Von Roger Jordan – 7. September 2024
Das Büro des kanadischen Premierministers Justin Trudeau hat dem 98-jährigen Nazi-Kriegsverbrecher Jaroslaw Hunka eine formelle Einladung zu einem exklusiven Empfang für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im September 2023 geschickt. Diese Enthüllung, über die die Zeitung Globe and Mail am Montag berichtete, unterstreicht, dass der stehende Applaus, zu dem sich das kanadische Unterhaus für den Waffen-SS-Veteranen erhob, kein Zufall war. Vielmehr spiegelte sich in dem Beifall die breite Unterstützung innerhalb der herrschenden Elite Kanadas dafür wider, bei der aggressiven Verfolgung ihrer imperialistischen Interessen auf rechtsextreme und offen neonazistische Kräfte zurückzugreifen.
Die E-Mail mit der Einladung wurde unter dem Betreff „Einladung des Premierministers von Kanada – 22. September 2023“ verschickt. Sie beginnt mit den Worten „Lieber Jaroslaw Hunka“. Weiter hieß es darin: „Der ehrenwerte Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, lädt Sie herzlich zu einer besonderen Veranstaltung ein. Die Veranstaltung findet am Freitag, den 22. September 2023, um 20:30 Uhr in Toronto statt.“
Neben Trudeau nahm auch die stellvertretende Premierministerin Chrystia Freeland an der Veranstaltung teil, deren Großvater mütterlicherseits, Mykhailo Chomiak, während des Zweiten Weltkriegs ebenso wie Hunka ein ukrainischer Nazi-Kollaborateur war. Chomiak war Herausgeber der faschistischen ukrainischsprachigen Zeitung Krakivski Visti. Inmitten der Massenvernichtung der Juden in der Ukraine verbreitete sie systematisch antisemitische Hetze. Sie setzte sich auch für die Formierung der Waffen-SS-Einheit ein, der Hunka angehörte: die 14. Waffen-Grenadier-Division der SS (auch: „Waffen-SS-Division Galizien“).