Von Cristóbal León Campos (Übersetzung: Vilma Guzmán) – 26/29. September 2024
Bis heute ist kein führender Vertreter der Macht wirklich für dieses Staatsverbrechen vor Gericht gestellt und verurteilt worden. Ein Jahrzehnt des gewaltsamen Verschwindenlassens der 43 Studenten aus Ayotzinapa in der Nacht des 26. September 2014. Eine extrem grausame Tat, die mittlerweile auch die derzeitige Bundesregierung als staatliches Verbrechen anerkennt.
Eine Wunde, die eine ganze Generation gezeichnet und eine fast unüberbrückbare Kluft zwischen der Gesellschaft ‒ insbesondere der Jugend ‒ und dem Staat aufgerissen hat; eine Schande, die nicht verziehen werden kann und nicht vergessen werden darf, eine weitere tiefe Wunde, die wie Tlatelolco auch mit der Aufklärung des Geschehens nicht zu heilen ist, weil sie sich nie wiederholen darf.
Am 8. Juli veröffentlichte Präsident Andrés Manuel López Obrador seinen ersten Bericht über den Fall Ayotzinapa. Das Dokument fasst bereits bekannte Informationen zusammen, aber zeigt leider einen Weg auf, der von der Gerechtigkeit wegführen und den Mantel der Straflosigkeit, den er zu lüften versucht hat, zurückbringen könnte.
In diesem Bericht spricht der Präsident die mexikanische Armee von ihrer Beteiligung an den Ereignissen frei und versucht so, die Aufmerksamkeit von den zahlreichen Fällen abzulenken, in denen die Streitkräfte Informationen verweigert und die Justiz behindert haben, ebenso wie die Richter, Staatsanwälte und die mit der „Justiz“ betrauten Regierungsbehörden.
Mit anderen Worten, dieses Verbrechen zeigt weiterhin die Beteiligung des Staates an der Vertuschung der Wahrheit und der Verlängerung des Schmerzes der Familien, die seit fast zehn Jahren unermüdlich ihren Kampf fortsetzen.