Von Thomas Röper – 29. Mai 2024
Zum zweiten Mal innerhalb von sieben Tagen hat die Ukraine eine strategische Anlage der russischen Nuklearstreitkräfte mit einer Drohne angegriffen. Solche Angriffe können gemäß der russischen Doktrin einen Atomschlag auslösen. Will Selensky den Atomkrieg und warum stoppen die USA ihn nicht?
Vor einer Woche hat die Ukraine einen Drohnenangriff auf die Radarstation Armawir in der südwestrussischen Region Krasnodar am Schwarzen Meer durchgeführt und offenbar das Radar beschädigt. Armawir ist nicht irgendein Radarsystem, sondern ein wichtiger Teil des russischen Frühwarnsystems zur Erkennung von Angriffen mit Interkontinentalraketen und damit Teil der strategischen Nuklearstreitkräfte Russlands.
Heute, genau eine Woche später, gab es wieder einen Drohnenangriff, allerdings hat die russische Luftabwehr die Drohne abgeschossen, wie der Gouverneur der Region auf Telegram mitgeteilt hat.
Das Radar in Armawir ist zusammen mit anderen derartigen Einrichtungen eine Säule, auf der die strategische Sicherheit Russlands ruht. Die Beschädigung des Radars hat für Russland wahrscheinlich zumindest vorübergehend einen „blinden Fleck“ in seiner nuklearen Abwehr geschaffen. Laut der russischen Nukleardoktrin kommen wir mit solchen Angriffen in die Nähe eines Atomkrieges, denn Angriffe, die die russische Fähigkeiten zur nuklearen Abschreckung einschränken, könnten ein Grund für einen russischen Nuklearschlag sein, da die nukleare Abschreckung ein wichtiger Teil der nationalen Sicherheit Russlands darstellt.