag. Die Voucher waren keine Eigentumstitel, sondern Berechtigungsscheine für den Erwerb von Aktien von staatlichen Unternehmen. Jeder dieser Berechtigungsscheine hatte eine Nummer. Dass der Name des Voucher-Besitzers auf dem Dokument nicht eingetragen wurde, war beabsichtigt und öffnete später Betrügern Tür und Tor.

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Ein Held unserer Zeit

Von Jens Berger – 18. März 2022

Es war wohl das erste Mal, dass der Staatschef eines fremden Landes per Live-Schalte vor dem Bundestag sprechen durfte. Aber was ist schon normal in diesen Tagen? Wolodymyr Selenskyj gilt als Held unserer Zeit. Und zumindest aus Propagandasicht ist Selenskyj sicher ein Volltreffer. Aber das war es dann auch. Denn ein Held ist Selenskyj sicher nicht. Echte Helden führen keine Kriege, sie verhindern sie. Echte Helden sorgen sich um die, die ihnen lieb sind, und bringen sie nicht in Gefahr. Wäre Selenskyj ein Held, hätte er nach seiner Amtsübernahme vor drei Jahren das Minsker Abkommen umgesetzt und den Krieg im Donbas beendet. Damit hätte er seinem Land und seinen Bürgern viel Leid erspart. Doch für solche wahren Helden hat unsere Kultur nur Spott übrig; man erbaut ihnen keine Denkmäler, nach ihnen werden keine Straßen benannt. Wer jedoch unschuldige junge Männer für ein „höheres Ziel“ auf dem Schlachtfeld opfert, der geht als Held in die Geschichte ein. Zeit, unser Heldenbild zu überdenken.

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Neutralität der Ukraine ist das Gebot der Stunde

Von Peter Nowak – 18. März 2022

Zur herrschenden Ukrainophilie, zur neuen Bewegung der „NATO-Linken“ sowie den Herausforderungen der Friedensbewegung. – „Wir rufen die Verantwortlichen der Konfliktparteien und der USA dazu auf, alles daran zu setzen, konstruktive und effektive Verhandlungen zur Wiederherstellung des Friedens in der Ukraine zu beschleunigen, um die Menschenleben in der Ukraine und Russland zu retten.“ (IPPNW) Mit diesem zivilgesellschaftlichen Appell ist die Organisation Ärztinnen und Ärzte zur Verhinderung eines Atomkriegs an die Öffentlichkeit getreten. Das Statement ist erkennbar von einer bürgerlichen Organisation verfasst. Aber es setzt Standards für Organisationen, die sich „Friedensbewegung“ nennen aus mehreren Gründen. Er wurde gemeinsam von der russischen und der ukrainischen Sektion der IPPNW unterschrieben. Bemerkenswert ist auch, dass in dem Aufruf auf die engen Verbindungen hingewiesen wird, die es zwischen der ukrainischen und der russischen Bevölkerung seit vielen Jahrzehnten gegeben hat.

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