Der Westen ist zum Ostblock geworden: USA verweigern Scott Ritter Ausreise

Von Thomas Röper – 4. Juni 2024

Ein wichtiger Teil der westlichen Propaganda im Kalten Krieg war, dass die Staaten Osteuropas die Reisefreiheit ihrer Bürger eingeschränkt und Regimekritikern die Teilnahme an internationalen Veranstaltungen verhindert haben. Das Ausreiseverbot der USA für Scott Ritter zeigt, dass im angeblich freien Westen heute derartige Verhältnisse herrschen.

Die US-Regierung hat Scott Ritter, einen ehemaligen Marinesoldaten, UN-Waffeninspektor und Kritiker der Politik der US-Regierung, am 3. April die Ausreise aus den USA untersagt und seinen Reisepass eingezogen, als Ritter zum Petersburger Wirtschaftsforum nach Russland reisen wollte. Ritter teilte russischen Medien mit, dass das US-Außenministerium seinen Reisepass beschlagnahmt habe. Er sei aus dem Flugzeug gezerrt und seine Dokumente seien beschlagnahmt worden. RT-DE zitiert seine Aussagen wie folgt:

„Ich war an Bord des Flugzeugs. Drei [Polizei-]Beamte zogen mich zur Seite. Sie nahmen meinen Reisepass mit. Als ich sie nach dem Grund fragte, sagten sie ‚Anweisung des Außenministeriums‘. Sie hatten keine weiteren Informationen für mich. Sie zogen meine Taschen aus dem Flugzeug und eskortierten mich dann aus dem Flughafen. Meinen Pass haben sie einbehalten.“

Da Ritter die Politik der Biden-Regierung und des kollektiven Westens kritisiert und dabei vor allem über die westliche Politik gegenüber Russland und der Ukraine deutliche Worte findet, kann man dieses Verhalten mit dem vergleichen, was der Westen im Kalten Krieg den Staaten Osteuropas vorgeworfen hat, nämlich die Unterdrückung von Dissidenten und ihnen die Ausreise zu verweigern, wenn sie zu internationalen Veranstaltungen beim politischen Gegner reisen wollten.

Während man das seinerzeit ständig in den Nachrichten gehört hat und es heute einen festen Platz in den Geschichtsbüchern der Staaten des Westens einnimmt, verschweigen die westlichen Medien heute, was im angeblich so freien Westen vor sich geht. Das faktische Ausreiseverbot für den Dissidenten Ritter verschweigen die westlichen Mainstream-Medien, im Gegensatz zu russischen Medien, weitgehend.

Der ehemalige US- Geheimdienstoffizier und UN-Inspektor Scott Ritter erklärte gegenüber russischen Medien, er werde sich wegen der Beschlagnahmung seines Reisepasses an die US-Regierung wenden. Die russische Nachrichtenagentur TASS zitiert ihn wie folgt:

„Mein Pass wurde mir noch nicht zurückgegeben. <…> Ich werde mich mit der US-Regierung in Verbindung setzen und darauf bestehen, dass mein Pass zurückgegeben wird.“

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