Von Peter Schwarz – 16. August 2024
Der Sprengstoffanschlag, der am 26. September 2022 die Gaspipeline Nord Stream auf dem Boden der Ostsee zerstörte, wurde von Ukrainern mit Unterstützung höchster staatlicher und militärischer Stellen verübt. Das berichtete das Wall Street Journal am 14. August unter Berufung auf mehrere namentlich nicht genannte Quellen im ukrainischen Militärapparat.
Laut dem Bericht des WSJ hat Präsident Wolodymyr Selenskyj persönlich den Anschlag genehmigt. Auf Drängen der amerikanischen CIA habe er aber einen Rückzug gemacht und den Abbruch der Aktion angeordnet. Der mittlerweile abgesetzte Oberkommandierende der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, habe die Anordnung ignoriert und den Anschlag zu Ende geführt.
Der Bericht des WSJ erschien einen Tag, nachdem deutsche Zeitungen berichtet hatten, dass der deutsche Generalbundesanwalt Jens Rommel bereits im Juni einen Haftbefehl gegen einen Tatverdächtigen erwirkt habe. Der ukrainische Tauchlehrer Wolodymyr Z., der als Tiefseetaucher ausgebildet ist, soll Mitglied der sechsköpfigen Crew gewesen sein, die im September 2022 die Segeljacht „Andromeda“ mietete und nach Ansicht der Ermittler die Sprengladungen installierte und zur Explosion brachte.
Obwohl der Europäische Haftbefehl noch im Juni an die Behörden Polens übermittelt wurde, wo Wolodymyr Z. inzwischen offiziell wohnte, unternahmen diese nichts und ließen ihn in die Ukraine ausreisen. Er wurde offenbar gewarnt.