Humboldt-Universität hetzt Polizei auf friedliches Gaza-Sit-In

Von den IYSSE an der HU Berlin – 4. Mai 2024

Am Freitagmittag versammelten sich rund 150 Studierende zu einem Sit-In vor dem Eingang der Berliner Humboldt-Universität, um ein Ende des Genozids in Gaza zu fordern. Die Universität hatte sich mit Beginn des Massakers umgehend mit der israelischen Seite solidarisch erklärt und kritische Veranstaltungen gegen das Massaker verboten.

Die Versammlung war von Studierenden der Student Coalition Berlin und anderen Gruppen initiiert worden. Die Protestierenden forderten einen sofortigen Waffenstillstand, ein Ende der deutschen und westlichen Waffenlieferungen an Israel, umfassende humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza und demokratische Rechte für alle Palästinenserinnen und Palästinenser.

Sobald sich die Nachricht von der Versammlung in den sozialen Medien verbreitet hatte, rückte die Polizei mit dutzenden Beamten an und riegelte in Übereinstimmung mit der Universitätsleitung das Campusgelände ab. Eine spontane Versammlung von Unterstützern des Sit-Ins wurde abgetrennt, zwischenzeitlich konnte niemand den Innenhof betreten und an der Demonstration teilnehmen. Auch Studierenden, die sich auswiesen und angaben, an Seminaren im Gebäude teilnehmen zu wollen, wurde auf Verdacht der Zutritt verwehrt, wenn sie beispielsweise eine Kufiya trugen. Auch im Hauptgebäude der Universität waren Beamte postiert.

Selbst die an die Mensa angrenzende Cafeteria wurde von einer Polizeitruppe bewacht, sodass sich der gesamte Universitätscampus über Stunden faktisch unter polizeilicher Belagerung befand. Eine Mitarbeiterin des Sicherheitsdienstes der Universität, die bereits im Dezember bei einer angemeldeten studentische Kundgebung versucht hatte, Rednern das Mikrofon aus der Hand zu reißen, ging erneut tätlich gegen eine Sprecherin des Vereins „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ vor.

HU-Präsidentin Julia von Blumenthal war während dieser Ereignisse anwesend. Sie ergriff selbst ein Megafon, um den Protest der Studierenden zu verurteilen und zu verlangen, dass das „Gebrüll“ beendet werde. Auf die Frage, was sie zu den verlesenen Forderungen und den rund 40.000 toten Menschen in Gaza zu sagen habe, verweigerte sie zunächst eine Stellungnahme und erklärte schließlich: „Mein Mitgefühl geht an die Geiseln der Hamas.“

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