Von Thomas Röper – 31. Januar 2024
Nach ihrer Niederlage in der Ukraine suchen die USA nach neuen Wegen, Russland zu schwächen. Besonders im Fokus steht dabei Kasachstan. …
Kasachstan ist formell ein Verbündeter Russlands im Verteidigungsbündnis OVKS. Beim Putschversuch in Kasachstan Anfang 2022 waren es russische Truppen, die eiligst nach Kasachstan verlegt wurden und der Regierung halfen, den Putschversuch in wenigen Tagen niederzuschlagen.
Außerdem ist Kasachstan in der Eurasischen Wirtschaftsunion, es war sogar Initiator der Gründung dieser Wirtschaftsgemeinschaft, und in den GUS. Formell ist Kasachstan also ein enger Freund und sogar Verbündeter Russlands.
Andererseits sucht Kasachstan aber auch gute Kontakte zum Westen. In dem Land sind weiterhin viele aggressive und anti-russische westliche NGOs aktiv und auch ein Pentagon-Biolabor lässt die kasachische Regierung weiterhin in ihrem Land arbeiten. Und im Ukraine-Konflikt hat sich Kasachstan demonstrativ nicht an die russische Seite gestellt, vermeidet es aber auch, sich offen der anti-russischen Politik des Westens anzuschließen.
Kasachstan ist reich an Rohstoffen wie Öl, Gas, Uran seltene Erden und vielen anderen. Da es ein Land ohne Zugang zum Meer ist, ist Kasachstan beim Export seiner Rohstoffe allerdings auf seine Nachbarn als Transitländer angewiesen. Im Nord ist Russland Kasachstans Nachbar, im Süden sind es die zentralasiatischen Länder Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisistan und China im Südosten.
Die EU-Staaten setzen bei ihrer Abkehr von russischem Öl auch auf Kasachstan, das sein Öl über die KazTransOil-Pipeline südlich an Russland vorbei nach Europa transportiert. Die USA sind daran interessiert, ihre Abhängigkeit von russischem Uran zu reduzieren und es durch Uran aus Kasachstan zu ersetzen.
Kasachstan sitzt also zwischen den Stühlen und versucht irgendwie, mit beiden Seiten zurecht zu kommen, wobei der Einfluss der USA in dem Land durch ihre ungehindert tätigen NGOs wächst. Die USA würden Kasachstan gerne auf ihre Seite ziehen und auch Kasachstan nach dem Vorbild der Ukraine zu einem „Anti-Russland“ machen.
In einem ist Kasachstan der Ukraine übrigens ähnlich, denn auch in Kasachstan hat sich nach dem Zerfall der Sowjetunion in Teilen der Bevölkerung eine anti-russische und nationalistische Stimmung entwickelt, die von westlichen NGOs wohlwollend kultiviert wird, von der Regierung (bisher) allerdings nicht unterstützt wird.
Die Bevölkerung Kasachstans besteht zu etwa zwei Dritteln aus Kasachen und zu etwa 15 Prozent aus Russen, den Rest machen andere Minderheiten aus.