Eine Reihe von Konfliktforschungsinstituten bemüht sich um die Akzeptanz der herrschenden militärpolitischen Doktrinen im friedenswissenschaftlichen Diskurs
Von Peer Heinelt
8. Januar 2015
Mitte November vergangenen Jahres war der Karlsruher Naturwissenschaftler Dietrich Schulze wirklich wütend. In der von ihm abonnierten Vierteljahresschrift Wissenschaft & Frieden (W & F), die sich selbst als „kritische Stimme gegen Krieg und Militarismus“ bezeichnet, musste er einen Aufsatz des Soziologen Michael Daxner lesen – eines Mannes, der gemeinhin als „Friedensforscher“ gilt und gleichzeitig Kriegsgegnern wahlweise moralisches und politisches Versagen vorwirft oder sie als Steigbügelhalter islamistischer Kräfte diffamiert.