Verhaftungen in Riga für den Kampf um das Gedenken an das Kriegsende

Von Thomas Röper – 14. Mai 2022

In Riga ist ein Streit um ein Denkmal für die russischen Soldaten entbrannt, die Riga von den Nazis befreit haben. Das Denkmal, das auch als Denkmal für das Kriegsende steht, soll nun trotz massiver Proteste abgerissen werden. – In Riga gibt es ein großes Denkmal für die russischen Soldaten, die Riga befreit haben. Da das Denkmal auch als Symbol des Kriegsendes gilt und dort am Jahrestag der deutschen Kapitulation jedes Jahr Blumen niedergelegt werden, gab es in diesem Jahr Streit. Die Stadtreinigung hat die Blumenberge am nächsten Morgen mit Baggern entfernen lassen. Als daraufhin erneut Blumen dort abgelegt wurden, hat das lettische Parlament in aller Eile den Teil des russisch-lettischen Abkommens gekündigt, in dem der Schutz von Gedenkstätten geregelt ist. Die Stadt Riga unmittelbar danach den Abriss des Denkmals beschlossen. Bei den Protesten gegen diese Entscheidung wurden Menschen regelrecht wahllos verhaftet, sogar eine Abgeordnete des Europaparlamentes hat es erwischt. Und während pro-ukrainische Demonstranten ungestraft Nazi-Symbole ukrainischer Bataillone zeigen durften, reichte das Mitführen einer russischen Fahne aus, um verhaftet zu werden und ein Strafverfahren zu bekommen. In Riga, wo bis heute die Veteranen der SS-Divisionen ihren Jahrestag in SS-Uniformen begehen dürfen, ist das nicht einmal verwunderlich. Allerdings macht der Streit um das Denkmal und die aktuelle Eskalation in Russland Schlagzeilen und das russische Fernsehen berichtet täglich darüber. Ich habe einen Bericht des russischen Fernsehens von Freitagabend übersetzt.

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