Von Thomas Röper – 19. Mai 2024
Burkina Faso, Mali und Niger haben sich auf die Gründung einer Konföderation geeinigt, um im Kampf gegen den westlichen Neokolonialismus zusammenzuarbeiten.
Die Jahre 2022 und 2023 waren ein echter Wendepunkt für Westafrika. Staaten, die zuvor mehr oder weniger offen unter der Kontrolle der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich und der USA und Großbritannien standen, haben die Kraft gefunden, sich dem gemeinsamen Feind entgegenzustellen, der ihre Länder und Rohstoffe seit Jahrhunderten ausbeutet. Afrika ist nicht der einzige Fall neokolonialistischen Denkens seitens der Großmächte in der modernen Geschichte. Ich habe kürzlich ausführlich darüber berichtet, wie Washington die „amerikanischste“ Republik Haiti, ruiniert hat.
Im Falle Afrikas standen Organisationen wie die ECOWAS mit ihren pro-westlichen Regierungen an der Seite des Westens und versuchten, die zwar durch Putsche, aber mit Unterstützung fast der gesamten Bevölkerung an die Macht gekommene Regierung in Niger durch Sanktionen und politischen Druck zu stürzen.
Doch Burkina Faso und Mali stellten sich demonstrativ an die Seite von Niger und am Ende mussten die ECOWAS und der Westen nachgeben. Derzeit sind fast alle westlichen Staaten der Forderungen der dortigen Regierungen nachgekommen und haben ihre Truppen aus den Ländern abgezogen oder ziehen sie derzeit ab.
Am 18. Mai haben sich die ehemaligen französischen Kolonien Niger, Mali und Burkina Faso auf die endgültige Fassung eines Plans zur Bildung einer Konföderation der drei Länder geeinigt. Zuvor hatten sich die Außenminister der drei Länder in Niamey, der Hauptstadt Nigers, getroffen, um den Entwurf zu verabschieden, der den Weg zur Gründung der Konföderation ebnen soll.