Von Thomas Röper – 7. Juni 2025
Die russische Seite ist zum vereinbarten Zeitpunkt mit 1.212 gefrorenen Leichen ukrainischer Soldaten in Kühltransportern im Austauschgebiet eingetroffen, aber dann hat Kiew mitgeteilt, den am Montag in Istanbul vereinbarten Austausch auf unbestimmte Zeit zu verschieben.
Bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine wurde am Montag ein großer Austausch von über 6.000 gefallenen Soldaten und von schwerverwundeten und kranken Kriegsgefangenen vereinbart. Am heutigen Samstag hätte die erste Etappe des Austausches stattfinden sollen.
Die russische Seite ist zum vereinbarten Ort in der russischen Region Brjansk gekommen und hat über 1.200 Leichen in Kühltransportern mitgebracht, der Rest sei auf dem Weg. Außerdem sei der Ukraine eine erste Liste von 640 Kriegsgefangenen der Kategorien „Verwundete, Schwerkranke und Junge“ übergeben worden, um den Austausch zu beginnen. Mit „Junge“ sind Kriegsgefangene unter 25 Jahren gemeint, die ebenfalls ausgetauscht werden sollten.
Allerdings ist die ukrainische Seite nicht zu dem Austausch erschienen. Sie habe der russischen Seite stattdessen unerwartet mitgeteilt, dass „sowohl die Annahme von Leichen als auch den Austausch Kriegsgefangener auf unbestimmte Zeit verschoben“ worden sei, erklärte der russische Verhandlungsführer Medinski.
Nun stehen die Kühlwagen mit den tiefgekühlten Leichen in der russischen Region Brjansk und niemand weiß, wie es weitergehen soll.