Die Gasknappheit in Europa dürfte sich verschärfen

Von Thomas Röper – 27. Januar 2024

Die Gasknappheit in der EU dürfte sich verschärfen, denn die USA haben den Bau neuer LNG-Terminals gestoppt, die Flüssiggas nach Europa liefern sollten, und die Ukraine will ihren Gastransitvertrag Ende 2024 auslaufen lassen.

Die Meldung hat in deutschen Medien nicht viele Schlagzeilen gemacht, aber sie war für die Branche ein Alarmsignal. Am Freitag gab das Weiße Haus bekannt, dass die US-Regierung alle neuen Entscheidungen über LNG-Exporte so lange aussetzen werde, bis das Energieministerium neue Kriterien für Genehmigungen vorlegt.

Der Hintergrund ist, dass der Export von LNG in den USA stark angestiegen ist, die USA sind inzwischen der größte LNG-Exporteur der Welt. Um die Nachfrage zu decken, müssen neue LNG-Terminals gebaut werden und diese Baumaßnahmen sind damit erst einmal gestoppt.

Die USA als zuverlässiger Gaslieferant?

Da die EU beschlossen hat, sich vom billigen russischen Gas zu trennen und lieber das teurere US-Frackinggas zu kaufen, das als Flüssiggas (LNG) nach Europa transportiert wird, dürften die Gaspreise in Europa dadurch weiter steigen, denn die EU hat auf steigende Lieferungen aus den USA gesetzt, um die angebliche Abhängigkeit vom bösen russischen Gas zu beenden. Allerdings hat es mit den Lieferungen aus Russland in über 50 Jahren nie Probleme gegeben, mit den angeblich so zuverlässigen USA beginnen die Probleme schon jetzt.

Das Handelsblatt schreibt über die Auswirkungen:

„Sefe, einer der großen Gasimporteure Deutschlands, sieht die Ankündigung kritisch: „Das von der US-Regierung einseitig beschlossene Moratorium betrifft uns als Unternehmen und generell die Stabilität und Versorgungssicherheit der europäischen Energiemärkte. Wir werden nun gemeinsam mit unseren Partnern in den USA die Folgen einer solchen Entscheidung bewerten“, hieß es bei Sefe.“

LNG ist teuer und schmutzig

Besonders heikel ist die Entscheidung aus Washington aber noch aus einem anderen Grund, denn die EU-Kommission und Bundesregierung – und vor allem die Grünen – erzählen uns ständig, dass die Reduzierung von Treibhausgasen angeblich oberste Priorität hat, weil die Welt sonst wegen des angeblich menschengemachten Klimawandels untergeht.

Das Weiße Haus hat die Entscheidung mit einer eigenen Analyse begründet, in der es heißt, wenn alle geplanten LNG-Projekte ungebremst weiterlaufen, würden 3,2 Milliarden Tonnen Treibhausgase zusätzlich freigesetzt. Das wäre mehr, als die gesamte EU in einem Jahr ausstößt.

Und dieses LNG aus den USA präsentieren uns die Klimabewegten in Berlin und Brüssel als Alternative zum viel saubereren russischen Pipelinegas!

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