Teheran warnt vor „massiver und harter“ Reaktion, falls Israel den Iran erneut bombardiert

Von Alex Lantier – 18. April 2024

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi warnte am Mittwoch bei einer Militärparade im Hinblick auf die israelischen Drohungen, Ziele im Iran anzugreifen, dass weitere israelische Angriffe auf den Iran eine „massive und harte Reaktion“ nach sich ziehen würden. Der völkermörderische Angriff Israels auf den Gazastreifen hat die Spannungen in der Region immer weiter verschärft.

Am 1. April wurden bei einem israelischen Luftangriff auf das Gelände der iranischen Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus, die völkerrechtlich iranisches Staatsgebiet ist, drei hohe iranische Offiziere getötet. Am letzten Samstag hatte der Iran unter dem Decknamen Operation True Promise (Eingelöstes Versprechen) einen Gegenangriff mit 185 Drohnen, 36 Marschflugkörpern und 110 ballistischen Raketen auf militärische Ziele in Israel gestartet.

Dabei wurden u.a. Landebahnen und ein Transportflugzeug auf den israelischen Luftwaffenstütztpunkten Nevatim und Ramon getroffen, Todesopfer wurden jedoch nicht gemeldet. Dennoch forderte die rechtsextreme israelische Regierung einen massiven Vergeltungsschlag. Kulturminister Miki Zohar erklärte am Sonntag, Israel habe „breite internationale Legitimierung für beispiellose Angriffe auf den Iran“ erhalten. Weiter erklärte er, der Iran habe „die Samthandschuhe ausgezogen“. Zohar forderte dazu auf, anzugreifen und „der Schlange, die daran arbeitet, Israel zu zerstören, den Kopf abzuschlagen.“

Bei einer Militärparade am Mittwoch warnte Raisi, Teheran werde auf künftige israelische Angriffe auf den Iran mit noch verheerenderen Angriffen reagieren: „Operation True Promise war keine umfassende, sondern nur eine begrenzte Maßnahme, Hätten wir eine stärkere Operation durchgeführt, wäre nichts mehr von Israel übrig.“

Israels Völkermord im Gazastreifen und seine von den NATO-Mächten gedeckten Angriffe auf den Iran, Syrien und den Libanon bringen den Nahen Osten und die ganze Welt an den Rand eines totalen Krieges. Im Gegensatz zu früheren Kriegen wie den Überfällen auf Afghanistan, den Irak und Syrien könnten Israel und seine NATO-Verbündeten in einem solchen Krieg enorme Verluste erleiden.

Israelische Regierungsvertreter versuchten, die Bevölkerung angesichts der Explosionen über Jerusalem und des landesweiten Luftalarms mit der Erklärung zu beruhigen, 99 Prozent der iranischen Geschosse seien abgeschossen worden. Die Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) behaupteten, sie hätten den iranischen Angriff „vereitelt“. Allerdings gelang ihnen dies nur, weil sie im Vorfeld gewarnt worden waren und ihnen amerikanische, britische und französische Schiffe und Kampfflugzeuge geholfen hatten, die iranischen Ziele abzuschießen.

Obwohl US-Regierungsvertreter anfangs leugneten, dass der Iran ihnen eine Liste seiner Angriffsziele in Israel gegeben hatte, bestätigten türkische Regierungsvertreter, dass Teheran sich 72 Stunden vor dem Angriff mit ihnen und anderen Vertretern der USA und der Nato in Verbindung gesetzt hatte, um sie vor dem drohenden iranischen Angriff zu warnen.

Israel war darauf angewiesen, dass die NATO und ihre regionalen Verbündeten den Großteil des Angriffs abwehrten. Die Website The Intercept schrieb unter Berufung auf US-Militärquellen: „Das Ausmaß der US-Militäroperation ist der amerikanischen Öffentlichkeit noch nicht bekannt, allerdings hat das Pentagon am Samstag eine multinationale, regionale Verteidigungsaktion koordiniert, die sich vom Nordirak bis zum südlichen Persischen Golf erstreckte. Während der Operation haben die USA, Großbritannien, Frankreich und Jordanien die meisten iranischen Drohnen und Raketen abgeschossen.“

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