Von Marcus Klöckner – 26. September 2024
Gestern hat der Außenminister Ungarns vor der 79. UN-Generalversammlung gesprochen. Was er gesagt hat, findet sich allerdings nicht in deutschen Medien. Dabei würden es seine Aussagen verdienen, gerade auch von der deutschen Öffentlichkeit gehört zu werden. „Ich hoffe“, so sagte Peter Szijjarto unter anderem, „dass diejenigen, die noch immer darüber nachdenken, weitere Waffen an die Ukraine zu liefern, auch die Auswirkungen und Konsequenzen bedenken werden.“ Er mahne eine Lösung „am Verhandlungstisch“ an. In deutschen Medien findet sich dazu nichts. Aus journalistischer Sicht ist das untragbar, denn es geht um viel. Es geht um die Frage von Krieg und Frieden. Ein Kommentar von Marcus Klöckner.
Selenskyj, Baerbock, Biden – Biden, Baerbock, Selenskyj. Und das Ganze nochmal und nochmal und nochmal. Wer sich die deutsche „Berichterstattung“ zur UN-Generalversammlung anschaut, hat den Eindruck: Die Qualitätspresse dieses Landes setzt sich mit dem New Yorker Treffen auf eine Weise auseinander, als würden Himmelsforscher den Himmel durch einen Strohhalm betrachten. Den kleinstmöglichen Ausschnitt wählen, nur auf das fokussieren, was der Öffentlichkeit gezeigt werden soll. Bei der 79. UN-Generalversammlung handelt es sich aber um die Zusammenkunft einer Organisation, die unter dem Namen „Vereinte Nationen“ bekannt ist. Sprich: Hier melden sich nicht nur Vertreter von NATO-Erzählungen zu Wort. Bei der UN sprechen auch Repräsentanten von Staaten, die sich herausnehmen, eine eigene politische Meinung zu artikulieren.