Welches Signal Russland dem Westen mit dem Manöver seiner Atomstreitkräfte schickt

Von Thomas Röper – 25. Mai 2024

Russland hat vor einigen Tagen ein unangekündigtes Manöver seine taktischen Atomstreitkräfte begonnen. Das Manöver, bei dem scharfe Atomwaffen auf die Trägersysteme montiert werden, ist ein klares Signal an den Westen sein, das man in Verbindung mit dem NATO-Manöver Steadfast Defender sehen muss.

Ich habe schon im März darauf hingewiesen, dass die Lage ab dem 20. Mai brenzlig werden könnte. Der Grund ist das NATO-Manöver Steadfast Defender, das aus vier Teil-Manövern besteht, von denen drei Ende Mai ihren Höhepunkt erreichen, wenn zehntausende NATO-Soldaten ins Baltikum, nach Polen und nach Rumänien verlegt werden. Dabei handelt es sich um die Teil-Manöver Grand Center (21. April bis 26. Mai), bei dem Truppen nach Polen und ins Baltikum verlegt werden, um Grand South (7. bis 24. Mai), bei dem Truppen nach Ungarn und Rumänien verlegt werden, und um Grand Quadriga (15. bis 30. Mai), bei dem Truppen ins Baltikum verlegt werden. Damit sind jetzt große Truppenverbände der NATO entlang den Grenzen der Ukraine, Weißrusslands und Russlands massiert, die theoretisch schnell in die Ukraine einrücken könnten und gleichzeitig als Warnung an den Grenzen Russlands und Weißrusslands stehen würden.

Das ist vor allem vor dem Hintergrund der vom französischen Präsidenten Macron ins Spiel gebrachten möglichen Entsendung von europäischen Truppen in die Ukraine interessant, denn Ende Mai ist eine große und einsatzbereite Streitmacht der NATO-Staaten in guten Startpositionen für einen Einsatz in der Ukraine, wobei die restlichen Truppenverbände entlang der Grenzen Russlands und Weißrusslands eine deutliche Warnung an Russland wären, in der Ukraine nicht gegen Truppen aus europäischen Länder vorzugehen.

Russland hat vor knapp zwei Wochen ein unangekündigtes Manöver seiner taktischen Atomstreitkräfte angekündigt. Als Grund wurden sowohl Macrons Äußerungen über eine mögliche Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine, als auch die Aussage des britischen Außenministers Cameron angeführt, die Ukraine könne mit aus Großbritannien gelieferten Waffen auch Ziele auf russischem Gebiet angreifen.

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