Nach Massaker in Gaza mit 115 Toten: US-Imperialismus verteidigt Israel

Von Jordan Shilton – 4. März 2024

Am Freitag stieg die Zahl der Todesopfer durch Israels Massaker an hilfesuchenden palästinensischen Zivilisten in Gaza-Stadt auf 115 an, als drei weiteren Leichen geborgen wurden. Hinzu kommen mindestens 760 Verwundete. Trotz dieser schrecklichen Zurschaustellung sadistischer Gewalt durch die israelische Armee (Israel Defence Forces, IDF) unterstützt der US-Imperialismus weiter das israelische Regime und dessen Völkermord in Gaza.

Das Massengemetzel ereignete sich am frühen Donnerstagmorgen am Nabulsi-Kreisverkehr in Gaza-Stadt, das durch die Angriffe Israels bereits weitgehend dem Erdboden gleichgemacht wurde. Um etwa 4:30 Uhr morgens traf in der Stadt ein Lastwagenkonvoi mit Hilfsgütern ein, woraufhin es zu einer großen Ansammlung von Menschen kam, die Mehl und Konserven erhalten wollten. In Gaza-Stadt und den umliegenden Gebieten im Norden des Gazastreifens sitzen immer noch Hunderttausende von Einwohnern fest, die seit Wochen keine Hilfslieferungen mehr erhalten haben. Viele waren und sind gezwungen, sich von Gras und Tierfutter zu ernähren. Ein Viertel der Bevölkerung des Gazastreifens ist vom Hungertod bedroht und die Wasserversorgung ist bereits im Dezember auf sieben Prozent des Niveaus von vor dem 7. Oktober gesunken.

Augenzeugenberichte und Aussagen von Ärzten aus örtlichen Krankenhäusern lassen keinen Zweifel daran, dass die israelischen Soldaten geschossen haben, um so viele Zivilisten wie möglich zu töten. Der Al-Jazeera-Reporter Ismail al-Ghoul, der vom Ort des Geschehens berichtete, erklärte: „Nachdem sie das Feuer eröffnet hatten, rückten israelische Panzer vor und überfuhren viele der Toten und Verletzten.“

Laut Dr. Mohammed Salha, dem geschäftsführenden Direktor des al-Awda-Krankenhauses, wurden 176 Verletzte in seine Einrichtung gebracht, von denen 142 Schusswunden aufwiesen. Ein Team der UN berichtete nach einem Besuch im al-Shifa-Krankenhaus von „einer großen Zahl von Schusswunden“ unter den Patienten. Laut anderen Quellen starb die Mehrheit der Toten an Schüssen in den Oberkörper oder Kopf. Die Übrigen wurden in der darauf folgenden Massenpanik erdrückt.

Dass sich Israels Version der Ereignisse im Verlauf des Donnerstags mehrfach wesentlich veränderte, ist ein klares Zeichen dafür, dass etwas vertuscht werden soll. Die Behörden behaupteten zunächst, unter den Palästinensern sei eine Massenpanik ausgebrochen, als sie versuchten, an die Lebensmittel zu kommen. Als sich jedoch nicht mehr leugnen ließ, dass israelische Soldaten wahllos das Feuer eröffnet hatten, behaupteten Sprecher der israelischen Armee, die Soldaten hätten sich von dem „Mob“ bedroht gefühlt. Die zynischste Rechtfertigung kam von Admiral Daniel Hagari, der gegenüber der Presse erklärte: „Es gab keinen Angriff der IDF auf den Hilfskonvoi. Im Gegenteil haben die IDF eine humanitäre Hilfsoperation durchgeführt, um den Korridor für die humanitäre Hilfe zu sichern und es dem Konvoi zu ermöglichen, den Verteilpunkt zu erreichen, sodass die humanitäre Hilfe die bedürftige Zivilbevölkerung im Norden des Gazastreifens erreichen konnte.“

Die israelischen Regierungsvertreter lügen deshalb so dreist, weil sie weiterhin die Unterstützung ihres wichtigsten Geldgebers genießen, des US-Imperialismus. Das Weiße Haus erklärte zwar heuchlerisch, die Ereignisse am Donnerstag seien „außerordentlich besorgniserregend“, doch in Wirklichkeit wurden die Palästinenser wahrscheinlich mit Waffen massakriert, die von den USA geliefert wurden.

Bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats am Donnerstagabend blockierten die USA den Entwurf einer von Algerien vorbereiteten Erklärung, die „tiefe Besorgnis“ über die Todesopfer, „die israelischem Beschuss zum Opfer fielen“, zum Ausdruck brachte. Laut dem palästinensischen UN-Botschafter Riyad Mansour wären 14 der 15 Mitglieder des Sicherheitsrats bereit gewesen, die Erklärung zu unterstützen. Gegenüber der Presse erklärte der stellvertretende US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Robert Wood, anschließend: „Das Problem ist, dass wir hier noch nicht alle Fakten kennen.“

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