US-Medien vertuschen israelische Kriegsverbrechen in Dschenin

Von Patrick Martin – 8. Juli 2023

Eine Gruppe von Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen hat am Mittwoch eine Erklärung veröffentlicht, in der sie die israelischen Militäroperationen in Dschenin und anderen Orten im Westjordanland verurteilt. Sie erklärt, dass diese Operationen „ungeheuerliche Verstöße gegen das Völkerrecht und die Normen für die Anwendung von Gewalt darstellen und möglicherweise ein Kriegsverbrechen sind.“ Die dreiköpfige Gruppe, die unter der Schirmherrschaft der UN-Menschenrechtskommission steht, wies auf eine Reihe von Aktionen des israelischen Militärs hin, die dazu geführt hätten, dass „die besetzte Bevölkerung getötet und schwer verletzt, ihre Häuser und Infrastruktur zerstört und Tausende willkürlich vertrieben wurden.“ Der zweitägige Angriff auf das große, halbpermanente Flüchtlingslager außerhalb von Dschenin mit 14.000 Bewohnern führte zu heftigen Kämpfen mit militanten Palästinensern und zur vorsätzlichen und weitreichenden Zerstörung der zivilen Infrastruktur, einschließlich der Wasser- und Stromversorgung und der Gesundheitseinrichtungen. Mindestens zwölf Palästinenser wurden getötet, darunter vier Jugendliche. Mehr als 100 Menschen wurden verletzt, und ein Viertel der Lagerbevölkerung war gezwungen zu fliehen. Augenzeugen, darunter auch Journalisten, berichteten über die Zerstörung von Häusern und größeren Gebäuden durch die israelische Armee, die 1.000 Soldaten – die meisten von ihnen aus Eliteeinheiten – in das dicht besiedelte Wohngebiet schickte. Dem UN-Gremium zufolge waren die Angriffe „die heftigsten im Westjordanland seit der Zerstörung des Lagers Dschenin im Jahr 2002.“ Dazu gehörten auch Luftangriffe, die ersten seit zwei Jahrzehnten. Das Gesundheitssystem war ein besonderes Ziel: Mehrfach wurde berichtet, dass Krankenwagen daran gehindert wurden, Verwundete zu evakuieren, und dass Armee-Trupps Tränengas in das Allgemeine Krankenhaus von Dschenin schossen. „Die Angriffe stellen eine kollektive Bestrafung der palästinensischen Bevölkerung dar, die in den Augen der israelischen Behörden als ,kollektive Sicherheitsbedrohung’ eingestuft wird“, so das UN-Gremium.

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