Von Thomas Röper – 27. April 2022
Gazprom hat am Mittwoch den Gashahn für Polen und Bulgarien zugedreht. Die westlichen Medien reden von „Erpressung“, aber wie wird in Russland darüber berichtet? – Nachdem westliche Länder etwa 300 Milliarden Dollar russischer Devisenreserven eingefroren haben, traut Russland den westlichen Banken nicht mehr und daher hat Putin angeordnet, dass russisches Gas ab April auf Konten der Gazprombank in Russland überwiesen werden muss. Um den Rubel zu stützen, muss dieses Geld dann in Rubel getauscht werden. Entgegen dem, was Medien behaupten, kann die Überweisung auf das russische Konto also in Euro oder Dollar erfolgen. Da die Konvertierung dann aber von der russischen Zentralbank durchgeführt wird, gibt es Stimmen im Westen, die darin eine Umgehung der Sanktionen gegen die russische Zentralbank sehen, weshalb sich einige Länder weigern, russisches Gas auf diese Weise zu bezahlen. Polen und Bulgarien haben daher Ende April ihre Gasrechnung wie bisher in Dollar auf Konten in Europa überwiesen. Gazprom hat das Geld jedoch zurücküberwiesen, weil das Gas nicht gemäß der neuen Richtlinie bezahlt wurde, und den beiden Ländern den Gashahn zugedreht. Wie die westlichen Medien darüber berichten, dürfte bekannt sein, daher zeige ich hier, wie das russische Fernsehen am Mittwoch in den Abendnachrichten darüber berichtet hat.