Von Thomas Röper – 19. Juni 2024
Russland und Nordkorea haben bei Putins Staatsbesuch einen umfassenden Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Warum nähern sich die beiden Länder plötzlich so schnell an?
Der russische Präsident Wladimir Putin und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un haben bei ihrem Gipfeltreffen in Pjöngjang eine umfassende strategische Partnerschaft beschlossen, die ihre wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit ausbauen und eine gemeinsame Front gegen den Westen bilden soll. Putin bezeichnete das Abkommen als „neues Grundlagendokument, das die Basis unserer langfristigen Beziehungen bilden wird.“ In einem Artikel hatte Putin vor der Reise geschrieben, dass beide Länder ihre Zusammenarbeit auf eine „neue Stufe“ stellen würden. Dabei sprach er ausdrücklich auch die Sicherheitspolitik an und dankte Nordkorea für seine Unterstützung der Militäroperation in der Ukraine.
Russland will, wie Putin auch vor wenigen Tagen in seiner Grundsatzrede vor dem russischen Außenministerium gesagt hat, eine „gleichberechtigte und unteilbare“ Sicherheitsstruktur auf der eurasischen Landmasse zu errichten. Das neue Abkommen zwischen Russland und Nordkorea, das ältere Abkommen ersetzen soll, spielt dabei eine wichtige Rolle.
Im Westen wird das natürlich als Bündnis zwischen „Despoten“ oder „Diktatoren“ bezeichnet. Der Spiegel hatte schon zu Beginn von Putins Staatsbesuch getitelt „Putin zu Gast bei Kim Jong Un – Was die pompöse Diktatorenshow so gefährlich macht“, womit klar ist, in welche Richtung die Berichte im Westen gehen werden.
Man muss sich also fragen, warum Russland und Nordkorea nun so schnell und so eng zusammenrücken, denn der Grund ist nicht nur, dass die USA durch ihre aggressive Politik viele Länder regelrecht zur Zusammenarbeit zwingen, sondern der Grund liegt in der von Putin gerade erst verkündeten neuen russischen Außenpolitik.