„Lancet“-Studie: Lebenserwartung in Gaza durch israelischen Völkermord halbiert

Von Andre Damon – 2. Februar 2025

Die Lebenserwartung in Gaza ist laut einer Studie, die in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurde, im ersten Jahr des israelischen Völkermords in der belagerten Enklave um fast 50 Prozent gesunken.

Laut der Studie, die von dem Soziologieprofessor Michel Guillot von der School of Arts & Sciences der University of Pennsylvania geleitet wurde, ist die Lebenserwartung in Gaza um erschreckende 34,9 Jahre gesunken. Damit wurden die Fortschritte, die im Verlauf von mehr als einem Jahrhundert bei der Lebenserwartung gemacht wurden, in nur einem Jahr zunichte gemacht.

Die Lebenserwartung von Männern ist von 73,6 Jahren vor dem Krieg auf 35,6 Jahre gesunken – ein Rückgang von über 50 Prozent. Bei Frauen sank sie von 77,5 auf 47,5 Jahre.

Zum Vergleich: In Nigeria, dem Land mit der zuvor niedrigsten Lebenserwartung, liegt diese bei der Geburt bei 54,46 Jahren. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Lebenserwartung der Bevölkerung von Gaza heute geringer ist als in jedem anderen Land der Welt.

Diese Ergebnisse machen deutlich, dass Israel in Gaza keinen Krieg führt, sondern einen Völkermord betreibt. Es will kein militärisches Ziel erreichen, sondern so viele Palästinenser wie möglich töten und soviel von Gaza zerstören wie möglich, um das Gebiet ethnisch zu säubern, zu besiedeln und an „Großisrael“ anzugliedern.

Dieses Ziel verfolgt der israelische Staat seit der Nakba von 1948–49 und so ging er jahrzehntelang vor, auch bei der illegalen Besetzung der Palästinensergebiete 1967. Mit Unterstützung der Biden-Regierung in den USA hat die israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu im Oktober 2023 einen Völkermord in Gang gesetzt. Die Anschläge vom 7. Oktober nutze sie dabei als Vorwand.

Die Zahlen der jüngsten Lancet-Studie sind wahrscheinlich deutlich zu niedrig angesetzt, da sie jene Toten nicht berücksichtigt, die in den offiziellen staatlichen Statistiken nicht erfasst sind, und auch nicht die Todesfälle durch Israels Politik des vorsätzlichen Aushungerns, des Wasserentzugs und der Zerstörung der medizinischen Infrastruktur. Die Studie stützt sich auf Daten des Gesundheitsministeriums von Gaza, das von 45.936 direkt von israelischen Truppen ermordeten Palästinensern ausgeht.

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