Niederlande: Streik an der Radboud-Universität Nijmegen gegen Genozid in Gaza

Von Daniel Woreck – 30. Mai 2024

„Wenn Studierende und Arbeiter sich zusammenschließen, sind sie wohl eine der stärksten Kräfte der Gesellschaft“ – Charlie, Student aus Nijmegen.

Inmitten der unermesslichen menschlichen Tragödie, die sich im Gazastreifen abspielt, haben Studierende und Fakultätsmitglieder der Radboud-Universität Nijmegen am 27. Mai die Arbeit niedergelegt. Die Universität gehört zu den größten der Niederlande.

Hunderte Studierende und auch Dozentinnen und Dozenten nahmen an dem Ausstand teil, trugen palästinensische Flaggen und Schilder und skandierten Slogans wie: „Free Palestine“, „Cut the ties“, „Disclose, boycott, and divest“ und: „From the river to the sea, Palestine will be free“.

Zuvor war es schon an den Universitäten von Amsterdam, Leiden, Utrecht, Groningen, Eindhoven und Maastricht zu Protestcamps und Kundgebungen gekommen. Nun forderten auch in Nijmegen Studierende und Fakultätsangehörige ein sofortiges Ende des Völkermords in Gaza. Sie beschuldigten die Universitätsleitung, durch ihre Verbindungen zu israelischen Einrichtungen und der Rüstungsindustrie direkt an der ethnischen Säuberung der Palästinenser beteiligt zu sein.

Die Mitglieder des Lehrkörpers der Radboud-Universität haben einen offenen Brief verfasst, um die Forderungen der Studierenden zu unterstützen. Der Brief, den mehr als 400 akademische Mitarbeiter unterzeichnet haben, solidarisiert sich politisch mit den Studierenden, die seit dem 13. Mai vor dem Maria-Montessori-Gebäude auf dem Campusgelände ein Protestcamp aufrechterhalten.

Auf der anderen Seite der Barrikade dieses regelrechten Klassenkampfs hat sich die niederländische herrschende Klasse unter dem kommissarischen Premierminister Mark Rutte konsequent auf die Seite des Netanjahu-Regimes gestellt, dessen Kriegsverbrechen gegen die Palästinenser sie als Akt der „Selbstverteidigung“ rechtfertigt. Die Studierenden und Lehrenden der Universität wissen sehr wohl, dass diese Terminologie einer angeblichen „Selbstverteidigung“ bloß ein politischer Blankoscheck für das faschistische Regime in Tel Aviv ist, um die „Endlösung“ der Palästinenser-Frage zu vollziehen.

[Hier weiterlesen]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.