Das Irak-Problem der USA

Von Thomas Röper – 29. Januar 2024

Der Irak fordert den Abzug der US-Truppen aus seinem Land. Das würde die illegale Besetzung von Teilen Syriens durch US-Truppen gefährden und den Stand der USA im Nahen Osten generell schwächen.

Für die USA war und ist die Kontrolle über den Nahen Osten eine Priorität ihrer Außenpolitik. Auch wenn die USA nicht mehr auf arabisches Öl angewiesen sind, weil sie dank Fracking inzwischen selbst zum Exporteur von Öl und Gas geworden sind, ändert das jedoch nichts daran, dass der Nahe Osten eine geopolitisch wichtige Region ist, die die USA dominieren wollen, denn so können sie Einfluss darauf nehmen, wohin diese Länder ihr Öl liefern und in welcher Währung sie es verkaufen, wobei die USA zur Erhaltung ihrer Dominanz natürlich wollen, dass dazu der US-Dollar benutzt wird.

Allerdings haben wir in den letzten zwei Jahren gesehen, dass vor allem Saudi-Arabien sich von den USA nicht mehr dominieren lassen möchte. Trotz betteln und drohen aus Washington haben die Saudis ihre Ölförderung nicht erhöht, der Empfang von Joe Biden in Saudi-Arabien war recht kühl und vor allem haben die Saudis trotz allen Protestes aus Washington eine Annäherung an den Iran begonnen. Und auch die US-Bombardierungen des Jemen finden ohne saudische Unterstützung statt.

Kurz gesagt bedeutet das, dass der Einfluss der USA in der Region schon länger abnimmt.

Nun hat der brutale Krieg, den Israel in Gaza führt, die Position der USA in der Region weiter geschwächt, weil den muslimischen Regierungen der Region von der Türkei über arabische Länder bis zum Iran die bedingungslose Unterstützung der USA für den faktischen Völkermord, den Israel an den Palästinensern begeht, ganz und gar nicht gefällt. Als die USA angefangen haben, den Jemen zu bombardieren, weil der mit Israel in Verbindung stehende Handelsschiffe angreift, hat das fast kein einziger Staat der Region unterstützt.

Aber es gibt noch ein weiteres Problem für die USA in der Region, denn die palästinensischen Kräfte haben beste Verbindungen zum Iran, der auch mit den jemenitischen Huthis verbündet ist. Nach dem Beginn des Krieges in Gaza hat die Zahl von Raketen- und Drohnenangriffen auf US-Basen im Irak und in Syrien stark zugenommen. Ob die dem Iran nahestehenden Kräfte bei diesen Angriffen vom Iran direkt unterstützt werden, oder ob sie auf eigene Faust handeln, ist nebensächlich. Fakt ist, dass die USA in der Region weiter unter Druck geraten.

Der Irak fordert den Abzug der US-Truppen

Die US-Truppen, die unter dem Vorwand, den IS zu bekämpfen, weiterhin im Irak stationiert sind, waren der irakischen Regierung schon lange ein Dorn im Auge. Vor dem Hintergrund der Eskalation in Gaza haben die Forderungen aus dem Irak, die US-Truppen sollten das Land verlassen, weiter zugenommen.

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