John Mearsheimer über den Ukraine-Krieg: Die Zukunft sieht düster aus

Von John Mearsheimer. Einleitung und Übersetzung: Klaus-Dieter Kolenda – 18. August 2023

Die Hauptakteure halten an maximalistischen Zielen fest, weswegen ein praktikabler Friedensvertrag unmöglich erscheint – die jüngste Veröffentlichung des US-Politikwissenschaftlers und ein Kommentar. – Für den Politikwissenschaftler John J. Mearsheimer erscheint ein sinnvolles Friedensabkommen in der nächsten Zeit fast unmöglich; das beste Ergebnis wäre ein eingefrorener Konflikt, das schlimmste ein Atomkrieg. In seinen weiter unten folgenden Ausführungen begründet er, warum er glaubt, dass Russland den Krieg letztlich gewinnen wird. Nationalismus auf beiden Seiten und das fehlende Vertrauen erschweren seiner Auffassung nach mögliche Friedensverhandlungen, sodass der Krieg weitergehen und die Ukraine noch mehr zerstören wird. Für Mearsheimer ist diese Katastrophe von der unverantwortlichen US-Politik der NATO-Erweiterung mitverursacht worden und hätte leicht vermieden werden können. Seit Beginn des Ukraine-Krieges habe ich mehrfach auf die klarsichtigen und mutigen Analysen über den Ukraine-Krieg des renommierten US-Politikwissenschaftlers hingewiesen. Seit vielen Jahren versucht er, in Video-Interviews und mit wissenschaftlichen Fachartikeln dem Mainstream in den USA und dem Westen eine realistische Einschätzung der Ukrainekrise entgegenzusetzen. … Jetzt ist von ihm ein weiterer „Augenöffner“ erschienen, bei dem es sich um einen Text handelt, der am 23. Juni 2023 unter dem Titel The darkness ahead: Where the Ukraine war is headed (zu Deutsch: Die Dunkelheit, die vor uns liegt: Wohin der Ukraine-Krieg steuert) auf der US-Website Substack veröffentlicht worden ist.

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