Laut US-Geheimdiensten hat Putin den Mord an Nawalny „nicht angeordnet“

Von Andrea Peters – 7. Mai 2024

US-Geheimdienste glauben nicht, dass Wladimir Putin den Mord an dem russischen Oppositionellen Alexei Nawalny angeordnet habe. Das geht aus einem Wall-Street-Journal-Bericht von Ende April hervor.

Der Bericht des WSJ stützt sich auf Enthüllungen, die von anonymen Quellen innerhalb der CIA, dem Büro des Direktors der Nationalen Geheimdienste und dem US-Außenministerium stammen. Diese Quellen halten die Berichte über Nawalnys Tod am 16. Februar in einem Gefängnis in der Arktis offenbar für glaubhaft.

Das WSJ schreibt: „Die Einschätzung der USA basiert auf einer Reihe von Informationen, darunter vertraulichen Geheimdienstdaten, und einer Analyse öffentlich bekannter Tatsachen wie das Timing von Nawalnys Tod und wie er Putins Wiederwahl überschattet hat.“

Tatsächlich hat bisher nicht der Kreml am meisten vom Tod des Oppositionellen profitiert, sondern seine rechten Kritiker, das Weiße Haus und die Nato. Sie alle gaben sofort Moskau die Schuld an Nawalnys Tod und nutzten ihn, um Stimmung gegen Russland zu schüren. Inzwischen hatte der Krieg gegen Russland in der Ukraine nur zu gescheiterten „Gegenoffensiven“, massiven Opferzahlen und wachsender Abscheu gegenüber Gewalt in der Bevölkerung auf beiden Seiten des Atlantiks geführt. Deshalb nutzten die US-Regierung und ihre Verbündeten Nawalnys Tod im Winter, um ihrem Kampf für „Demokratie“ in Russland neues Leben einzuhauchen.

Seither konzentrieren sie sich darauf, Nawalnys Witwe Julia Nawalnaja zu seiner politischen Erbin hochzustilisieren. Das Magazin Time nahm sie in seine erst vor kurzem veröffentlichte Liste der 100 einflussreichsten Personen des Jahres 2024 auf. Der Werbetext zu ihrer Person stammte von US-Vizepräsidentin Kamala Harris. In Deutschland zeichneten die Deutsche Welle und der renommierte Ludwig-Erhard-Gipfel Nawalnaja kürzlich mit ihrem jährlichen „Freiheits“-Preis aus.

Weder das Weiße Haus noch die vom Wall Street Journal zitierten Behörden haben sich zu den Enthüllungen geäußert. Die New York Times und die Washington Post, die beide für die anti-russische Propaganda der Massenmedien eine führende Rolle spielen, unterschlugen die Nachricht und berichteten nicht darüber. Politische Kommentatoren in Europa taten sie ab. Slawomir Debski, Direktor des staatlich finanzierten polnischen Instituts für Internationale Angelegenheiten, erklärte: „Putin war persönlich an seinem [Nawalnys] Schicksal beteiligt, also ist die Wahrscheinlichkeit für einen derart unbeabsichtigten Tod sehr gering.“

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