US-Außenminister Rubio: Ukraine verliert und Verhandlungen sollen endgültig Frieden bringen

Von Peter F. Mayer – 2. Februar 2025

US-Außenminister Marco Rubio hat Megan Kelly ein langes Interview gegeben. Dabei fällt auf, dass Ukraine, aber auch Europa, nur mehr geringe Bedeutung für die USA haben, man konzentriert sich auf China. Zahlungen und Lieferungen an die Ukraine sind offenbar eingestellt.

In dem Interview, dessen Transkript in voller Länge auf der Webseite des US-Außenministeriums zu finden ist, macht Rubio einige allgemeine Bemerkungen, die die fundamentale Änderung der US-Politik beleuchten. Er wurde im Grunde gefragt, was mit „America first“ gemeint sei und was das „Was“ sei. Was unterscheidet die Politik, die Außenpolitik der Vereinigten Staaten unter Donald Trump von der Außenpolitik der Vereinigten Staaten, wie sie in den letzten Jahrzehnten praktiziert wurde?

„Die Welt hat schon immer so funktioniert, dass die Chinesen das tun, was im besten Interesse Chinas ist, die Russen das tun, was im besten Interesse Russlands ist. Die Chilenen werden das tun, was im besten Interesse Chiles ist, und die Vereinigten Staaten müssen das tun, was im besten Interesse der Vereinigten Staaten ist. Wo unsere Interessen übereinstimmen, entstehen Partnerschaften und Allianzen. Wo unsere Interessen nicht übereinstimmen, ist es die Aufgabe der Diplomatie, Konflikte zu verhindern und gleichzeitig unsere nationalen Interessen zu fördern und zu verstehen, dass sie ihre Interessen fördern werden. Und das ist verloren gegangen. Und ich denke, das ging am Ende des Kalten Krieges verloren, weil wir die einzige Macht auf der Welt waren. Und so übernehmen wir in vielen Fällen die Verantwortung, eine Art Weltregierung zu werden, und versuchen, jedes Problem zu lösen. Und es geschehen schreckliche Dinge auf der Welt. Es gibt Dinge, die schrecklich sind und sich direkt auf unsere nationalen Interessen auswirken, und wir müssen diese wieder priorisieren. Es ist also nicht normal, dass die Welt einfach eine unipolare Macht hat, die keine Anomalie war. “

Rubio konzediert also das Ende der unipolaren Welt und einen Übergang zur multipolaren, wie es durch das Stärkerwerden von Zusammenschlüssen wie BRICS+ zum Ausdruck kommt. Dieser Kommentar klingt fast wie das Requiem für den unipolaren Moment. Es ist das Ende. Es ist das formelle Ende, wenn man so will, der von amerikanischen Regierungen nach 1991 verfolgten Außenpolitik der Globalisierung.

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