Von Thomas Röper – 18. Juni 2024
Die USA haben die Moskauer Börse sanktioniert, aber dem Rubel hat es nicht geschadet, vielleicht stärkt der Schritt den Rubel sogar. Dafür dürften europäische Firmen Probleme bekommen.
Am 12. Juni verhängten die USA Sanktionen gegen die Moskauer Börse. Daraufhin hat die Börse den Handel mit US-Dollar und Euro eingestellt. In diesem Artikel möchte ich erläutern, wie Finanztransaktionen in US-Dollar und Euro jetzt in Russland abgewickelt werden, und was das für Firmen in der EU bedeuten dürfte. […]
Die USA versuchen weiterhin verzweifelt, Sanktionen gegen Russland zu verhängen, um der russischen Wirtschaft zu schaden. Bisher war nur der gegenteilige Effekt zu beobachten, denn nach Angaben des russischen Föderalen Statistischen Dienstes wuchs 2023 die russische Wirtschaft um 3,6 Prozent und die Realeinkommen der Russen um 5,4 Prozent.
Nun hat Washington die Moskauer Börse als neues „Sanktionsopfer“ auserkoren. An dieser Börse ist es nun unmöglich, Geschäfte in US-Dollar und Euro abzuwickeln.
Die russische Zentralbank hat versprochen, dass es weiterhin möglich sein wird, über russische Banken Devisen zu kaufen und zu verkaufen. Der Handel wird jedoch auf dem außerbörslichen Markt stattfinden.
Die Zentralbank verfügt über Instrumente zur Bestimmung des US-Dollar- und Euro-Wechselkurses, darunter Banktransaktionen. Tatsache ist, dass die russischen Finanzinstitute einen solchen Schritt der USA seit langem vorausgesehen und deshalb bereits im Oktober 2022 einen „Plan B“ für die erfolgreiche operative Bewältigung solcher Probleme entwickelt haben.
Kyle Schostak, Direktor der US-Investmentgesellschaft Navigate Principal Investors, teilt diese Ansicht. Seiner Meinung nach werden die Sanktionen den Rubel langfristig sogar stärken ..