Das russische Fernsehen zeigt bisher geheime Filmaufnahmen aus dem 2. Weltkrieg

Von Thomas Röper – 2. Mai 2023

Im Westen wird die Geschichte des Zweiten Weltkrieges zunehmend umgeschrieben, wogegen sich Russland mit der Veröffentlichung zuvor geheimer Dokumente und Filmaufnahmen aus der Zeit zur Wehr setzt. … Jedes Land (außer Deutschland) erzählt seine Geschichte des Zweiten Weltkriegs gerne so, dass es selbst möglichst gut darin aussieht. Dass der Westen Hitler freie Hand im Sudetenland gegeben hat, wird im Westen als „Münchner Abkommen“ bezeichnet, in Russland – wo die Sowjetunion gegen das Abkommen war – wird das als „Münchner Verschwörung“ bezeichnet. Und dass Polen sich bei der Gelegenheit mit Hitlers persönlicher Einwilligung selbst einen Teil der Tschechei, nämlich das Teschener Industriegebiet, genommen hat, wird im Westen, wo Polen auf die Rolle des Opfers von Nazi-Deutschland reduziert wird, verschämt verschwiegen. Dass US-Firmen Hitlers Völkermord und Krieg erst möglich gemacht haben, indem sie (wie zum Beispiel Ford) die Nazis finanziert haben und so zu Hitlers Machtübernahme beigetragen haben, wird im Westen auch gerne verschwiegen. Auch die Tatsache, dass IBM den Nazis die Technologie zur Erfassung von Juden und anderen „Untermenschen“ geliefert hat, sucht man in westlichen Geschichtsbüchern vergeblich. Gleiches gilt für die Rolle von Rockefeller, der Deutschland während des Krieges weiter mit Öl beliefert hat. Die Liste ließe sich fortführen, ich wollte nur Beispiele nennen. In Russland wird über all das berichtet … Seit die Zeitzeugen, die dagegen protestieren könnten, „ausgestorben“ sind, wird es im Westen inzwischen so dargestellt, als hätten die USA Nazi-Deutschland besiegt und die Rolle der Ostfront, die damals das größte militärische Problem der Nazis war, gerät in den Hintergrund. Inzwischen gehen die Geschichtsverdreher im Westen sogar so weit, zu suggerieren, die Sowjetunion habe den Zweiten Weltkrieg quasi zusammen mit den Nazis begonnen. Der Gipfel der Geschichtsfälschung war für mich bisher im Januar 2020 erreicht, als der Spiegel und einige US-Botschaften in Europa zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz behaupteten, US-Truppen hätten das KZ befreit. Das glauben Sie nicht? Lesen Sie es hier mit den Quellen nach. Natürlich ist auch Russland nicht immun dagegen, seine eigene Rolle in der Geschichte schön darzustellen, so wird das Nürnberger Kriegsverbrechertribunal, an dem die Sowjetunion teilgenommen hat, in Russland zum Beispiel nicht dafür kritisiert, dass es leider tatsächlich zum Teil Siegerjustiz war, weil es die Kriegsverbrechen der Westmächte nicht abgeurteilt hat. Die Bombardierung von zivilen Zielen war auch nach damaligem internationalem Kriegsrecht ein Kriegsverbrechen, und die Alliierten haben mit ihren Bombern schließlich fast jede deutsche Stadt dem Erdboden gleichgemacht und auch nie verheimlicht, dass sie dabei ganz bewusst Frauen und Kinder und nicht etwa militärische Ziele bombardiert haben, um – wie sie ganz offiziell erklärten – die Moral der „deutschen Heimatfront“ zu brechen. Am Sonntag ist das russische Fernsehen in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick wieder auf das Thema Zweiter Weltkrieg zu sprechen gekommen und hat ein weiteres Thema angesprochen, das im Westen verschämt verschwiegen wird. Es war nämlich keineswegs so, dass Deutschland alleine gegen die Sowjetunion gekämpft hat. Neben Italien, Ungarn, Rumänien und anderen Staaten, die offiziell auf deutscher Seite gekämpft haben, haben sich aus ganz Europa (Frankreich, Niederlande, Dänemark, Norwegen und so weiter) Freiwillige gemeldet, aus denen ganze Divisionen aufgestellt wurden, die gegen die Sowjetunion gekämpft haben. Darum ging es in dem Beitrag, der am Sonntag in Russland gezeigt wurde und den ich übersetzt habe. Nebenbei zeigt der Beitrag erneut, dass man die Sowjetunion – entgegen den Behauptungen der westlichen Propaganda, „Putins Russland“ würde die Sowjetunion idealisieren – in Russland heute durchaus kritisiert, in diesem Fall dafür, das Material, um das in dem Beitrag geht, nach dem Krieg aus politischen Gründen unter Verschluss gehalten zu haben.

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