Von Dmitri Suslow (eingeleitet und übersetzt von Thomas Röper) – 23. Juli 2024
Russische Experten sind skeptisch, was die atomare Rüstungskontrolle angeht. Ein wichtiger russischer Experte hat nun erklärt, man müsse sich auf eine Ära ohne Abrüstungsverträge einstellen, weil die USA Verhandlungen zu akzeptablen Bedingungen ablehnen.
Einst gab es drei wichtige Abrüstungsverträge zwischen Russland und den USA. Die USA haben zwei der Verträge, den ABM-Vertrag über das Verbot einer Raketenabwehr und den INF-Vertrag über das Verbot von landgestützten Kurz- und Mittelstreckenraketen, einseitig gekündigt. Den dritten Vertrag, den NEW START-Vertrag über die Begrenzung strategischer Atomwaffen, wollte Präsident Trump auslaufen lassen, aber die Biden-Administration hat ihn nach ihrer Amtsübernahme zunächst im letzten Moment verlängert. Allerdings hat das den Vertrag nicht gerettet, denn die USA haben anschließend vertragswidrig die im Vertrag vorgesehenen Kontrollinstrumente verweigert, weshalb der Vertrag im Grunde wertlos geworden ist. Mehr Informationen über die früheren Abrüstungsverträge finden Sie hier.
Die US-Regierung will zwar anscheinend über eine Verlängerung oder Erneuerung des NEW START-Vertrages verhandeln, aber Russland sieht darin keinen Sinn, solange nicht generell über die strategische Sicherheit und eine Verbesserung der russisch-amerikanischen Beziehungen verhandelt wird, was die US-Regierung ablehnt.
Ein einflussreicher russischer Experte hat sich nun gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS geäußert und ich habe den TASS-Artikel über seine Einschätzungen übersetzt.