USA weiten Krieg im Nahen Osten aus, UN warnt: „Jeder Mensch in Gaza hungert“

Von Andre Damon – 18. Januar 2024

Am Dienstag griff das US-Militär erneut völkerrechtswidrig den Jemen an – die dritte Serie von Bombardierungen in weniger als einer Woche. Die jüngsten Angriffe machen deutlich, dass die USA den Krieg auf den gesamten Nahen Osten ausweiten, wobei der Iran und seine Verbündeten die Hauptziele sind. Gleichzeitig geht der amerikanisch-israelische Völkermord in Gaza weiter.

Das US-Militär erklärte, sein Angriff am Dienstagmorgen habe sich gegen Raketenabschussbasen im Jemen gerichtet, von denen aus die pro-iranischen Huthi-Rebellen US-Kriegsschiffe angreifen, die logistische Unterstützung beim Völkermord in Gaza leisten. Bereits am Donnerstag und Freitag hatte es Luftangriffe gegeben.

Ebenfalls am Dienstag meldeten die USA, dass zwei Elitesoldaten der Navy SEALS letzten Donnerstag auf See vermisst wurden und als tot gelten. Sie befanden sich auf einer Mission mit dem Ziel, Waffen zu beschlagnahmen, die nach US-Angaben aus dem Iran an die Huthi-Rebellen geliefert wurden.

Die Eskalation des Kriegs vollzieht sich vor dem Hintergrund neuer und verzweifelter Warnungen vor der humanitären Katastrophe im Gazastreifen. Die Vereinten Nationen erklärten vor kurzem, dass jeder einzelne Mensch in Gaza hungert.

Das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte warnte in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht, dass die Bewohner von Gaza inzwischen 80 Prozent aller weltweit von Hungersnot oder einer Hungerkatastrophe bedrohten Menschen ausmachen. Verantwortlich dafür sind Israels systematischen Luftangriffe und die Blockade von Nahrung, Wasser, Medizin und Strom.

Im Bericht heißt es:

Derzeit leidet jeder einzelne Mensch in Gaza Hunger. Ein Viertel der Bevölkerung hungert und hat Schwierigkeiten, Nahrung und Trinkwasser zu finden, es droht eine Hungersnot. Schwangere Frauen erhalten keine ausreichende Ernährung und medizinische Versorgung, was ihr Leben in Gefahr bringt. Zudem sind alle Kinder unter fünf Jahren – insgesamt 335.000 – von schwerer Unterernährung bedroht, da das Risiko einer Hungersnot anhält und wächst. Eine ganze Generation ist nun in Gefahr, zu verkümmern.

Die UN warnten, Hunger und Unterernährung in der Kindheit „verursachen irreparable körperliche und kognitive Beeinträchtigungen [und] werden die Lernfähigkeit einer ganzen Generation mindern“.

Der UN-Bericht machte deutlich, dass Israel die Verantwortung für die humanitäre Katastrophe trägt:

Im Gazastreifen ist es nirgendwo sicher. Seit dem 9. Oktober hat Israel eine „vollständige Belagerung“ über den Gazastreifen verhängt und damit 2,3 Millionen Palästinenser von Wasser, Nahrung, Treibstoff, Medizin und medizinischer Versorgung abgeschnitten. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer 17 Jahre andauernden israelischen Blockade, die vor diesem Krieg dazu führte, dass die Hälfte der Bevölkerung unter Ernährungsunsicherheit litt und mehr als 80 Prozent auf humanitäre Hilfe angewiesen waren.

Zum Schluss heißt es: „Es ist beispiellos, eine ganze Zivilbevölkerung so schnell und so vollständig auszuhungern. Israel zerstört das Ernährungssystem des Gazastreifens und benutzt Nahrung als Waffe gegen die palästinensische Bevölkerung.“

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