Von Pedro Tadeu – 26. Oktober 2023
Ein Eklat zwischen Israels Außenminister und dem UN-Generalsekretär sorgte für Aufregung. Unser Autor greift eine zentrale Frage auf. Sein Kommentar stimmt nachdenklich. – Viele Leser dieses Textes wird die Nachricht über einen Eklat vor dem UN-Sicherheitsrat am Dienstag dieser Wiche schon erreicht haben: Der israelische Außenminister fragte den UN-Generalsekretär António Guterres: „In welcher Welt leben Sie?“ Der Botschafter des Landes bei den Vereinten Nationen forderte später sogar den sofortigen Rücktritt des Portugiesen. Die israelische Empörung wurde durch die Erklärung von Guterres vor dem Sicherheitsrat ausgelöst, dass „das palästinensische Volk seit 56 Jahren unter einer erdrückenden Besatzung leidet“. Ihr Land sei ständig durch Siedlungen und Gewalt verwüstet, ihre Wirtschaft zerstört, ihre Bevölkerung vertrieben und ihre Häuser zerstört worden, so Guterres weiter. Es ist erwähnenswert, dass Guterres betonte, dass „das Leiden des palästinensischen Volkes die schrecklichen Angriffe der Hamas nicht rechtfertigen kann“. Diese Angriffe wiederum könnten auch nicht die „eindeutigen Verletzungen des Völkerrechts in Gaza“ rechtfertigen, die Israel begehe und die das palästinensische Volk zum Opfer mache. Dies veranlasste den israelischen Außenminister zu der Aussage, Guterres betrachte „das von den Nazi-Terroristen der Hamas verübte Massaker in einer verzerrten und unmoralischen Weise“. Er brachte den Namen des UN-Generalsekretärs mit einer beachtlichen Selbstgefälligkeit mit dem Holocaust in Verbindung. Die Frage des israelischen Politikers ist dennoch sehr interessant: In welcher Welt lebt António Guterres?