Krieg und Frieden

Von Thomas Kaiser – 23. Dezember 2023

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs beschwören Politiker im Einklang mit den großen Medien den Sieg der Ukraine über den Angreifer Russland. Die Propagandamaschinerie läuft auf Hochtouren. Angebliche militärische Erfolge der Ukraine werden hochstilisiert und sollen als Beweis für die Überlegenheit der Ukraine herhalten. Bei vielen Stellungnahmen westlicher Politiker fühlt man sich ins letzte Jahrhundert versetzt. Die Parallelen sind verstörend.

Zwei Monate vor dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 hielt der deutsche Kaiser, Wilhelm II., eine Rede vor Arbeitern, in der er an den Durchhaltewillen der Deutschen appellierte und sie in bereits aussichtsloser militärischer Lage zu weiterem Kämpfen ermutigte: „Werdet stark wie Stahl, und der deutsche Volksblock, zu Stahl zusammengeschweißt, der soll dem Feinde seine Kraft zeigen. Jeder Zweifel muss aus Herz und Sinn gebannt werden. Jetzt heisst es: Deutsche, die Schwerter hoch, die Herzen stark und die Muskeln gestrafft zum Kampfe gegen alles, was gegen uns steht, und wenn es noch lange so dauert!“ Vier Jahre lang hat man den Krieg vorangetrieben und der ahnungslosen Bevölkerung den „Siegfrieden“ in Aussicht gestellt. Die menschlichen Opfer dienten einer „höheren Sache“. Das Erhabenste sollte angeblich der Tod auf dem „Feld der Ehre“ sein. Leonhard Frank beschreibt in seinem Roman „Der Mensch ist gut“, was „gefallen auf dem Felde der Ehre“ in letzter Konsequenz bedeutet: „Menschen, Millionen Menschen, Menschen schießen aufeinander, ermorden, erschlagen, erwürgen, zerfetzen einander.“ Ein Inferno, wie es sich auf allen Schlachtfeldern moderner Kriege abspielt.

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